Johann Heinrich Pestalozzi
Wie Gertrud ihre Kinder lehrt
Johann Heinrich Pestalozzi

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Also fahre ich fort, durch den ganzen Umfang des Deklinierens und Konjungierens sogleich die zweite Stufe dieser Übungen mit der ersten zu vereinigen, und gehe darin besonders in der Benutzung der Zeitwörter weiter nach einer Form, wovon ich folgende Beispiele gebe:

Einfach verbunden:

achten – auf des Lehrers Worte;

atmen – durch die Lunge;

biegen – einen Baum;

binden – die Garbe, den Strumpf usw.

Dann folgt die zweite Übung in den zusammengesetzten Zeitwörtern; z. B.

Achten. Ich achte auf des Lehrers Worte, auf meine Pflicht und auf mein Gut; ich achte den einen mehr als den anderen; ich erachte, etwas sei so oder anders; ich nehme einen wichtigen Vorfall in Obacht; ich beobachte den Mann, dem ich nicht traue, die Sache, die ich gerne ergründen will, und auch meine Pflicht; der gute Mensch achtet den Tugendhaften hoch und verachtet den Lasterhaften.

Insoweit der Mensch auf etwas achtet, ist er achtsam; insoweit er auf etwas nicht achtet, ist er unachtsam.

Mehr als alles soll ich mich selbst achten, und mehr als auf alles soll ich auf mich selbst achten.

Atmen. Ich atme schwach, stark, schnell, langsam, ich atme wieder, wenn der Atem stille gestanden ist und wiederkommt; ich atme die Luft ein, der Sterbende atmet aus.

Dann fahre ich weiter fort und erweitere diese Übungen durch Zusammensetzungen sich allmählich ausdehnender und so progressiv sich immer vielseitiger entwickelnder und bestimmender Sätze. Z. E.

Ich werde.

Ich werde erhalten.

Ich werde meine Gesundheit nicht anders erhalten.

Ich werde meine Gesundheit nach allem, was ich gelitten, nicht anders erhalten.

Ich werde meine Gesundheit nach allem, was ich in meiner Krankheit gelitten, nicht anders erhalten.

Ich werde meine Gesundheit nach allem, was ich in meiner Krankheit gelitten, nicht anders als durch Mäßigung erhalten.

Ich werde meine Gesundheit nach allem was ich in meiner Krankheit gelitten, nichts anders als durch die größte Mäßigung erhalten.

Ich werde meine Gesundheit nach allem, was ich in meiner Krankheit gelitten, nicht anders als durch die größte Mäßigung und Regelmäßigkeit erhalten.

Ich werde meine Gesundheit nach allem, was ich in meiner Krankheit gelitten, nicht anders als durch die größte Mäßigung und eine allgemeine Regelmäßigkeit erhalten können.

Alle diese Sätze werden einzeln durch die ganze Reihe der Konjungation durchgeführt. Z. E.

Ich werde erhalten,

du wirst erhalten usw.

Ich werde meine Gesundheit erhalten,

du wirst deine Gesundheit erhalten usw.

Der gleiche Satz wird dann hinwieder nach andern Zeitfällen bestimmt. Z. E.

Ich habe erhalten,

du hast erhalten usw.

Bei diesen also tief den Kindern sich einprägenden Sätzen tragen wir nebenbei Sorge, besonders lehrreiche, seelerhebende und ihrer Speziallage vorzüglich anpassende auszuwählen.

Mit diesem vereinige ich Beispiele von Beschreibung sinnlicher Gegenstände, um bei den Kindern die Kraft, die durch diese Übungen in sie hineingelegt ist, anzuwenden und noch mehr zu stärken. Z. B.

Eine Glocke ist eine unten offene, weite, dicke, runde, gewöhnlich freihängende Schale, die von unten auf immer enger wird, sich oben eiförmig einbiegt und in ihrer Mitte einen perpendikular und freihängenden Kallen hat, der bei einer starken Bewegung der Schale unten an ihren beiden Seiten anschlägt und dadurch den Ton hervorbringt, den wir Läuten heißen.

