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VIII.

Die neuen Herbstfahrpläne wurden mit großen Lettern in den Zeitungen, in den Dampfschiffexpeditionen, bei den Brücken angeschlagen, und nun, da die Landhäuser sich allmählich leerten, war es fraglich, ob die Dampfer noch fernerhin da oder dort anliefen.

So geschah es, daß der Korpsarzt später am Tage, als man erwartet hatte, im Hause zu Sollid durch die Stubenthüre trat.

Er sah etwas abgespannt aus und stand einen Moment, den Mantel über dem Arm, während der Blick nervös das, was im Zimmer war, gleichsam einfing und ausfragte.

»Grüß Dich Gott, Kirstenchen. Grüß Dich Gott, Terna! Wo ist die Mutter?« – sagte er, während das Auge über sie hinweg sich nach dem Klavier richtete, wo Bücher, Zeitungen und andere, die Musik nichts angehenden, Sachen angehäuft lagen.

»Mutter, Mutter! – der Vater ist da!« – riefen sie hinein. Doch der Korpsarzt kam ihnen zuvor und begegnete seiner Frau, da er die Schlafkammerthür öffnete.

Er ergriff mit Heftigkeit ihre beiden Hände, stellte sich vor Stefanie hin und betrachtete und musterte sie. Sie lächelte und entzog sich ihm und warf sich ihm um den Hals.

»Wenn Du wüßtest, in welcher Unruhe ich hier herumging, weil Du nicht am Vormittag kamst, Gunnar!«

»Die Schuld des Dampfschiffes, Stefanie – – Also hast Du gewartet!« ... es kam etwas Lichtes in seine Augen. – »Und wie gut Du aussiehst, Fanie, – ordentlich dick und fett geworden, und braun dazu. Bist Du brav spazieren gegangen?«

»Hab' alles gethan, was Du mir sagtest, Gunnar, – ich habe ja nichts anderes vornehmen können hier in der Einsamkeit, während Du fort warst und mit all diesen Offizieren herumgeschwärmt hast,« – kam es etwas klagend.

»Also beschuldigst Du mich, daß ich herumgeschwärmt und mich unterhalten habe.« – Seine Miene wurde immer heller und heller. – »Das ist das letzte, was ich that. Du,« – sagte er hitzig und warf den Mantel auf den Stuhl hin, – »Da, Kind, häng' ihn weg. – Also unterhalten habe ich mich,« – »Nein,« wiederholte er mit innigem Vergnügen, – aber jetzt, Stefanie, unterhalte ich mich;« er ging plötzlich auf sie zu und küßte sie.–»So vergiebst Du also Deinem verschwärmten und verbummelten Mann!«

Nun trat auch der Großvater herein.

»Die Frau hier beschuldigt mich, daß ich fort gewesen und mit den Offizieren geschwärmt und gebummelt habe«, – teilte der Korpsarzt ihm heiter mit. – – – – – »Ja, Du darfst mirs glauben, kleine Kirsten, es ist ein schönes Gefühl, wieder zu Hause zu sein«, sagte er und setzte sie auf sein Knie; – »Du wirst ja ordentlich groß und schwer, Mädel! – Und Du, Ingwald, der den Einfall hat, mir einen feierlichen Brief zu schreiben, daß es sein fester Entschluß ist, diesen Winter die technische Schule in der Stadt zu besuchen. Als ob ich Dir die Erlaubnis versagte! – Und daß Du hier in den Ferien vom Morgen bis zum Abend studierst. Gott weiß, wo der Bursche den Trieb zum Büffeln her hat, Vater. Ich jedenfalls habe niemals mehr lernen wollen, als ich durchaus mußte ... Und Du, Terna ... Du bist nun wohl bald eine fertige Schneiderin, Ja ja, Kind, so hast Du doch eine »Deckung«, wie man's im Manöver auf Moen nennt ... Die Zeiten sind eben derart ...«

»Man hat sich also gelangweilt, Stefanie,« – fuhr er fort, – »obwohl man ja die Musik gehabt hat, um sich zu zerstreuen« – er ließ den Blick eigentümlich auf dem Piano verweilen.

