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V. Staat und Gesellschaft

Zu den radikalsten Äußerungen des Laotse gehören die Abschnitte, die seine Kritik der zeitgenössischen politischen und sozialen Verhältnisse enthalten. Er setzt in diesen Abschnitten durchaus die revolutionäre Strömung der vorangehenden Jahrhunderte fort:

»Daß das Volk hungert, kommt davon, daß seine Oberen zu viele Steuern fressen, darum hungert es. Daß das Volk schwer zu lenken ist, kommt davon, daß seine Oberen zuviel machen wollen, darum ist es schwer zu lenken. Daß das Volk den Tod zu leicht nimmt, kommt davon, daß sie zu üppiges Leben suchen, darum nimmt es den Tod so leicht.«

Mit diesen Worten, die durch viele andere ergänzt werden, kritisiert Laotse die staatlichen und gesellschaftlichen Zustände seiner Zeit. Wenn es wirklich so ist, daß die Leute den Tod vor Augen sehen ganz einerlei, ob sie friedlich ihrer Arbeit nachgehen oder in gefährlichen Aufständen sich erheben, dann nehmen sie freilich das Sterben nicht mehr wichtig und suchen lieber den kürzeren Weg zum Untergang, wie es im Buch der Lieder heißt: »Wenn ich gewußt, daß so mir's ginge, viel besser nie geboren!«

Der Grund, warum solche Zustände im Staate eintreten, ist nach Laotse der, daß die Regierung sich zuviel einmischt in die Angelegenheiten der Bürger. Je mehr es Dinge gibt, die man vermeiden muß, desto mehr wird das Volk arm; je mehr die Gesetze und Verordnungen prangen, desto mehr Diebe und Räuber gibt es. Denn alle diese Einmischungen der Regierung in das Privatleben der Einzelnen bringen Unruhe und Schaden als Folge hervor. Daß durch Zwang und Gewalt die Zustände gebessert würden, ist eine reine Unmöglichkeit. Der Gewalt setzt das gequälte Volk den passiven Widerstand und schließlich die Revolution entgegen. Es ist sehr wohl möglich, daß dabei äußerlich alles in voller Blüte stehen kann. Aber gerade diese Blüte trägt den Keim des Verfalls in sich: Die großen Straßen mögen wohl schön und eben sein, aber das Volk geht auf Seitenwegen: die Hofhaltung mag wohl reich und prächtig sein, aber auf den Feldern wuchert Unkraut, und die Scheunen stehen leer. Die Kleidung der Großen ist schmuck und schön; jeder trägt einen Dolch im Gürtel. Man ist heikel im Essen und Trinken. Man hat Güter im Überfluß. Und es herrscht Räuberwirtschaft, nicht der Sinn. Wider-Sinn aber ist notwendig bald zu Ende.

Daran kann auch nichts ändern, daß gerade in solchen Zeiten sich Einzelne hervortun, daß man dem Volke die Moral erhalten will und alle Tugenden preist und womöglich belohnt, daß man die Tüchtigen hervorzieht und befördert und die Untüchtigen mit Kerker und Schwert bestraft. Je mehr das Richtschwert unter den Leuten wütet, desto weniger machen sich die Leute aus dem Tod, desto verwegener, hinterlistiger und unbotmäßiger werden sie. Daß auf diese Weise auch der Staat in Gefahr kommt, in dem solche Verhältnisse herrschen, ist ohne weiteres klar.

