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Fünftes Kapitel.


Durch Blumen schleicht die gift'ge Natter hin,
Mischt Farbenglanz mit bunter Blüthen Reiz,
Dem Thaue gleich, ihr lauernd Auge strahlt;
Doch scheint sie selbst harmloser Art zu seyn,
So daß ein Kind, das nie Gefahr besorgt,
Sich schnell vergiftet sieht.

Altes Schauspiel.

Karl (wir müssen ihm jetzt seinen eigenen Namen geben) war leicht mit den Umständen ausgesöhnt, die seinen Aufenthalt in Woodstock jetzt rathsam machten. Ohne Zweifel würde es ihm lieber gewesen seyn, sich durch ein glückliches Entkommen aus England sicher zu stellen. Indeß war er schon zu so manchen unbequemen Versteckwinkeln und unangenehmeren Verkleidungen verurtheilt gewesen, so wie auch zu langen und beschwerlichen Reisen, bei denen, mitten unter pragmatischen Justizbeamten, die zur herrschenden Parthei gehörten, und Streifpartheien von Soldaten, deren Offiziere es gewöhnlich übernahmen, nach eigenem Gutdünken zu handeln, die Gefahr der Entdeckung mehr als einmal sehr groß gewesen war. Er freute sich daher schon, hier wenigstens verhältnißmäßig Ruhe und Sicherheit zu finden.

Ferner muß man bedenken, daß Karl sich ganz mit der Gesellschaft in Woodstock ausgesöhnt hatte, seitdem er besser mit ihr bekannt geworden war. Er hatte gesehen, daß, um sich die schöne Alexia geneigt zu machen, und sich ihre Gesellschaft oft zu verschaffen, er weiter nichts brauche, als sich in die Launen des alten Cavaliers, ihres Vaters, zu fügen, und seinen näheren Umgang zu suchen. Einige Gänge mit den Rapieren, bei welchen Karl sich wohl hütete, seine ganze Geschicklichkeit und volle jugendliche Kraft und Gewandtheit zu zeigen – das Ertragen einiger Scenen aus Shakespeare, die der Ritter mit mehr Wärme als Geschmack vorlas – ein wenig Musik, worin sich der alte Mann früher ausgezeichnet hatte – die Achtung, die er einigen altmodischen Meinungen zollte, über die er im Geheim lachte – das war mehr als hinreichend, um dem verkleideten Prinzen Sir Heinrich Lee's Zuneigung zu erwerben, und auf gleiche Weise seiner lieblichen Tochter günstige Gesinnungen für sich einzuflößen.

Mit ungleicheren Vorzügen hätten zwei junge Leute nimmermehr diese vertraute Bekanntschaft anknüpfen können. Karl war ein Lüstling, der, wenn er auch nicht bei kaltem Blute sich vornahm, seine Leidenschaft für Alexia bis zu einem schimpflichen Ende zu treiben, doch jeden Augenblick gereizt werden konnte, die Stärke einer Tugend, an die er nicht glaubte, auf die Probe zu setzen. Alexia ihrerseits wußte kaum, was unter dem Worte Lüstling oder Verführer zu verstehen sey. Ihre Mutter war früh, zu Anfange des Bürgerkriegs gestorben, und sie war fast ausschließlich mit ihrem Bruder und Vetter auferzogen worden, so daß sie eine furcht- und arglose Freimüthigkeit in ihrem Wesen hatte, die Karl sich leicht und gern nach seinen eigenen Absichten auslegen konnte. Selbst Alexias Liebe für ihren Vetter – die erste Empfindung, die auch im unschuldigsten und einfachsten Gemüth Schüchternheit und Zurückhaltung gegen das männliche Geschlecht im Allgemeinen erweckt, hatte in ihrem Busen keine solche Besorgniß aufgeregt. Sie waren nah verwandt, und Everard war zwar jung, aber doch einige Jahre älter als sie, und von Kindheit an, sowohl ein Gegenstand ihrer Verehrung, als ihrer Zuneigung gewesen. Als diese frühe und kindische Vertrautheit zu jugendlicher, erwiederter und eingestandener Liebe reifte, wich sie doch in einigen Abstufungen von der Leidenschaft ab, die zwischen Liebenden besteht, welche früher einander fremd waren, bis ihre Herzen sich auf gewöhnliche Weise vereinigten. Ihre Liebe war zärtlicher und zutraulicher, vielleicht auch reiner und freier von Ausbrüchen leidenschaftlicher Heftigkeit oder besorglicher Eifersucht.

Die Möglichkeit, daß irgend Einer es versuchen könnte, Everards Nebenbuhler bei ihr zu werden, war ein Umstand, der Alexia gar nicht einfiel, und daß dieser sonderbare junge Schotte, über den sie, seiner launigen Einfälle und Sonderbarkeiten wegen lachte, ein Gegenstand der Gefahr oder der Besorgniß seyn sollte, das kam ihr gar nicht in den Sinn. Die Art von vertrautem Umgange, den sie Kerneguy'n gestattete, war dieselbe, wie sie eine Gefährtin ihres eigenen Geschlechts würde aufgenommen haben, deren Wesen sie nicht immer billigte, deren Gesellschaft sie aber unterhaltend fand.

