Johann Heinrich Pestalozzi
Wie Gertrud ihre Kinder lehrt
Johann Heinrich Pestalozzi

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So fing ich jetzt auch, ohne daß ich mir des Grundsatzes, von dem ich ausging, bewußt war, an, in den Gegenständen, die ich den Kindern erklärte, mich an die Nähe, mit welcher diese Gegenstände ihre Sinne zu berühren pflegen, zu halten, und so wie ich die Anfangsmittel des Unterrichts bis auf ihre äußersten Punkte verfolgte, suchte ich jetzt auch die Anfangszeit des unterrichteten Kindes bis auf seinen ersten Punkt zu erforschen und ward bald überzeugt: die erste Stunde seines Unterrichts ist die Stunde seiner Geburt. Von dem Augenblicke, in dem seine Sinne für die Eindrücke der Natur empfänglich werden, von diesem Augenblicke an unterrichtet es die Natur. Die Neuheit des Lebens selbst ist nichts anders als die eben erwachende Fähigkeit, diese Eindrücke zu empfangen; sie ist nichts anders als das Erwachen der vollendeten, physischen Keime, die jetzt mit allen ihren Kräften und mit allen ihren Trieben nach Entwicklung ihrer Selbstbildung haschen; es ist nichts anders als das Erwachen des jetzt vollendeten Tiers, das Mensch werden will und Mensch werden soll.

Aller Unterricht des Menschen ist also nichts anderes als die Kunst, diesem Haschen der Natur nach ihrer eigenen Entwicklung Handbietung zu leisten, und diese Kunst ruht wesentlich auf der Verhältnismäßigkeit und Harmonie der dem Kinde einzuprägenden Eindrücke mit dem bestimmten Grad seiner entwickelten Kraft. Es gibt also notwendig in den Eindrücken, die dem Kinde durch den Unterricht beigebracht werden müssen, eine Reihenfolge, deren Anfang und Fortschritt dem Anfange und Fortschritte der zu entwickelnden Kräfte des Kindes genau Schritt halten soll. Ich sah also bald, die Ausforschung dieser Reihenfolgen in der ganzen Umfassung der menschlichen Erkenntnisse und vorzüglich in den Fundamentalpunkten, von denen die Entwicklung des menschlichen Geistes ausgeht, sei der einfache und einzige Weg, jemals zu wahren, unserer Natur und unseren Bedürfnissen genugtuenden Schul- und Unterrichtsbüchern zu gelangen. Ich sah ebenso bald, daß es in der Verfertigung dieser Bücher wesentlich darauf ankommen müsse, die Bestandteile alles Unterrichts nach dem Grad der steigenden Kräfte der Kinder zu sondern und in allen Unterrichtsfächern mit der größten Genauigkeit zu bestimmen, was von diesen Bestandteilen für jedes Alter des Kindes passe, um ihm einerseits nichts von dem vorzuenthalten, wozu es ganz fähig, anderseits es mit nichts zu beladen und mit nichts zu verwirren, wozu es nicht ganz fähig ist.