Diese Kritik Laotses ist vollauf berechtigt. Konfuzius steht genau auf demselben Standpunkt. Auch für Konfuzius ist es ein vergebliches Unterfangen, durch Gewalt und Gesetze Ordnung schaffen zu wollen. Auch Konfuzius ist gegen die Mechanisierung des Staatsbetriebs, gegen die Einmischung in die privaten Angelegenheiten. Aber im weiteren finden sich charakteristische Unterschiede. Für Konfuzius ist die Kultur als solche etwas Wertvolles. Es gilt nur, sie lebendig zu erhalten, die Kräfte zu stärken, die den Kulturorganismus erhalten und lebendig machen und den Kräften zu wehren, die ihn stören, mechanisieren, veräußerlichen und dadurch vernichten. Dafür baut Konfuzius ein System von Spannungen und Beziehungen aus. Hoch und Nieder als Prinzip der Ständeordnung ist durch die Sitte zu festigen. Aber diese Beziehungen sollen so verteilt werden, daß jeder irgendwie auf der einen Seite Autorität ist, und sei es nur im Kreis der Familie, während er auf der anderen Seite einer Autorität über ihm untersteht. Daher die Bedeutung, die Konfuzius der Sitte beimißt. Aber die Spannungsverhältnisse sind für Konfuzius nur die Kraftquellen für die Ordnung der Gesellschaft. Die Oberen haben jeweils die höheren Verpflichtungen und sind verantwortlich für den Einfluß durch Beispiel und Wesensart, den sie ausüben. Dieser Einfluß muß ermöglicht werden: daher die Ständeordnung. Dieser Einfluß muß ausgeübt werden: daher die Führerverantwortlichkeit.

Laotse geht in diesem Stück wesentlich radikaler vor. Für ihn besitzt Kultur und Staatsgebilde keinen Eigenwert. Es sind Organisationen, die um der Menschen willen da sind. Sie funktionieren am besten, wenn man von ihrem Räderwerk gar nichts bemerkt. Herrscht ein ganz Großer, so wissen die Leute kaum, daß er da ist. Die Werke werden vollbracht, die Arbeit wird getan, und die Leute denken alle: wir sind frei.

So ist die Freiheit, die Selbständigkeit das Grundprinzip der Staatsordnung des Laotse. Die Leute gewähren lassen, machen lassen, sich nicht einmischen, nicht regieren: das ist das Höchste. Denn wenn nichts gemacht wird, dann geht alles von selbst. So ist das »Nichthandeln« der Grundsatz des Laotse. Die Reformen, die er vorschlägt, sind zunächst rein negativ: alles, was als Moral und Kultur gepriesen wird, Heiligkeit, Wissen, Sittlichkeit, Pflicht, Kunst, Gewinn soll kurz entschlossen über Bord geworfen werden. Denn das alles ist ja bloßer Schein. Es sind nur Namen, die man betont und hochhält, Ordnungen, die jeder preist, denen aber keine Wirklichkeit mehr entspricht. So erzeugt dieses ganze System konventioneller Lügen nichts weiter als einen falschen Schein, der über die trostlose Wirklichkeit hinwegtäuscht.

Alles Übel aber kommt von dem Überwuchern des Wissens. Denn das Wissen der Namen bringt Dinge vor die Vorstellung, die nicht da sind. Dadurch erwacht das Begehren. Je schwerer diese so gewußten und vorgestellten Dinge zu erlangen sind, desto heftiger wird das Begehren. Damit kommt dann der Streit um diese Dinge, Diebstahl, Raub und Mord. Die Phantasie ist es, die die Menschen betört: die Farben, die Töne, die Würzen, die Spiele, die seltenen Herrlichkeiten, alles dieses Blenden der Erscheinung zieht das Herz der Menschen ab vom Tiefen, Wirklichen, und so erwacht der Wahn und die Selbstsucht.

Wenn man daher wirkliche Besserung erschaffen will, muß man den Wahn beseitigen. Der Wahn kann aber im Volke nur dadurch beseitigt werden, daß die Führer damit vorangehen, daß sie schwer zu erlangende Güter nicht wert halten, daß sie selber einfach sind in ihren Bedürfnissen, daß sie Prachtentfaltung und alle Hoffahrt meiden und sich ganz bescheiden und still unter die Leute stellen, daß sie ihr Ich hintanstellen und sozusagen verschwinden von der Oberfläche – um im Kontakt mit den Kräften der Tiefe desto umfassender zu wirken.