Es war natürlich, daß Alexia Lee's freimüthiges Betragen, das aus der vollkommensten Gleichgültigkeit entsprang, nach der Meinung des königlichen Anbeters, für eine Art von Ermunterung gelten mußte, und daß alle Entschließungen, die er gegen die Versuchung faßte, die Gastfreiheit von Woodstock zu verletzen, anfangen mußten zu schwanken, da die Gelegenheiten sich immer öfter darboten. Diese Gelegenheiten wurden durch Alberts Abreise aus Woodstock, gleich den Tag nach seiner Ankunft, noch mehr herbeigeführt. Es war in voller Rathsversammlung mit Karln und Rochecliffe beschlossen worden, daß er seinen Oheim Everard in der Grafschaft Kent besuchen, und dadurch, daß er sich dort zeigte, jede Veranlassung eines Verdachts entfernen solle, der aus seinem Aufenthalte in Woodstock entstehen könne, so wie er auch jeden Vorwand beseitigen konnte, seines Vaters Familie deßhalb zu beunruhigen, daß sie einen aufgenommen, der erst kürzlich noch die Waffen geführt hatte. Er hatte es auch mit eigner größer Gefahr übernommen, verschiedene Punkte an der Küste zu besuchen, und sich von der Sicherheit verschiedener Plätze zu überzeugen, um dem Könige ein Schiff zur Abfahrt aus England zu verschaffen.

Diese Umstände waren gleich sehr berechnet, dem Könige Sicherheit zu gewähren und sein Entkommen zu erleichtern. Aber Alexia war hierdurch der Gegenwart ihres Bruders beraubt, welcher ihr wachsamster Hüter gewesen seyn würde, der aber des Königs leichtfertiges Gespräch bei einer früheren Gelegenheit auf Rechnung seiner Laune schob, und geglaubt haben würde, er thäte seinem Beherrscher Unrecht, wenn er ihn ernstlich wegen eines solchen Bruchs der Gastfreiheit in Verdacht hätte, wie eine unrechtliche Verfolgung Alexia's voraussetzte.

Es waren jedoch ihrer zwei im Haushalt zu Woodstock, die nicht so ganz mit Louis Kerneguy und seinen Plänen ausgesöhnt schienen. Einer unter diesen war Bevis, der von ihrer ersten unfreundlichen Begegnung an einen Groll gegen den neuen Gast behalten zu haben schien, den keine Freundlichkeit von Seiten Karls zu mildern im Stande war. Wurde der Page zufällig allein mit seiner jungen Gebieterin gelassen, so blieb Bevis immer bei ihnen, kam dicht an Alexia's Stuhl, und knurrte laut, wenn der Anbeter ihr zu nahe rückte. »Es ist doch schade,« sagte der verkleidete Prinz, »daß Ihr Bevis kein Bullenbeißer ist, daß wir ihn auf einmal zum Rundkopfe stutzen könnten – er ist zu schön, zu edel, zu aristokratisch, um diese ungastlichen Vorurtheile gegen einen armen heimathlosen Cavalier zu hegen. Ich bin überzeugt, Pym's oder Hampdens Geist ist in den Schelm gefahren, und fährt fort, seinen Haß gegen die Könige und alle ihre Anhänger zu zeigen.«

Alexia pflegte dann zu erwiedern, Bevis sey treu in Wort und That, und theile nur ihres Vaters Vorurteile gegen die Schotten, die, das könnte sie nicht läugnen, ziemlich stark wären,

»Nun dann,« sagte der vermeintliche Louis, »muß ich einen andern Grund ausfindig machen; denn daß die Empfindlichkeit des Herrn Bevis blos auf Nationalhaß beruhen sollte, kann ich nicht zugeben. Wir wollen also annehmen, daß irgend ein tapferer Cavalier, der in den Krieg ging und nicht zurückkam, diese Gestalt annahm, um die Orte wieder zu sehen, die er so ungern verließ, und eifersüchtig ist, wenn er den armen Louis Kerneguy der verlornen Dame seines Herzens näher rücken sieht.« – Wie er dies sagte, rückte er näher heran, und Bevis knurrte.