Das ward mir heiter: das Kind ist zu einem hohen Grad von Anschauungs- und Sprachkenntnissen zu bringen, ehe es vernünftig ist, es lesen oder auch nur buchstabieren zu lehren; und mit diesem Urteil war es in mir entschieden, die Kinder bedürfen in ihrem frühesten Alter eine psychologische Führung zur vernünftigen Anschauung aller Dinge. Da aber eine solche Führung ohne Mitwirkung der Kunst bei den Menschen, wie sie sind, nicht denkbar und nicht zu erwarten ist, so mußte ich notwendig auf das Bedürfnis von Anschauungsbüchern verfallen, die den ABC-Büchern vorausgehn, um den Kindern die Begriffe, die man ihnen durch die Sprache beibringen will, durch wohlgewählte Realgegenstände, die entweder in ihrer Wirklichkeit oder auch durch wohlbearbeitete Modelle und Zeichnungen ihnen vor die Sinne gebracht, durch die Anschauung klar und heiter zu machen. Eine glückliche Erfahrung bestätigte mein diesfälliges, unreifes Urteil bei aller Beschränkung meiner Mittel und bei aller Unrichtigkeit und Einseitigkeit der Ausführung meines Versuchs dennoch auf eine auffallende Weise. Eine gefühlvolle Mutter vertraute ihren kaum dreijährigen Knaben meinem Privatunterrichte. Ich sah ihn eine Weile alle Tage eine Stunde und griff auch mit ihm eine Weile der Methode nur nach dem Puls; ich probierte an Buchstaben, Figuren und allem, was mir an der Hand lag, ihn zu lehren, das heißt: durch alle diese Mittel in ihm bestimmte Begriffe und Äußerungen zu erzielen. Ich machte ihn bestimmt benennen, was er an einer jeden Sache kannte, Farbe, Glieder, Stellung, Form und Zahl. Ich mußte auch die erste Qual der Jugend, die elenden Buchstaben, bald liegen lassen, er wollte nur Bilder und Sachen und drückte sich bald über Gegenstände, die in seinem Erkenntniskreise lagen, bestimmt aus. Er fand auf der Gasse, im Garten und in der Stube allgemeine Belege zu seinen Kenntnissen und kam bald dahin, auch die schwierigsten Namen von Pflanzen und Tieren richtig auszusprechen und ihm diesfällige, ganz unbekannte Gegenstände mit ihm bekannten zu vergleichen und eine bestimmte Anschauung davon in sich selber zu erzeugen, und obwohl dieser Versuch wesentlich auf Abwege führte und für das Fremde und Ferne zum Nachteil der Eindrücke des Gegenwärtigen und Nahen hinwirkte, so gab er doch vielseitig über die Mittel, das Kind in seinen Anlagen zu beleben und ihm Reiz für die Selbsttätigkeit in der Erhaltung seiner Kräfte zu geben, vielseitiges Licht, von der andern Seite aber war der Versuch für das, was ich eigentlich suchte, auch darum nicht genugtuend, weil der Knabe schon ganze drei unbenutzte Jahre hinter sich hatte, und ich bin überzeugt, die Natur bringt die Kinder schon bis auf diese Zeit zum bestimmtesten Bewußtsein unermeßlicher Gegenstände. Es braucht nur, daß wir mit psychologischer Kunstsprache an dieses Bewußtsein anketten, um dasselbe ihnen zu einem hohen Grad von Klarheit zu bringen und sie dadurch in den Stand zu setzen, beides, die Fundamente vielseitiger Kunst und vielseitiger Wahrheit an das, was sie die Natur selber gelehrt, anzuketten und hingegen wieder das, was sie die Natur selber gelehrt, als Erläuterungsmittel aller Fundamente der Kunst und der Wahrheit, die man ihnen beibringen will, zu benutzen. Beides, ihre Kraft und ihre Erfahrung, ist in diesem Alter schon groß; aber unsere unpsychologischen Schulen sind wesentlich nichts anders als künstliche Erstickungsmaschinen von allen Folgen der Kraft und der Erfahrung, die die Natur selber bei ihnen zum Leben bringt.

Du weißt es, mein Freund. Aber stelle dir doch einen Augenblick wieder das Entsetzen dieses Mordes vor. Man läßt die Kinder bis ins fünfte Jahr im vollen Genusse der Natur; man läßt jeden Eindruck derselben auf sie wirken; sie fühlen ihre Kraft; sie sind schon weit im sinnlichen Genuß ihrer Zwangslosigkeit und aller ihrer Reize, und der freie Naturgang, den der sinnlich glückliche Wilde in seiner Entwicklung nimmt, hat in ihnen schon seine bestimmteste Richtung genommen. Und nachdem sie also fünf ganzer Jahre diese Seligkeit des sinnlichen Lebens genossen, macht man auf einmal die ganze Natur um sie her vor ihren Augen verschwinden; stellt den reizvollen Gang ihrer Zwanglosigkeit und ihrer Freiheit tyrannisch still; wirft sie wie Schafe in ganze Haufen zusammengedrängt in eine stinkende Stube; kettet sie Stunden, Tage, Wochen, Monate und Jahre unerbittlich an das Anschauen elender, reizloser und einförmiger Buchstaben und an einen mit ihrem vorigen Zustande zum Rasendwerden abstechenden Gang des ganzen Lebens.

