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Der Tag nach der Schlacht

Am Lagerfeuer. – Vom Arbeiten in den Schützengräben. – Nächtlicher Tropenregen. – Auf dem Weg zur Front. – Die spanischen Scharfschützen. – Der stille Wald. – Verwesungsgeruch. – Das Tal der Toten. – Der Kopf. – Bloßgelegte Gräber. – Das Kommen des Grauens. – Das Leichenfeld. – Im Hauptquartier des linken Flügels. – Die Schützengräben auf dem Hügel. – Heftiges Gewehrfeuer in der Sternennacht. – Mein Maultierritt. – Vom Feuerschein beim Feind und dem Rätsel der Nachtattacke.

Kühl und frostig kam der frühe Morgen.

Das Lagerfeuer war am Erlöschen, zusammengebrannt zu einem Haufen weißlich grauer Holzasche. Nur wenn ein Luftstoß daherstrich, leuchteten rote Glutpünktchen auf, und feine rote Feuerschlangen huschten wirr umher in dem kleinen Berge weißen Staubes. Zitternd schoß da und dort ein schwaches Flämmchen auf, flackerte ein wenig in rotgelbem Licht, löste sich los, schwebte sekundenlang über den huschenden Feuerschlangen und ward aufgesogen von der rings alles umhüllenden, schwarzen, tiefdunklen Nacht. Sekundenlang wurden die Schläfer in den Decken dicht am Feuer in gespenstisch verschwimmenden Umrissen sichtbar –

Dann und wann, wenn ein Windstoß die schweren Wolkenmassen zerriß, tauchten die Bäume und der nahe Waldrand in ungeheuren zackigen Schatten auf, scharf sich abzeichnend im matten, fahlen Licht des Morgendämmerns. Still war es überall, totenstill. Kein Laut klang in die Nacht hinein außer dem leisen, ganz leisen Klicken da drüben, zwanzig Schritte weit weg. Ein winziger Lichtstreifen, der Schein der Signallaterne bei den Instrumenten, zeigte undeutlich Gestalten am Telephon und am Telegraphenapparat, über Taster und Membranbecher gebeugt, eifrig schreibend.

Ich saß und lauschte. In dieser Nacht hatte ich kaum geschlafen. Das Klicken, das von der Front kam und zum Hauptquartier ging, erzählte in kurzen, knappen Meldungen an den kommandierenden General von Arbeit, Arbeit, Arbeit. Sie hatten arbeiten müssen wie Maulwürfe in dieser Nacht, die müden Männer auf den Hügeln. Tief in die Erde hatten sie sich eingegraben, Kilometer auf Kilometer von Schützengräben ausgehoben, Verschanzungen aufgeworfen. Hin und wider waren sie marschiert, bis die einzelnen Verbände sich nach dem Wirrwarr des Schlachttags wieder zusammengefunden hatten. Und in das Erzählen von harter Arbeit klang, in den scharfen Befehlen vom Hauptquartier, die Sorge –

Denn immer wieder befahl General Shafter neue Verschanzungen, und immer von neuem schärfte er den Kommandeuren der Front ein, um jeden Preis die Hügellinie zu halten und auf keinen Fall ohne ausdrücklichen Befehl über sie hinaus vorzugehen.

Nein, ich konnte nicht mehr schlafen.

So ging ich zu den Instrumenten hin und hockte mich neben Souder, der jetzt den Dienst am Fronttelephon hatte.

»Ist nichts Besonderes los,« brummte er. »Weshalb schläfst du denn nicht?«

»Kann nicht – –« murmelte ich.

Gedankenlos hörte ich zu, wie der Sergeant mit halblauter, monotoner Stimme eine Meldung telephonisch weitergab – dringend, dringend, dringend. Vom Hauptquartier an die Generale Lawton, Kent, Chaffee, Bates ... Da klatschte ein Wassertropfen auf meine Hand, ein zweiter nun, ein dritter, und kaum war ich aufgesprungen, als es schon herabbrauste in schweren Wassermassen.

»Die Instrumente!« brüllte Souder.

Fluchend rumpelten überall um uns Gestalten in die Höhe. Alles rannte blindlings nach den aufgestapelten Tornistern, um tastend und tappend in der Dunkelheit die Gummidecken hervorzusuchen. Aber sie konnten nicht schützen gegen diese Fluten. Nach vieler Mühe gelang es uns, wenigstens ein Zelt für die Station zu errichten und es mit den Gummidecken halbwegs wasserdicht zu machen. Die Instrumente funktionierten. Die Männer aber, die den Dienst hatten, hockten mitten im Wasser, denn in Bächen kam es den Hügel herabgeschossen.