»Ich habe das Klavier die ganze Zeit über, da Du fort warst, so gut wie gar nicht angerührt, – ausgenommen die eine kurze Stunde des Nachmittags, als Wingaard hier war und wir ein wenig Chopin spielten, ehe er wieder fort mußte und den Großvater und mich mit sich hinauszog« –

Der Großvater fuhr plötzlich auf, aber er faßte sich wieder still.

»Das Piano ist hier geradezu ein Tisch für alles worden,« – fuhr sie fort, – »es fehlt nur, daß man die Milcheimer darauf setzte!«

»Wenn Du wüßtest, wie gesund und frisch Du aussiehst und wie ganz anders Du nachher spielen wirst! Ich habe Dich, ich weiß kaum, wie lange, nicht so kraftstrotzend gesehen,« – sagte der Doktor aufgeräumt.

»Du solltest die Kinder nicht hören lassen, wie Du mir schmeichelst, Gunnar,« – lachte sie und ging hinaus, das Abendessen für ihren Mann zu besorgen.

– Es war am Abend herbstlich kühl geworden, und als sie gegessen hatten, wurde anläßlich der Heimkehr im Ofen Feuer gemacht.

Der Korpsarzt und der Großvater bekamen jeder sein Glas warmen Toddy. Stefanie bereitete ihn selbst für Gunnar; sie wußte, wie süß und wie stark er ihn wollte. –

Sie nippte mit ihm aus dem Glase und nahm, an ihn gelehnt, an seiner Seite Platz.

Man saß also um das Feuer herum und hörte die Erzählungen des Korpsarztes an, wie sie es auf Moen gehabt, und allerlei Geschichten aus dem Lager, während es im Tannenholz knisterte und wie ein Schuß knatterte.

Das Glas des Doktors stand am Kamin beim Feuer, so daß er es erreichen konnte, und der Schein der Flamme beleuchtete sein festes Gesicht mit den lebhaften tiefen Augen und manchmal Stefanies Arm und Schoß, wahrend sie sich der Hitze oder der Blendung wegen, sonst gleichsam im Schatten hielt.

Die Wanduhr schlug neun und sie schlug halb zehn. – –

Das Feuer begann kleiner zu werden und schwächer über die Kohlen hinzuzucken; es wurde immer dunkler in der Stube und Stefaniens Kopf ruhte immer häufiger auf des Doktors Schultern.

Da ertönte im Dunkel hinter ihnen ein tiefer schwerer Seufzer.

»Der Großvater wird schläfrig,« – sagte Stefanie und erhob sich.

So brach man auf.

*

»Nein, wie faul Du bist, Stefanie,« – hörte der Großvater die muntere Stimme des Sohnes durch die Stubenthür, – »wie himmlisch träge!« – sie lag mit der Morgenzeitung in der Hand auf der »Lotterbank.« – »Wie wär's, wenn Du Dich ein wenig aufrafftest und Dich mit dem Vater und mir nur so weit wie in den Garten hinab bemühtest, um die Obstbäume anzuschauen, die ich gepflanzt? Wie? – Wenn Du bedenkst, daß sie der Herrin auf Sollid einmal Glasäpfel und Morellen darbringen werden! Komm nun; hier ist Dein Mantel und Dein Hut ... Ja, es soll hier draußen hübsch werden, wenn man nur zwei, drei Jahre Geduld hat. – So, so, komm.« –

Der Korpsarzt war jetzt vier, fünf Tage daheim und ganz mit der Arbeit und allerhand Anlagen und Anpflanzungen für nächstes Jahr beschäftigt.

»Der Herbst ist mir die liebste Jahreszeit – eine klare Luft, – Mut in jedem Atemzug,« – fuhr er fort.

