Friedrich Wilhelm Nietzsche
Fragmente 1869-1874, Band 1
Friedrich Wilhelm Nietzsche

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[Winter 1869-70 – Frühjahr 1870]

[Dokument: Heft]

2 [1]

Das Christenthum, ursprünglich Sache des Talentes, mußte demokratisirt werden. Langsames Ringen zur Weltreligion, nur indem alles Vertiefte, Esoterische, dem Einzelnen Talentvollen Zugängliche exstirpirt wurde. – Dadurch trat auch der Optimismus wieder hinein, ohne den eine Weltreligion sich nicht halten kann. Purgatorio und καταστασις sind seine Schöpfungen.

2 [2]

Das certamen Hesiodi et Homeri.

Die Homerfrage.

Die Hesiodfrage.

Demokrit und die Vorplatoniker.

Sokrates und die Tragödie.

Freundschaftsbegriff. Musik und Cultus.

Die christliche Religion als ethische Demokratie.

Platonische Frage. Die aristotelische Aesthetik.

Delphi als Herd der Staatsreligion.

Der Bacchuskult und der Alexanderzug.

Der platonische Staat (der kretische Staat als Musikstaat).

2 [3]

Die Demokratie als Rationalismus siegend und kämpfend mit dem Instinkt: letzterer verzerrt sich.

2 [4]

Einleitung. "Der Lehrer". (Das Germanenthum.)

Die Sklaverei etwas Instinktives im Hellenenthum.

Idealisirung des Geschlechtstriebes bei Plato.

Alexandrinismus der römischen Dichtung.

Das ägyptisirende Hellenenthum.

2 [5]

Das Christenthum siegte als unmystische Offenbarungsreligion über eine ganz mystisch gewordene Welt.

Ungeheure Einwirkung der Wissenschaft: für den Θεωρητικος mußte erst eine Lebensart geschaffen werden: im ersten Griechenland war er unmöglich.

2 [6)

Die hellenischen Wahnvorstellungen als nothwendige und für das Hellenenthum heilsame Vorkehrungen des Instinktes.

Das Griechenthum muß nach den Perserkriegen zu Grunde gehn. Jene waren das Erzeugniß starker und im Grunde unhellenischer Idealität. Das Grundelement, der heiß und glühend geliebte Kleinstaat, der sich im Ringkampf mit den anderen bethätigte, war bei jenem Kriege überwunden worden, vor allem ethisch. Bis zu ihm existierte nur der trojanische Krieg. Nach ihm der Alexanderzug.

Die Sage hatte die Trojaner hellenisirt: es war jener Krieg ein Wettspiel der hellenischen Götter.

Höhepunkt der Philosophie bei den Eleaten und Empedocles.

Der "Wille" des Hellenischen ist mit dem Perserkrieg gebrochen: der Intellekt wird extravagant und übermüthig.

2 [7]

Alterthümliche Betrachtungen.

  1. 1. Homer und die klassische Philologie.
  2. 2. Homer als Wettkämpfer.
  3. 3. Das griechische Musikdrama.
  4. 4. Socrates und die Tragödie.
  5. 5. Democrit.

2 [8]

Winter 1870-71 6 Vorträge.

Sommer 1870 ein Vortrag.

Winter 71-72 6 Vorträge.

Sommer 1871 2 Vorträge.

Sommer 1872 2 Vorträge.

17

Also im Herbst 1872 können die "Betrachtungen" fertig sein..

Im Winter sollen sie erscheinen.

Im Herbst 70 soll Homer als Wettkämpfer erscheinen.

Im Herbst 71 Laertius Diogenes.

Im Herbst 72 Betrachtungen.

2 [9]

Das Musikdrama im griechischen Alterthum.

Sokrates und die griechische Tragödie.

2 [10]

Die Musik ist eine Sprache, die einer unendlichen Verdeutlichung fähig ist.

Die Sprache deutet nur durch Begriffe, also durch das Medium des Gedankens entsteht die Mitempfindung. Dies setzt ihr eine Grenze.