Ich höre auf zu beschreiben; ich komme sonst noch an das Bild der großen Mehrheit der Schulmeister, deren Tausende in unseren Tagen bloß von wegen ihrer Unfähigkeit, auf irgendeine andere Weise ein ehrliches Auskommen zu finden, sich der Mühseligkeit dieses Stands unterwerfen, darin sie aber auch in Übereinstimmung mit ihrer Unfähigkeit für etwas Besseres vielseitig auf eine Weise bezahlt werden, die nur wenig weiterführt, als sie vom Hungerssterben zu bewahren. Wie unermeßlich müssen die Kinder unter diesen Umständen leiden oder wenigstens verwahrlost werden!

Freund! Sag' mir: kann der Schwertschlag, der durch den Hals geht und den Verbrecher vom Leben zum Tode bringt, auf seinen Leib eine größere Wirkung machen als ein solcher Übergang von der langgenossenen, schönen Naturführung zum erbärmlichsten Schulgang auf die Seele der Kinder? –

Werden die Menschen ewig blind sein, werden sie ewig nicht zu den ersten Quellen emporsteigen, aus denen die Zerrüttung unsers Geistes, die Zerstörung unserer Unschuld, der Ruin unserer Kraft und alle ihre Folgen entspringen, die uns zu einem unbefriedigten Leben und Tausende von uns zum Sterben in den Spitälern und zum Rasen in Ketten und Banden hinführen? –

Lieber Geßner! Wie wohl wird mir in meinem Grabe sein, wenn ich etwas dazu werde beigetragen haben, diese Quellen erkennen zu machen! Wie wohl wird es mir in meinem Grabe sein, wenn ich es dahin bringe, Natur und Kunst im Volksunterricht so innig zu vereinigen, als sie jetzt gewaltsam in demselben getrennt sind! Ach! Wie empört es mein Innerstes, Natur und Kunst sind in demselben nicht nur getrennt, sie sind in demselben von bösen Menschen bis zum Rasen unter sich selber entzweit.

Es ist, wie wenn ein böser Geist es unserem Weltteil und unserem Zeitalter seit Jahrhunderten aufgespart hätte, uns mit der raffiniertesten Kunst dieser höllischen Trennung zu beschenken, um uns im philosophischen Jahrhundert kraftloser und elender zu machen, als je noch Selbstbetrug, Anmaßung und Eigendünkel das Menschengeschlecht in irgendeinem Weltteil und in irgendeinem Zeitalter gemacht hat.

Wie gerne vergesse ich eine Welt, in der es so aussieht, und wie wohl ist mir in dieser Lage der Dinge an der Seite meines lieben, kleinen Ludwig, dessen Launen mich selber noch zwingen, immer tiefer in den Geist der Anfangsbücher für die Unmündigen hineinzudringen. Ja, mein Freund, diese sind es, die den eigentlichen Ausschlag gegen den Unterrichtsunsinn unsers Zeitalters geben werden und geben müssen. Ihr Geist wird mir immer klarer. Sie müssen von den einfachsten Bestandteilen der menschlichen Erkenntnisse ausgehen; sie müssen die wesentlichsten Formen aller Dinge den Kindern tief einprägen; sie müssen früh und deutlich das erste Bewußtsein der Zahl- und Maßverhältnisse in ihnen entwickeln; sie müssen ihnen über den ganzen Umfang ihres Bewußtseins und ihrer Erfahrungen Wort und Sprache geben und überall die ersten Stufen der Erkenntnisleiter, an die uns die Natur selber zu aller Kunst und zu aller Kraft führt, umfassend ausfüllen!

