Friedrich Wilhelm Nietzsche
Fragmente 1869-1874, Band 1
Friedrich Wilhelm Nietzsche

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[Frühjahr 1871 – Anfang 1872]

[Dokument: Heft]

14 [1]

Gang.

Einfluß der Musikwirkung auf die Bilderwelt.

Kraft, Mythen zu schaffen.

Der Chor hebt die ganze Tragödie auf den Kothurn.

Der sprechende Schauspieler ist zu erklären: völlig andere Wirkung als unser Melodrama.

Er tritt auf als apollinischer Rhapsode.

Die zwei Kunststile treten sich gegenüber.

Es ist eine religiöse Manifestation des Gottes. Er ist nicht mit seinen verzückten Dienern zu verwechseln.

14 [2]

Der deus ex machina übersetzt die metaphysische Lösung ins Irdische. Damit ist die Tragödie zu Ende.

Die Haupttriebe, die aus dem Ursprung des Drama's abzuleiten sind:

1. Der Bau des Dramas: εισοδος des Chores, επεισοδιον des Gottes.

2. Die Einheit, die Tetralogie.

3. Der Held, als Rhapsode.

4. Der Chor als Orchester.

14[3]

Aus der Fülle dieser Erkenntnisse, auf die, zur Bekräftigung ihrer ewigen Wahrheit, Richard Wagner im "Beethoven" seinen Stempel gedrückt hat, hebe ich eine Stelle hervor, die für die Erklärung des Ursprungs der Tragödie von höchstem Werte ist. Die Musik, sagt Schopenhauer, läßt jedes Gemälde, ja jede Szene des wirklichen Lebens und der Welt, sogleich in erhöhter Bedeutsamkeit hervortreten: freilich um so mehr, je analoger ihre Melodie dem inneren Geiste der gegebenen Erscheinung ist. Denken wir uns jetzt die erhabenste Steigerung der Musik, so wäre damit ein Mittel gewonnen, jedes Bild der Welt, um kurz zu reden, in einen Mythus zu verwandeln und zum Ausdruck einer ewig-gültigen allgemeinen Wahrheit zu bringen. Dieses ungeheure Vermögen der Musik sehen wir zweimal bisher in der Weltgeschichte zur Mythenschöpfung kommen: und das eine Mal sind wir beglückt genug, diesen erstaunlichen Prozeß selbst zu erleben, um von hier aus auch jenes erste Mal uns analogisch zu verdeutlichen. Wer wird, falls er nur einmal etwas von dieser wahrhaft religiösen Wirkung der mythenschaffenden Musik erfahren hat, – – –

14 [4]

20 Seiten Über das Dionysische und Apollinische.

12 Seiten Schilderung der Tragödie.

6 Tod der Tragödie. 2 Seiten Übergang.

28 Wagner.

14 [5]

24 Über das Dionysische und Apollinische.

7 Nahen wir uns jetzt – dem Labyrinth.

12

2 Seiten Übergang zum Tode.

27 Seiten Tod der Tragödie.

72

14 [6]

8

Einleitung: 21

Haupttheil: 21

Haupttheil: 27

Schluß: Wagner 20

97

14 [7]

I. S. 1-21 Das Dionysische und Apollinische. Das Naive. Der Lyriker.

22-43 Der Chor, der Held und der Mythus.

44-70 Euripides und Sokrates.

14 [8]

Zwei Triebe: der wissenschaftliche die Zeitalter der tragische der Tragödie.

Jetzt steht es anders: der wissenschaftliche ist seinen Grenzen nahe der tragische ist erreicht.

Eine Vereinigung ist möglich. Der "Mythus" ist geboren worden.

14 [9]

Mit dem Ende der Tragödie verfällt die Musik.

Sie geräth in Nachahmung der sichtbaren Dinge.

In der Tragödie war die Musik zu ihrer Höhe gekommen.

Bei Euripides tritt an Stelle der dionysischen Erregung die Aufregung an sich. An Stelle der apollinischen Ruhe die Kühle des Denkens. Das ganze Bereich der Musik nimmt er in Beschlag und entlehnt alles Wirksame, d. h. er bringt eine Stilmischung hervor. Er giebt den unendlichen Mythus auf und stellt die Novelle an die Stelle.

