Ernst Kossak
Humoresken
Ernst Kossak

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Martialische Rückblicke.

1. Aus dem Leben des Trainsoldaten.

Menschen und ihre Sitten zu beobachten und zu beschreiben, haben wir zu unserer Aufgabe gemacht, so gut als der Astronom die Gestirne des Himmels verfolgt und verzeichnet. Aber gleichwie es seltene Sorten von Himmelserscheinungen giebt, welche unter dem Namen Kometen nur kurze Zeit am Horizont stehen und den Forscher zu angestrengtester Thätigkeit der Besichtigung und Berechnung auffordern, so erscheint unter den verschiedenen Species der preußischen Armee eine gewisse Spielart nur selten, dann aber auf längere Zeit – diese Spielart ist der Trainsoldat. Der Trainsoldat als solcher zerfällt in zwei Abtheilungen, die in der Art seiner Fortbewegung philosophisch begründet sind: in den Trainsoldaten zu Pferde und zu Fuß. Seine Blöße bedeckt er mit einem dunkelblauen Rock nebst hellblauem Kragen. Obgleich er sich Soldat nennen läßt, trägt er doch keine Waffen und wurde deshalb 2 in Zeiten, die in ihrer Ausdrucksweise weniger euphemistisch waren, als das neunzehnte Jahrhundert, schlechtweg Trainknecht genannt.

Die Art seiner Fortbewegung anlangend, fällt dem Forscher zuerst auf, daß sowohl der Trainsoldat zu Pferde, als auch der zu Fuß, dabei mit eigenthümlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben; die einzige Art von Kampf, der sie sich unterziehen müssen. Diese Schwierigkeiten werden dem ersten durch sein Pferd bereitet, welches in hohem Grade selbstständig, sich jeder Subordination gegen den Trainsoldaten, seinen Reiter, zu entziehen beflissen ist und durch heftiges Ausschlagen oder Umdrehen im Kreise seine Willensmeinung kategorisch an den Tag legt. Der Trainsoldat zu Fuß sieht sich in seinem Fortkommen durch ein Paar Beinkleider gehindert, die, für einen größeren Mann des Jahrhunderts bestimmt, in ewigen Rangstreitigkeiten mit den Stiefeln stehen, in denen die Füße des Trainsoldaten wie vertrocknete Kerne in ihrer Schaale klappern.

Sein Alter kann nur annähernd bestimmt werden, denn der Trainsoldat steigt von dem ersten Flaum bis zur Großvaterschaft herauf. Da er aber nur wider Willen seinem Stande einverleibt ist und seine Hoffnungen auf militairischen Ruhm nach den Principien der Wahrscheinlichkeitsrechnung gleich Null sind, ist sein Aeußeres voller Traurigkeit, ohne Verminderung seines Appetites.

Das Leben des Trainsoldaten kann ein bewegtes genannt werden. Man erblickt ihn bald mit Hast Briefe nach der Post, bald Trepp' auf 3 Trepp' ab in den Magazinen, Kleidungsstücke und Proviantvorräthe tragen, jetzt fährt er Heu und Stroh, dann reitet er wieder hinter einer Militairperson her, zu deren Ordonnanz ihn ein höherer Machtspruch und ein verrosteter Schleppsäbel bestimmte. Jener weise Krieger des Alterthums, von seinem Befehlshaber gefragt: »Was thut der Soldat zuerst, wenn er Morgens aufsteht?« antwortete treffend: »Er putzt am Abend vorher seine Sachen!« Dieser Lebensregel folgt auch der Trainsoldat. Früh Morgens legt er das Trauerkleid seiner bürgerlichen Freiheit an, in das die Wanzen seines Strohsackes ihm zu folgen nicht wagen, plumpt in seine Stiefeln, läßt das Gewand der Beinkleider darüber sinken und verhüllt sich mit dem mitleidigen Mantel. Da er in seinem Quartier meistens keine Kost, sondern statt dessen für zehn Tage einen Thaler und drei Silbergroschen Tractament erhält, bleibt es dem guten Willen der Köchin, zu welcher der Trainsoldat eine stille aber unerwiederte Neigung trägt, überlassen, ob der herrschaftliche Kaffee durch eine starke Verdünnung auch seinen dürren Magen überschwemmen soll oder nicht. Tritt dieser Fall nicht ein, so sieht sich der Tapfere seinem unzertrennlichen alten Freunde, dem Commisbrote gegenüber, von dem er sich eine zwei Zoll dicke Bohle abschneidet und mit seinem spärlichen Buttervorrath bestreicht. Nachdem seine Zähne diese harte Prüfung überstanden haben, setzt er sich in Bewegung, theils um seinen Magen nicht zur reiflichen Reflexion über seine neue Bürde 4 kommen zu lassen, theils um sein Amt als Ordonnanz anzutreten.