Es regnete und regnete. Nicht einzelne Tropfen fielen, sondern schwer und geschlossen sauste es herab, wie ein Strom fast aus geöffneter Schleuse. In die Haut drang uns das Wasser, und ins Mark hineinzuschleichen schien sich die Kälte. Frierend und zähneklappernd standen wir da und rührten uns nicht. Es wäre sinnlos gewesen, gegen diese Wassermassen Schutz suchen zu wollen. Flüssiger, breiiger Schlamm umspülte unsere Knöchel, und dampfig stieg es auf aus unseren ekelfeuchten Kleidern. Und es regnete und regnete; eine Viertelstunde lang, eine halbe Stunde.

Dann wurde es mit einem Schlage still. Ueber den Hügeln drüben tauchte ein Lichtstreifen auf, wurde breiter, leuchtete heller, und froh und warm ergoß sich der Sonnenschein übers Tal. Bald loderten die Kaffeefeuer auf, und nasse Menschen umstanden sie in dichten Knäueln. Der Dunst trocknender Kleider stieg muffig empor und mischte sich mit den Bodengerüchen des tropischen Fieberlandes.

Major Stevens trat zu uns und verteilte aus einem Glasröhrchen Chininpillen.

Es war um Mittag, und die Sonne brannte glühendheiß aus wolkenlosem Himmel auf den Weg zum Wald hernieder, auf dem Souder und ich dahinschritten, schwer bepackt ein jeder mit Taschenapparat, Flaggen, Waffen, Tornister und Decke. Die südliche Station bei der Brigade Bates auf dem linken Flügel – das Ballondetachement legte die neue Linie – war uns beiden zugeteilt worden.

Still lag der breite Lehmweg zum Wald da. Zu beiden Seiten, im Gras und im lehmigen Schlamm, auf dem die Gluthitze schon harte Krusten gebildet hatte, lagen noch in Haufen die Decken, die Tornister, die Mäntel, verregnet und verschmutzt. Nicht weit vom Weg unter einem Baum streckte ein totes Maultier in grotesker Starrheit die vier Beine in die Höhe. Der furchtbar aufgedunsene Bauch des Tieres sah aus wie eine große braune Kugel. Schwacher Verwesungsgeruch drang herüber: kaum bemerkbar, wäre der Kadaver nicht zu sehen gewesen, aber doch schon unerträglich in der eklen, heißen, überfeuchten Hitze.

Von den Hügeln her hallte unregelmäßiges Gewehrfeuer.

Es hatte mit Tagesanbruch begonnen und ununterbrochen den ganzen Vormittag gedauert. Nur vereinzelte Schüsse waren es, mit langen Pausen oft und seltenem lebhafterem Geknatter. Aus den Meldungen des Vormittags wußten wir, daß es nur Feuer aus den Schützengräben war und wahrscheinlich hüben wie drüben wenig Schaden anrichtete.

»Sagen sich gegenseitig Guten Tag!« brummte Souder. »Machen ein bißchen Spektakel! U–iih – wie ist das heiß! An mir ist kein trockener Faden mehr –«

Im gleichen Augenblick duckte er sich, denn eine Kugel zischte in unangenehmer Nähe über unseren Köpfen dahin. Wir rissen beide die Karabiner von den Schultern und spähten links und rechts in den Wald hinein, Baum für Baum mit den Gläsern absuchend.

»Ich sehe nichts!« sagte der Sergeant leise. »Wo der Kerl nur stecken mag?«

»Dort – in dem Baum dort!« flüsterte ich.

»Unsinn, Mann! Was du siehst, ist nur ein heller Lichtfleck ...«

Wir waren gründlich angesteckt von der Scharfschützennervosität auf der amerikanischen Seite, die in jedem Sonnenfleck in einer Baumkrone einen spanischen Schützen sah. Nicht nur jeder Soldat, mit dem wir gesprochen hatten, wußte von Hunderten unheimlicher Scharfschützen zu erzählen, die sich hinter unserer Angriffslinie umhertrieben, sondern eine besondere Depesche vom Hauptquartier hatte sogar befohlen, die Wälder sorgfältig abzusuchen und die auf den Bäumen versteckten Spanier zu finden und unschädlich zu machen. Die Armeefama übertrieb. Aber doch war an den Gerüchten viel Wahres. So manchen Spanier hatten die amerikanischen Regulären nach langem Suchen in den Bäumen entdeckt und erbarmungslos herabgeschossen: denn die Truppen empfanden das heimliche Feuern aus Verstecken innerhalb der amerikanischen Linien als etwas Heimtückisches, Unerlaubtes. In Wirklichkeit befanden sich diese spanischen Scharfschützen sehr gegen ihren Willen auf verlorenen Posten. Sie hatten sich in dem Gelände vor der spanischen Verteidigungslinie in Baumkronen eingenistet, als Späher und Vorposten, ehe der amerikanische Marsch auf die Hügel begann. Dann waren sie durch das rasche Vordringen der amerikanischen Regimenter abgeschnitten worden.