»Ja, aber kühl am Morgen und am Abend,« – wendete Stefanie ein. Sie stand auf der Stiege und stampfte und trappte mit den Füßen, wie um sich zu erwärmen. »Man fängt wirklich an, sich wieder nach der Gemütlichkeit in der Stadt zu sehnen, Du!«

»Ich brauche nur noch so vierzehn Tage hier draußen,« – bedeutete der Doktor ihr, – »um alles in Ordnung zu kriegen. Ich bin ja, sozusagen, noch gar nicht recht hier gewesen.«

»Für mich ist der Sommer lang und einförmig gewesen,« – klang es widerwillig zurück, »Und nun hätte ich auch Lust, das Klavier aufzumachen. Hier ist Musik unmöglich, – nein, rein als schwände der Ton in der Luft hin« ...

»Ja, Aermste, das begreife ich schon; aber es sind ja nur noch diese vierzehn Tage, siehst Du.« –

Stefanie legte den Arm vertraulich auf seine Schulter:

»Und könnte ich da nur sicher sein, Dich hier daheim zu haben; aber Du mußt ja fort, wenn Du geholt wirst und vielleicht sogar die Nacht ausbleiben ... Und ich dann allein in dem einsamen Herbstdunkel – ich, die so furchtsam ist.«

»Nun, Schatz, Du hast ja den Großvater und Ingwald – Also sagen wir acht bis vierzehn Tage ... Ich muß die Sachen hier doch wenigstens halbwegs erledigen« ...

»Du könntest ja auch, wenn Du wolltest, an schönen Tagen hier hinausfahren, Gunnar, und pflanzen und ordnen – und ich brauchte nicht im Regen und Gott weiß was für Wetter hier sitzen zu bleiben. Du würdest dann sehen, wie angenehm es ist, wieder in die Stadt zu kommen und alles geregelt zu haben. – Es wäre doch schon an der Zeit, auch ein bischen an mich zu denken,« – klang es verletzt, und sie folgte ihm stumm und schweigsam hinab.

Der Großvater murmelte vor sich hin und blieb immer mehr zurück. Er kannte sowohl diese verschleierten Augen als diesen Zug von Willenskraft im unteren Teil des Gesichts.

»Heh – heh,« – stieß er hervor, als er plötzlich den Entschluß des Sohnes hörte! –

»Nun also, liebes Kind! – so fangen wir morgen zu packen an, und ich bestelle das Gepäckboot auf Sonnabend.« – Da ertönte Lärm und Lachen vom Hof her ...

Es war Paul Höeg, der mit Kirstine ulkte. Er hatte seit vier Uhr früh in den Scharen auf Alken gejagt, erklärte er dem Großvater, und war heruntergerudert, um dem Doktor ein seltenes Exemplar von einem Vogel zu zeigen, den er geschossen hatte.

Der Großvater betrachtete den Vogel:

»Ich möchte fast behaupten, es sei eine Lomme,« – meinte er kurz. Sein Gesicht trug das Gepräge einer etwas gemischten Laune.

»Und wie geht es dem Herrn Zollinspektor?« – erkundigte Paul sich vorsichtig; er fürchtete, er sei ungelegen gekommen.

»Es geht – es geht – mir wie mit einem hinfälligen ohnmächtigen Greis!« rief er aus. »Haben Sie vom Löwen gelesen, wie es ist, wenn er alt wird? ... Ehedem war er ein Satansbursche und schlug die Pranken nur in Büffel und Elephanten und in alles, was am stolzesten war. Doch als in seinen Knochen die Gicht begann, war es meist nur Vieh und Zebras und Aehnliches, wo keine Kunst dabei war. Er mußte auch damit zufrieden sein. Aber dann begannen sich die Zähne zu lockern. Und da sah es schlecht aus mit der Jagd, so daß ihm vielleicht manche Nacht die Gedärme vor Hunger schrieen und er froh sein mußte, ein Schaf zu erbeuten oder ein zartes blockendes Lamm, wenn er um das Negerdorf strich. Und es ging noch weiter abwärts. Er konnte nicht einmal mehr in aller Bescheidenheit Ratten und Mäuse fangen. Schließlich blieb ihm kein anderer Ausweg, als sich für tot in den Wald zu legen, bis die Tiere meinten, er sei ein Aas, so daß sie sich zu nähern wagten, und da hieb er drauf los – –