Sein Gebieter empfängt ihn in einer furchtbaren militairischen Laune, wie sie nur in dem goldenen Friedenszustande unserer Zeit aufkommen und gedeihen kann. Bei der Unerfahrenheit des Trainsoldaten ist gestern ein Mißgriff durch mangelhafte Bestellung begangen worden, welchen der entsetzliche Chef heute in einer Philippika dem Unglücklichen verräth. In diesem Augenblicke verkriecht sich der Trainsoldat ganz in seine Montur und seine Gedanken weilen fern in der Heimath, wo er Gänse hütete oder wegen Altersschwäche eine Sinecure bei der Dorfgemeinde genoß.

So verstreicht der Vormittag, während dessen der Trainsoldat eine Schärfung seiner Leiden darin sieht, daß die kleinen Jungen ihn auf der Straße wegen seiner zu langen Beinkleider verhöhnen und Garde- und Liniensoldaten ihn mit spöttischen Blicken betrachten. Endlich ist unter Verwünschungen seines Daseins der Mittag herangekommen und sein Gebieter entläßt ihn um halb zwei Uhr auf eine halbe Stunde, um sich der Mahlzeit zu widmen.

Speist der Trainsoldat nicht zu Hause, so stürzt er sich in einen Keller und macht während der Mahlzeit die Bekanntschaft eines Herrn in einem alten Paletot mit einer getigerten Mütze auf dem Kopfe, der seine patriotischen Gesinnungen nicht verbirgt, den Trainsoldaten für den folgenden Mittag zu sich nach der Linienstraße 330 zu Tisch einladet und zuletzt ein unverzinsliches 5 Darlehn von funfzehn Silbergroschen erbittet. Der Trainsoldat, durch das liebenswürdige Air des Herrn in dem alten Paletot und der getigerten Mütze erweicht, aus allen Positionen des Mißtrauens gedrängt und von den freundlichen Verheißungen auf den andern Mittag gewonnen, giebt ihm das Darlehn und eilt davon.

Der Nachmittag ist heitern Vergnügungen in lustig gelegenen Stadttheilen gewidmet. Der Trainsoldat, jetzt nicht mehr allein, sondern im Schooße der ganzen Species, belustigt sich im Proviantmagazin vor dem Thore: Roggenzwieback in Fässer zu packen, damit Trepp' auf, Trepp' ab zu laufen und sich, erhitzt wie er ist, nur mit interimistischer Leinwandjacke bekleidet, einen gediegenen Schnupfen zu holen. Wenn Dunkel die Erde deckt, schleicht der Haufe und unser Mann murrend nach Hause, des Lebens und der Zwiebacke überdrüssig.

Die Köchin, die heute ihren schlechten Tag hat. empfängt ihn mit ähnlichen Vorwürfen, wie am Morgen sein Chef, denn der Trainsoldat hat früh in der Eile des Weggehens das Commisbrot in die Schachtel gelegt. in welcher der Sonntagshut für die Köchin aufbewahrt wird. Er erhält nichts von dem aufgewärmten Gemüse, das ihm eigentlich vom Mittagbrot her zugedacht war, und indem er sich über das schuldige Commisbrot hermacht, das unterdessen zwölf Stunden älter und nicht weicher geworden ist, könnte er sich des Harfnerliedes aus Wilhelm Meister erinnern, wenn er Göthe je gelesen hätte: 6

Wer nie sein Brot mit Thränen aß,
Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte!

