Johann Heinrich Pestalozzi
Wie Gertrud ihre Kinder lehrt
Johann Heinrich Pestalozzi

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IV.

Freund! Du hast jetzt die Männer kennengelernt, die gegenwärtig mit mir arbeiten; aber ich besaß sie nicht vom Anfange meines Hierseins; ich suchte sie nicht einmal in diesem Anfange; ich war, seitdem ich von Stans wegging, so verscheucht und ermüdet, daß sogar die Ideen meiner alten Volkserziehungspläne in mir selbst anfingen zusammenzuschrumpfen und ich meine jetzigen Zwecke auf bloße isolierte, einzelne Verbesserungen der bestehenden Schulerbärmlichkeiten beschränken wollte. Es ist auch bloß die Not und der Umstand, daß ich nicht einmal dieses vermochte, was mich wieder in das einzige Geleis zurückzwang, in welchem das Wesen meiner alten Zwecke erreichbar ist. Indessen arbeitete ich viele Monate in den Schranken, in die mich diese Einschrumpfung meiner selbst hineinlockte. Es war eine eigene Lage; ich mit meiner Unwissenheit und Ungeübtheit, aber dann auch mit meiner Umfassungskraft und mit meiner Einfachheit unterster Winkelschulmeister, und hinwieder der nämliche Mensch im nämlichen Augenblick mit allem diesem – Unterrichtsverbesserer, und zwar in einem Zeitalter, in dem seit Rousseaus und Basedows Epoche eine halbe Welt für diesen Zweck in Bewegung gesetzt war. Ich wußte freilich von dem, was diese alle taten und wollten, auch keine Silbe – nur soviel sah ich, daß die höhern Punkte des Unterrichts oder vielmehr der höhere Unterricht selber hie und da zu einer Vollkommenheit gebracht ist, dessen Glanz meine Unwissenheit wie das Sonnenlicht eine Fledermaus blendete. Ich fand selber die mittlern Stufen des Unterrichts weit über die Sphäre meiner Kenntnisse erhaben und sah sogar seine untersten Punkte hin und wieder mit einem Ameisenfleiß und mit einer Ameisentreue bearbeitet, dessen Verdienst und Erfolg ich auf keine Weise mißkennen konnte.

Wenn ich denn aber das Ganze des Unterrichtswesens oder vielmehr das Unterrichtswesen als ein Ganzes und in Verbindung des wirklichen, wahren Zustands der Masse der Individuen, die unterrichtet werden sollten, ins Auge faßte, so schien mir selber das Wenige, das ich bei aller meiner Unwissenheit dennoch leisten konnte, noch unendlich mehr als das, was ich sah, daß das Volk hierin wirklich genießt; und je mehr ich dieses letzte (das Volk) ins Auge faßte, je mehr fand ich, das, was in den Büchern für dasselbe wie ein mächtiger Strom zu fließen scheint, löse sich, wenn man es im Dorf und in der Schulstube betrachtet, in einen Nebel auf, dessen feuchtes Dunkel das Volk weder naß macht noch trocken läßt und ihm hinwieder weder die Vorteile des Tages noch diejenigen der Nacht gewähret. Ich konnte mir nicht verbergen, der Schulunterricht, wie ich ihn wirklich ausgeübt sah, tauge für das große Allgemeine und für die unterste Volksklasse, wenigstens so wie ich ihn ausgeübt sah, soviel als gar nichts.

Soweit als ich ihn kannte, kam er mir wie ein großes Haus vor, dessen oberstes Stockwerk zwar in hoher, vollendeter Kunst strahlt, aber nur von wenigen Menschen bewohnt ist; in dem mittlern wohnen denn schon mehrere, aber es mangelt ihnen an Treppen, auf denen sie auf eine menschliche Weise in das obere hinaufsteigen könnten, und wenn etwa einige Gelüste zeigen, in ihrem Notzustand etwas tierisch in dieses obere Stockwerk hinaufzuklettern, so schlägt man ihnen, wo man das sieht, ziemlich allgemein auf die Finger und hie und da wohl gar einen Arm oder ein Bein, das sie bei diesem Hinaufklettern anstrengten, entzwei; im dritten unten wohnt denn endlich eine zahllose Menschenherde, die für Sonnenschein und gesunde Luft vollends mit den obern das gleiche Recht haben; aber sie wird nicht nur im ekelhaften Dunkel fensterloser Löcher sich selbst überlassen, sondern man macht ihnen durch Binden und Blendwerke die Augen sogar zum Hinaufgucken in dieses obere Stockwerk untauglich.