»In diesem Falle,« sagte Alexia lachend, »thäten Sie am Besten, sich fern zu halten; denn der Biß eines Hundes, in dem der Geist eines eifersüchtigen Liebhabers wohnt, muß sehr gefährlich seyn.« Auf diese Weise setzte der König das Gespräch fort, das, während es Alexia nichts Ernsthafteres besorgen ließ, als die läppische Galanterie eines phantastischen Knaben, ganz gewiß den vermeinten Louis Kerneguy zu der Meinung brachte, als habe er eine jener Eroberungen gemacht, die den Beherrschern nur zu oft und leicht zu Theil werden. Ohngeachtet seines scharfen Verstandes, bedachte er doch nicht hinreichend, daß der königliche Weg zur Frauengunst den Monarchen, nur dann offen steht, wenn sie in großer Galla reisen, daß aber, wenn sie incognito sich bewerben, ihr Pfad zum Herzen denselben Windungen unterworfen ist, die den Weg der Privatleute beschwerlich machen.

Außer Bevis war nach ein anderes Mitglied der Familie, das nicht eben mit freundlichen Augen Wache über Louis, Kerneguy hielt. Phöbe Maiblume kannte, obwohl sich ihre Erfahrung auch nicht über die Sphäre des Dorfes hinaus erstreckte, die Welt doch viel besser als ihre Gebieterin, und war überdies 5. Jahr älter. Da sie mehr wußte, so war sie auch argwöhnischer und meinte, der wunderlich aussehende Schotte gäbe sich mehr mit ihrer jungen Gebieterin ab, als sich's für seine Lage schicke, und daß Alexia überdieß ihn ein wenig mehr aufmuntere, als Parthenia in Abwesenheit des Argalus mit einem so naseweisen Burschen gethan haben würde – denn das Buch, das von der Liebe dieser berühmten Arkadier handelte, war damals das Lieblings-Studium der Landleute und Jungfrauen im fröhlichen England. Da Phöbe einen solchen Verdacht hegte, so wußte sie nicht, wie sie sich bei der Gelegenheit benehmen sollte, und nahm sich dennoch vor, auch nicht die leichteste Möglichkeit zu dulden, daß Oberst Everards treuer Liebe Hindernisse in den Weg gelegt wurden, ohne ein Mittel dagegen zu versuchen. Sie hatte eine besondere Vorliebe für Markham selbst, und überdieß war er, ihrem Ausdrucke nach, der hübscheste und ansehnlichste junge Mann in Oxfordshire, und die schottische Vogelscheuche hielt mit ihm, ebenso wenig wie Kreide mit Käse, eine Vergleichung aus. Und doch gab sie zu, daß Herr Girnegy eine gewaltig glatte Zunge habe, und daß solche Anbeter nicht zu verachten wären, Was war zu thun? – Thatsachen konnte sie nicht aufstellen, nur Verdacht im Allgemeinen, und sie fürchtete sich mit ihrer Gebieterin zu sprechen, deren Güte zwar sehr groß war, die aber doch darum nicht zur Vertraulichkeit aufmunterte.

Sie sondirte Josselin, aber der war, sie wußte nicht warum, so gewaltig für diesen Unglücksmenschen eingenommen, und hielt ihn für so überaus wichtig, daß sie gar keinen Eindruck auf ihn machte. Hätte sie mit dem alten Ritter gesprochen, so gab es einen allgemeinen Sturm. Der würdige Kaplan, der in Woodstock in allen streitigen Dingen der Hauptreferent war, wäre die natürlichste Zuflucht des Mädchens gewesen; denn er war seinem Gewerbe nach eben so friedlich als sittlich, und die Uebung hatte ihn staatsklug gemacht. Aber er hatte absichtslos Phöbe beleidigt, indem er ihr den klassischen Beinamen Rustica fidelis ertheilte, welchen Beinamen, da sie ihn nicht verstand, sie sich verbunden glaubte, als einen Schimpfnamen zu ahnden, indem sie erklärte, sie mache sich auch nicht mehr aus einer Fiedel als andere Leute, und sie hatte seitdem allen Verkehr mit Doktor Rochecliffe vermieden, was sie auch leicht konnte.

Herr Tomkins ging noch immer, unter verschiedenen Vorwänden, im Hause ein und aus, aber er war ein Rundkopf, und sie den Cavalieren zu treu ergeben, um irgend einen von den Feinden als Schiedsrichter in ihre inneren Streitigkeiten zuzulassen. – Ueberdieß hatte er mit Phöbe selbst auf eine Weise gesprochen, die sie vermochte, alles was nur einer Vertraulichkeit mit ihm ähnlich sah, zu vermeiden. Cavaliero Wildrake endlich hätte noch zu Rathe gezogen werden können; aber Phöbe hatte ihre eigenen guten Gründe, um mit einem gewissen Nachdruck zu sagen, Cavaliero Wildrake wäre ein unverschämter Londoner Wüstling. Sie beschloß endlich ihren Verdacht demjenigen mitzutheilen, der das meiste Interesse dabei hatte, die Wahrheit desselben zu bestätigen oder zu widerlegen.