Welch eine Lücke macht uns der Mangel dieser Bücher! Es mangelt uns nicht nur, insofern wir es uns durch unsere Kunst selber geben sollten, es mangelt uns auch, insofern wir uns nicht einmal geben sollten. Auch sein Geist, mit dessen Leben uns die ganze Natur ohne unser Zutun selber umgibt, auch dieser Geist mangelt uns, und wir brauchen gegen uns selber Gewalt, indem wir durch unsere erbärmlichen Volksschulen und durch ihre einseitige Buchstabenlehre die letzte Spur des Flammengriffels, mit dem sie ihn in unsern Busen prägen will, in uns selber auslöschen.

Doch, ich lenke wieder in meinen Pfad.

Indem ich also auf der einen Seite den ersten Anfangspunkten der praktischen Mittel einer psychologischen Entfaltungsweise der menschlichen Kräfte und Anlagen, wie diese von der Wiege auf für die Bildung der Kinder ausführbar und anwendbar wären, an sich nachspürte, auf der andern Seite aber zugleich Kinder zu unterrichten hatte, die bis jetzt gleichsam ganz außer dem Kreis dieser Ansichten und Mittel gebildet und erzogen worden, kam ich natürlicherweise in meinem Tun in verschiedenen Rücksichten in Widerspruch mit mir selbst und ergriff Maßregeln und mußte Maßregeln ergreifen, die meinen Grundsätzen und hauptsächlich den psychologischen Reihenfolgen in Sach- und Sprachkenntnissen, an deren Faden die Begriffe der Kinder entwickelt werden sollten, geradezu entgegenzustehen schienen. Ich konnte nicht anders, ich mußte den Grad von Kraft, den ich bei ihnen nicht gründen konnte, so viel als ins Blinde ausforschen. Ich tat es auch auf jede Weise, die mir möglich war, und fand ihn allenthalben, auch mitten unter dem Schutte der größten Verwahrlosung, intensive sehr viel weitergebracht, als es mir bei dem unbegreiflichen Mangel an aller Kunstkenntnis und aller Kunstkraft möglich zu sein schien. Soweit als Menschen Einfluß hatten, fand ich namenlose Erschlaffung; aber hinter dieser Erschlaffung war die Natur dennoch nicht getötet. Ich habe es jetzt erfahren und darf es jetzt sagen: es geht lange, es geht unbegreiflich lange, ehe der Irrtum und der Wahnsinn des Menschengeschlechts unsre Natur in eines Kindes Geist und in eines Kindes Herz ganz erstickt hat. Es ist ein Gott, der ein Gegengewicht gegen das Rasen wider uns selbst in unsern Busen gelegt hat. Das Leben und die Wahrheit der ganzen Natur, die unser Dasein umschwebt, unterstützt dieses Gegengewicht und das ewige Wohlgefallen des Schöpfers, der nicht will, daß das Heilige unsrer Natur in unsrer Schwäche und in unsrer Unschuld verlorengehe, sondern daß alle Kinder der Menschen soweit mit Sicherheit zur Erkenntnis der Wahrheit und des Rechts gelangen, bis sie der Würde ihrer innern Natur durch sich selbst verlustig, durch ihre eigene Schuld und mit vollem Bewußtsein derselben sich in die Labyrinthe des Irrtums und an die Abgründe des Lasters verirren. Aber die große Mehrheit der Menschen der Zeit wissen kaum mehr, was Gott für sie tat, und geben dem unermeßlichen Einfluß der Natur auf unsre Bildung kein Gewicht; sie machen hingegen von jeder Armseligkeit, die sie krumm und dumm genug zum großen Tun derselben hinzusetzen, ein Aufheben, wie man ihre Kunst alles und die Natur nichts am Menschengeschlechte täte; und doch tut die Natur allein uns Gutes; sie allein führt uns unbestechlich und unerschüttert zur Wahrheit und Weisheit. Je mehr ich ihrer Spur folgte, mein Tun an das ihrige anzuketten suchte und meine Kräfte anstrengte, ihrem Schritte Fuß zu halten, desto mehr erschien mir dieser Schritt unermeßlich; aber ebenso die Kraft des Kindes, ihr zu folgen. Ich fand nirgends Schwäche als in der Kunst, zu benutzen, was da ist; – und in mir selber, insofern ich führen wollte, wo nicht zu führen, sondern nur aufzuladen ist auf einen Wagen, der die innern Kräfte seines Gehens in sich selbst hat, oder vielmehr, wo nur aus dem Innern des Kindes herauszuholen ist, was in ihm selbst liegt und nur in ihm angeregt und nicht in es hineingebracht werden darf. Ich besann mich jetzt dreimal, ehe ich von etwas dachte, die Kinder können es nicht, und zehnmal, ehe ich aussprach: es ist ihnen etwas unmöglich. Sie leisteten, was mir selber für ihr Alter unmöglich schien. Ich ließ Kinder von drei Jahren den unsinnigsten Galimathias buchstabieren, nur weil er unsinnig schwer war. Freund! Du hast Kinder von nicht vier Jahren die längsten und schwersten Sätze auswendig buchstabieren gehört. Würdest du es möglich geglaubt haben, wenn du es nicht gesehen? Ebenso lehrte ich sie ganze geographische Bogen, die mit den stärksten Abbreviaturen geschrieben waren, und die unbekanntesten, nur mit ein paar Buchstaben bezeichneten Worte zu einer Zeit lesen, wo sie das Gedruckte kaum buchstabierten. Du hast die bestimmte Richtigkeit, mit der sie diese Bogen lasen, und die unbedingte Leichtigkeit, mit der sie dieselben auswendig konnten, gesehen.