Gehen ist, sich Schritt für Schritt weiterbewegen.

Stehen ist, mit seinem in eine Perpendikularstellung gebrachten Körper auf den Beinen ruhen.

Liegen ist, mit seinem in eine Horizontalstellung gebrachten Körper auf irgendetwas ruhen.

Sitzen ist, in einer Stellung, worin der Körper gewöhnlich einen doppelten Winkel macht, auf irgendetwas ruhen.

Knien ist, mit in einen Winkel gebrachten Beinen auf denselben ruhen.

Sich neigen ist, durch das Einbiegen der Knie den Körper herunterlassen.

Sich bücken ist, die Perpendikularstellung des Körpers von oben hereinbiegen.

Klettern ist, sich durch das Anklammern von Händen und Füßen hinauf- oder hinabbewegen.

Reiten ist, auf einem Tiere sitzend von demselben weitergebracht werden.

Fahren ist, in einem beweglichen Gehäuse weitergebracht werden.

Fallen ist, sich durch seine eigene Schwere von oben hinabbewegen müssen.

Graben ist, mit einer Schaufel die Erde da, wo sie liegt, aufheben und umwenden.

Ich möchte diese vereinigten Sprachübungen nach meinem Tode mit einem Vermächtnis an meine Zöglinge beschließen, worin ich bei Anlaß der bedeutendsten Zeitwörter die mir wichtigsten Gesichtspunkte, welche die Erfahrungen meines Lebens mir in Rücksicht auf die Gegenstände, die sie bezeichnen, besonders auffallen machten, den Kindern mit kurzen Darstellungen in eben dem Lichte in die Augen fallen machen, in dem sie mir in die Augen fallen, und durch diese Übung an die Worte alles Tuns und Lassens den Menschen richtige Lebenswahrheiten, lebendige Anschauungserkenntnisse und seelerhebende Gefühle anzuketen suche, z. B.

Atmen. An einem Hauch hängt dein Leben. – Mensch! Wenn du wie ein Wüterich schnaubst und die reine Luft der Erde wie ein Gift in deine Lungen schluckest – was tust du anders als eilen, dich atemlos zu machen und die von deinem Schnauben gekränkten Menschen davon zu befreien?

Äufnen. Um die Erde zu äufnen, ward sie verteilt. Da entstand Eigentum, dessen Recht ewig nur in seinem Zwecke zu suchen ist und nie demselben entgegenstehen soll. Gestattet aber der Staat dem Eigentümer oder sich selbst eine die Menschennatur drückende Gewalt gegen diesen Zweck, so entfalten sich bei der hierin beeinträchtigten Menge Gefühle, deren böse Folgen nur durch weise Rücklenkung zu dem Geist der Schranken des Zwecks, um dessen willen die von Gott dem Menschen frei gegebene Erde von ihm selbst in eigentümliche Grundstücke verteilt worden ist.

Äußern. Du zürnest, daß du dich nicht immer äußern darfst, wie du willst – zürne nicht, daß du zu Zeiten auch wider deinen Willen gezwungen wirst, weise zu sein.

Doch es ist einmal Zeit, daß ich diesen Gesichtspunkt ende.

 