Dies gilt nur von der objektiven Schriftsprache, die Wortsprache ist tönend: und die Intervalle, die Rhythmen, die Tempi's, die Stärke und Betonung sind alle Symbolisch für den darzustellenden Gefühlsinhalt. Dies ist zugleich alles der Musik zu eigen. Die größte Masse des Gefühls aber äußert sich nicht durch Worte. Und auch das Wort deutet eben nur hin: es ist die Oberfläche der bewegten See, während sie in der Tiefe stürmt. Hier ist die Grenze des Wortdramas. Unfähigkeit, das Nebeneinander darzustellen.

Ungeheurer Prozeß des Veraltens in der Musik: alles Symbolische kann nachgemacht werden und dadurch todtgemacht: fortwährende Entwicklung der "Phrase".

Darin ist die Musik eine der flüchtigsten Künste, ja sie hat etwas von der Kunst des Mimen. Nur pflegt das Gefühlsleben der Meister eine geraume Zeit voraus zu sein. Entwicklung der unverständlichen Hieroglyphe bis zur Phrase.

Die Dichtung ist häufig auf einem Wege zur Musik: entweder indem sie die allerzartesten Begriffe aufsucht, in deren Bereich das Grobmaterielle des Begriffs fast entschwindet – – –

2 [11]

Wort und Musik in der Oper. Die Worte sollen uns die Musik deuten, die Musik aber spricht die Seele der Handlung aus. Worte sind ja die mangelhaftesten Zeichen.

Wir werden durch das Drama zur Phantasie des Willens angeregt, ein scheinbar unsinniger Ausdruck; durch das Epos zur Phantasie des Intellekts, speziell des Auges.

Ein gelesenes Drama kann die Phantasie des Willens nicht recht zur Aufregung und Produktion stimmen, weil die des Schauens zu sehr stimulirt ist.

In der Lyrik treten wir nicht aus uns heraus: aber wir werden zur Produktion eigener Seelenstimmungen angeregt, meistens durch αναμνησις.

2 [12]

Lessing als der ideale Gelehrte, Herder der ideale Dilettant.

2 [13]

Wer nicht mehr den Muth hat Wunder zu erleben, der –laufe zum Protestantenverein – ultima ratio rationis –

2 [14]

Bei der Musik, als bei einer Kunst, in der das Walten des Instinktes übergewaltig ist, erlebt man täglich, wie der Einzelne sein veto gegen Künstler und Kunstwerke ausspricht, wo die Grenze des Verstandenen und Unverständlichen für ihn gekommen ist. Wir wären von allen Musen der Tonkunst verlassen, wenn sie uns um Erlaubniß fragen müßten: aber sie kommen, die Freundlichen, Tröstlichen freiwillig und haben auch jene kräftige Sprache nicht verlernt, mit der sie weiland die böotischen Bauern anredeten: ihr Hirten des Feldes, faules unangenehmes gefräßiges Gesindel!

2 [15]

Derselbe Trieb, der im Anhören des Epos seine Befriedigung fand, fand sie später im Drama. Dadurch erweist sich das Drama als vollkommene Form des Epos. Verwirklichung der bis dahin nur eingebildeten Gemälde:

Die Oper, im künstlichen Anlehnen an die Vergangenheit erzeugt, hindert die naturgemäße Erzeugung des Musikdrama's: weil sie die Kräfte dafür an sich saugt.

Das Dramatische entsteht aus einem starken Triebe, einem Glauben an das Unmögliche, das Wunder: höhere Gefühlsstufe als im Epos, dessen ganze Erbschaft es übernimmt. Damit war das Epos todt, weil ausgelebt.

Weil nicht die Phantasie zu vorwiegend beschäftigt wird beim Anhören des Dramas (wie bei dem Epos), so ist die Versetzung unsres Selbst in das Fremde möglicher: Selbstvergessen ist Voraussetzung für beide Künste, hier durch stärkste Phantasiethätigkeit, dort durch stärkste Gemüthsthätigkeit. Der Wille durch das Drama, die Anschauung durch das Epos produktiv gestimmt.

Man vergleiche die Erzählung und die persönliche Anschauung eines Selbstmordes.

2 [16]

Die angebliche Scheidung in schöpferische und kritische Naturen ist eine Täuschung, aber eine sehr palpable und unter Geistern der mittleren Zone recht beliebte.