Wenn die Führer so das Ferne abtun und sich ans Nahe, Wirkliche halten, ist das Volk leicht zurecht zu bringen. Wenn man auf Macht und Reichtum aus ist, dann muß man natürlich im Volk Aufklärung und Wissen pflegen; dann muß man allerhand Werkzeuge und Maschinen haben, um die Güter zu erzeugen, deren Überfluß den Oberen zugute kommen soll. Solche Mittel der Förderung, Maschinen und Waffen – Laotse nennt sie zusammen »scharfe Geräte« – sind aber die Bringer der Unordnung. Darum gebrauche man sie nicht. Von der Zivilisation zurück zur Natur, nicht Aufklärung des Volkes, sondern Einfachheit, das ist der Weg, den Laotse weist. Wo sich Wünsche regen, wo das Wissen sich zeigt, da ist es zu dämpfen durch die namenlose Einfalt. Und die Wissenden sind zu verhindern, daß sie hervortreten.

Aber als Ergänzung dieses Idylls eines ruhigen, mit der Natur verwachsenen Volkes ist die Fürsorge für sein Wohlergehen unentbehrlich. Das Volk wird sich von selbst fernhalten von Wahngebilden der Phantasie, wenn seine wirklichen Verhältnisse befriedigend sind. Darum sorgt eine weise Regierung dafür, daß es dem Volk wohlgeht, daß seine Nahrung gut und reichlich ist, daß seine Wohnung ruhig und friedlich ist, daß sein Leben heiter und glücklich ist. Der Berufene sorgt für den Leib des Volkes, macht, daß es satt ist und starke Knochen hat, dann wird sein Herz von selber leer, d. h. frei von Begehren und Unzufriedenheit.

Ein großes Reich muß man leiten wie man kleine Fischlein brät: d. h. man darf sie nicht abschuppen, nicht schütteln, nicht verbrennen, sondern muß ganz zart und ruhig mit ihnen umgehen. So fügen sich die Menschen wieder ein in den friedlichen Zustand der Natur, aus dem sie der Wahn herausgerissen hat.

Diese Gedanken des Laotse haben im chinesischen Geistesleben immer in Zeiten politischer Wirren und gesellschaftlicher Gärung eine große Rolle gespielt. Seit T'ao Yüan Ming, der Dichter, seine Pfirsichblütenquelle geschrieben, in der er eine Utopie entwirft von einem Lande tief in einer weltfernen Berghöhle, das frei geblieben ist von allen Stürmen und Nöten der Welt und seine idyllische Ruhe gewahrt hat (s. S. 228), ist dieses Land immer wieder ein Ort der Sehnsucht gewesen in wild bewegter Zeit.

Aber dennoch ist hier ein Punkt, an dem die Lehren Laotses sich den schwersten Problemen gegenüber befinden. Die Rückkehr zur Natur ist als sentimentales Phantasiegebilde sicher sehr eindrucksvoll. Aber ist sie immer möglich? Gewiß, sie war möglich zur Zeit des Laotse, da China ein ackerbautreibendes Land mit verhältnismäßig spärlicher Bevölkerung war. Damals galt es für das Glück jeden Staates, wenn er eine zahlreiche Bevölkerung hatte, und wenn es ihm gelang, durch Ordnung seiner Verhältnisse möglichst viele Zuwanderer von umliegenden Staaten zu erhalten. Anders aber liegen die Dinge, wenn mit der Vermehrung der Bevölkerung über einen gewissen Punkt hinaus Anforderungen an die Erzeugung von Existenzmitteln gestellt werden, die nicht mehr nur durch die primitivste Betätigung beschafft werden können. Ganz abgesehen davon ist auch Laotse nicht der Meinung, den Menschen so weit in die Natur zurück zu versetzen, daß er wie ein Tier aus der Hand in den Mund lebt. Aber er will ihn in eine Umgebung versetzen, die er beherrscht, in der er beruhigt wohnen kann, ohne durch Rennen und Jagen nach Unerreichbarem die innere Ruhe und die Verbindung mit den spendenden Kräften des Alls zu verlieren.

