Fritz Reuter
De Urgeschicht von Meckelnborg
Fritz Reuter

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Virtes Kapittel

Von Adam un sin Fomili

In 't Johr 1

Na, Adam ackerierte nu düchtig los; äwer in de Irst gung em dat man hellschen swack; hei was mit sin Fru allein, un sei kunn em wenig helpen, denn sei hadd mit de Gören tau dauhn. Anspannung hadd hei ok noch nich bet up ein jöhrig Fahlen, wat hei sick in de Jabelsche Burkoppel grepen hadd un wat hei sick so bi Lütten anbännigen wull; un männigmal hewwen Lüd' dat seihn, dat hei bi sin Grawen Pust hollen hett un hett sick up den Spaden stüt't un hett weihmäudig äwer den Loppiner See nah de Gegend von Groten-Bäbelin räwer seihn, bet em de hellen Tranen in de Ogen treden sünd. Äwer wat helpt dat all? För dat, wat west is, giwwt de Jud' nicks. – Nu künn ein von uns' nimod'schen Eh'lüd' meinen, hei hadd dat Eva düchtig entgellen laten, dat sei em in dit Unglück stött hadd – äwer ne! Hei stammte von en tau gauden Vader her, un sin leiwe Fru gung so still in ehre eigenen Weihdag' bi em 'rümmer, dat hei ut 'ne grote Weikmäudigkeit gor nich 'rut kamm un allens ded, wat hei ehr an de Ogen afseihn kunn. Hei drog ehr Water un Holt, makte 's Wintersmorgens Füer an, un wenn sei 'n Kind an de Bost hadd, denn weigt un buß't hei 't Nachtens. – So gung dat 'ne Wil in Jammer un Elend furt, un wenn sei ok mal 'ne Handvull Kurn bugten, so müßten de Tüften doch dat grötste Lock taustoppen. – Kain, sin Öllst, de em un sine leiwe Fru dat grugliche Stück mit Abeln makt hadd un de em schön all hadd unner de Arm gripen künnt, let nicks von sick hüren, hei was utwannert – wohen, wüßt kein Minsch – un hadd sick 'ne Fru namen – wat för eine geburene, wüßt ok kein Minsch. Ick denk mi äwer, dat ward woll ein von den Düwel sin Zierapen west sin, denn so ein hadd hei verdeint.De gelihrte, berühmte Hollänner Verknusius hett in eine eigene Schriwwt up dat Vullstännigste nahwesen, dat tau Kain sine Tiden noch kein Steckbreiw' un Schandoren Mod' west sünd, un dit gew ick Bifall; wenn hei äwer wider seggt, dat Kain äwer de preußsche Grenz nah Berlin tau gahn is un is dor Husknecht worden und hett sick dor verfrigt, un sine Nahkamenschaft wahnt noch hüt un desen Dag in en groten Paleh tau Berlin an den Molkenmark, so möt einer doch dese Nahrichten mit grote Vörsicht upnemen, denn de Hauptsak, wat Berlin äwerall dunn all assistiert hett, liggt doch noch hellschen in't Gewäuhl. – Ja, wenn hei Demmin seggt hadd, denn let sick dat hüren, denn de sihr gelihrte Herr Paster Stolle tau Demmin hett nahwesen, dat de Stadt Demmin all vör de Sündflaut begäng' west is un dat dunntaumalen dor all 'ne Uneversetät mit Professers un Fridischen west is, worüm nich also ok all tau Kain sine Tiden? (Wenn einer will, so kann hei dit lesen, in den Herrn Dr. W. Reinhold sine Urgeschicht von de Stadt Woldegk up de irste Sid. – Äwerhaupt is dit en Bauk, wat ick bidden möt, ümmer bi de Hand tau hollen, wil ick mine meiste Wissenschaft dort entnamen heww.)

Äwer mitdewil wuß denn nu Seth ok all ut den Dreck un künn ok all en Gang gahn un 'ne Bestellung utrichten un kamm männig schön mal mit en Gericht Angelbors von den Jabelschen See taurügg un hölkert ok Krewt.

 
In't Johr 245

Dat hülp sick denn all, denn as Vader Adam tweihunnertunfiwunvirtig Johr olt was, was hei all schön in de Reih, un hei hadd all 'ne Kauh up den Stall, de Frühjohrs melk worden was, un taum Harwst hadd hei ein lütt nüdliches Pölk up den Kaben, un dat Fahlen ded ok all sin Ding'.

Dat hadd woll wat lang' wohrt, bet hei so wid kamen was; äwer so was dat dunn. – Uns' Buren kün'n sick doran en Ogenspeigel nemen, denn dat Volk will jo nu all woll up einen Slump rik warden. Min Fru seggt mi taum wenigsten, sei möt för de Botter acht un ok teigen Gröschen betahlen, un för den Gaus'braden tau minen Geburtsdag heww ick sülwst twei Dahler gewen müßt.

Wat Eva was, so blew sei ehr Lewlang ümmer still un för sick; äwer as sei all achthunnert Johr olt was, was sei noch hübscher as all ehr Döchter un hadd sihr vörnehme Manieren an sick, so dat Vader Adam oft tau sin Döchter säd: »An jug Mutter nehmt jug en Ogenspeigel!«, un dorbi kloppt hei sine leiwe Fru up de roden Backen un frog: »Mutting, wo is't mit en Stück sur Swinfleisch oder mit en Stück Aal, Seth hett jo woll vorgistern wecken fungen?« Denn hei hadd in sinen hogen Öller noch ümmer en sihr gesunnen Magen.

 
In't Johr 930

Hei sturw, as hei nägenhunnertundörtig Johr olt was, un hei was gaud in de Wehr, denn hei was de rikste Bur in't ganze Klosteramt Malchow. In sin Inventor un in den Butenacker deilten sick sin Kinner ahn Versigelung, Gericht un Avkaten. Seth äwer kreg de Hauw.


 << zurück weiter >>