Freund! Diese Ansicht der Dinge führte mich natürlich zur Überzeugung, daß es wesentlich und dringend sei, die Schulübel, die Europas größere Menschenmasse entmannen, nicht bloß zu überkleistern, sondern sie in ihrer Wurzel zu heilen, daß folglich halbe Maßregeln hierin gar leicht zur zweiten Portion Gift werden dürften, mit der man die Wirkungen der ersten nicht nur nicht stillstellen könnte, sondern sicher verdoppeln müßte. Das wollte ich denn freilich nicht; indessen fing sich mit jedem Tage mehr in mir das Gefühl zu entwickeln an, daß es wesentlich unmöglich sei, den Schulübeln im großen und dauerhaft abzuhelfen, wenn man nicht dahin gelangen könne, die mechanische Form alles Unterrichts den ewigen Gesetzen zu unterwerfen, nach welchen der menschliche Geist sich von sinnlichen Anschauungen zu deutlichen Begriffen erhebt.

Dieses Gefühl, das, wie gesagt, mit jedem Tage in mir stärker ward, führte mich auch ebenen Fußes zu Gesichtspunkten, die das Erziehungswesen im ganzen umfaßten, und dahin, daß, ob ich gleich damals in meiner innersten Stimmung einer Maus glich, die von der Katze in ihr Loch geschreckt, jetzt kaum mehr aus demselben herausgucken durfte, ich dennoch einsehen mußte, daß der engherzige Halbplan meiner jetzigen Verschrumpfung dem Ganzen der Bedürfnisse des Schulwesens nicht nur kein Genüge leisten, sondern bei leicht eintretenden Umständen hie und da selber noch dahin wirken könnte, die armen Kinder zu der gewohnten Portion Opium, die sie so oft zwischen den vier Schulwänden verschlucken müssen, noch eine zweite verschlucken zu machen.

Aber auch ohne soviel zu fürchten, mißfiel mir das tote Nichts meiner isolierten Schulmeisterei mit jedem Tage mehr, und ich schien wirklich bei meinen Anstrengungen mich im Fall eines Seefahrers zu befinden, der, da er seinen Harpun verloren, jetzt mit dem Angel probieren wollte, Walfische zu fangen. Es ging natürlich nicht. Er mußte, wenn er auch mit Maus und Mann darob zugrunde gehen sollte, wieder einen Harpun zur Hand bringen oder den Walfischfang überall aufgeben; und ich, sobald ich anfing, etwas umfassender zu fühlen, was es brauchen möchte, dem dringenden Bedürfnis meiner Zwecke ein Genüge zu leisten und die Grundsätze des Unterrichts mit dem Gang der Natur überall in Übereinstimmung zu bringen, fand mich im gleichen Falle. Die Ansprüche der Natur auf mein Fach standen jetzt nicht mehr isoliert, sie standen im ganzen Zusammenhang ihres Umfangs vor meinen Augen, und ich mußte, wenn ich auch wie der Walfischfänger darob mit Maus und Mann zugrundegehen sollte, entweder den Gedanken, irgendetwas, und wenn auch nur das Geringste, in meinem Fache wahrhaft zu leisten, aufgeben, oder den Zusammenhang der Natur, wohin er mich auch immer führte, respektieren. Ich tat das letztere; vertraute mich noch einmal, und zwar noch einmal blindlings ihrer Führung und warf mich, nachdem ich beinahe ein Jahr als willenloser Winkelschulmeister den bloßen ABC-Karren gestoßen, plötzlich in ein Unternehmen, das nicht weniger als die Grundlage eines Waisenhauses, eines Schulmeisterseminariums und einer Pensionsanstalt umfaßte, aber auch für das erste Jahr einen Vorschuß erforderte, von dem ich damals auch nur nicht den zehnten Teil in meine Hände zu kriegen voraussehen konnte.