Verfall der Musik, des Mythus und der Tragödie. Der Ernst der Weltbetrachtung mußte in die Unterwelt flüchten.

Wir nehmen eine erstaunliche Entwicklung der Wissenschaft wahr: der Mythus ist ganz verschwunden. Die Dichtung trägt den gelehrten Charakter.

Erneuerung der ernsten Weltbetrachtung: bis jetzt stehen wir unter der Nachwirkung der Renaissance. Unsere Musik, unsere Philosophie zeigen ein neues Reich. Wir entdecken, daß der deutsche Genius auch von der optimistischen Welt der Renaissance eine Befreiung braucht.

Die Entdeckung des griechischen Alterthums in umgekehrter Reihenfolge.

14 [10]

Ueber die Zukunft unserer Bildungsanstalten.

Notizen. Herbst 71.

14 [11]

Bildung.

Verengerung nöthig, im Gegensatz zu dem Streben nach Erweiterung.

Diesem Streben nach Erweiterung liegt zu Grunde

1) der Optimismus der Nationalökon<omen> – möglichst viel Erkenntniß – möglichst viel Produktion – möglichst viel Glück

2) die Furcht vor religiöser Unterdrückung

3) der Glaube an die Masse, der Unglaube an den Genius.

Diesem Streben arbeitet entgegen, für Verringerung

1) die Arbeitstheilung, auch für Wissenschaft

2) die verschiedenen Kirchen

3) die Furcht vor dem Socialismus, als einer Frucht jenes Optimismus.

Unser Standpunkt ist der der Verengerung und Concentration, also Stärkung (gegen 2.) und Verengerung (gegen 1.)

Hier spricht die Natur ihr Wort.

Jenes sind Strebungen, dies sind Wahrheiten. Alle unsere Bildungsanstalten (die aus jenen Strebungen entstanden sind) sind an dieser Urwahrheit zu messen.

Aber die Geltung der Wahrheit ist zu Zeiten eine sehr verschiedene: jene den Strebungen zu Grunde liegenden Principien beanspruchen auch Wahrheit und verdecken also die Wahrheit.

Beide Strebungen, als Erziehungsmaximen könnten allerdings den Erfolg haben, das Niveau der geistigen Aristokratie herunterzudrücken und ihren Einfluß zu mindern.

Denn auch die Geburtsaristokratie des Geistes muß eine ihr gemäße Erziehung und Geltung haben. Das richtige Erziehungsprincip kann nur sein, die größere Masse in das rechte Verhältniß zu der geistigen Aristokratie zu bringen: das ist die eigentliche Bildungsaufgabe (nach den drei Hesiodischen Möglichkeiten); die Organisation des Geniestaates – das ist die wahre platonische Republik.

14 [12]

Ich meine ethische und intellektuelle Bildung.

Die Äußerungen der ethischen Bildung sind sehr verschieden, nach dem intellektuellen Hintergrunde.

Bildung im Dienste des Staates.

Bildung im Dienste der Gesellschaft.

Bildung im Dienste des Erwerbs.

Bildung im Dienste der Wissenschaft.

Bildung im Dienste der Kirche.

Aus diesen unnatürlichen Unterordnungen resultiren zwei Richtungen: Erweiterung und Verringerung.

Gemeinsam ist der Unglaube an den Genius: wodurch sich ihre Unnatürlichkeit verräth: ebenso ein großer Optimismus.

14 [13]

1. Den Genius zu vollenden durch Bildung, Ebnen der Pfade

2. sein Wirken möglich zu machen durch die rechte Ehrfurcht

3. ihn ausfindig zu machen.

Vom Standpunkte des Nichtgenius aus:

1. Gehorsam zu lernen und Bescheidenheit. (Hesiod.)

2. Richtige Erkenntniß über die Enge jedes Berufes.

3. Dem Genius Material sammeln.

14 [14]

"Organisation der intellektuellen Kasten" die ewige Aufgabe der Bildung, unabhängig von der augenblicklichen Kirche und Staat.