»Jajaja, und das war der Löwe, Väterchen ... Danken Sie Gott, daß es nicht auf jedermann paßt. Sie sind jetzt noch in dem Alter, wo man Büffel und Elephanten erschlägt.«

»O, Sie dürfen mir glauben, Herr Zollinspektor, ich habe einen artigen Büffel zu erlegen. Es ist nicht mehr eine Kuriositätenchronik; es wird förmlich eine ganze Personalgeschichte. – – Und wer hat da die Fäden gezogen?« – –

»Unordnung und Unreinlichkeit in den Familien« ... der Großvater ließ seiner Laune den Lauf. »Das, was man den höheren Dreck nennt ... Es hilft nichts, wenn auch das Haus vom Boden bis zum Keller gewaschen ist« ...

Kirstine hatte Terna herausgerufen, den wunderlichen Vogel anzusehen. – –

»Sag, Paul«, sprach sie, – »diese Lomme soll so merkwürdig sein?«

»Zoologisch, – verstehst Du, – es ist eine Abart« – half sich Paul heraus.

»Die Lomme ist ein Vogel, der unheimlich furchtbar schreit und der, nach der Meinung der Seeleute, Unglück verkündet!« rief der Großvater und ging schnell weg.

Terna schaute ihm wie verwirrt nach.

»Verstandest Du, was er hatte, Terna?« fragte Paul, – »er war die ganze Zeit über so sonderbar und nicht bei Laune. – Omen? ein böses Omen? – Zum Henker, es muß von dem abscheulichen Tier gekommen sein. Ich brauchte eher einen Kanarienvogel, der mir hübsch vorsänge« ...

»Du, Paul,« – kam sie ihm verdutzt und hastig zuvor, – »weißt Du, was ich nun allen Ernstes werden will? – Gärtner, Gärtnerin. Denn, siehst Du, ich will mein ganzes Lebelang allein und für mich selber bleiben« ...

»So – o ... So ... o ...« Paul schnappte nach Luft ... »Teufelsvogel!« Er schleuderte ihn von sich.

»Terna! wir werden morgen packen und Sonnabend in die Stadt ziehen, sagen sie unten,« – kam Kirstine gelaufen.

»Das ist doch etwas Heiteres,« murmelte Paul vor sich hin. –

Aus dem Garten erschollen nun die Stimmen des Doktors und seiner Frau.

»Nun, ich nehme meinen Unglücksvogel und ziehe ab,« sprach Paul entschlossen. »Aber in die Stadt soll er nicht und dort Unheil stiften.«

Sein Blick ruhte sinnend auf Terna, während sie ihm auswich ...

»Hier ist ... es liegt heute etwas in der Luft. – Seltsam ... als ob etwas spukte« ...

»Na also, so sehen wir uns denn drinnen auf dem Pflaster wieder,« brach er hastig ab und ging.

*

Am Sonnabend lag Sollid sozusagen fertig getakelt für den Winter. Die Kellerluken waren mit Stroh verstopft und zugenagelt. Die Teller und Töpfe waren in die Küchenschränke gestellt und das Bettzeug, soweit es nicht in die Stadt gebracht wurde, in Kisten verpackt, diverse Ueberzüge und Laken in den Leinenschrank der Hausfrau verschlossen.

Man hatte ein einfaches Mittagsmahl von kalten Herbstmakrelen eingenommen, die ohne weitere Anrichtung serviert worden waren, und ging nun in Reisekleidern bei offenen Thüren zwischen allerhand Gepäck und Kisten herum, die in das Gepäckboot gebracht werden sollten, eine Stunde, ehe die Familie selbst mit dem Dampfer in die Stadt fuhr.