Da blieben sie in ihren Verstecken. Höllenqualen der Angst müssen sie ausgestanden haben. Blieben, wo sie waren, in Todesangst – feuerten wohl auch auf vereinzelte amerikanische Soldaten in halbem Irrsinn – statt herabzuklettern und sich gefangen zu geben. Sie fürchteten sich zu sehr. Man hatte ihnen zu viel erzählt von den amerikanischen Barbaren, die gekommen seien, die Insel zu stehlen, und Gnade und Barmherzigkeit nicht kennten. Sie mochten bei der Madonna und allen Heiligen fest daran glauben, daß der Yankee seinen Gefangenen den Bauch aufschlitze, wie das die lieben kubanischen Insurgenten zu tun pflegten. So warteten sie zitternd und feuerten blindlings auf amerikanische Patrouillen und starben.

Trotz allen Spähens entdeckten wir aber nichts und stampften endlich weiter.

Der Pfad war heute noch schlammiger und noch tiefer eingelöchert von Tausenden von Menschentritten und Maultierhufen. Als wir um die Wegkrümmung bogen, sahen wir unter den Bäumen, ein gut Stück im Wald, ein großes weißes Hospitalzelt mit der Roten Kreuz-Flagge. Weiter vorne am Pfad hockten überall Verwundete, die zum Erbarmen elend aussahen mit ihren schlammbeschmutzten, blutbefleckten Verbänden und den über und über schmutzigen Kleidern und den blassen Gesichtern. Sie mußten warten, bis die Aerzte Zeit für sie fanden. An einem Busch war ein Packmaultier angebunden, und sein Führer verteilte aus einer großen Kiste Kautabak und Rauchtabak an die Soldaten.

»Mann, der Tabak ist gut!« hörten wir einen Verwundeten sagen. »Wenn du jetzt noch ein bißchen Whisky hättest, würd' ich mir gern noch ein Loch in den Arm schießen lassen!«

Totenstille herrschte im Wald. Wo gestern die Kompagnien, die Regimenter, die Menschenmassen in der rasenden Eile und dem schreienden Drängen der Schlacht dahingestürmt waren auf dem schlammigen Pfad und den grasverwucherten Lichtungen, wo Granaten geheult und Kugeln gepfiffen hatten, da war es jetzt still und ruhig und friedlich wie auf einsamem Buschweg. Hinter uns lag der Verbandplatz: vor uns in der Ferne die Hügel. Auf dem Weg selbst begegneten wir keinem Menschen. Dann und wann nur tauchten abseits in den Lichtungen Soldatengestalten auf, die tiefgebückt mit Hacke und Spaten hantierten, und hie und da ertönte leise abgedämpfter Trompetenklang, als letzte Ehrung über einem Grab geblasen. Die verstreuten Toten, die ihr Schicksal auf versteckter Stelle im Dschungel ereilt hatte, wurden aufgesucht und begraben. Langsam tappten wir vorwärts. Der graugelbe Schlamm war oben schon verkrustet und verstaubt in der Gluthitze, aber unter der dünnen Schicht verbarg sich zähflüssiger Morast, in den man tief einsank bei jedem Schritt. Durch das Baumlaub drangen heiß und stechend die Sonnenstrahlen. Wie erstarrt schienen Bäume und Büsche. Kein Blatt raschelte, kein Grashalm regte sich –

Ich blieb stehen und trocknete mir den Schweiß von der Stirne. »So heiß haben wir's noch nicht gehabt!« murrte ich. »Herrgott, die Hitze ist kaum zum Aushalten! Und wie dumpfig und sonderbar das riecht!«

Souder wechselte das schwere Telephon von der einen Schulter auf die andere und sah sich bedächtig um. »Weißt du was?« sagte er. – »Machen wir, daß wir aus dem alten Wald hinaus und zu unserer Station kommen!«

Aber schon nach wenigen hundert Schritten blieben wir wieder stehen und sahen uns an. Einer den andern. Keiner wollte mit der Sprache heraus.

In der Luft lag fade, faulend, süßlich, leiser Verwesungsgeruch.

»Irgendwo im Gestrüpp müssen noch Tote unbeerdigt liegen,« sagte der Sergeant endlich. »Was es mit der Luft hier für eine Bewandtnis hat, ist klar genug.«

»Aber ein Mensch kann doch nicht von gestern auf heute in Verwesung übergehen,« wandte ich erstaunt ein.