Er weint wirklich – denn er ist noch jung; die Köchin thut ihm leid, und er thut sich selber leid. Noch vor vierzehn Tagen saß er zu Hause gemüthlich auf dem Dorfe in dem Wahn, daß Plattfüße schützen »vor der Schlachten Gefild und dem Männer mordenden Ares!« Damals gab es Kartoffeln in der Schale, und indem er sie entkleidete, dachte er nicht daran, daß er nach zwei Wochen eingekleidet sein würde »zu dienen gegen Oesterreichs Macht seinem Könige und Vaterlande.«

Er weint – was macht die alte blinde Großmutter, die ihm drei ersparte Thaler mitgab, nach seinem Gesichte fühlte, als er ging und die Hoffnung aufgab, ihn noch einmal wiederzusehen? was macht Muff, der Hofhund, der jetzt warme Kartoffeln hat, und sein junger Herr nur Commisbrot? – aber er flucht nicht dem Ehrgeiz der Könige, der Hinterlist der Diplomaten, der Zerrissenheit und Schwäche der Deutschen, denn er weiß den Teufel, was Könige, Diplomaten und Deutsche sind. Außer Gott im Himmel hat er nur den Landrath angebetet.

Endlich sinkt er dem Schlafe und den Wanzen, die ihn schon mit Schmerzen erwartet haben, in die Arme; er schläft den traumlosen tiefen Schlaf der Gerechten.

Am Morgen ist er wieder zu Gnaden von der Köchin angenommen. Die Hausfrau hat erklärt, daß der Hut mit Leichtigkeit wieder herzustellen sei und daß der arme junge Mensch von 7 jetzt an Essen im Hause, so wie von dem Brote der Familie erhalten solle, um das inculpirte Commisbrot aus dem Hause zu schaffen und künftigen möglichen Conflicten zwischen ihm und dem Hute der Köchin vorzubeugen. Der Trainsoldat vernimmt dieses Lächeln seines Schicksals mit Heiterkeit. Er beschließt, was längst ein frommer Wunsch von ihm war, sein Commisbrot für 2½ Sgr. zu verkaufen, schlägt aber das heutige Mittagbrot ab, – da er ausgebeten sei.

Nach vollführten Berufsgeschäften erscheint er in der Linienstraße, findet aber nicht Nr. 330, da besagte Straße eine so hohe Nummer nicht mehr hat. Mehrere Leute, die er nach dem Herrn mit altem Paletot und Tigermütze fragt, sagen ihm unumwunden, daß sie ihn für toll halten. – Er stürzt zu seinem Kellertraiteur zurück. Dieser kennt den Herrn nicht, spricht aber die Vermuthung aus, daß er wohl ein Spitzbube gewesen sein könne, denn er habe leider das Unglück, dergleichen bisweilen in seinem Keller zu beherbergen, und eine getigerte Mütze sei höchst verdächtiger Natur, ja bei Spitzbuben von Fach sehr beliebt.

Der niedergeschmetterte Trainsoldat bequemt sich, des Familienmittagstisches für heute verlustig, zu einem bezahlten Mittagsbrot und wankt von dannen. Sein Chef kündigt ihm an, daß er ausquartiert worden, da seine bisherige Wohnung zu weit von dem Büreau gelegen sei! Im Gefühl, sein Unglück nicht verdient zu haben, geht er in die alte Wohnung, sucht seine Sachen zusammen, jagt die Katze aus seiner Civiljacke, in 8 der sie seitdem geschlafen hat, drückt der Köchin noch einmal die Hand und fällt die Treppe über seine eigenen Beinkleider, die er aufzukrempeln vergessen hat, mit solchem Gepolter herab, daß der Wirth, ein Hagestolz und Feind aller stehenden Heere und des Trains insbesondere, die Thür aufreißt und Beleidigungen gegen das preußische Nationalgefühl ausstößt. Zugleich wirft die Köchin, die eben hinter die Schmutzerei gekommen ist, welche er in seiner Schlafkammer gemacht hat, ihm ein Paar Stiefeln die Treppe nach, die er vergessen hat. So lebt und wirkt der Trainsoldat. 9

2. Das Trainpferd.

Als Neptun mit seinem Dreizack den Erdboden geschlagen hatte und das edle Roß schnaubend davon gejagt war, drehte er, sich erinnernd, daß jeder Stock zwei Enden habe, den Dreizack um und schlug noch einmal die Erde an einer Stelle, die fast einer Pfütze glich, und siehe da, das Trainpferd entstand.

