Thekla Schneider
Schloß Meersburg am Bodensee
Thekla Schneider

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Der Lorbeer grünt

Der Dichterin Grab

Einsam, trauernd wie eine Witwe, schaute die alte Felsenburg damals über den See in die Lande. In ihrem Innern war alles still; der Pendel der Uhr stockte, als gäbe es keine Zeit mehr; Staub und Spinngewebe legten sich an die Wände, der Holzwurm arbeitete im Getäfel. Einsam rauschte der Brunnen unter dem »Tännchen« im Hofe, üppiger wuchs und wucherte das Grün und verdeckte die Mauern, wie einst Dornröschens Schloß. Annettens Muse schlief hinter den geschlossenen Fensterläden.

Aber sieh da, es begann sich zu regen im deutschen Dichtergarten. Das Samenkorn, das lang in der Erde gelegen, rang sich empor zum Licht der Sonne. Annettens Ruhm war im Wachsen begriffen. Ein neuer Dichterfrühling kam – der Königssohn – er stieg hinauf zu den Zinnen der Meersburg, drang ein in die Gemächer und küßte die Schlummernde auf die Stirne. Sie erwachte.

»Meine Lieder werden leben.
Wenn ich längst entschwand.
Mancher wird vor ihnen beben,
Der gleich mir empfand.
Ob ein anderer sie gegeben
Oder meine Hand –
Sie, die Lieder werden leben,
Aber ich entschwand.«

Das große, schöne Wort der Dichterin, die kühne Prophezeiung ist Wahrheit geworden, wie auch das andere, das sie eines Tages in einer Anwandlung von Unmut an Schücking geschrieben: »Ich will jetzt nicht berühmt, aber in 50 Jahren möchte ich gelesen werden.«

Annette erlebte keine Neuauflage ihrer Poesien. Erst 13 Jahre nach ihrem Tode veranstaltete Schücking eine Sammlung teils ungedruckter, teils in Zeitschriften zerstreuter Gedichte und Prosastücke.

Von der Zeit an erschienen die Auflagen in rascherer Folge, so daß bis zum Jahre 1877 fünf zustande gekommen waren.

Als am Ende des Jahres 1878 das Cottasche Verlagsrecht erlosch und die Werke Annettens frei geworden waren, machten die Verleger reichlichen Gebrauch davon. Es zeigte sich bei dieser Gelegenheit, welch große Gemeinde Annette bereits für sich gewonnen hatte und seither ist sie mit jedem Jahr gewachsen.

Von ihrem Werke wurde naturgemäß das Interesse auch auf die Dichterin selbst und auf ihr Leben gelenkt. Es lag im Bedürfnis der Zeit, wieder zu historischen Stoffen zurückzugreifen und Erinnerungen hervorragender Persönlichkeiten auszugraben. Männer und Frauen von Bedeutung und Ruf machten Annettens Leben zum Gegenstand eingehender Studien und Forschungen.

Von Schücking, Claassen, Pelikan, Gabriele Reuter sind Drostebiographien erschienen. Als die ersten größeren und grundlegenden Werke in dieser Beziehung dürfen wir aber diejenigen von Kreiten und dem 1905 verstorbenen Professor Hermann Hüffer bezeichnen. Cardauns hat sich große Verdienste um die Drosteforschung erworben durch Herausgabe der »Gesammelten Briefe«, wie auch durch Neubearbeitung des Hermann Hüfferschen Buches; neuerdings Manfred Schneider durch Veröffentlichung der aufgefundenen »23 neue Drostebriefe.«

Fast unübersehbar aber ist die Menge von trefflichen Charakteristiken und Aufsätzen über die Dichterin, welche in den verschiedensten Blättern und Zeitschriften, wie »Deutsche Rundschau«, »Schweizer Rundschau«, teilweise auch als Broschüren erschienen sind und noch immer erscheinen. Im »Bund« schreibt Eduard Engel in seinem Artikel »Gipfel weiblicher Dichtkunst«:

»Eine Dichterin besitzt Deutschland, die vornan in den Reihen der Großen nach den Größten steht, und deren Ruhm noch immer wächst, Annette von Droste-Hülshoff. An echter Dichterkraft in der Anschauung wie im Ausdruck, nimmt es keine von allen Dichterinnen fremder Völker mit unserer Annette auf.