Von hier aus gewinnen wir bei Laotse Gesichtspunkte, die sich in freier Weise zu jeder Zeit und unter allen möglichen Produktionsverhältnissen anwenden lassen. Das Entscheidende ist immer, daß die Menschen die Mittel des Lebens beherrschen, daß sie nicht um des Lebens willen die Quellen des Lebens verschütten. So ließe sich durchaus im Geist des Laotse sogar eine Maschinenkultur denken, bei der die Maschinen ebenso selbstverständlich gehandhabt werden wie in alten Zeiten die Ackergeräte, und bei der die Menschen in Frieden und Sicherheit wohnen als ruhige Beherrscher der Maschinen und nicht als ihre Sklaven. Denn die künstlichen Vorrichtungen, die er verdammt, sind immer nur die »scharfen Geräte«, d. h. die Dinge, die nicht so beherrscht werden, daß sie den Geist ganz frei lassen. Ausdrücklich sei betont, daß diese Gedanken von Laotse nicht ausgesprochen werden. Er hat als Ideal nur das idyllische Dasein primitiver Art. Aber sie liegen durchaus in der von ihm vertretenen Richtung, denn das gehört mit zu Laotses Überzeugungen, daß das Ideal eines bestimmten Zeitalters in keiner Weise maßgebend ist für andere Zeiten, sondern daß jede Zeit ihren eigenen Gleichgewichtszustand finden muß, der ihr entspricht.

Sehr interessant ist ein Abschnitt, der von den jenseitigen Kräften handelt. Laotse nimmt vollkommen im Einklang mit seiner Zeit solche Kräfte an, die aus der Vergangenheit stammend als »Gruppenseelen« die Menschen beherrschen und aufregen. Eine richtige Regierung bewirkt auch hier Ruhe. Die abgeschiedenen Seelen gehen nicht als Geister um, d. h. ihre Kräfte schaden den Menschen nicht, entzweien sie nicht zu Parteiungen, so daß aus diesen Vergangenheitsresten keine Kämpfe entstehen – seien es Religions- oder Parteikämpfe – und die Menschen einander harmlos gegenüber stehen.

Nicht weniger wichtig als die Organisation des gesellschaftlichen Lebens ist für Laotse die Gestaltung der politischen Beziehungen der verschiedenen Staaten untereinander. Ähnlich wie Konfuzius nimmt Laotse eine Stufenreihe von einander übergeordneten Organismen an. In der konfuzianischen »Großen Wissenschaft« (Ta Hsüo) sind es: Person, Familie, Staat, Menschheit. Laotse nimmt noch eine Zwischenstufe an: Person, Familie, Gemeinde, Staat, Menschheit. So ist auch für ihn der Staat nicht ein Letztes, sondern notwendig eingegliedert in die Menschheit. Die einzelnen Staaten stehen innerhalb der Menschheit zueinander wie die einzelnen Mitglieder in der Familie, oder die einzelnen Gemeinden im Staat. Daraus ergibt sich für ihn ohne weiteres die unbedingte Verurteilung des Angriffskrieges.