So viel aus einer wohlverbürgten Quelle über das Mythologische seiner Entstehung; ausführlicher muß das Historische entwickelt werden. Die Genealogie des Trainpferdes wurzelt, wie die der meisten großen Männer, in niederen Kreisen, Vater: Ackergaul, Mutter: Arbeitspferd, mehr läßt sich meistens nicht nachweisen; aber von dem Augenblicke an, wo das Trainpferd das dritte Jahr erreicht, richtet der Roßkamm sein Auge auf dasselbe, und entscheidet durch ein Votum über sein Schicksal. Das Trainpferd hat das Unglück, einen unverbesserlichen Fehler zu besitzen, und man kann eher alle großen und kleinen Leiden des menschlichen Geschlechtes aufzählen, als alle großen und kleinen Fehler des Trainpferdes. An seiner Raufe und Krippe hat ein unglückbedeutender Stern geleuchtet; das Schicksal sprach das Wort: Train! über diesen Vierfüßler aus, und alle Pferdeträume von Karossen und gestickten Schabracken, von versilbertem 10 Zaumzeug und Wettrennen verflogen wie Häcksel, in den der Wind bläst.

Da bliesen die Novembertrompeten, und alle Trainpferde der Monarchie, ja selbst einige Esel spitzten die Ohren, und ergaben sich trügerischen Hoffnungen von Kriegsruhm und einstiger Größe; aber es kamen Roßtäuscher und Roßkämme, und kauften auf, was nicht wiederkäut und nicht die Klauen spaltet, für Officiere, darauf zu reiten gegen die Amalekiter und Böhmaken. Alsdann kamen die Häuptlinge der Husaren mit ihren Kämpfern und erlösten die Trainpferde aus ihrer Ungewißheit. Sie setzten einen zum Trainsoldaten designirten Bauerjungen auf das erste Pferd und banden jedes Folgende mit dem Kopf an den Schwanz des Vorhergehenden, als ob alle auf einen Faden gezogen wären. So mobilgemacht zogen sie in Berlin ein.

Das Schauspiel war durchaus neu. Von den Frankfurter Linden an, über den Alexanderplatz, durch die Königsstraße, über den Schloßplatz weg, bis zu den Kasernen, wo diese Streithengste ihre provisorische Streu fanden, blieben die Einwohner stehen und starrten solch seltsames Gepferde an. Nur ihre Collegen, die Hunde vor den Karren, die bei Ministers Sahne und Milch brachten, von der Köchin täglich den Tafelabhub erhielten, dafür wedelten und gut unterrichtet waren über auswärtige Politik, klafften die Trainpferde höhnisch aus, als wollten sie sagen: Ihr macht euch lächerliche Illusionen, Kinder; es geht nicht los, ihr werdet nun und nimmermehr Husarenpferde.

11 Außerdem liefen, da gerade die Schule aus war, viele sehr artige Knaben herbei und rissen den Ankömmlingen nach Kräften Haare aus den Schwänzen: um das Sprichwort wahr zu machen, es müsse Jeder, der zuerst nach Berlin kommt, Haare lassen. Hierauf wurden sie installirt. Doch schon zeigte sich, daß die Erwartungen der meisten Pferde weit über die beginnende Wirklichkeit hinausgegangen waren. Ein unter den Trainpferden verbreitetes Gerücht von einer Feldzulage an Hafer, erwies sich als lügenhaft und von einem mißvergnügten Schimmel ausgesprengt, doch ließ sich nicht verkennen, daß allerdings eine angemessene Zulage von Peitschenhieben Tag für Tag an bedürftige Pferde vertheilt wurde.

Das kriegerische Tagewerk begann. Man spannte die guten Rosse zu vier vor einen großen Wagen und fuhr damit für das edlere Geschlecht der Kavalleriepferde Heu und Stroh in großen Massen heran. Ihre Empfindungen waren schrecklich; dieses demüthigende Geschäft hatten sie auch schon zu Hause verrichtet! Aber ihrer vier hatten nie einen so großen, schwer mit Eisen beschlagenen Wagen gezogen, der dreimal so hoch und fest beladen war als die Heuwagen im Dorf und oben noch zwölf Dragoner oder Cürassiere verbarg, welche malerisch in dem Stroh saßen und sich ihres friedlichen Daseins freuten! sie waren mit ihren unbeschlagenen Hufen nur auf weichen Dorfwegen, höchstens auf einer Kieschaussee gelaufen, und mußten nun das harte Steinpflaster treten – selbst die Droschkenpferde hatten mit ihrem Jammer Mitleid!