»Warum denn nicht?« meinte der Sergeant achselzuckend. »Bei dieser Gluthitze! Denk' doch an das Maultier, an dem wir vorbeigekommen sind, dicht bei der Station vorhin! Das war gestern auch noch lebendig! Wollen einmal nachsehen, wo der arme Teufel liegt –«

Der Weg war hier viel breiter und zerteilte sich in den lichten Waldstellen in winzige, in das Gras hineingetrampelte Pfade, voneinander getrennt durch niedriges Gestrüpp und kleine hügelige Graswellen. Dazwischen ragten breite Mangos und schlanke Kokospalmen mit ihren massigen Blättern, die wie große Fächer den Weg überschatteten und nur da und dort einen gelbglänzenden, sengenden Sonnenstrahl durchdringen ließen. Die Luft war heiß und dumpf und dampfig, und in die Schwüle hinein drängte sich der Aasgeruch und schien alles zu umschweben und an allem festzuhaften.

»Dort drüben muß es sein!« rief Souder.

Wir stapften durch den Schlamm, bogen seitwärts ab, kamen in hohes Gras, und auf einmal trat ich auf etwas Weiches, Klebriges. Ich glitschte aus, rutschte und schlug der Länge nach schwer hin, mitsamt der Drahtrolle und dem Telephon, dessen Glocke leise klingend ertönte.

»Verdammt!« schrie ich wütend.

»Was gibt's denn?« rief Souder, der einige Schritte voraus war, und kam zurück.

Er lachte laut auf, als ich mich brummend zwischen Draht und Instrument und Tornister emporarbeitete, aber das Lachen verging ihm bald – – »Mann – du bist dem – dem Ding da – auf den Kopf getreten!« stotterte er.

Aus der grasigen, welligen Erhöhung mit den verstreuten Lehmschollen, da, wo ich gestolpert war, ragte ein menschlicher Kopf aus dem Boden. Ein schwarzbehaarter Hinterkopf. Und mitten auf den armen Schädel mußte ich getreten sein. Mein schwerer Stiefel hatte die halbverweste Kopfhaut auseinandergerissen. Zwischen den schwarzen Haaren schimmerte es blutigbraun von ekelerregender Flüssigkeit.

Ich sprang entsetzt zurück und tanzte wie besessen zwischen den Grasbüscheln umher, mir krampfhaft die Stiefel abwischend. »Pfui Teufel!« brüllte ich in maßlosem Ekel. »Pfui Teufel!«

»Der arme Kerl spürt nichts mehr,« sagte der Sergeant. Aber er machte einen weiten Bogen um den Kopf, während er sprach, und kam zu mir herüber. Ich fuhr immer noch mit den Stiefeln im Gras hin und her –

»Kann die verfluchte Bande denn die Toten nicht tief genug hineinbegraben!« schrie ich außer mir.

Souder zuckte die Achseln. »Machen wir, daß wir weiterkommen!« sagte er gelassen. »Schön ist's nicht, aber man muß sich nicht viel Gedanken darum machen. Tot ist tot – und lebendig ist lebendig. Zwischen einer toten Katze und einem toten Mann ist nicht viel Unterschied. Beide – – – aber machen wir, daß wir weiterkommen! Uebrigens kann kein Mensch was dafür. Wenn du gestern abend dazu kommandiert worden wärest, die Gefallenen zu beerdigen, so hättest du auch keine sechs Fuß tiefen Löcher gegraben in deiner Müdigkeit! Der Regen hat's getan! Der hat die lose Erde weggewaschen – man sieht's ja – guck' nur hin!«

»Ich danke! Fällt mir gar nicht ein!!«

»Hab' dich nicht so!« brummte der Sergeant. »Weiter – weiter!«

Und ich schämte mich über mein Getue, denn es schien mir unmännlich und unsoldatenhaft – jawohl, ich schämte mich! Aber ich ging mit sehr vorsichtigen Schritten und machte einen großen Bogen um jede Erhöhung, die ein Grab vermuten ließ.

Der Verwesungsgeruch war und blieb in der Luft.

Einmal sah ich einen Arm aus dem Boden ragen dicht am Weg, ein anderes Mal einen bestiefelten Fuß, der in grotesker Steifheit aus der Erde emporzuwachsen schien. Und der Aasdunst umfing uns fortwährend.

»Jetzt wird's mir aber bald auch zu viel – – –« sagte Souder, sich sein schmutziges Taschentuch vors Gesicht haltend.

Kurz vor der ersten San Juan-Furt begegneten wir einem Korporal vom 5. Infanterieregiment mit sechs Mann, die Hacken und Schaufeln trugen. Der Korporal war ein graubärtiger alter Regulärer.

»Verdammt, Sergeant,« sagte er knurrig, »Ihr Signalmenschen habt's besser als wir!«

»Das verstehst du nicht, mein Sohn!«

»So! Eh? Damn the whole damned – – Sieh mal her!« Er zog eine Handvoll Blechmarken aus seiner Tasche, wie jeder Soldat sie zur Identifizierung um den Hals trug. »Da! Siebenundzwanzig Mann haben wir begraben! Und sie waren nicht schön, die siebenundzwanzig Leichen! Da im Wald, dort im Wald, haben wir Löcher gegraben und die stiffs unter die Erde geschaufelt. Waren wir an einer Stelle fertig, so erwischte uns sicher hundert Schritt weiter ein Offizier, der uns an eine andere Stelle schickte. Sie liegen überall – und, Sergeant – es waren welche dabei – die wir nicht anfassen konnten – mit den Schaufeln haben wir sie in die Löcher gestoßen ...«

»Wir haben auch welche gesehen!« erklärte Souder trocken, und wir gingen weiter. Wir durchwateten die Furt, da, wo gestern die 71ger gefallen waren, und sahen eine Leiche im Wasser liegen.