Mit ihr hat die weibliche Dichtung überhaupt die höchste ihr bis jetzt erreichbare Höhe erstiegen.« –

Eines Tages wurden die Läden aufgeschlagen auf der alten Burg. Luft, Licht und Wärme flossen wieder hinein in die Gemächer. Die Räume belebten sich wieder mit edlen, freundlichen Gestalten. Die Freiinnen Hildegard und Hildegunde waren vom Norden zurückgekehrt in das heimatliche Nest, um in die Fußstapfen der heimgegangenen Eltern zu treten. Die so berühmt gewordene Gastfreundschaft auf der Meersburg fing wieder neu an zu blühen und zu gedeihen. Die Töchter des alten Freiherrn öffneten weit die Tore. Künstler, Schriftsteller, Dichter, Gelehrte, was immer Namen und Bedeutung hatte, besonders aber Freunde und Verehrer von Annettens Muse, wurden aufs Liebenswürdigste empfangen und aufgenommen. Manch ein Dichter hat hier oben zum Ruhme Annettens in die Saiten gegriffen.

»Ein Herz, so statt, das Schwerste zu verwinden,
So warm, um leicht in Flammen aufzugehn,
So tief, um ahnend Tiefstes zu verstehn,
So weich, um nur in Starrheit Halt zu finden;

Ein Geist, geschaffen Geister zu ergründen,
Stolz, um Gemeines groß zu übersehn,
Demütig, wenn ein Lebenswerk geschehn
Und seine Spur verweht schien von den Winden;

Einsam erwachsen auf der Heimatflur,
Einsam trotz innig, ernstem Liebessehnen,
Im Stillen sammelnd ewigen Gewinn,

Allein an Gott dich klammernd und Natur –
Zu Perlen wurden dir all deine Tränen:
So wardst du Deutschlands größte Dichterin!«

sang Paul Heyse bei einem Besuch auf der Meersburg.

Geistes- und Geburtsaristokratie scheuten es nicht, den steilen Burgweg hinanzusteigen, um an der klassischen Stätte einige Augenblicke zu verweilen und in den Nichten das Geschlecht der berühmten Dichterin zu grüßen.

Zum Liebsten und Schönsten, was Freiin Hildegard und Hildegunde ihren Besuchen bieten konnten, gehörte ein Gang auf das Rebhäuschen.

Man steigt von der Straße eine steile Steintreppe empor und steht auf dem eigenen Grund und Boden der Dichterin, mitten im Weinberge vor dem Häuschen, das Obst- und Rosenspaliere umranken. Goldene Früchte lachen uns aus dem dunklen Laube entgegen.

Eine der Nichten schließt die Türe auf; wir treten in das Innere des Häuschens. Alles ist hier Stimmung, alles Poesie! Man läßt sich in dem freundlichen Gemach nieder oder lagert sich draußen auf dem Rasen, und wenn es Herbst ist, so bringt Freiin Hildegard Trauben. Voll Freude erlabt man sich an den Früchten aus dem Weinberge der Dichterin, den sie aus dem ersten Ertrag ihrer Poesien sich erworben.

Amalie Hassenpflug, eine Schwester des bekannten hessischen Ministers, welche mit Annette innig befreundet gewesen, fand eine Heimat bei den Nichten auf der Meersburg. Als sie leidend wurde und ein Schlaganfall sie gelähmt hatte, kannte die Liebe und Aufopferung des edlen Geschwisterpaares, Freiin Hildegard und Hildegunde, keine Grenzen. Die Kranke wurde wie nur ein eigenes nächstes Angehöriges gepflegt und als der Tod sie am 4. Juli 1871 von ihrem Schmerzenslager erlöste, erhielt sie auf dem Friedhof zu Meersburg, an der Seite ihrer im Tode vorausgegangenen treuen Freundin, ihre letzte Ruhestatt.