»Ich will es Herrn Markham Everard zu erkennen geben, daß eine Wespe um seine Honigscheibe herumschwärmt,« sagte Phöbe, »und überdieß, daß ich es weiß, wie dieser junge liederliche Schotte sich bei der alten Mutter Green aus einem Weibe in einen Mann umkleidete, und daß er Mutter Green's Dorchen ein Goldstück gab, damit sie nur nichts davon sagte – und sie hat auch Niemanden etwas davon gesagt, als mir, und sie weiß am besten, ob sie ihm etwas herausgegeben hat – für das Gold oder nicht – aber Herr Louis ist ein naseweiser Bursch, und ist nur zu sehr im Stande, es zu verlangen.«

Es verflossen drei oder vier Tage, während die Angelegenheiten so standen – indem der verkleidete Prinz zuweilen auf den Liebeshandel dachte, den das Glück ihm so zu seiner Belustigung in den Weg geworfen zu haben schien, und solche Gelegenheiten benutzte, die seine vertraute Bekanntschaft mit Alexia Lee vermehrten, noch öfter aber den Doktor Rochecliffe mit Fragen über die Möglichkeit zu entkommen plagte, welche der gute Mann sich unfähig sah, zu beantworten, und sich dadurch gegen die Belästigung von Seiten des Königs sicher stellte, daß er sich in die mannichfachen Winkel des unbekannten Jagdschlosses zurückzog, die vielleicht nur ihm bekannt waren, weil er beinah zwanzig Jahre, darauf verwendet hatte, die Wunder von Woodstock zu beschreiben.

Am vierten Tage traf sich's zufällig, daß ein unbedeutender Vorfall den Ritter hinausrief, und er hatte den jungen Schotten, der jetzt ganz vertraut in der Familie war, allein mit Alexia in Victor Lee's Zimmer gelassen. Unter diesen Umständen hielt er die Zeit für günstig, sich in eine Art von Galanterie einzulassen, die für einen Versuch gelten konnte, so wie es die Kroaten beim Scharmützel machen, wo sie den Zügel in der Hand behalten, bereit den Feind anzugreifen oder davon zu traben, ohne ins Handgemenge zu kommen, wie die Umstände es nun eben fügen. Nachdem er nun wohl zehn Minuten lang in einer Art von metaphysischem Kauderwelsch gesprochen, das Alexia, nach Belieben als Galanterie oder als die Sprache ernstlicher Bewerbung ansehen konnte, fand er zu seiner Demüthigung, durch eine einzige kurze Frage, daß Alexia, während er sie beschäftigt glaubte, seine Meinung zu ergründen, gar nicht auf ihn geachtet hatte, und daß sie in dem Augenblicke an etwas ganz anders gedacht hatte, als an den Sinn dessen, was er gesagt. Sie fragte ihn nämlich, ob er ihr wohl sagen könne, welche Zeit, es wäre, und das mit einer Miene, als wäre es ihr recht darum zu thun, es zu wissen, so daß Koketterie, dabei gar nicht im Spiele seyn konnte.

»Ich will nach der Sonnenuhr sehen, « Fräulein Alexia,« sagte der Anbeter aufstehend, und schamroth durch das Gefühl der Geringschätzung, mit der er sich behandelt glaubte.

»Sie würden mir einen Gefallen thun, Herr Kerneguy,« sagte Alexia, der es gar nicht einfiel, welche Entrüstung sie erweckt hatte.

Herr Louis Kerneguy verließ demnach das Zimmer, doch nicht um die geforderte Nachricht zurückzubringen, sondern um seinem Aerger und seiner Demüthigung Luft zu machen, und mit ernstlicherem Vorsatze, als er bisher gewagt hatte, zu schwören, Alexia solle ihre Anmaßung büßen. So gutmüthig er auch war, so war er doch ein Prinz, und Widerspruch, geschweige denn Geringschätzung, nicht gewohnt, und seine Eigenliebe fühlte sich für den Augenblick im Innersten verletzt. Mit hastigem Schritt eilte er in das Jagdgehege, und dachte nur insofern auf seine eigene Sicherheit, daß er die dunkleren und abgelegneren Gänge wählte, wo er mit schnellem und rüstigem Schritt vorwärts eilte, was er jetzt, da er sich von der Beschwerde erholt hatte, ganz auf gewohnte Weise wieder vermochte, und hing seinen ärgerlichen Absichten nach, indem er Rachepläne gegen die übermüthige Landkokette ersann, gegen die keine Rücksichten der Gastfreundschaft in Zukunft gewichtig genug seyn sollten, sie zu schützen.