Ich habe mich lange mit der Sprache als Mittel der allmählichen Klarmachung unsrer Begriffe aufgehalten. Aber sie ist auch das erste dieser Mittel. Meine Unterrichtsweise zeichnet sich vorzüglich hierin aus, daß sie von der Sprache als Mittel, das Kind von dunkeln Anschauungen zu deutlichen Begriffen zu erheben, einen größern Gebrauch macht, als bisher geschehen ist, so wie sie sich ebenfalls in Rücksicht auf den Grundsatz auszeichnet, alle wirkliche Sprachkenntnis voraussetzende Wörterzusammensetzungen vom ersten Elementarunterricht auszuschließen. Wer eingesteht, die Natur führe nur durch die Klarheit des einzelnen zur Deutlichkeit des ganzen, der gesteht ebenfalls ein: die Worte müssen dem Kinde einzeln klar sein, ehe sie ihm im Zusammenhange deutlich gemacht werden können – und wer dieses eingestellt, wirft mit einem Schlage alle bisherigen Elementarunterrichtsbücher als solche weg, weil sie alle Sprachkenntnis beim Kinde voraussetzen, ehe sie ihm selbige gegeben haben. Ja, Geßner! Es ist merkwürdig – auch das beste Unterrichtsbuch des verflossenen Jahrhunderts hat vergessen, daß das Kind reden lernen muß, ehe man mit ihm reden kann; es ist merkwürdig, dieses Vergessen, aber es ist wahr, und seitdem ich dieses weiß, wundere ich mich nicht mehr, daß man aus den Kindern andere Menschen machen kann, als die sind, bei denen beides, die Frömmigkeit und die Weisheit der Vorwelt, sich soweit vergessen hat, so vieles und so Vielseitiges mit ihnen zu reden, ehe sie reden können. Die Sprache ist eine Kunst, sie ist eine unermeßliche Kunst oder vielmehr der Inbegriff aller Künste, wozu unser Geschlecht gelangt ist. Sie ist im eigentlichen Sinne Rückgabe aller Eindrücke, welche die Natur in ihrem ganzen Umfange auf unser Geschlecht gemacht hat; also benutze ich sie und suche am Faden ihrer ausgesprochenen Töne beim Kinde eben die Eindrücke selbst wieder hervorzubringen, welche beim Menschengeschlechte diese Töne gebildet und veranlaßt haben. Das Geschenk der Sprache ist an sich unermeßlich und wird durch die immer wachsende Vervollkommnung derselben täglich größer. Sie gibt dem Kind in kurzen Augenblicken, wozu die Natur Jahrtausende brauchte, um es dem Menschen zu geben. Man sagt von einem Stier, was wäre er, wenn er seine Kraft kennte? – und ich sage vom Menschen, was wäre er, wenn er seine Sprachkraft ganz kennte und ganz benutzte?

Die Lücke ist groß, die in den Irrwegen, die wir Menschenbildung heißen, daraus entstanden, daß wir uns hierin soweit vergessen und nicht nur nichts getan haben, das niedere Volk reden zu lehren, sondern das sprachlose Volk sich in abstrakten Begriffen verträumen, und indem wir es die leeren Wörter davon auswendig gelehrt, es glauben gemacht, daß es dadurch zur wirklichen Erkenntnis von Sachen und Wahrheiten gelangt.

Die Indianer konnten doch wahrlich nicht mehr tun, um ihre unterste Volksklasse ewig in ihrem Götzendienst und dadurch ewig als eine ihren Götzen aufgeopferte und dadurch tief erniedrigte Menschenrasse zu erhalten.

Man widerspreche mir die Tatsache des Nichtredenkönnens unsrer niedern Volksklasse und der Irrführung derselben durch ihr Schein-Redenlernen. Ich berufe mich auf alle Geistliche, auf alle Obrigkeiten, auf alle Menschen, die unter einem Volke wohnen, dem mitten unter seiner gänzlichen Verwahrlosung noch ein so verdrehtes, väterliches Schein-Sorgfalts-Modell vom Redenlernen aufgedrückt wird – wer unter einem solchen Volke lebt, er stehe hervor und zeuge: er habe es nicht erfahren, wie mühsam es sei, irgendeinen Begriff in die armseligen Geschöpfe hineinzubringen. Doch man ist hierüber einstimmig. Ja, ja, sagen die Geistlichen, es ist so, wenn sie zu uns kommen und wir sie unterrichten sollen, so verstehen sie weder, was wir sagen, noch wir, was sie antworten, und kommen in keinem Schritt vorwärts mit ihnen, bis sie auswendig gelernt haben, was sie auf das, was wir sie fragen müssen, zu antworten haben. Ebenso sagen die Richter, wenn sie auch noch so recht haben, es ist ihnen unmöglich, einem Menschen ihr Recht begreiflich zu machen. Stadtschwätzerinnen, wenn sie aufs Dorf kommen, entsetzen sich vor der Sprachlosigkeit dieser Leute und sagen: man müßte sie jahrelang im Haus haben, ehe man sie dahin bringen könnte, auch nur anzufangen, das im Hausdienst recht auszurichten, was mit dem Maul ausgerichtet werden muß. Bürgerliche Maulbraucher, die hinter dem Tisch etwas reden und schwatzen gelernt, halten, wenn sie auch noch so dumm sind, die Klügsten und Talentreichsten solcher Menschen für weit dummer, als sie sind; und Bösewichter von vielen Farben rufen, ein jeder mit ihm eigenen Gebärden: Heil uns, daß es also ist, aller Handel und Wandel, den wir treiben, würde viel schlechter ausfallen, wenn es anders wäre.