12 Andere wurden vor die Feldpost gespannt und in einen regelmäßigen Trab gesetzt, zu dem bei dem geringsten Taktfehler die Feldpostillone sofort einen Takt schlugen, den man auf der nächsten Station hörte. Noch Andere, und diese waren nicht die schlechtesten, wurden von Trainsoldaten bestiegen; es sind dies die Pferde gewesen, welche am meisten in die Oeffentlichkeit drangen und den großen Rauch zu der Aeußerung veranlaßten, wenn er noch einmal in seinem Leben eine Reiterstatue entwerfen sollte, würde er seine Studien an keinem von diesen Pferden machen.

Wenn man um die Zeit, als die Mobilmachung in ihrer höchsten Blüthe stand, und die Thaler zu den Staatsfenstern am lebhaftesten hinausflogen, unter den Linden spazieren ging, erblickte man oft Militair von Lieutenantsrang in wilder Hast unter den Bäumen hinsprengen und irgend einen blutigen Befehl an ein Commando bringen. Bald war vielleicht diese Thorwache nicht mit den Talglichtern ausgekommen, bald war bei jener zu viel Holz verbrannt! Hinter diesem Offizier sprengte wüthend ein Trainsoldat, dessen ungeputzter Schleppsäbel rasend in seines Rosses Weichen schlug, während er dieselben mit unbarmherzigen Sporen stocherte. Oder man sah um zwölf Uhr Mittags einen Trainartilleristen, der drei Pferde irgendwo hinbringen sollte, wo sie noch nicht gewesen waren, und mit diesem Geschäfte nicht zu Stande kommen konnte, weil seine Schutzverwandten anderer Meinung waren als er, und altfränkischer Weise wie Hogarth, die Kreislinie für die vollkommenste und schönste 13 hielten, weshalb sie sich in einer solchen fortwährend herumdrehten. Alsdann trat ein Beamter der öffentlichen Ordnung, ein freundlicher Constabler, an diese Reiterstatue, faßte das Reitpferd beim Zügel, führte es einige Straßen weit, und die Schuljugend zog still und bewegt, aber voll Pietät gegen das Unglück hinter der Cavalcade her. Auch sah man wohl einen Trainsoldaten am Boden liegen, mit einem Abdruck des Berliner Straßenpflasters, vollkommen avant la lettre, auf dem Rücken, und sein Araber stand neben ihm und beroch ihn voll Mitgefühl. Berlin bekam nun auch einmal die Nachtseite der preußischen Militairverfassung zu Gesicht.

Diese Nachtseite belebte ungemein die Lokalpresse. Wenn es noch einmal erlaubt ist, eine große Wahrheit auf dem Wege der Presse in die berlinische Menschheit zu schleudern, und es ist erlaubt, so kann man sagen, es sind noch nie so viele Arme und Beine gequetscht und Löcher in den Kopf, auch wohl in den Schädel selber, geschlagen worden, als durch diese unseligen Pferde! Endlich gestalteten sich die Dresdener Conferenzen und diplomatischen Constellationen so, daß auch für das Trainpferd friedlichere Aussichten auftauchten. Das Maaß seiner Demüthigungen ist voll, es kann verauctionirt werden; aber wie viel hat es von seiner Herrlichkeit verloren! Dafür hat es seine alte Fröhlichkeit wieder gewonnen!

Dort stehen sie wieder alle im Kasernenhofe. Sie besitzen nicht wie die göttlichen Rosse des Achilles die Gabe der Rede und der Weissagung, 14 aber ihr Fell besitzt dafür die Gabe der beredten Schilderung einer großen Vergangenheit. Große kahle Flecken verrathen dem Hippologen die abreibende Gewalt des Riemenzeuges, schmale Streifen (etwa wie die Rillen auf dem Monde) die zerstörende Wuth der Kasernenpeitsche; zuweilen schlägt dieses oder jenes in hoffnungsfreudiger Empfindung nach den umhergehenden und verächtlich blickenden Husaren aus, wofür es einen schmackhaften Bissen mit der Säbelscheide erhält. Aber schon kommen die Käufer und die Stunde der Trennung schlägt.