Der aufgebrachte Anbeter ging vorbei am moosbewachsenen Sonnenzeiger, ohne einen Blick darauf zu werfen. Auch hätte er seine Neugierde nicht befriedigen können, denn keine Sonne schien in diesem Augenblick. Er eilte nun vorwärts, sich in seinen Mantel hüllend, indem er einen etwas gebückten und schleppenden Gang annahm, der seine auffallende Größe verminderte. Bald war er in den tiefen und dunkeln Gängen des Waldes verloren, in welche er, ohne es zu merken, gerathen, und ging mit großen Schritten, ohne genau zu wissen in welcher Richtung, als er plötzlich erst durch ein lautes Halloh, dann durch einen Aufruf still zu stehen aufgehalten wurde, und was noch beunruhigender und außerordentlicher war, durch ein zwar nicht bösgemeintes, aber gebieterisches Berühren seiner Schulter mit einem Stocke.

Wenig Zeichen der Wiedererkennung würden ihm in diesem Augenblicke willkommen gewesen seyn; aber die Erscheinung dieses Mannes, der ihn so aufgehalten hatte, gehörte weniger als irgend eine andere zu dem, was ihm gelegen oder angenehm seyn konnte. Als er sich umdrehte, wie er den Schlag erhielt, sah er sich einem jungen, beinahe sechs Fuß hohen, wohlgebildeten Manne gegenüber, dessen ernste Kleidung aber, obwohl sie hübsch und anständig war, so wie eine Art von Bestimmtheit in seinem Wesen von dem steifen und reinlichen Halskragen herab, bis zu den unbefleckten Korduan- Schuhen eine Liebe zur Ordnung aussprach, die den armgewordenen und besiegten Cavalieren fremd, denen von der siegreichen Parthei aber, die im Stande waren, sich hübsch zu kleiden, eigenthümlich war, bei denen sogar wenigstens was die höheren und achtbareren Klassen betraf – Anstand und Einfachheit in dem Benehmen als Regel galt. Noch ein anderes Gewicht in der Schaale war gegen den Prinzen, und eins, das die Ungleichheit noch stärker zu bezeichnen schien, nämlich Muskelkraft in dem Fremden, der ihn zu diesem unwillkührlichen Gespräche zwang, gebietendes Wesen und Entschlossenheit auf seiner Stirn, ein langer Degen an der linken, ein Dolch an der rechten Seite des Gürtels und ein Paar Pistolen in demselben, welche schon hinreichend gewesen wären, dem Unbekannten ein Uebergewicht zu ertheilen, indem Louis Kerneguy keine andere Waffe hatte als sein Schwert, selbst wenn seine persönliche Kraft der des Mannes, der ihn so plötzlich aufhielt, etwas mehr gleichgekommen wäre.

Indem er den unbesonnenen Ausbruch der Leidenschaft, der ihn in seine gegenwärtige Lage brachte, bitter bereute, besonders aber den Mangel der Pistolen, die er zurückgelassen hatte, und die so viel dazu beitragen, Körperkraft und Schwäche einander gleich zu stellen, bediente sich Karl des Muths und der Geistesgegenwart, woran es wenigen seiner unglücklichen Familie seit Jahrhunderten, gemangelt hatte. Er stand fest und unbeweglich, den Mantel noch immer um den unteren Theil des Gesichts gehüllt, um Zeit zur Aufklärung zu geben, falls man ihn für einen andern halten sollte.

Diese Kälte verfehlte ihre Wirkung nicht, denn der Andere sagte zweifelnd und seinerseits überrascht: »Josselin Joliff, nicht? – Wenn ich auch nicht Josselin Joliff kenne, so werde ich doch wenigstens meinen eigenen Mantel kennen.«

»Ich bin nicht Josselin Joliff, wie Sie sehen können, Herr,« sagte Kerneguy ruhig, indem er sich aufrichtete, um den Unterschied in der Gestalt zu zeigen und den Mantel fallen ließ.

»In der That!« erwiederte der Fremde überrascht, »nun dann, Herr Unbekannt, so hab ich Ihnen mein Bedauern zu äußern, daß ich meinen Stock dazu brauchte, Sie aufzuhalten. Aus der Kleidung, die ich ganz gewiß als meine eigene erkenne, schloß ich, Sie müßten Josselin seyn, dem ich mein Kleid im Jagdschlosse aufzuheben gab.«

»Und wenns nun auch Josselin gewesen wäre,« erwiederte der vermeintliche Kerneguy mit ruhiger Fassung, »so dünkt mich, hätten Sie nicht so derb zu schlagen brauchen.«

Den Andern setzte die feste Ruhe, mit der man ihm begegnete, offenbar außer Fassung. Die Höflichkeit schrieb ihm eine Entschuldigung für einen Irrthum vor, da er der Person ziemlich gewiß zu seyn geglaubt hatte. Herr Kerneguy war nicht in einer Lage, um es sehr genau nehmen zu können; er verneigte sich ernst, gleichsam um anzudeuten, daß er die Entschuldigung annehme, wandte sich dann, und ging, wie er meinte, auf das Jagdschloß zu, obwohl er den Wald, dessen Gänge nach so verschiedenen Richtungen hinliefen, zu schnell durchschritten hatte, um des Wegs, den er einschlagen wollte, ganz gewiß zu seyn.