Freund! So drücken sich Geschäftsmänner und alle Arten von Leuten, die mit dem niedern Volk im Land leibs- und seelenhalber viel zu tun haben, über diesen Gesichtspunkt aus: ich möchte fast sagen, die Honoratiores unsers Kulturkomödienhauses sprechen sich vielseitig in ihren Logen und Amphitheatern also über den diesfälligen Zustand ihres zu ihren Füßen stehenden Parterre aus und müssen sich an vielen Orten also aussprechen, weil dieses Parterre in dieser Rücksicht in einem hohen Grad verwahrlost ist. Man darf es sich nicht verhehlen, das niedere Christenvolk unsers Weltteils mußte in vielen Gegenden in diese Tiefe versinken, weil man in seinen niedern Schulanstalten seit mehr als einem Jahrhundert leeren Worten ein Gewicht auf den menschlichen Geist gegeben, das nicht nur die Aufmerksamkeit auf die Eindrücke der Natur selber verschlang, sondern sogar die innere Empfänglichkeit für diese Eindrücke im Menschen selber zerstörte. Ich sage es noch einmal – mitten indem man das tat und das europäische niedere Volk zu einem Wort- und Klappervolk herabwürdigte, wie kaum noch ein Volk auf Erden zu einem Wort- und Klappervolk herabgewürdigt worden, lehrte man es nicht einmal reden. Es ist sich daher gar nicht zu verwundern, daß die Christenheit dieses Jahrhunderts und dieses Weltteils aussieht, wie sie aussieht; es ist im Gegenteil sich noch zu verwundern, daß die gute Menschennatur mitten durch alle Verpfuschungskünste, die in unsern Wort- und Klapperschulen an ihr probiert werden, noch soviel innere Kraft erhalten hat, als man in der Tiefe des Volks noch allgemein antrifft. Doch – Gottlob! Die Dummheit aller Afterkünste findet allemal am Ende in der Menschennatur selber ihr Gegengewicht und hört auf, unserm Geschlecht weiter schädlich zu sein, wenn ihre Mißgriffe den höchsten Punkt erreicht haben, den wir ertragen mögen. Torheit und Irrtum trägt in jedem Gewand den Samen seiner Vergänglichkeit und seiner Zerstörung in sich selbst, nur Wahrheit trägt in jeder Form den Samen des ewigen Lebens in sich selbst.

Das zweite Elementarmittel, von welchem alle menschliche Erkenntnis, folglich das Wesen aller Unterrichtsmittel ausgeht und ausgehen muß, ist:


Form

Der Lehre von ihr geht das Bewußtsein der Anschauung geformter Dinge voraus, deren zum Unterrichte eingelenkte Kunstdarstellung teils aus der Natur des Anschauungsvermögens, teils aus dem bestimmten Zwecke des Unterrichts selber hergeleitet werden muß.