14 [15]

Die klassische Bildung.

Die höchste Bildung etwas völlig Unnützes: Privilegium des Genius. Aus seiner Bildung kann man keinen Lebensberuf machen, von dem zu leben ist. Dies die Vorstellung des Sokrates vom Weisen, der kein Geld nimmt.

Der Gelehrte an Stelle des Gebildeten Kennzeichen

Der Lehrer von Beruf an Stelle des vorbildlichen Weisen. Mittelalters.

Unsere Schulen sind nach diesem mittelalterlichen Princip eingerichtet. Die Bildung eines eigenen Lehrstandes ist die Folge gewesen.

Gelehrter kann ziemlich Jeder werden, ein Gebildeter Wenige. Verallgemeinerung der Gelehrsamkeit – das alte Bildungsziel. Möglichst viele zu Gelehrten abrichten – die höchste alte Erziehungsaufgabe. Das Leben unter der Knechtschaft der Wissenschaft.

Daraus entstand die lateinische Schule, die unnationale Bildungsschule des Gelehrten.

Der Anspruch auf klassische Bildung ist etwas ganz Modernes und eine Verkehrung der Gymnasialtendenz.

Inzwischen ist ersichtlich, daß man nicht vom Latein zur Wissenschaft zu kommen braucht, ebenso daß der Gelehrte und der Gebildete nicht identisch sind.

Jetzt kühner Griff: das alte Gymnasium wird zur Formalschule umgestempelt.

Große öffentliche Lüge. Die Alten sind wahrhaftig in einem noch höheren Grade unsre wahren Meister und Lehrer: aber nicht für Knaben.

Unsere Gymnasiallehrer (unsre besten ) sind gar nicht auf diese Ansprüche eingerichtet. Sie erziehen nach wie vor Gelehrte, aber eigentlich nur noch Philologen.

Wenn man ehrlich sein will, muß man irgendwann das Gymnasium in eine philologisch-historische Fachanstalt verwandeln, im Dienste der Wissenschaft.

14 [16]

Je höher der Mensch gebildet wird, um so einsamer ist er: d. h. er verkehrt mit den Großen aller Zeiten und diese erlauchte Gesellschaft macht ihn etwas vorsichtig. Er ist nicht "courant".

14 [17]

Das naive Verhalten zur Natur nicht zu früh zu stören.

Die Künste früh zu erlernen.

14 [18]

Die Examina mit ihren massenhaften intellektuellen Ansprüchen sind eine Bürgschaft für das ethische Bewältigen einer Unmasse im Dienste einer zukünftigen Staatsstellung. Wer sich hier unterwürfig zeigt, ist bereits gezeichnet.

14 [19]

Bischen Kopf – Vorbereitung der Gymnasien.

14 [20]

Die Realschule.

Der Name ist ein Protest gegen die angebliche Formalschule des modernen Gymnasiums.

Dem Wesen nach ist sie inzwischen noch ein Allerlei, das die ungeheure Lücke, die das Gymnasium läßt, auszufüllen sucht. Bei der ungeheuren Größe des Gebiets, das sie umspannen will, ist sie genöthigt, etwas allgemein zu bleiben, und wird so praktisch wieder formal.

Nicht die Realschule, aber eine Unzahl von Fachschulen müssen in die Lücke hineintreten: und zwar sowohl Berufsschulen als Gelehrtenschulen. Ihre Erscheinung ist deshalb eine große Nothwendigkeit und ein Zeichen, daß das alte Gymnasium erkannt ist.

Die Verschwommenheit der Form zeigt inzwischen noch, wie jung der Gedanke ist. Es sind meistens matte Spiegelbilder des Gymnasiums.

Dies zeigt sich besonders bei den gleichen Ansprüchen, als Militärschule und Vorbereitungsanstalt für die Universität.

Die Universität und das Gymnasium haben einen gemeinsamen Boden: die Universität und die Realschule nicht. Deshalb muß diese, wenn sie consequent denkt, die Alleinherrschaft der Universität negieren.