»Teufel – Teufel!« rief Souder und sprang in mächtigen Sätzen das Ufer hinan. Und ich wußte, daß er das fühlte, was ich fühlte. Was zuerst nur Ekel gewesen war, der Abscheu des lebendigen Menschen vor dem fürchterlichen Geruch des toten Menschen, wurde jetzt zu einem Grauen, zu entsetztem Grauen, was wohl die nächste Wegbiegung bringen konnte – zu einer Angst, zu atembeklemmender Angst. Ich sprach kein Wort und er sprach kein Wort. Aber ich sah, daß er scheu zur Seite blickte Schritt auf Schritt, und er merkte es, daß ich wieder in Furcht und Grauen mir jeden Fußbreit Weg, jedes Gestrüpp am Wegrand betrachtete. Der Pfad war eng. Undurchdringlicher Busch begrenzte ihn auf der linken Seite, während rechts niedriges Gestrüpp den Ausblick auf Baumgruppen und Grasland erlaubte.

Und jetzt wurde der Verwesungsgeruch stärker und immer stärker. Wir gingen ihm nach – instinktiv – ohne ein Wort zu sagen – – –

Dicht hinter dem Gestrüpp lag ein Stück nackten, lehmigen Erdlandes, auf dem kaum einige Grasbüschel wuchsen. Die kahle Fläche senkte sich in sanfter Neigung zu einem Bächlein voll trüben, schmutziggelben Wassergerinsels, das irgendwo in den San Juan fließen mochte. Ueber dem Bach stieg wellig eine üppige Grasfläche an mit vielen Mangobäumen, die scharfe Schlagschatten warfen im grellen Sonnenlicht. Das kleine Stück weichen Landes, das einst ein Feld, ein Acker gewesen sein mochte, war wie zerfetzt von Furchen und Rinnen und ausgetrockneten Tümpeln, gegraben von dem Regenstrom der Nacht im Suchen eines Weges zum Bach hinab. Auf diesem Stück Land waren gestern tote Männer beerdigt worden. Der Regensturm hatte das weiche, gelockerte Erdreich weggewaschen –

Aus der Furche dort, keine fünf Schritte weit weg, ragten Finger empor. Eine rostbraune, verwesende Hand mit einem Stück Aermel, an dem gelbe Metallknöpfe schimmelten. Starr und steif reckten sich die nassen verwesenden Finger gen Himmel, weit auseinandergespreizt, wie anklagend, und an dem einen Finger schimmerte golden ein Ring. Der Fuß mit dem Stiefel stak festgeklebt zwischen zwei Erdschollen. Den Körper selbst bedeckte noch Erdreich. Wir waren entsetzt stehengeblieben, starrend, sprachlos. Dutzende von Gefallenen mußten in dem schrecklichen Leichenfeld da liegen. Eiförmig wuchsen die halb bloßgelegten Leiber zwischen den Furchen, aus den Erdschollen empor. Und der Geruch, der Pesthauch ... Finger sah man; man sah Hände, Arme, Füße. Körper. Ein Ellbogen hier, sonderbar gekrümmt, verrenkt, unnatürlich. Ein Hinterkopf dort. Der Hals über dem aufgerissenen Hemd glänzte bläulich und man sah – Herrgott, man glaubte wirklich, es zu sehen und es mitzuerleben – wie die Gluthitze ihre Verwesungsarbeit verrichtete. Wie es faulte. Wie Haut und Muskeln und Sehnen dahinschwanden. Eine braune Lache hatte sich gebildet, auf der es ölig glitzerte, und der Hals war nur noch eine blaubraune, verfallende Masse –

Drüben über dem Bach im Gras tauchte der Korporal mit seinen Leuten auf.

»Hierher!« brüllte Souder. » For Gods sake – kommt hierher!!«

Der Korporal sprang herbei und prallte zurück, als die Verwesungsluft ihm ins Gesicht schlug.

»Wo – wo?« stotterte er.

Wir deuteten, und er sah die Greuel in der Erde.