Von fern und nah sind die Käufer herbeigeströmt. Der ferne Oderbruch sandte seine reichen Bauern, Charlottenburg seine Menschen-Frachtfuhrleute, Spandau seine Rossebändiger und Berlin ist vertreten durch seine Droschkenfuhrherren, welche für irgend einen Renner, dessen Leben im Prämienwagenkampf ausgehaucht wurde, einen Ersatzklepper suchen. Die Auction beginnt.

Dreißig zum Ersten! Hm – hm – Fuchswallach, Hahnentritt, Anflug von Spath, Gallen, drei Mal gebrannt – fünf und dreißig . . . . und fünfzehn Silbergroschen, zum Ersten, zum Zweiten – zum . . . . Dritten, zugeschlagen. Fort, vor den Charlottenburger Thorwagen!

Vierzig zum Ersten! Schimmelstute – Koller und zwar Sommerkoller – Vierzig zum Ersten – zum Zweiten – zum Dritten, zugeschlagen. Vor die Droschke!

Dreißig bis vierzig Procent werden beim Ausverkauf verloren. Fort mit Schaden, wenn das Kriegsgeschäft aufgegeben ist! Fort mit Verlust, 15 wegen anderweitiger Geschäftsunternehmungen und wegen allzugroßer Concurrenz mit dem Auslande, – fort zu Schlauderpreisen!

Ach so endet der kriegerische Ehrgeiz edler Rosse! – Eines nach dem Andern, aber nicht mehr Schwanz an Kopf gefesselt, verlassen sie den Kasernenhof. Dieses ist gesattelt und von einem Bauern bestiegen, der sofort mit ihm einen kleinen Proberitt von sieben Meilen versuchen wird, jenes wird hinten an einen Heuwagen, dieses vorn neben ein Droschkenpferd gebunden.

Alle aber schlugen noch einmal wehmüthig mit den Hinterfüßen nach dem ungastfreundlichen Berlin aus, der Heimath des langen Hafers, und es wird still in der Stadt, denn die letzten Reste einer großen erinnerungsreichen Zeit haben sie verlassen. 16

3. Der Lieutenant.

Kriegerische Zeiten verwildern auch bürgerliche Sitten, bis in die Hinterstube des zahmen Scribenten dringen mörderische Trommeln, tödtliches Klirren der Sporen, niederschmetterndes Rasseln von Säbeln; wild fährt der rasende Schriftsteller auf, greift zur Feder und schleudert das Frescobild irgend eines embryonischen Napoleon auf's Papier.

Kühn wie das Vorbild, soll die Copie sein, aber es handelt sich nicht um die Heroen, welche von den Gelehrten der verschiedenartigsten Secten und Insecten, bereits genug beschrieben und abgebildet sind; es handelt sich um jene Befehlshaber über Fünfzig, welche durch die uuruhigen Zeitläufe an die Gestade der Hauptstadt geschleudert, unter dem Namen »Provinzial- oder Linienlieutenants« durch den Mangel an Taille und goldenen Litzen sehr bemerklich von ihren »superben« Kameraden unterschieden werden.

Der Lieutenant aus der Provinz ist das Opfer einer Januspolitik, die ihn nur aus seinem zerrissenen Schlafpelze auf die Landstraße schreckte, um ihn nach getäuschten Hoffnungen auf den Feldmarschallsstab, langsam aber sicher, in seine Garnison zurückzubringen, wo seine Gebeine einst, als Ueberreste eines der ruhigsten und friedlichsten Greise, unversehrt, in möglichster Vollständigkeit beisammen ruhen werden.

Nachdem der Lieutenant um halb zwei Uhr mit seinem Truppentheil unter den Linden 17 angelangt ist und den üblichen Vorbeimarsch überstanden hat, begiebt er sich in's Quartier, welches in eine der Wohnungen zu vierhundert Thalern Miethe verlegt ist; denn der persönliche Werth des Lieutenants wird von der Weisheit der Servis-Commission etwa gleich vier Gemeinen veranschlagt. Sein Wirth ist ein Geheimer Rath mit einem Hangeboden. Dieser Hangeboden beherbergt sonst den unglücklichen weißen Sklaven, der des Geheimenraths Stiefel putzt, bei Tische aufwartet, und jenen hechtgrauen Oberrock mit grünem Kragen tragen muß, den des Geheimen Raths Vater 1811 anfertigen ließ, gerade acht Tage darauf, als der Komet mit dem langen Schweif erschien, weshalb der Rock zur Erinnerung an ihn gleichfalls mit einem solchen gesegnet ist. Der weiße Sclave ist für vierzehn Tage ausquartiert und schläft jetzt nicht, sondern wacht auf dem Boden neben dem Brennholz, in der beständigen Furcht, der halbe Haufe könne umfallen und ihn unter seinen Scheiten begraben. Der Lieutenant ist an seine Stelle gelegt. Das denkwürdige Mobiliar besteht in einem Sopha oder vielmehr in einer Menschenfalle oder einem Abgrunde, aus dem man, einmal niedersitzend, nicht wieder emporkommt, umgaukelt von vier birkenen Stühlen, welche dasselbe Kunststück verstehen, wie die Bajazzo's, d. h. mit den Beinen auseinander zu gleiten und mit dem Sitz platt an die Erde zu kommen.