Im Jahre 1897 wurde der Dichterin auf dem heimatlichen Boden zu Münster ein Denkmal gesetzt.

Dieser Vorgang ließ bald den Wunsch entstehen, der einem gewiß mehr als berechtigten Empfinden entsprang, Annette von Droste auch in Meersburg ein Monument an der Stätte zu errichten, wo sie ihr Lied mit frischer Kraft ins Land hinausgesungen, wo sie ihren Geist ausgehaucht und wo ihre irdischen Überreste ruhen.

Hier, wo ihr Leib, dem Staube geweiht, der Verwesung anheimfällt, war es in erster Linie angebracht, daß die irdischen Formen durch Künstlerhand wieder in die Sichtbarkeit treten und dadurch die Erinnerung an die Dichterin sich lebendig erhalte von Geschlecht zu Geschlecht.

Ein Aufruf ging durch die Lande, um die Herzen zu gewinnen für die schöne Idee eines Annette-Denkmals zu Meersburg:

»Hier lebtest du, hier gabst du Leben
Im Liede manchem edlen Keim;
Hier, zwischen Ranken, zwischen Reben
Fandst du das selbsterworbene Heim!

Hier schloß sich deines Lebens Kette,
Als dich geschmückt der Lorbeer kaum,
Hier träumt im engen Erdenbette,
Dein großes Herz den letzten Traum.

Doch, welcher Deutsche weiß noch heute,
Daß hier ein Bergmann ging zur Ruh,
Der unserer Sprache reiche Beute
Aus tiefen Schollen führte zu? –

Vergiß sie nicht, die Geistesahnen,
Mein Vaterland in Glück und Weh!
Laß an Annette bald uns mahnen
Ein Denkmal dort am Bodensee!«

heißt es in dem schönen Gedicht von E. Mentzel, das dem Aufruf zur Sammlung von Spenden beigegeben war.

Und siehe da, das deutsche Volk zeigte wieder einmal, daß es seine Dichter zu ehren weiß. Die Gaben flossen reichlich, so daß bald an die Verwirklichung des Gedankens gedacht werden konnte. E. Stadelhofer, ein junger, aus der Gegend stammender Künstler, den man mit der ebenso ehrenden, als auch schwierigen Aufgabe betraut, ging mit Liebe und Begeisterung an die Arbeit und seiner Meisterhand ist es gelungen, ein der Dichterin würdiges, wahrhaft edles Kunstwerk zu schaffen.

Die Enthüllung des Denkmals wurde auf den 24. Mai 1898, den 50. Todestag Annettens, festgesetzt und gestaltete sich zu einer großartigen Feier. Nachdem am Abend vorher durch einen heftigen Gewitterregen die Natur erfrischt worden war, ging ein goldener Tag auf über dem See und dem im schönsten Blütenschmuck prangenden Festland. Das Städtchen hatte sich in ein festliches Gewand geworfen. Fahnen wehten, Kranzgewinde schlangen sich um Fenster und Türen, besonders der um den Festplatz herumliegenden Häuser.

In der Morgenfrühe wurde auf dem Friedhof am Grabe der Dichterin eine stimmungsvolle Feier abgehalten mit Gesang und Anrede.

Voll Andacht umstanden die Anwesenden das Grab und lauschten ehrfurchtsvoll den schönen, eindrucksvollen Worten des Geistlichen von Meersburg, Stadtpfarrer Schuh. Er pries Annette als Christin und gottbegnadete Dichterin und hob insbesondere ihre Bedeutung als religiöse Sängerin hervor, die uns das kampfdurchglühte hohe Lied »Das geistliche Jahr« geschenkt hat. Das Lied, aus dem die tiefsten Schmerzen eines zerrissenen Gemütes, eines geprüften Herzens, verbunden mit den härtesten Selbstanklagen herausklingen, und in dem die Dichterin doch wieder Töne anschlägt, die uns die ganze Wonne und Seligkeit einer von wahrer Gottesnähe beglückten Seele offenbaren.