»Schnell!« schrie er seinen Leuten zu. »Mein Gott – schnell, Jungens! Erde drauf!«

Und die Schaufeln der schweißbedeckten Soldaten fuhren in die Erde. Dicht neben Leibern und Gliedern. Sie arbeiteten wie Wahnsinnige. Sie arbeiteten für sich selber. Sie wollten befreit sein von dem Anblick, von der Unerträglichkeit. Ein großer Lehmklumpen fiel hart geworfen, schwer, klatschend auf den verwesenden Kopf nieder –

Da rannten wir zurück auf den Weg, der Sergeant und ich, und rannten weiter und liefen noch ein gutes Stück weit – bis uns der Atem ausging.

»Das – das waren gestern noch lebendige Menschen!« keuchte Souder, als wir einen Augenblick stehenbleiben und rasten mußten. »Junge – lebendige – Menschen – my God, my God, so könnten wir jetzt auch daliegen, du und ich! Und du müßtest dich vor mir ekeln, wenn ich es wäre, und ich mich vor dir, wenn es dich getroffen hätte – my God!«

Auf dem kurzen Weg zu unserer neuen Linie sahen wir noch vier halb bloßgelegte Leichen. Alle dicht am Weg. Unter den Bäumen und im Gestrüpp mußten noch Dutzende und Aberdutzende liegen; Hunderte vielleicht, denn der Verwesungsgeruch lag schwer überall in der Luft.

So sah es aus auf dem Feld der Ehre – am andern Tag ...

 

Dicht am Fuß des San Juan-Hügels trafen wir auf die Linie. Die Ballonmannschaften waren bereits fertig mit ihrer Arbeit. Dem Draht folgend, der straff von Baum zu Baum gespannt war, hatten wir bald das Hauptquartier des linken Flügels erreicht und sahen zwischen den Zelten das Ende des Isolierdrahts von einem dicken Busch baumeln. Wir schalteten ein, meldeten uns und erfuhren, daß unsere Station dienstlich Nummer 4 heiße – S 0 4. Die neue Blockhausstation war S 0 3. El Pozo S 0 2, das Hauptquartier, das nicht vorgeschoben wurde, sondern auf dem alten Platz verblieb, S 0 1. Wir machten aus unseren Zeltwänden und den Gummidecken ein geräumiges Zelt zurecht. Umherliegende leere Munitionskisten gaben einen Tisch und Stühle.

Das Hauptquartier der Brigade lag auf einem schmalen Streifen Grasland mit vielen Bäumen, dicht an die steil aufragende Hügelwand gedrängt und binnen fünfzig Schritt vom San Juan-Flüßchen begrenzt, das in weiter Krümmung hinter dem Hügel dahinfloß. Unser Zelt stand auf einer schrägen Stelle dicht im Wasser, nicht weit von den beiden großen Zelten des Generals und seiner Adjutanten. Dann und wann krachte oben auf dem Hügel ein Schuß.

In die steile Hügelwand waren Stufen geschaufelt worden. Wir kletterten hinauf, um den General zu suchen, der irgendwo oben in den Schützengräben war, und uns bei ihm zu melden. Die rohe Treppe verlief in einen breiten Gang, so tief ausgegraben, daß die hohen Wände völligen Schutz vor feindlichem Feuer boten, wenn man sich ein wenig duckte. Andere Gänge mündeten rechts und links ab. Die Kuppe des Hügels war zerwühlt wie ein Ameisenhaufen. Der breite Hauptgang, in dem wir standen, verlief schnurgerade zum Kuppenrand und mündete dort in den eigentlichen Schützengraben, der sich weithin dehnte, dicht besetzt mit hingekauerten Soldatengestalten. Gut zwei Meter breit war der fast mannshoch ausgehöhlte Schützengraben. Eine breite Erdstufe an der Vorderseite erlaubte den Schützen, bequem im Liegen zu feuern. Sandsäcke in langen Reihen, markiert durch ausgestochene Rasenstücke und Gezweig, verdeckten und sicherten die Schützenstellung. Als wir den Kuppenrand erreicht hatten, kauerten wir uns vor eine der schießschartenartig ausgehöhlten Oeffnungen in der Grabenwand – sehr vorsichtig, denn alle Augenblicke zischte es surrend über unseren Köpfen dahin – und spähten durch die Gläser auf das sonnenbestrahlte Gelände.

Dort, halbrechts vor uns, in verblüffender Nähe anscheinend, lag Santiago de Cuba. Klar, scharf, grell traten einzelne Gebäude hervor; ein riesiges, langgestrecktes, schneeweiß glitzerndes Haus vor allem, über dem die Rote Kreuz-Flagge wehte. Andere Gebäude sahen selbst in meinem guten Glas undeutlich und nebelhaft aus. Ich schätzte die Entfernung auf vielleicht anderthalb Kilometer. Eher weniger. Zwischen Hügeln und Stadt erstreckte sich buschiges Gelände mit vereinzelten Grasflecken und Baumgruppen. Die Hügelwand senkte sich vom Kuppenrand dem Feind zu ziemlich steil in eine Niederung mit vielem Gestrüpp. In einer Entfernung von zweihundert Metern waren im Gras und zwischen den Büschen da und dort verdächtige Flecke zu sehen, bald gelblich hell, bald dunkel und schwarz. Das mußte Erde von Schützengräben sein, und dort mußte der Feind liegen.