Doch es ging. Freund! Es geht, und es muß gehen. Es liegt eine tiefe Erfahrung in mir, das Menschenherz und selber das irregeführte Regierungsherz, das unter gewissen Umständen das härteste unter allen Menschenherzen ist, hält es nicht aus, irgendein großes und reines Streben der menschlichen Aufopferungskraft, wenn seine Tragknospen vor seinen Augen zur offenen Blüte gelangt sind, hilflos verschmachten und in sich selbst zugrunde gehen zu sehen – und, Geßner! einige meiner Anfangsversuche sind zu reifenden Früchten gediehen.

Freund! Der Mensch ist gut und will das Gute; er will nur dabei auch wohl sein, wenn er es tut; und wenn er böse ist, so hat man ihm sicher den Weg verrammelt, auf dem er gut sein wollte. O, es ist ein schreckliches Ding um dieses Wegverrammeln! – Und es ist so allgemein, und der Mensch ist deshalb auch so selten gut! Aber dennoch glaube ich ewig und allgemein an das Menschenherz und gehe jetzt in diesem Glauben meine bodenlose Straße, wie wenn sie ein römisch gepflasterter Weg wäre. Doch ich wollte dich in den Wirrwarr des Ideenganges hineinführen, durch den ich mich hindurcharbeiten mußte, um über die mechanischen Formen des Unterrichts und ihre Unterordnung unter die ewigen Gesetze der menschlichen Natur mir in mir selbst Licht zu verschaffen.

Freund! Ich will dir zu diesem Endzweck einige Stellen aus dem Berichte abschreiben, den ich ohngefähr vor einem halben Jahr an einige Freunde meiner Anstalt über meine Versuche abstattete, die meinen Ideengang vielseitig erheitern.

»Der Mensch«, sagte ich in dieser Schrift, »wird nur durch die Kunst Mensch, aber soweit sie auch geht, diese Führerin unsrer selbst, die wir uns selber erschaffen, so muß sie sich in ihrem ganzen Tun dennoch fest an den einfachen Gang der Natur anketten. Was sie auch immer leistet, und wie kühn sie uns aus dem Stande und selbst aus dem Rechte unsers tierischen Daseins heraushebt, so ist sie doch nicht imstande, zu dem Wesen der Form, durch welche unser Geschlecht sich von verwirrten Anschauungen zu deutlichen Begriffen erhebt, auch nur ein Haar hinzuzufügen. Sie soll es auch nicht. Sie erfüllt ihre Bestimmung zu unsrer Veredlung wesentlich nur dadurch, daß sie uns in dieser und in keiner andern Form entwickelt, und wirft uns, sobald sie es in irgendeiner andern zu tun versucht, dadurch insoweit in jedem Fall in den nicht humanen Zustand zurück, aus dem sie uns herauszuheben von dem Schöpfer unsrer Natur bestimmt ist. Das Wesen der Natur, aus welchem die Form der Entwicklungsweise, deren unser Geschlecht bedarf, entquillt, ist an sich selbst unerschütterlich und ewig, und in Rücksicht auf die Kunst ist und muß es ihr ewiges und unerschütterliches Fundament sein. Auch erscheint sie dem Auge jedes nicht oberflächlichen Forschers in ihrem höchsten Glanze nicht anders als ein erhabenes Haus, das durch ein unmerkliches Hinzusetzen einzelner kleiner Teile sich über einen großen, ewig stehenden Felsen erhoben, und solange es mit demselben innigst verbunden, unerschütterlich auf demselben ruht, aber auch plötzlich einstürzt und in das Nichts der kleinen Teile, aus denen es entsprungen, zerfällt, wenn das Band zwischen ihm und dem Felsen auch nur um einige Linien zerrissen wird. So unermeßlich das Resultat der Kunst an sich selbst und in seinem ganzen Umfang ist, so klein und unmerklich ist in jedem Falle das einzelne, was die Kunst zum Gang der Natur hinzusetzt oder vielmehr auf das Fundament desselben anbaut. Ihre Maßnahmen zur Entwicklung unsrer Kräfte beschränken sich wesentlich darauf, daß sie das, was die Natur zerstreut, in großer Entfernung und in verwirrten Verhältnissen uns vorlegt, in einen engern Kreis und in regelmäßigen Reihenfolgen zusammenstellt und unsern fünf Sinnen nach Verhältnissen näher bringt, welche unsere äußere und innere Empfänglichkeit aller Eindrücke erleichtern und stärken und unsere Sinne selbst dahin erheben, uns die Gegenstände der Welt täglich zahlreicher, dauerhafter und richtiger vorzustellen. Auch ruht ihre ganze Kraft auf der Übereinstimmung ihres Einflusses und ihrer Wirkungen mit den wesentlichen Wirkungen der physischen Natur selber – ihr ganzes Tun ist mit demjenigen dieser Natur eins und ebendasselbe.