Das Polytechnikum ist etwas, das sich zur Universität ähnlich verhält, wie die Realschule zum Gymnasium.

Jung, noch unreif. Unzählige Formen von Polytechniken d. h. wissenschaftlichen Fachschulen sind nöthig. Jetzt wird überall noch die formale Bildung zu sehr betont: aus einer zu großen Allgemeinheit.

Gegen die formale Bildung der Gymnasien berechtigte Einwendungen: die Realschule bestreitet die Alleinherrschaft des Gymnasiums für Bildungswege.

Ob das Realwiss<en> so gute Lehrer haben wird?

Die Realschule will nicht Fachschule sein: aber doch die direkten Berufsarten näher im Auge haben. Alles kann einmal nützlich werden: wichtiger Gedanke!

14 [21]

Die Volksschule.

Der abstrakte Lehrer.

Die Trennung der Gesellschaft.

Die Benutzung der Kirche.

14 [22]

Reorganisation der Presse.

Nur der erhabenste Standpunkt macht es erträglich und befreit von dem Druck des Augenblicks. Sub specie aeterni, – – –

14 [23]

Der Lehrer.

Der absolute Lehrer. – Der Lehrerstand.

Der Einfluß des Staates.

Das Examen – von Staats wegen. Ergebenheitsanzeichen.

Emancipation der Lehrer vom Staate.

Das gebildete Volksheer – ein trauriger Begriff.

Die Privilegien der Examinirten bei dem Militär.

Durch Examina und Anciennität hält man die Ehrgeizigen im Staate im Zaume.

14 [24]

Die Universität.

Als Staatsanstalt entartet.

Die Akademie.

Nahrungs- und Versorgungsinstitut.

Als höchste Gegenmacht gegen den Staat ist sie gänzlich verbraucht und vernichtet.

14 [25]

Resultate.

Unsere Schulen weisen hin auf eine noch viel größere Arbeitstheilung. Die volle Bildung wird demnach immer seltener erstrebt: es giebt keine Schule, die deren Aufgabe sich stellte. Ja, man weiß sich nicht Rath, wenn man nach Lehrstoff für diese volle Bildung sucht.

Demnach dürfte die Macht des verbindenden allgemeinen Menschen, des Journalisten eine Zeitlang noch immer größer werden: sie vereinigen die verschiedensten Sphären: worin ihr Wesen und ihre Aufgabe liegt.

Um so stärker wird sich einmal der volle Mensch wieder erheben müssen, nicht als Mittler für alle Kreise, sondern als Führer der Bewegung. Für diese Führer giebt es jetzt keine Organisation. Es wäre denkbar eine Schule der edelsten Männer, rein unnütz, ohne Ansprüche, ein Areopag für die Justiz des Geistes, – aber diese Bildungsmenschen dürften nicht jung sein. Sie müßten als Vorbilder leben: als die eigentlichen Erziehungsbehörden.

Diese höchste Bildung erkenne ich bis jetzt nur als Wiedererweckung des Hellenenthums. Kampf gegen die Civilisation.

Von diesem Forum muß entschieden werden, welche Grenze überhaupt die Förderung der Wissenschaft hat:

das dem Wissen eigenthümliche Leiden wird allerdings durch die Arbeitstheilung sehr abgeschwächt.

Nach den beiden Enden zu sind wesentlich neue Organisationen nöthig: für die Kindererziehung Beseitigung des abstrakten Lehrerthums, für die höchste Erziehung die Möglichkeit eines Zusammenlebens. In der Mitte wird die Entwicklung ihren Weg gehen. Ein Volkslehrerstand ist gänzlich vom Übel. Das Lehren der Kinder ist Eltern- und Gemeindepflicht: Erhaltung der Tradition ist Hauptaufgabe. In der Höhe großartiger Freiblick. Beides verträgt sich wohl.

Diese geistige Aristokratie muß sich auch Freiheit von dem Staate verschaffen: der jetzt die Wissenschaft im Zaune hält.

14 [26]

Die Grundlagen der neuen Bildung.

Nicht historisch, sondern hineinleben.

Die "göttlichen Einseitigkeiten".