Er war in großer Verlegenheit, als er fand, daß ihn dies nicht von dem ihm so unwillkührlich gewordenen Gefährten befreite. Ging er schnell, ging er langsam, immer schien sein muskelstarker und wohlbewaffneter Freund in der anständigen, aber puritanischen Kleidung, wie wir ihn beschrieben haben, entschlossen, ihm Gesellschaft zu leisten, und ließ ihn, ohne einen Versuch zu einem Gespräch zu machen, nie um mehr als zwei oder drei Schritte aus seiner Obhut. Der Wanderer beschleunigte seinen Schritt, aber obwohl er damals in seiner Jugend wie später im reiferen Alter, einer der besten Fußgänger in Britannien war, so hielt doch der Fremde, ohne wirklich zu laufen, völlig Schritt mit ihm, und er verfolgte ihn so nah und ununterbrochen, daß Karls Stolz und seine Furcht zugleich erweckt wurden, und er zu meinen anfing, daß, wie groß auch immer seine Gefahr bei dem Kampfe mit einem Einzelnen seyn möchte, er doch noch wohlfeileren Kaufs bei diesem schlanken Trabanten wegkommen würde, wenn sie den Streit unter sich im Walde ausmachten, als wenn sie einem bewohnten Orte nahe kämen, wo der zur herrschenden Parthei gehörige Mann wahrscheinlich Freunde und Beistand finden würde.

Voll Angst, Bestürzung und Verdruß wandte sich daher Karl plötzlich gegen seinen Verfolger, als sie eben eine kleine schmale Allee erreichten, welche auf die Wiese führte, auf welcher die Königseiche stand, deren zackige und verwitterte Zweige und riesenhafter Stamm von dem unbetretenen Wege aus sichtbar wurden.

»Herr,« sagte er seinem Verfolger, »Sie haben sich schon eine Unart gegen mich herausgenommen, sich aber deshalb entschuldigt, und da mir kein Grund bekannt ist, warum Sie eben mich als einen Gegenstand der Unhöflichkeit auszeichnen sollten, so habe ich mir Ihre Entschuldigung ohne Bedenken gefallen lassen. Ist noch etwas unter uns auszumachen, daß Sie mir auf diese Weise folgen? Wenn dies der Fall ist, so soll es mir lieb seyn, es zu einem Gegenstande der Erklärung oder Genugthuung zu machen, je nachdem es nun ist. Ich sollte nicht meinen, daß Sie etwas gegen mich haben könnten, denn ich habe Sie meines Wissens noch nie gesehen. Ich bin geneigt, Ihnen persönliche Genugthuung zu geben, wenn Sie einen hinreichenden Grund angeben können, sie zu verlangen; ist aber Ihr Zweck blos zudringliche Neugier, so sollen Sie wissen, daß ich mich von Niemanden auf meinen Spaziergängen hetzen lassen will.«

»Wenn ich meinen eigenen Mantel auf eines andern Menschen Schultern erkenne,« erwiederte der Fremde trocken, »so habe ich, dünkt mich, ein natürliches Recht, ihm nachzugehen und zu sehen, was daraus wird; denn Sie sollen wissen, Herr, daß, obwohl ich mich in Hinsicht des Trägers geirrt habe, ich doch gewiß weiß, daß ich ein eben so gutes Recht hatte, meinen Stock über den Mantel zu führen, in dem Sie sich eingehüllt haben, als nur je einer hatte, seine eigenen Kleider auszubürsten. Sollen wir daher Freunde seyn, so muß ich erst fragen, wie Sie zu diesem Mantel kamen und wo Sie mit ihm hingehen, außerdem nehme ich mir's heraus, Sie anzuhalten, wozu ich hinlängliche Befugniß habe.«

»O, unseliger Mantel,« dachte der Wanderer, »und dreimal unselig die alberne Grille, die mich in ihn gehüllt hinausjagte, um in Streit zu gerathen und Bemerkungen zu erwecken, da doch Ruhe und Verborgenheit so wesentlich zu meiner Sicherheit nöthig sind.«

»Wenn Sie mir erlauben wollen zu rathen, Herr,« fuhr der Fremde fort, der kein anderer war, als Markham Everard, »so will ich Sie überzeugen, daß Sie besser bekannt sind, als Sie meinen.«

»Nun das verhüte der Himmel!« betete der Angeredete im Stillen, und mit mehr Andacht, als er je ein Gebet in seinem Leben ausgesprochen hatte. Aber selbst in diesem Augenblick der äußersten Noth verließen ihn seine Fassung und sein Muth nicht, und er erinnerte sich, daß es von der äußersten Wichtigkeit für ihn sey, nicht erschrocken zu scheinen, und wo möglich so zu antworten, daß er den gefährlichen Begleiter, den er bekommen hatte, dazu bringen könnte, seine wirkliche Kunde oder seinen Verdacht in Hinsicht seiner zu bekennen.