Auch die schönsten Waffen sind unheilvolle Geräte und nicht Geräte für den Edlen. Nur wenn er nicht anders kann, gebraucht er sie. Ruhe und Friede sind ihm das Höchste. Er siegt, aber er freut sich nicht daran. Wer sich daran freuen wollte, würde sich ja des Menschenmordes freuen. Laotse hat einen tiefen Einblick in die Biologie des Krieges getan. Er weiß, daß der Krieg nicht mit der Kriegserklärung anfangt und nicht mit dem Friedensschluß aufhört. Er weiß, daß man Kriege vermeiden muß, ehe sie beginnen – und zwar nicht durch Rüstungen, sondern durch Beseitigung der Ursachen eines möglichen Krieges, und er weiß, daß man die Folgen tragen muß, auch wenn der Waffengang vorüber ist. Denn wo Kämpfer weilen, wachsen Dornen und Disteln. Hinter den großen Heeren her kommt sicher eine böse Zeit. Darum: wenn Ordnung auf Erden herrscht, benützt man die Rennpferde zum Dungfahren. Wenn die Ordnung auf Erden fehlt, so werden Kriegsrosse gezüchtet auf dem Anger vor der Hauptstadt. Krieg dient Laotse einzig und allein als Abwehr eines feindlichen Angriffs. Auch in diesem Fall handelt es sich nur darum, Entscheidung zu suchen und nichts mehr. Denn nur durch diese Zurückhaltung, die den Pendelschlag vermeidet, der notwendig einen Gegenschlag veranlaßt, kann Friede geschaffen werden. Die Art der richtigen Kriegführung, die durch Rückzug siegt, benutzt Laotse zuweilen als Gleichnis für Handlungsweisen auf anderen Gebieten. Dennoch sind die Winke, die er in diesen Gleichnissen gibt, später ausgebaut worden zu einem System der Kriegskunst, das in China große Berühmtheit erlangt hat.

Die Vermeidung des Krieges sieht Laotse im richtigen Verhältnis der Staaten zu einander. Daß er alle Eroberungsgelüste verurteilt, ist ohne weiteres verständlich. Denn jede Eroberung beruht auf einem wesentlichen Irrtum, und es ist noch nie eine dauernde Macht geschaffen worden durch Eroberung. Vielmehr ist der Staat ja nur dazu da, daß die Menschen, die in seinen Grenzen wohnen, ihr Leben führen können. Von hier aus ergeben sich die Richtlinien für den Völkerverkehr. Es gibt zweierlei Staatsformen nach Laotse: männliche und weibliche. Die weibliche Form des Staates ist die stille, sich unten haltende, »saturierte«. Diese Staaten werden, wenn sie ihre Aufgabe richtig verstehen, zu Vereinigungspunkten der Welt; denn das Weibliche siegt durch seine Stille über das Männliche. Natürlich hängt der Assimilierungsprozeß auch von den männlichen, d. h. kleinen, aktiven Staaten ab. Auch für sie gilt es, nur die wirklichen Bedürfnisse ohne leeren Ruhm und prahlerische Eroberungssucht zu pflegen. Sie bedürfen der Expansion. Diese aber wird ebensogut erreicht durch Anschluß und friedliche Vereinigung als durch kriegerische Unterwerfung. Vor allem aber kommt es auf das große Reich an. Es muß sich unten halten. Es gewinnt die kleinen Staaten dadurch, daß es sie einigt und nährt. Etwas von dieser Wahrheit hat China im Lauf seiner Geschichte immer wieder bewiesen. Es hat bis jetzt noch jeden der aggressiven, erobernden Stämme, die von der Peripherie her eindrangen, durch seine Größe und durch Stillhalten assimiliert. Freilich sind die Gesichtspunkte, die Laotse gibt, prinzipiell von denen verschieden, die in der westlichen Geschichte hervortraten. Hier war es Nationalismus und Imperialismus, die den wesentlichen Grundton angaben. Im Osten gab es – gerade zur Zeit von Laotse – ebenfalls eine solche Periode. Der Staat von Ts'in Schï Huang Ti war das Musterbild dieser politischen Gestaltung. Aber immer mehr haben die Gedanken, die von Laotse ausgesprochen wurden, sich auch in die chinesische Politik eingelebt, so daß heutzutage die Menschheit in einer doppelten geistigen Verfassung sich befindet. Es ist interessant zu sehen, wie sich der Kampf um die Weltanschauungen in unseren Tagen auslebt, da der Geist des Westens auch in China nicht mehr nur von außen an die Tore pocht, sondern da China selbst zum Schlachtfeld geworden ist, auf dem die verschiedenen Lebensauffassungen sich begegnen.

 


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