General Bates, der Befehlshaber des linken Flügel, war im Schützengraben weiter rechts, wie uns ein Korporal sagte, den wir befragten. Wir liefen hinter den Schützenreihen entlang und meldeten uns bei dem General. Der alte Herr, der mit einigen Offizieren im Graben kauerte, grüßte dankend und sagte zu einem Adjutanten:

»Mr. Jameson, weisen Sie dem Signalsergeanten eine Ordonnanz zum Ueberbringen von Meldungen zu. Allright, Sergeant, Sie können zur Station zurückkehren. Senden Sie mir, bitte, sofort Nachricht, sobald Sie Privattelegramme nach den Vereinigten Staaten annehmen dürfen.«

Kaum waren wir wieder beim Instrument, so lief die erste Depesche ein:

»General Shafter wird um fünf Uhr die Stellung besichtigen und ersucht General Bates, einen Offizier zur Führung nach dem Blockhaushügel zu senden.«

 

Es war nach acht Uhr abends und still überall. Souder und ich saßen rauchend vor unserem Zelt, dicht am niederen Eingang; schweigend, damit wir das leise Anrufen des Taschenapparats sofort hören konnten. Ueber uns glitzerte und strahlte in unsäglicher Pracht der Sternenhimmel; milchig, sprühend in weißer Glut in Milliarden von zitternden, bebenden Lichtpunkten.

Da fiel ein Schuß. Ein zweiter, ein dritter... In rascher Folge knallte es scharf dröhnend in der stillen Nacht. Und mit einemmal peitschte der Schall förmlich daher in donnerndem Klang, in Tausenden von Schüssen, in schweren Salven, in rasselndem Schnellfeuer.

Der General stürzte aus dem einen Zelt, die Adjutanten aus dem anderen, und Hals über Kopf rannten sie zur Hügelwand, zur Erdtreppe, laufend wie Jungens. Ich sah mit offenem Munde da, so überraschend plötzlich war der Höllenlärm gekommen. Hoch über meinem Kopf zischte es dröhnend, surrend, brausend daher.

Zwei Armeen schossen aufeinander in tiefer Nacht. Die Spanier griffen an. Ein schweres Nachtgefecht hatte begonnen.

Wir krochen ins Zelt und warteten in atemloser Spannung auf Nachrichten. Das Gewehrfeuer dauerte in ununterbrochener Heftigkeit fort. Souder griff wohl zehnmal nach dem Taster, zog aber immer wieder die Hand zurück, denn er wagte es nicht, in so ernster Zeit der Blockhausstation mit einer privaten Anfrage zu kommen. Endlich klickte es nach einigen Minuten, und eine Depesche vom Höchstkommandierenden an General Bates lief ein, mit dem Befehl, telegraphische Meldung über den Stand des feindlichen Nachtangriffs zu erstatten. Fast gleichzeitig kam ein Adjutant und brachte ein lakonisches Telegramm zur Weitergabe an General Kent, an die Blockhausstation:

»Was – bedeuten – die – Feuer?«

Als jedoch der Sergeant den Schlüssel öffnete und den Taster ergriff, klickten die metallenen Stäbchen nur matt, tonlos beinahe – die Verbindung war unterbrochen! Mit einem grimmigen Fluch schob er den Schlüssel wieder zu.

» Break in the line!« sagte er kurz. »Sind abgeschnitten! Bring' dem General das Telegramm, melde ihm, daß die Linie nicht funktioniert, und bitte um Orders!«

In langen Sätzen sprang ich die Erdstufen hinan, eilte durch den tiefen Hauptgang und war in den Schützengräben. Dicht an die Wände gekauert lagen die regulären Infanteristen in langen Reihen da, und in endlosem Geknatter hallten ihre Schüsse in die Nacht hinaus. Offiziere rannten ab und zu und befahlen immer wieder gellend:

»Niedrig halten – niedrig halten, Leute! Zweihundert Yards – auf die schwarze Gestrüpplinie – dort, wo es am dunkelsten ist – niedrig halten!«

Und über die Wälle der Gräben kam es in schweren Lagen vom Feind dahergepfiffen, bald hoch in der Luft, wie es schien, bald verzweifelt nahe. Feuerschein rötete den Sternenhimmel. Weit rechts von der belagerten Stadt flammten am Himmelsrand wie glühende Sonnen gewaltige Feuer an drei Stellen, höher das eine als die beiden anderen. Unten im Tal leuchtete es dann und wann winzig auf wie Glühwürmchenschein ... » Fix bajonets!« brüllte irgend jemand irgendwo, und klirrend fuhren die Eisen auf die Gewehrläufe.