Vom Grabe riefen die Glocken in die Kirche, wo der Katafalk aufgestellt war und ein feierliches Requiem stattfand.

Einstweilen hatten sich verschiedene Vereine, sowie die Schüler des Seminars und eine große Menge Einheimischer und Fremder, welch letztere die Dampfschiffe von allen Seiten gebracht, auf dem Festplatte versammelt.

Kanonendonner verkündeten den Beginn der Feier. Eingeleitet wurde diese mit dem Beethovenschen Musikstück: »Die Ehre Gottes«; hierauf sangen die Seminaristen das Lied: »Der Lichtschöpfer« von Nägeli. Nun betrat Seminardirektor Bender das Podium zu einer glanzvollen, mit größtem Beifall aufgenommenen Festrede. Kaum waren die letzten Worte verhallt, als durch eine leise Berührung des Vorhanges, ohne weitere sichtbare Beihilfe, die Hülle sank und die begeisterte Menge das gelungene Meisterwerk Stadelhofers vor sich sah.

Die überlebensgroße Bronzebüste erhebt sich auf einem Sockel aus rotem Sandstein; er ist geschmückt mit einer Leier und dem Droste'schen Familienwappen und trägt auf der Rückseite die Inschrift:

Der Königin
der deutschen Dichterinnen
gewidmet
von Freunden ihrer Muse
1898.

Der allgemeine Jubel und die Begeisterung fand den schönsten Ausdruck in den Kranzspenden, welche von Festjungfrauen mit eigens dafür verfaßten Versen niedergelegt wurden.

Daran schlossen sich noch weitere Kranzniederlegungen von Privatpersonen; dann aber besonders von Lehranstalten und Vereinen, welche ihre Vertreter geschickt hatten. Der Schillerverein Stuttgart, der Allgemeine Deutsche Literaturverein, Berlin, hatten Kränze gesandt, ebenso war ein prachtvolles Blumengewinde von der Großherzogin Luise von Baden von der Mainau angekommen.

Nachdem das Denkmal dem Bürgermeister von Meersburg übergeben worden und dieser seinem Dank und seiner Freude namens der Stadt Ausdruck gegeben, sang der Chor noch den 16. Psalm von Schnyder. Damit hatte die erhebende Feier ihr Ende erreicht.

Bei dem darauffolgenden Festmahl im »Wilden Mann« wurde noch manch schönes, erhebendes, des Gedenktages würdiges und geistvolles Wort gesprochen und es erntete besonders auch der junge Künstler, dessen erste selbständige Arbeit dieses Denkmal war, die verdienten Lorbeeren.

Durch besondere Liebenswürdigkeit der Besitzer waren die Räume, die Annette zuletzt bewohnt hatte, an diesem Tage für die Festteilnehmer geöffnet worden. Mit ehrfürchtiger Scheu traten die Besucher ein:

Hier ist dein Fuß gegangen auf diesen Dielen hier,
Hier hat dein Blick gehangen an dieser Wappen Zier,
In diesen Räumen wehte dein warmer Odem sacht,
Hier lispeltest Gebete du in der stillen Nacht.
Hier lauschtest du dem Sturme, der weht ums alte Haus,
Hier schautest du vom Turme ins weite Land hinaus,
Hinaus in schöne Ferne, wo glänzt der Alpen Schnee,
Hinauf zu goldnen Steinen, hinab zum blauen See.
Hier quollen deine Lieder dir aus der Seele tief;
Ich les' und les' sie wieder, wie einen Gottesbrief ...