Mensch! Ahme es nach, dieses Tun der hohen Natur, die aus dem Kern auch des größten Baumes zuerst nur einen unmerklichen Keim treibt, aber dann durch ebenso unmerkliche als täglich und stündlich fließende Zusätze zuerst die Grundlage des Stammes, dann diejenigen der Hauptäste und endlich diejenigen der Nebenäste bis an das äußerste Reis, an dem das vergängliche Laub hängt, entfaltet. Faß' es ins Auge, dieses Tun der hohen Natur, wie sie jeden einzeln gebildeten Teil pfleget und schützet und jeden neuen an das gesicherte Leben des alten anschließet.

Faß' es ins Auge, wie sich ihre glänzende Blüte aus tief gebildeten Knospen entfaltet; wie sie dann den blumenreichen Glanz ihres ersten Lebens schnell verliert und als schwache, aber im ganzen Umfang ihres Wesens vollständig gebildete Frucht jeden Tag immer etwas, aber etwas Wirkliches zu dem, was sie schon ist, hinzusetzt und so monatelang stillwachsend am nährenden Ast hängt, bis sie vollends gereift und in allen ihren Teilen vollendet vom Baume fällt.

Faß' es ins Auge, wie die Mutter Natur schon bei dem Entfalten der ersten emporsteigenden Sprossen auch den Keim der Wurzel entfaltet und des Baumes edelsten Teil tief in den Schoß der Erde vergräbt; wie sie hinwieder den unbeweglichen Stamm tief aus dem Wesen der Wurzel, die Hauptäste tief aus dem Wesen des Stammes und die Nebenäste tief aus dem Wesen der Hauptäste herausbildet und allen, auch den schwächsten äußersten Teilen genugsam, aber keinem, keinem einzigen unnütze, unverhältnismäßige und überflüssige Kraft gibt.«

Der Mechanismus der sinnlichen Menschennatur ist in seinem Wesen den nämlichen Gesetzen unterworfen, durch welche die physische Natur allgemein ihre Kräfte entfaltet. Nach diesen Gesetzen soll aller Unterricht das Wesentlichste seines Erkenntnisfaches unerschütterlich tief in das Wesen des menschlichen Geistes eingraben, dann das weniger Wesentliche nur allmählich, aber mit ununterbrochener Kraft an das Wesentliche anketten und alle ihre Teile bis an das Äußerste ihres Faches in einem lebendigen, aber verhältnismäßigen Zusammenhang mit demselben erhalten.