14 [27]

§ 2. Vorbereitung des philosophischen Menschen.

Plato meint, der Weisheitslehrer habe sich zuerst gescheut und sich unter anderen Namen versteckt.

Der Dichter als Philosoph. Uralte Spruchweisheit. Hesiod Theognis Phocylides.

Der Priester als Philosoph: die Genealogie, die verschiedenen Weltweisen, Delphi als Regulativ. Die Mysterienweisheit.

Immer willkürlich zu sagen, der und der ist der erste Philosoph. Thales ist genommen, weil er ein Princip aufstellt. Das ist aber ein viel späterer Standpunkt, erst den Systematiker gelten zu lassen (Bestimmung aus der platonisch-aristotelischen Sphäre). Voraus geht eine Menge einzelner Weltblicke: das Problem des Werdens hat schon eine lange Geschichte unter mythischen Hüllen ausgedrückt, auch die Kraft des Systematisirens ist schon da. Wir finden als Vorstadium den priesterlichen Dichter.

Eig<entlich> philosophirt ganz Griechenland: zahllose Sprüche. Dann der Kampf der verschiedenen religiösen Kulte: olympische Welt und Mysterienwelt. Die tragischen Mythen.

Warum Thales?

Kraft, ein Princip aufzustellen und zu systematisiren, früher.

Weil er unmythisch ist.

Es ist der Dichter zu überwinden. Contemplation in Begriffen.

Er ist nicht nur spruchmäßig. Er ist nicht nur einer der sieben Weisen.

Das Bild des Philosophen entwickelt sich langsam aus Musaeus, Orpheus, Hesiod, Solon, sieben Weisen.

1) Die mythische Form der Philosophie,

2) Die spruchmäßige Form der Philosophie, das sporadische Philos<ophiren> durch das Systematisiren.

So verschiedene Männer sind σοφοι.

14 [28]

Vorplatonische Philosophen.

Wie kommen die Griechen zur Philosophie?

Zu welcher Philosophie?

Gleichzeitig ihrer klassischen Periode (6. und 5. Jahrhundert) sind gerade die vorplatonischen. Es ist charakteristisch, wie eine Zeit ihre großen Männer aufnimmt. Die Originalanschauungen dieser Philosophen sind die höchsten und reinsten, die je erreicht wurden. Die Männer selbst sind förmliche Incarnationen der Philosophie und ihrer verschiedenen Formen. Frage: wie nimmt sich der Philosoph unter den klassischen Hellenen aus? Von Plato an ist die Frage weniger entscheidend zu beantworten. Da gab es einen Gelehrtenstand, mit dem der philosophische zusammenfallen konnte.

Die Vorstufe: der Priester und der Sänger. Die weisen Männer, die das delphische Orakel ernannte, als leibhafte Katechismen.

Sie offenbaren uns das Hellenische, nicht direkt: denn sie reden nicht von Sitten usw., aber sie zeigen die Philosophie entstanden als Trieb der Erkenntniß, nicht durch Sündhaftigkeit und Lebensnoth angestachelt. Sie erfassen die ewigen Probleme und auch die ewigen Lösungen. Zahllose Individuen.

Als bewußte Denker offenbaren sie weniger als als unbewußte Menschen, in ihren Handlungen

14 [29]

Erste Periode. Das Werden erregt das θαυμαζειν. Jonische Philosophen.

Zweite Periode. Das Problem des Werdens wird erkannt. Metaphysik.

Dritte Periode. Die Teleologie, der Zweck des Werdens.

Vierte Periode. Die Dialektik als das Sicherste. Ohne Erkenntniß keine Tüchtigkeit. Die Philosophie wird reformatorisch und imperativisch und aggressiv.

Plato versucht die erste Weltreform.

Ein skeptischer Kreislauf – viermaliges Ansetzen.

14 [30]

Goethesche Lieder für meinen Freund Erwin Rohde zum Singen eingerichtet von F. N.

1. Erster Verlust. G oder besser Fis dur.

2. Wonne der Wehmuth. A dur.

Wanderers Nachtlied. B moll.

Herbstgefühl. G moll.


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