Die Stube wollte der Doktor in voller Ordnung lassen, Kissen und Polster auf Stühlen und Sopha, Sörine wurde beauftragt, einen Vorrat trockenen Holzes in Küche und Zimmer zu bringen, damit er Feuer anzünden und es sich gemütlich machen konnte, wenn er wieder heraus kam, um weiter zu pflanzen oder wenn er an einem schönen Wintertag einmal eine Landpartie hierher unternehmen sollte.

Frau Stefanie hatte sich eifrig bestrebt, recht viel Marmelade und Fruchtsäfte einkochen zu lassen; und nun paradierte eine lange Reihe zugebundener Töpfe vor einer Kiste mit Heu, und sie stand selbst dabei, damit das Eingemachte vorsichtig verpackt werde.

Einen Topf mit den schönsten Himbeeren – sie war eine Kennerin auf diesem Gebiet – wollte sie im Fliegenschrank der Speisekammer zurücklassen, – kündigte sie an, als sie damit in die Küche hinabkam, wo der Großvater saß und sich an den Resten des Feuers wärmte, – »Und so schließ' es für mich ein, Gunnar, und hänge den Schlüssel an den Haken dort hinten, Du weißt ja ... Ich könnte einmal herauskommen, jedenfalls im Frühling, und dann hätte man doch etwas Gutes.«

Nun war der Gepäckwagen endlich fort. Der Korpsarzt und Ingwald setzten die Läden vor die kleinscheibigen Fenster und versperrten die Thüren an Zimmern und Kammern, oben und unten.

Die Gangthür fiel mit dem letzten Krachen zu, und der Korpsarzt nahm wie gewöhnlich und mit einer gewissen Feierlichkeit den Schlüssel selbst in Verwahrung.

– An Bord des Dampfschiffes ging er in seinem Militärmantel auf und ab, und richtete ab und zu eine Bemerkung an Stefanie, die auf dem Verdeck saß und sich's in ihrem warmen pelzbesetzten Reisemantel offenbar äußerst wohl sein ließ.

Die Promenaden des Korpsarztes auf dem Deck wurden immer kürzer und kürzer, und der Großvater hatte den Eindruck, als wiche die leichte, vergnügte Stimmung nach und nach, je mehr man sich der Stadt näherte. Gunnar sah versonnen und schwermütig aus. – –

Nun tauchten die verschiedenen Villen und Landhäuser, eins nach dem anderen, auf, manche mit lichterhellten Fenstern, doch die meisten schon dunkel und leer. Da kamen Kjönigs »Friedheim« und Thorsens »Sorgenfrei« hell erleuchtet, – es waren gewiß Gäste da, – Gesellschaft. Und dort stieg Wingaard und Co.'s großes altes Landhaus mit seinen Bäumen herauf ...

Es war, als würfen die Lichter, die nun in der Stadt dicht an einander gereiht auftauchten, einen eigenen Schein auf das verschlossene Gesicht der Frau.

»Du, Stefanie,« sagte der Korpsarzt und blieb plötzlich vor ihr stehen, – »es kommt mir heute Abend so in den Sinn, – wie manche unglückliche Ehe mag es doch da drinnen geben, wo die Lichter brennen. Und warum eigentlich? – Es ist unbegreiflich, – da sie doch volle Freiheit und Scheidung haben, Er wie Sie.« –

Der Großvater sah, wie Stefanie zusammenfuhr.

»Pfui, was für häßliche traurige Gedanken Du hast, Gunnar,« – sagte sie leise und vorwurfsvoll, – »und gerade jetzt, da wir in unser eigenes warmes, gemütliches Haus kommen.«

»Ja, gerade solche sind's, in denen der unbedeutendste wirkliche Ritz die tötliche Wunde ist,« rief er hart.

»Nein, jetzt sollst Du nicht mehr herumgehen und philosophieren,« – sprach sie, mit ihren halbgeschlossenen Augen zu ihm emporlächelnd. »Komm und setze Dich her ... Hu, Du frierst ja an den Händen, – komm stecke sie hier in den Mantel hinein« ...


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