In diesem Boudoir befindet sich das Fenster nicht oben, sondern unten über dem Fußboden, so daß man entweder Sphynxstellungen annehmen oder wie jene Fabelmenschen die Augen in 18 den Knien haben muß, um mit Erfolg hinauszusehen. Ein Spiegel, der aus mehreren Glasplatten zusammengesetzt, doch nur Fragment einer früheren Spiegelwand ist, läßt den Lieutenant sofort »berlinerblau« erscheinen, und eine Waschtoilette, früher zugleich Eßschrank des weißen Sklaven, ersetzt ihr mangelndes viertes Bein, wenn sie es je gehabt hat, durch Bindfaden, mit dem sie an jener Stelle an der Wand hängt. Dem Schranke nähern wir uns ungern, da sein Einsturz an jedem Tage zu befürchten steht, aber wir erwähnen einer Kommode, einer herrlichen Atrappe, weil sie ausgezogen eigentlich ein Bettgestell repräsentirt. Zeigen wir nun noch auf eine oben ausgebrochene Karaffe, über die ein trübes Glas gestülpt ist, wie der Turban über das Haupt eines schändlichen Renegaten, so haben wir die Pflicht des Geschichtschreibers und das Recht des Lieutenants gewahrt.

Sobald dieser eingezogen ist, zieht er sofort aus, nachdem er seine Karte mit einem mündlichen Protest hinterlassen hat, denn das Quartier hat als Hangeboden den großen Uebelstand, daß ein Mensch von militairischem Maaß, ohne sich selbst vorher zu enthaupten, darin nicht aufrecht stehen und in der Kommode nicht ausgestreckt schlafen kann.

Der Lieutenant begiebt sich soeben zu einem Kameraden im Hause daneben, um diesem sein Leid zu klagen, als ihm auch schon ein kleiner Knabe mit einem irdenen Napfe voll köstlicher Kaldaunen und einem auf die Gabel gespießten Stück Brot nacheilt und ihn belehrt, daß er der 19 älteste Sohn des Kellerrestaurants sei, bei dem für die Zeit seiner berliner Saison der Lieutenant in Kost verdungen worden, von der anbei die erste Probe erfolge.

Durch Hin- und Hermärsche, Hangeboden und blaue Spiegel, Lindenparaden und Schlafkommoden, Garnisonsaussichten und Kellerkaldaunen erbost, betrachtet der Lieutenant die Anerbietung der Letzteren als einen casus belli und feuert auf den kleinen Kellerling ein »Donnerwetter« nach dem andern ab. Kellerling, im Gefühl seiner gerechten Sache, tritt einen geordneten Rückweg auf der allgemeinen Etappenstraße, der Haustreppe an und stellt sich unter den Schutz der Großmacht seines Vaters, der sofort den Hausknecht als außerordentlichen Gesandten zum Geheimen Rath hinaufschickt und um Verhaltungsbefehle bittet. Man beliebt im ersten Stock eine abwartende Politik und befiehlt, die Kaldaunen warm zu stellen. Der Lieutenant eilt fort, um Beschwerde zu führen, und in Zeit von wenigen Stunden marschiren statt seiner »vier pommersche Füsiliere mit Kost, auf vierzehn Tage« des Geheimen Raths Treppe herauf. Für den Anführer über Fünfzig aber beginnt das goldne Zeitalter in Berlin, denn er wird zu einem Kaufmann umquartiert!