Dies alles soll nur verdeutlichen, wie wichtig und bestimmend für unser als der Spätergeborenen Urtheil jede Kunde ist, die uns über das persönliche Verhalten großer Künstler und Denker zu einander ins Klare setzt. Bei ihnen wirkt vor allem die ganz untrügliche Weisheit ihres Instinktes, mit der sie das Echte und Gute auch unter unscheinbarer Hülle, auch bei noch so großer zeitlicher und räumlicher Entfernung als etwas ihnen Verwandtes entdecken. Mit der Wünschelruthe dieses Instinktes deuten sie auf dunkle Stätten der Vergangenheit, wo Schätze zu haben sind, mit derselben Wünschelruthe verwandeln sie, was in der Gegenwart als Gold gilt, in schwarze Kohle. Die kleine Gemeinde dieser in allen Jahrhunderten zerstreuten und doch sich treulich die Hände reichenden Genien führt ein unerbittlich hartes oligarchisches Regiment, gegen das es keinen Schutz giebt als in der zeitweiligen Täuschung des Wahnes. Ohne diesen Wahn aber würden es jene schon erwähnten Geister der Mittel- und Unterwelt nicht im Dasein aushalten können: für sie ist er ein betäubender zauberischer Trank, den sie schlürfen, um zu leben: wenn seine Macht plötzlich sich kraftlos erwiese, so würden sie sofort von der Leiter herabstürzen, an deren Stufen sie mühsam klimmen. In diesem traumhaften Zustand sehen sie die obersten Sprossen der Leiter und die dort stehenden Genien: aber sie erscheinen dem Wahnverblendeten weniger ferne und voll von schwarzen Flecken, mit dem Ausdrucke niederer Leidenschaften in den Zügen und unter einander beständig uneins und scheelsichtig.

Dies sind die fundamentalen Sätze einer litterar-historischen Forschung: was uns aus dem Alterthum an Urtheilen überliefert ist, ist entweder congenial oder nicht, im letzteren Falle jedenfalls verzerrend, abblassend, entweder panegyrisch, mikrologisch, feindselig usw.

Hier frage ich nun sofort: ist es die Ausgeburt jenes Wahnes oder das unendlich schätzbare Zeugniß eines großen Genius über den anderen, was sich in jener Symbolischen Erzählung vom wettkämpfenden Homer verbirgt? Homer, der in ---

2 [17]

Indem sie das Genie moralisch herunterdrücken, fühlen sie sich vor seinem Intellekt nicht mehr geblendet, sondern recht nahe.

NB. Es ist nöthig den Wahn deutlicher zu beschreiben: in seiner litterar-historischen Wirkung, in dem Streben alles Glänzende möglichst dunkel zu färben.

2 [18]

Es ist das Zeugniß eines ethischen Genies, voll der äußersten Unverzagtheit vor der öffentlichen Meinung: es ist gar kein aesthetisches Urtheil, weil Homer und Hesiod nur Namen für Stoffe sind, nicht formale Differenzen.

Nur in der Höhe wird Frieden: in der mittleren Region des Geistes stößt alles im heftigsten Kampf auf einander.

2 [19]

Alles Halbe Schwächliche Hinkende wird schonungslos von diesen Gewaltherrschern zermalmt: kein Despotismus ist größer als der im Reiche des Geistes. Es giebt eine einzige Rettung vor ihnen, die Blindheit, der Wahn des Einzelnen. In diesem Wahne sieht der Verblendete die Kluft nicht.

Eine glückliche Verblendung hält sein Auge.

Es ist ein Aberglaube, daß die Herrschaft dieser Geister zu Recht bestehe durch die Souveränität der Masse: sie selbst haben sich berufen, wie sich jene sieben Weisen des Alterthums berufen haben, indem jeder Einzelne die Ehre der goldenen Schale und den Preis des weisesten Sterblichen einem Anderen zuerkannte, bis der Kreis sich schloß, nach dem allgültigen Grundsatz: weise muß man sein, um den Weisen zu erkennen.