Am Ende des Hauptgangs fand ich den General. Er sah mich sofort und fragte kurz:

»Nachrichten? Was gibt's, Mann?«

Ich überreichte die Depesche vom Hauptquartier und meldete die Unterbrechung der Linie.

»Was? Der Draht funktioniert nicht?« rief der alte Herr scharf. »Sie müssen sofort los und unter allen Umständen den Fehler finden. Die Verbindung muß schleunigst wiederhergestellt werden. Können Sie das?«

..Ich glaube ja, General. Die Linie bis zur Blockhausstation ist nur kurz und unschwer abzusuchen.«

»Im Dunkeln?«

»Wir haben Magnesiumfackeln.«

»Gut. Machen Sie sich unverzüglich an die Arbeit. Haben Sie Anschluß, so senden Sie General Shafter diese Depesche.« Die Meldung an das Hauptquartier, die mir der General nun diktierte, hatte ungefähr folgenden Inhalt: Nordwestlich von Santiago brennen drei große Feuer auf den Hügeln. Was diese Signale bedeuten, ist nicht bekannt. Das feindliche Gewehrfeuer scheint von den spanischen Schützengräben zu kommen. Wahrscheinlich steht ein Angriff bevor.

Ich kugelte beinahe die Erdstufen hinab, in solcher Eile war ich, denn die allgemeine nervöse Erregung da oben auf den Hügeln über das unheimliche nächtliche Gewehrfeuer hatte mich gründlich angesteckt. Souder hatte das Tascheninstrument und Ersatzdraht bereits hergerichtet. Dicht beim Adjutantenzelt stand, an einen Busch angebunden, ein Maultier.

»Nimm das Maultier!« sagte der Sergeant. »Du kommst schneller vorwärts dann!«

Und ich kletterte in den infam unbequemen hölzernen Packsattel, schlug dem Tier die Hacken in die Seite, und los ging es. Es war ein abscheulicher Ritt, wenn er auch nur eine knappe Viertelstunde dauerte. Wir hatten nur noch eine einzige Magnesiumfackel in unseren Tornistern gefunden, und die mußte aufbewahrt werden zur Arbeit an der Bruchstelle. So ließ ich alle paar Schritte ein Zündholz aufflammen und starrte in dem schwachen Lichtschein zur Linie hinauf, ob sie noch straff gespannt war. Dabei bockte das Biest von einem Maultier fortwährend. Obendrein war der eckige Holzsattel das reine Folterinstrument. Auf einmal –

»Halt! Ha–aalt!«

» Friend!« schrie ich.

»Losung!«

»Zum Teufel – ich hatte die Losung nicht! In meiner Verwirrung dachte ich darüber nach, was ich antworten sollte ... da knallte es, und eine Kugel pfiff dicht an meinem Kopf vorbei.

»Du verdammter Lümmel!« brüllte ich in unbeschreiblicher Wut. »Wenn du noch einmal schießt, hau' ich dir alle Knochen kaput, you son – of – a – gun – du ballernder Sohn einer alten Kanone! Hier – ist – Signalkorps! Bei der Arbeit! Hörst du, du Narr!«

Und auf dem ganzen Ritt hörte ich Kugeln pfeifen. Auf den Hügeln wurde geschossen, vom Feind her kam es, und hinter den Hügeln schoß man erst recht. Das nächtliche Feuern hatte die Menschen verrückt gemacht. Sie verloren den Sinn für Richtung. Sie witterten einen Feind in jedem Geräusch, ob das nun vor ihnen war oder hinter ihnen, und blafften schleunigst darauf los. Mindestens sechs, sieben Mal ist auf mich und das alte Maultier geschossen worden in jener Nacht.

Ziemlich in der Nähe der Blockhausstation erst fand ich den Bruch an einer niedrigen Stelle, zwischen zwei Büschen. In drei Minuten war der Schaden ausgebessert, und ich gab meine Meldungen auf. Klickend kam es:

»Von General Kent. – Feind greift nicht an. Nichts Neues.«

»Von General Lawton. – Nichts Neues. Falscher Vorpostenalarm.«

»Vom Hauptquartier. – Was – bedeuten – Feuer? Sofort Bericht!«

Langsam begann das Gewehrfeuer abzuflauen. In gestrecktem Galopp jagte ich zur Station zurück – – –

 

Was die flammenden Holzstöße auf den Bergen bei Santiago bedeutet hatten, erfuhren wir erst viele Wochen später. Es waren verabredete Signale, die die Ankunft von 3000 Mann Verstärkungen für die Spanier unter General Escario bedeuteten. Die Frage, ob es sich bei dem heftigen Feuer in der Nacht zum 3. Juli nur um nervöses Geschieße oder um den wirklichen Versuch einer Nachtattacke der spanischen Truppen handelte, ist nie gelöst worden.


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