Ich suchte nun die Gesetze, denen die menschliche Geistesentwicklung vermög ihrer Natur selber unterworfen werden muß, aufzufinden; ich wußte, daß sie mit denjenigen der physisch sinnlichen Natur die nämlichen sein mußten, und glaubte in ihnen den Faden sicher zu finden, aus dem sich eine allgemein psychologische Unterrichtsmethode herausspinnen lasse. Mensch! sagte ich im träumenden Suchen dieses Fadens zu mir selber, so wie du in jeder physischen Reifung das Resultat der gänzlich vollendeten Frucht in allen ihren Teilen erkennest, also achte kein menschliches Urteil für reif, das dir nicht als ein Resultat einer in allen Teilen vollendeten Anschauung des zu beurteilenden Gegenstandes ins Auge fällt; achte im Gegenteil jedes Urteil, das vor einer vollendeten Anschauung bei einem Menschen reif scheint für nichts anders als für eine vom Baum abgefallene, wurmstichige und nur darum reif scheinende Frucht.

  1. Lerne deswegen erstlich deine Anschauungen ordnen und das Einfache vollenden, ehe du zu etwas Verwickeltem fortschreitest. Suche in jeder Kunst eine Stufenfolge der Erkenntnis zu reihen, in welcher jeder neue Begriff nur ein kleiner, fast unmerklicher Zusatz zu tief eingeprägten und dir selbst unvergeßlich gemachten frühern Erkenntnissen ist.
  2. Bringe ferner alle wesentlich zusammengehörigen Dinge in deinem Geist in eben den Zusammenhang, in dem sie sich in der Natur wirklich befinden; unterordne alle unwesentlichen Dinge in deiner Vorstellung den wesentlichen und vorzüglich den Eindruck, den die Kunstansicht derselben auf dich macht, demjenigen der Natur und ihrer wirklichen Wahrheit und gib keiner Sache in deiner Vorstellung ein größeres Gewicht, als sie verhältnismäßig für dein Geschlecht in der Natur selber hat.
  3. Verstärke und verdeutliche die Eindrücke wichtiger Gegenstände dadurch, daß du sie dir durch die Kunst näher bringst und durch verschiedene Sinnen auf dich wirken machest. Erkenne zu diesem Endzwecke vor allem aus das Gesetz des physischen Mechanismus, welches die verhältnismäßige Kraft aller Einwirkungen von der physischen Nähe oder Ferne jedes deine Sinne berührenden Gegenstandes von deinen Sinnen selber abhängig macht. Vergiß es nie, diese physische Nähe oder Ferne bestimmt in jedem Fall unendlich viel in Rücksicht auf das Positive deiner Ansichten und über deine Verhältnisse, deine Pflichten und deine Tugend selber.
  4. Achte alle Wirkungen der physischen Natur für unbedingt notwendig und erkenne in dieser Notwendigkeit das Resultat ihrer Kraft, mit der sie die heterogen scheinenden Elemente ihres Stoffes zur Vollendung ihres Zweckes unter sich selber vereiniget, und laß die Kunst, mit der du durch den Unterricht auf dein Geschlecht wirkest, ebenso die Resultate, die sie bezweckt, zur physischen Notwendigkeit erheben, so daß in allem deinem Tun selbst das noch so heterogen scheinende Mittel zur Erreichung desselben Hauptzweckes wird.
  5. Aber Reichtum und Vielseitigkeit in Reiz und Spielraum verursachen, daß die Resultate der physischen Notwendigkeit das Gepräge der Freiheit und Selbständigkeit allgemein an sich tragen.

Laß auch du die Resultate der Kunst und des Unterrichts mitten, indem du sie zur Notwendigkeit zu erheben suchst, durch Reichtum und Vielseitigkeit in Reiz und Spielraum das Gepräge der Freiheit und Selbständigkeit an sich tragen.

Alle diese Gesetze, denen die Entwicklung der Menschennatur unterworfen ist, wirbeln sich in ihrer ganzen Ausdehnung um einen Mittelpunkt, sie wirbeln sich um den Mittelpunkt unsers ganzen Seins, und dieser sind wir selber.

Freund! Alles, was ich bin, alles, was ich will, und alles, was ich soll, geht von mir selbst aus. Sollte nicht auch meine Erkenntnis von mir selbst ausgehen?


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