»Wenn Sie mich kennen,« sagte er, »Herr, und ein Edelmann sind, wie Ihr Aeußeres verspricht, so kann es Ihnen nicht schwer werden, sich zu erklären, wie es kommt, daß ich diese Kleider trage.«

»O, Herr!« erwiederte Oberst Everard, dessen Zorn keineswegs durch die milde Antwort des Fremden besänftigt wurde, »wir haben Ovids Verwandlungen gelesen, und wissen, zu welchem Zweck junge Leute vom Stande verkleidet reisen – wir wissen, daß man bei gewissen Gelegenheiten selbst zu weiblichen Kleidern seine Zuflucht nimmt. – Wir haben von Vertumnus und Pomona gehört.«

Als der Monarch diese Worte erwog, sprach er abermals ein frommes Gebet aus, daß diese schlimmscheinende Sache nur keine tiefere Wurzel haben möchte, als die Eifersucht irgend eines Bewunderers von Alexia Lee, indem er bei sich zugleich das Versprechen ablegte, künftig, so sehr er auch dem schönen Geschlecht ergeben war, selbst den schönsten Töchtern Eva's zu entsagen, um aus der jetzigen Verlegenheit zu kommen.

»Herr,« sagte er, »Sie scheinen ein Edelmann zu seyn, als solcher habe ich nichts dagegen, Ihnen zu gestehen, daß auch ich zu der Klasse gehöre.«

»Oder vielleicht etwas höher hinauf?« sagte Everard.

»Ein Edelmann bezeichnet jeden Stand, der berechtigt ist, ein Wappen zu führen – ein Herzog, ein Lord, ein Prinz sind nichts weiter als Edelleute, und sind sie im Unglück so wie ich, so können sie froh seyn, wenn ihnen dieser allgemeine höfliche Ausdruck noch gestattet wird.«

»Herr,« erwiederte Everard, »es ist nicht meine Absicht, Sie zu irgend einem Geständniß zu verleiten, das Ihrer Sicherheit verderblich werden könnte. Auch halte ich es nicht für meinen Beruf, zum Festhalten von Privatpersonen mitzuwirken, deren verkehrtes Gefühl für Bürgerpflicht sie in Irrthümer verstrickt haben kann, welche redlich gesinnte Menschen eher bemitleiden als bestrafen sollten. Wenn aber diejenigen, die Bürgerkrieg und Unruhe in ihrem Vaterlande erregt haben, fortfahren, Unehre und Schande in den Schooß der Familien zu verbreiten – wenn sie suchen, ihre besondern Lüste zum Nachtheil des gastlichen Hauses zu befriedigen, das ihnen Obdach gegen die Folgen ihrer öffentlichen Verbrechen gewährt, glauben Sie, Mylord, daß wir das geduldig ertragen sollen?«

»Wenn es Ihre Absicht ist, mit mir zu zanken,« sagte der Prinz, »so sagen Sie es wie ein rechtlicher Mann gerade heraus, Sie sind ohnstreitig besser bewaffnet als ich; aber deßhalb fliehe ich nicht vor einem einzelnen Mann. Wenn Sie andererseits geneigt sind, Vernunft anzunehmen, so sage ich Ihnen mit ruhigen Worten, daß ich mir weder die Beleidigung denken kann, auf die Sie anspielen, noch daß ich begreife, warum Sie mir den Titel Mylord geben.«

»Sie leugnen also, daß Sie Lord Wilmot sind?« sagte Everard.

»Das kann ich ganz zuverlässig,« sagte der Prinz.

»Vielleicht nennen sie Sich lieber Graf von Rochester? Wir hörten, daß die Ertheilung eines solchen Patents von Seiten des Königs der Schotten, das Streben Ihres Ehrgeizes wäre.«

»Ich bin weder Lord noch Graf, so gewiß ich als Christ selig zu werden gedenke, mein Name ist« –

»Erniedrigen Sie sich nicht durch unnöthige Falschheit, Mylord, und das gegen einen einzelnen Mann, der, das versichere ich Ihnen, nicht die öffentliche Justiz zur Unterstützung seines eigenen guten Schwertes herbeirufen wird, wenn er Veranlassung haben sollte, dasselbe zu brauchen. Können Sie bei Erblickung dieses Ringes noch leugnen, daß Sie Lord Wilmot sind?«

Er überreichte dem verkleideten Prinzen einen Ring, den er aus seiner Börse nahm, und sein Widersacher erkannte ihn augenblicklich für denselben, den er bei der Quelle in Alexia's Krug hatten fallen lassen, worin er blos, obwohl unbesonnener Weise einer augenblicklichen Galanterie nachgab, indem er einem schönen Mädchen, das er zufällig erschreckt hatte, ein hübsches Kleinod verehrte.