2 [20]

Große Genies sind den Alltagsfliegen unfaßbar und recht eigentlich unberechenbar. Wenn sich trotzdem eine richtige Werthschätzung derselben allmählich festsetzt, so sind ihre verwandten Geister diejenigen, die sie erkannt haben. Die ganze Summe von aesthetischen Urtheilen läßt sich auf die großen Genien zurückführen: es giebt wenig Urtypen. Deshalb ist die Stellung großer Geister zu einander so erstaunlich wichtig. Ihr Urtheil hat einen stärkeren Instinkt und eine tiefere bewußte Einsicht hinter sich.

Die Alten haben solche Urtheile sorgfältig bewahrt.

2 [21]

Es wäre nicht wunderbar, wenn ein Grammatiker auch ein Zusammentreffen von Hesiod und Homer fingirt hätte.

2 [22]

Die sichere und nie entschwundene Schätzung von Homer ist bei den Griechen der ältesten Zeit ein großes Räthsel: wenn sie überhaupt existirt hat. Aber die Alleinherrschaft von Ilias und Odyssee ist erst später, offenbar durch die Kykliker anerkannt worden. Dies zeigt am besten, wie hoch sie stehen.

Die unbedingte Schätzung Homer's ist bei den Griechen (auch der besten Zeit) reiner Instinkt. Wie mögen sie nun diese homerische Welt empfunden haben?

Wunderbar! gleich an der Schwelle der griechischen Litteratur steht das höchste Meisterwerk.

2 [23]

Wer über die großen Meister der Kunst und des Gedankens eine im Ganzen treffende Werthschätzung derselben, das Eigenthum aller sogenannten Gebildeten, sieht, so viele richtige Urtheile verbreitet findet, und sich über deren Verbreitung und anstandslose Geltung zu verwundern vermag: der wird auch bei weiterem Nachdenken dazu kommen, nicht etwa von der Urtheilsfähigkeit des vulgus besser zu denken, sondern den Ursprung der richtigen Urtheile an der richtigen Quelle zu suchen lernen, nämlich bei jenen großen Genien selbst, um deren Beurtheilung es sich handelt. Daß die guten Einsichten, von ihnen entweder schriftlich oder im mündlichen Verkehr kundgegeben, nachher sich verbreiten, das geschieht unter Beihülfe der Eitelkeit, der Geistesaffektation, oft auch in einer später eintretenden sklavischen Verehrungswuth usw. Die vereinzelten Stimmen jener großen Künstler und Denker übertönen die Weltgeschichte, so laut und unruhig sie sich mit ihrem Kriegslärm und Staatsaktionen geberden mag. Sie dringen durch, trotzdem sich gegen jeden Genius ein wüster Lärm der herrschenden mediokren Köpfe erhebt, trotzdem daß seinem Urtheile gegenüber sich unzählige mit Geschrei vorgetragene Verkehrtheiten in Geltung und Ansehen setzen wollen: sie dringen durch wie ein Orgelpunkt unerschüttert und unabgelenkt unter dem rauschendsten Stimmengewirr bleibt und am Schluß siegreich und heldenmäßig hervorkommt. Die herrschende Aesthetik einer halbwegs gebildeten Zeit, insofern sie auf Urtheile und Werthabschätzungen der großen Meisterwerke gegründet ist, ist nichts als eine dogmatisch vorgetragene und systematisch zusammengestellte Spruchsammlung der wahrhaft urtheilsfähigen Köpfe d.i. der Schöpfer jener großen Meisterwerke selbst, als solche aber niemals fertig, sondern immer der Revision und Vervollständigung des nächsten Genies entgegensehend.

2 [24]

Allem Schaffen haftet etwas Dunkles Elementares an. Das Selbstbewußtsein hat eine Binde vor den Augen. Homer ist blind. Dies gilt von den reflektirtesten Zeitaltern. Von der bewußten Aesthetik des homerischen Zeitalters kann man sich kaum einen hinreichend naiven Begriff machen. Hier war alles Trieb. Die Zuhörer waren noch unreflektirter: wie Kinder Mährchen hören, schätzten sie die Sänger ab, nach dem besten Stoffe. Aber der Sänger trat ihnen überhaupt zurück: der Stoff ist das Begehrte. Eigenthum und Fremdthum sind bei den Dichtern solcher Zeiten noch nicht ausgebildet.