Ich versuchte sogar einigen ältern Kindern sehr verwickelte und ihnen ganz unverständliche Sätze aus der Naturlehre allmählich heiter zu machen. Sie lernten die Sätze durch Vorsprechen und Lesen ganz auswendig, so auch die diese Sätze auflösenden Fragen. Es war im Anfange wie alles Katechisieren ein bloßes papageienartiges Nachsprechen dunkler, unverstandener Worte. Allein die scharfe Sonderung der einzelnen Begriffe, die bestimmte Ordnung in diesen Sonderungen und das bis zur Unvergeßlichkeit eingeprägte, tiefe Bewußtsein dieser dunklen, aber mitten in ihrem Dunkel einen Schatten von Licht und Erläuterung strahlenden Worte brachte sie allmählich immer mehr zu einem Gefühl von Wahrheit und Einsicht über den vorliegenden Gegenstand, die sich, wie das Sonnenlicht aus dem dicksten Nebel, nach und nach herausschießen.

Bei diesem im Dunkeln gehenden und irrige Maßregeln mit den heitersten Ansichten meiner Zwecke vermischenden Gang dieser Anfangsversuche entwickelten sich dennoch allmählich bestimmtere Grundsätze über mein Tun in mir selber, und indem mir mit jedem Tag klarer wurde, daß man in den jüngern Jahren mit den Kindern gar nicht räsonieren, sondern sich in den Entwicklungsmitteln ihres Geistes dahin beschränken müsse:

  1. den Kreis ihrer Anschauung immer mehr zu erweitern;
  2. die ihnen zum Bewußtsein gebrachten Anschauungen ihnen bestimmt, sicher und unverwirrt einzuprägen;
  3. ihnen für alles, was Natur und Kunst ihnen zum Bewußtsein gebracht hat und zum Teil zum Bewußtsein bringen soll, umfassende Sprachkenntnis zu geben; indem mir, sage ich, diese drei Gesichtspunkte mit jedem Tage bestimmter wurden, entwickelte sich in mir ebenso allmählich eine feste Überzeugung
  4. 1) von dem Bedürfnis der Anschauungsbücher für die erste Kindheit;
    2) von der Notwendigkeit einer festen und bestimmten Erklärungsweise dieser Bücher;
    3) von dem Bedürfnis einer auf diese Bücher und ihre Erklärungsweise gegründeten Führung zu Namen und Wortkenntnissen, die den Kindern geläufig gemacht werden müssen, selbst ehe noch der Zeitpunkt des Buchstabierens mit ihnen eintritt.

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