Das Bett stand an derselben Stelle, wo es früher gestanden. Sinnig hatte man es mit blühendem Immergrün überstreut, ein Kreuz lag in der Mitte.

Auch der große, tiefe Lehnstuhl stand an demselben Platze neben dem grünen Ofen. Die Gipfel der Berge sehen über den See ins Fenster herein; alles noch wie damals vor fünfzig Jahren, und doch so vieles anders in Bezug auf Annette. Damals wenige Blumen auf ihrem Sarge, heute überschüttet von Lorbeeren; damals das einfache Edelfräulein, heute die Königin der deutschen Dichterinnen. Damals ein kleiner Leichenzug, heute eine wahre Wallfahrt zu ihrem Grabe.

Wie viele, besonders in der schönen Jahreszeit, sieht man die Straße ziehen, die nach dem Friedhof führt, oft einen einsamen Wanderer, oft eine ganze Schar. Dort stehen sie vor dem Gitter, das die von Laßbergsche Grabstätte umschließt. Aus der mit Rosen umsponnenen offenen Türe des Kapellchens, wo der Freiherr liegt, grüßt eine Statue der Gottesmutter mit dem Kinde. Annettens Grab ist zunächst dem Gitter, das erste in der Reihe. Ein einfacher Stein erhebt sich darauf. Er zeigt uns das Drostesche Familienwappen, den fliegenden Fisch, und trägt außer dem Namen und dem Geburts- und Todestag nur die kurze Inschrift: »Ehre dem Herrn.« Wer den Psalmvers ausgewählt, ob die Dichterin ihn selbst bei Lebzeiten bestimmt, ist uns unbekannt, oder vielleicht die Mutter oder Schwester nach ihrem Tode, wir wissen es nicht; jedenfalls hätte keine schönere, passendere Grabschrift für Annette gefunden werden können.

Das kurze Wort auf deinem Leichensteine
Wie hat es meine Seele doch bewegt,
Als jüngst einmal im goldenen Abendscheine
Auf deinen Hügel Blumen ich gelegt.

»Ehre dem Herrn« – dein ganzes Sein und Wesen
In dieses eine, große Wort sich drängt.
Wie eine Silberlampe auserlesen
Es über deiner Grabeskammer hängt.

Annette Droste! Eine große Lehre
Gibst du uns allen, nicht zuletzt auch mir:
Du weisest allen Ruhm und alle Ehre
Noch überm Grabe ernst und streng von dir.

Du nimmst die Kronen, nimmst die Lorbeerspenden,
Die man dir windet – windet nah und fern,
Und legst sie nieder mit den reinen Händen
Am Throne deines Gottes, deines Herrn.

Du singst der Lerche gleich in Aetherhöhen,
Durch alle Himmel dein Magnificat,
Indessen wir noch auf der Erde gehen
Und langsam schreiten hin durch deine Saat.

Wie oft findet man ein Sträußchen Erika, der Sängerin der Heide, ein Büschel Alpenrosen, der Dichterin des St. Bernhard geweiht, auf dem Grabe; wie oft verrät eine andere Blume, ein Blatt den stillen Besucher, der hier gewesen. Wie manch ein »Vaterunser« steigt hier zum Himmel empor, wie viel Segen senkt sich herab.

Es ist ein kleines Friedensreich, man fühlt sich vom Hauche der Ewigkeit umweht an dieser Stätte, besonders am Abend. –

Wenn die Sonne hinter den Bergen verschwindet, wenn ein leiser Wind die Zypressen flüstern macht im Totenhain, wenn die Abendglocke läutet, wenn der Mond heraufzieht und der Himmel nach und nach mit Sternen sich schmückt, dann werden wir an die Worte gemahnt, die Annette in ihrem letzten Gedichte zu uns gesprochen:

»Weht nächtlich seine Seraphsflügel
Der Friede übers Weltenreich,
So denkt nicht mehr an meinen Hügel,
Denn von den Sternen grüß' ich Euch!«


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