Alle Anschauungen der homerischen Frage, die von dem Dichtergenius Homer ausgehen, verfehlen die Erklärung des Homer.

Die Stofflichkeit in der alten Agonsage ausgedrückt:

Welcker's Auffassung ein αναχρονησις,

Hoffmanns "Dichter" unnöthig.

2 [25]

Es ist Unsinn von einer Vereinigung von Drama Lyrik und Epos im alten Heldenliede zu sprechen. Denn als das Dramatische wird hier genommen das Tragische: während das unterschiedlich Dramatische nur das Mimische ist.

Der erschütternde Ausgang, φοβος und ελεος haben gar nichts mit dem Drama zu thun: und sind der Tragödie zu eigen, nicht indem sie Drama ist. Jede Geschichte kann sie haben: die musikalische Lyrik aber am meisten. Wenn das langsame aber ruhige Entfalten von Bild um Bild Sache des Epos ist, so steht es als Kunstwerk überhaupt höher. Alle Kunst verlangt ein "außer sich sein", eine εκστασις; von hier aus geschieht der Schritt zum Drama, indem wir nicht in uns zurückkehren, sondern in fremdes Sein einkehren, in unserer εκστασις; indem wir uns als Verzauberte geberden. Daher das tiefe Erstaunen beim Anschauen des Dramas: der Boden wankt, der Glaube an die Unlöslichkeit des Individuums.

Auch bei der Lyrik sind wir erstaunt, unser eigenstes Fühlen wieder zu empfinden, es zurückgeworfen zu bekommen aus anderen Individuen.

2 [26]

Die Entstehung der dramatischen Grundgesetze soll erklärt werden.

Die großen Aufzüge mit Darstellungen waren schon Drama.

Das Epos will, daß wir Bilder vor Augen bekommen.

Das Drama, das die Bilder gleich vorführt –

was will ich, wenn ich ein Bilderbuch ansehe? ich will es verstehn.

Also umgekehrt: ich verstehe den epischen Erzähler und bekomme Begriff auf Begriff in die Hand: jetzt helfe ich mit der Phantasie nach, fasse alles zusammen und habe ein Bild. Damit ist das Ziel erreicht: das Bild verstehe ich, weil ich selbst es erzeugt habe.

Beim Drama gehe ich vom Bilde aus: wenn ich jetzt ausrechne, das und das hat dies zu bedeuten, so entgeht mir der Genuß. Es soll "selbstverständlich" sein.

2 [27]

Es soll Leute geben, welche zuerst die Vorrede lesen, bevor sie das Buch lesen. doch ohne sich zu letzterem damit zu verpflichten. Noch andre sollen gar nur grundsätzlich das erstere thun. Sie wollen schwerlich etwas lernen, aber fremde Personen, besonders in solchen eiteln, offenbusigen und hochklopfenden Vorreden, machen sie neugierig: wie überhaupt die Gier nach dem Persönlichen auch unter φιλολογοις oftmals nur der Grund aller ihrer φιλολογια ist.

Damit die erste Gattung wisse wie ich sie schätze, die letzte wie sehr ich sie verachte, soll von jetzt ab in der Vorrede gar nicht von mir die Rede sein: ---

2 [28]

Die ältesten Dichter.

Die alten Philosophen.

Die – – –

2 [29]

Zur Dichter- und Philosophengeschichte Griechenlands.

Die Orphiker.

Homer und Hesiod.

Demokritea.

2 [30]

Über die διαδοχαι. Stellung der Philosophen im bürgerlichen Leben. Stellung der Dichter.

Indogermanische Aesthetik: das Drama zu Lyrik und Epos.

Laertius.

Suidas und Hesychius.

2 [31]

Einleitung . Geschichte der Entwicklung der aesthetischen Anschauung bei den Griechen.

Damit verbunden die Entwicklung der Vorstellungen über die alten Epiker.

Die Entwicklung des Apollinischen zum Lehrsatze.

Hesiod zu Homer wie Socrates zur Tragoedie.


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