»Ich kenne den Ring,« sagte er, »er ist in meinem Besitze gewesen. Wie er aber beweisen soll, daß ich Lord Wilmot bin, kann ich nicht begreifen, und bitte um Erlaubniß zu erklären, daß er falsch gegen mich zeugt.«

»Sie sollen den Beweis sehen,« antwortete Everard, und indem er den Ring wieder nahm, drückte er an einer Feder, die recht sinnreich an der Einfassung angebracht war, worauf der Stein zurücksprang, und im Innern, Lord Wilmots Namensziffer, schön eingegraben mit einer Grafenkrone zeigte, – »Was sagen Sie nun, Herr?«

»Daß Wahrscheinlichkeiten noch keine Beweise sind,« sagte der Prinz, »hier ist nichts, was nicht sehr leicht zu erklären wäre. Ich bin der Sohn eines schottischen Edelmanns, der bei der Schlacht von Worcester tödtlich verwundet und gefangen wurde. Als er von mir Abschied nahm, und mir gebot zu fliehen, gab er mir die wenigen Dinge von Werth, die er besaß, und unter andern auch dies. Ich habe wohl einmal davon gehört, daß er bei einer Gelegenheit in Schottland einen Ring mit Lord Wilmot ausgetauscht hatte, aber von der Feder an dem Stein, die Sie mir gezeigt haben, wußte ich nichts.«

Es wird nöthig seyn zu sagen, daß Karl hierin die reine Wahrheit sprach; auch würde er ihn nicht so hingegeben haben, wie er es that, hätte er vermuthet, daß er leicht erkannt werden dürfte. Nach einer Minutenlangen Pause fuhr er fort: »Noch einmal, Herr – ich habe Ihnen viel gesagt, was meine Sicherheit betrifft. – Wenn Sie edel denken, so werden Sie mich gehen lassen, und ich kann Ihnen künftig wohl auch einmal einen Dienst erweisen. Gedenken Sie aber, mich gefänglich einzuziehen, so müssen Sie das hier thun und auf Ihre eigene Gefahr; denn ich will weder Ihnen nachgehen, noch Ihnen gestatten, mich länger auf meinem Wege zu verfolgen. Wollen Sie mich fortlassen, so will ich Ihnen danken – wo nicht, so greifen Sie zum Schwerte.«

»Junger Mann,« sagte Oberst Everard, »Sie haben mich ungewiß gemacht, ob Sie wirklich der lockere junge Edelmann sind, für den ich Sie hielt, aber da, wie Sie sagen, Ihre Familie vertraut mit ihm war, zweifle ich nicht, daß Sie ein Meister in der Schule der Schwelgerei sind, in welcher Wilmot und Villiers die Lehrer sind, und ihr hoffnungsvoller Gebieter ein graduirter Schüler ist. Ihr Benehmen in Woodstock, wo Sie die Gastfreiheit der Familie dadurch belohnt haben, daß Sie ihrer Ehre eine tödtliche Wunde zu schlagen gedenken, hat Sie als einen nur zu gelehrigen Schüler einer solcher Akademie zu erkennen gegeben. Ich gedachte Sie nur hierüber zu warnen – es wird Ihre eigne Schuld seyn, wenn ich noch Züchtigung zu der Warnung hinzufüge.«

»Mich warnen, Herr!« sagte der Prinz entrüstet, »und Züchtigung! das heißt meiner Geduld mehr zumuthen, als sich mit Ihrer Sicherheit verträgt – ziehen Sie! Herr,« – Hiermit legte er die Hand an das Schwert.

»Meine Religion,« sagte Everard, »verbietet mir, rasch im Blutvergießen zu seyn. – Gehen Sie nach Hause, Herr – seyn Sie klug – ziehen Sie die Vorschriften, sowohl der Ehre, als die der Klugheit zu Rathe. Achten Sie die Ehre des Hauses Lee, und wissen Sie, daß ein naher Verwandter desselben Ihre Bewegungen streng zur Rechenschaft ziehen wird.«

»Aha!« sagte der Prinz mit einem bitteren Lachen, »jetzt begreife ich die ganze Sache – da haben wir also den rundköpfigen Obersten vor uns, den puritanischen Vetter – den Mann mit Texten und Sittensprüchen, über den Alexia Lee so herzlich lacht. Wenn Ihre Religion, Herr! Sie verhindert Genugthuung zu geben, so sollte diese Sie auch verhindern, einen Mann von Ehre zu beleidigen.«

Die Leidenschaften Beider waren nun völlig aufgeregt, sie zogen beiderseitig und fingen an zu fechten, indem der Oberst den Vortheil aufgab, den ihm der Gebrauch seiner Feuergewehre verschafft hätte. Ein Stoß des Armes, ein Ausgleiten des Fußes hätte in dem Augenblick Britanniens Schicksal geändert, wenn nicht die Ankunft eines Dritten den Kampf unterbrochen hätte.


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