Die ganze Masse unserer Erkenntnis entspringt:

  1. Durch den Eindruck alles dessen, was der Zufall mit unsern fünf Sinnen in Berührung bringt. Diese Anschauungsweise ist regellos, verwirrt, und hat einen beschränkten und sehr langsamen Gang.
  2. Durch alles dasjenige, was durch die Dazwischenkunft der Kunst und Leitung, insofern diese von unsern Eltern und Lehrern abhängt, uns vor die Sinne gebracht wird. Diese Anschauungsweise ist natürlich nach dem Grade der Einsicht und Tätigkeit der Eltern und Lehrer eines jeden Kindes umfassender, zusammenhängender und mehr oder minder psychologisch gereiht; auch nimmt sie nach diesem Grad einen mehr oder minder geschwinden und den Zweck des Unterrichts, die Verdeutlichung der Begriffe, mehr oder minder schnell und sicher erzielenden Gang.
  3. Durch meinen im Selbsttrieb aller meiner Kräfte begründeten und belebten Willen, Einsichten, Kenntnisse und Fertigkeiten zu erhalten, und durch selbsttätiges Streben nach den vielseitigen Mitteln, zu Anschauungen zu gelangen. Diese Art Anschauungskenntnisse geben unsern Einsichten innern Selbstwert und bringen uns, indem sie den Resultaten unserer Anschauung in uns selbst eine freie Existenz verschaffen, der moralischen Selbstwirkung auf unsere Bildung näher.
  4. Durch die Folge der Anstrengung und Arbeit der Berufe und aller Tätigkeit, die nicht bloß Anschauung zum Zwecke haben. Diese Erkenntnisweise kettet meine Anschauungen an Lagen und Verhältnisse, bringt die Resultate derselben mit meinen Anstrengungen für Pflicht und Tugend in Übereinstimmung und hat wesentlich sowohl durch das Zwangvolle ihres Gangs als durch die Willenlosigkeit, die in Rücksicht auf ihre Resultate statthat, den bedeutendsten Einfluß auf die Richtigkeit, Lückenlosigkeit und Harmonie meiner Einsichten bis zur Erzielung ihres Zweckes: der Deutlichkeit der Begriffe.
  5. Endlich ist die Anschauungskenntnis analogisch, indem sie mich die Beschaffenheit auch von solchen Dingen kennenlehrt, die nie eigentlich zu meiner Anschauung gelangt sind, deren Ähnlichkeit ich mir aber von andern durch mir wirklich zur Anschauung gekommenen Gegenständen abstrahiere. Diese Anschauungsweise macht meinen Erkenntnisvorschritt, der als Resultat der wirklichen Anschauungen nur das Werk meiner Sinne ist, zum Werk meiner Seele und aller ihrer Kräfte, und ich lebe dadurch in soviel Arten von Anschauungen, als ich Seelenkräfte habe; aber in Rücksicht auf die letzten Anschauungen hat dann das Wort eine umfassendere Ausdehnung als im gewohnten Sprachgebrauch und faßt auch die ganze Reihe von Gefühlen, die mit der Natur meiner Seele unzertrennbar sind, ein.

Es ist wesentlich, sich mit der Verschiedenheit dieser Anschauungsweisen bekanntzumachen, um sich für eine jede derselben die Regeln abstrahieren zu können, die ihr eigen sind.

Ich kehre indessen wieder in meine Bahn.

Aus dem Bewußtsein meiner Anschauung geformter Dinge entspringt die Meßkunst. Diese aber ruht immediat auf einer Anschauungskunst, welche wesentlich von dem einfachen Erkenntnisvermögen ebenso wie von der einfachen Anschauungsweise der Dinge gesondert werden muß. Aus dieser künstlichen Anschauung entwickeln sich dann alle Teile der Ausmessungen und ihrer Folgen. Aber eben dieses Vermögen der Anschauungskraft führt uns durch die Vergleichungen der Gegenstände auch außer den Regeln der Ausmessungskunst zur freien Nachahmung dieser Verhältnisse, zur Zeichnungskunst; und endlich benutzen wir die Kräfte der Zeichnungskunst noch in der Schreibkunst.


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