Der Staat, in Liebe für die entbrannt, welche ihr Blut für ihn verspritzt haben, hat den Lieutenant zu einem reichen Kaufmann einquartiert, der dem Glauben seiner Väter nie treulos gewesen ist und die Charte, welche dem guten Moses auf dem Berge Sinai octroyirt worden, aufs Strengste beobachtet. Dieser Kaufmann betrachtet den 20 Lieutenant als einen Gesandten des Herrn, einen gottgesalbten Emissär der Reaction, zu speisen mit Manna und zu tränken mit edlem Rebensaft. Sofort wird der Lieutenant in ein roth tapeziertes, mit einer Goldleiste verbrämtes Gemach geführt, wo ein prachtvoller Fußteppich liegt: Ein schwellendes Sopha verlockt den müden Krieger zur Ruhe, und in einem hohen Spiegel kann er sein Aeußeres von Kopf bis Fuß inspiciren.

Der Lieutenant hat eine unbesiegliche Vorliebe für seine tornisterblonden Haare. Seine aufgeworfene Nase überragt kaum zwei kleine aufwärtsgerichtete Bürsten von Schnurrbart, und ein Bataillon Sommersprossen verräth, daß jener glückliche Himmel an seiner Wiege lachte, der sich auch über der Heimath der Spickgänse wölbt. Sein treues Auge strahlt nicht Genie, sondern nur Subordination, seine Stirn ist nicht höher als seine Stellung in der großen militairischen Hierarchie, und seine Ohren stehen vom Helm ab, wie zwei phantastisch geformte Henkel von einer zugedeckten Suppenterrine. Er ist der neunte von elf Geschwistern, welche der heimische Edelhof gebar, und seine Mutter tröstete sich über seinen Mangel an Schönheit mit dem alten Lehrsatz, daß ein Mann schön genug sei, wenn ein Pferd grade nicht vor ihm scheu werde; sein Vater aber hatte gesagt: der Junge lernt nichts beim Hauslehrer und hat gegen jeden ein großes Maul – er gleicht seinen acht älteren Brüdern und kann wie sie – Soldat werden.

Während diese historischen Rückblicke den liebenswürdigen Leser unterrichten, ist die Zeit des 21 Mittagsessens für die Familie herangerückt, und die Hausfrau läßt durch einen Bedienten in eleganter Livrée anfragen, ob der Herr Lieutenant es vorziehe, auf seinem Zimmer oder mit der Familie zu speisen.

Unser Held, sich erinnernd, daß alle Preußen eine große Familie bilden, läßt sagen: en famille! und wendet an seine Person einige Striegelhandgriffe, ohne die er in der Berliner Societät nicht auftreten zu dürfen glaubt. Sein bester Waffenrock wird angezogen, die schwarzseidene Cravatte umgethan, und die verbrannten dicken Hände in das letzte Paar Glacéehandschuhe gezwängt. So erscheint der Retter des Vaterlandes und der Börse bei Tische. Hier eröffnet sich ihm eine neue Perspective.

Der reichste Tisch, an dem er bisher gespeist, war der des Commandirenden der Garnison, da aber die Frau Commandirende ihr Tafelservice aus Geschenken und Auctionen in verschiedenen kleinern Garnisonen zusammengesetzt hat, so entbehrte es jener Einheit, ohne die es kein wahres Kunstwerk giebt. Obgleich der Lieutenant nur der leichtsinnigen und schnellfertigen Truppengattung der Füsiliere angehört, besitzt er doch so viel gediegenen Kunstgeschmack, um sich bei der Wahl zwischen allerlei verzwicktem Porzellan oder Gesundheitsgeschirr mit abgestoßenen Ecken und blankem Silbergeräth für letzteres zu entscheiden. Er verhehlt sich nicht, daß sein auf den Tisch der Frau Commandantin gegründetes Ideal einen starken Stoß erleidet und ertränkt seinen Unwillen über gestürzte Ideale und zugemutheten 22 »Kaldaunismus« in der vortrefflichen Suppe. Kaum ist diese vorüber, so füllt der Hausherr die Gläser, begrüßt unseren getrösteten Tapfern in Berlin und trinkt auf das Wohl aller derer, welche Berlin seinen Oberbürgermeister und ihm speciell seinen Schlaf wiedergegeben haben.

Beim Anstoßen mit den englischen Gläsern entdeckt der Lieutenant vis-à-vis in der Tochter vom Hause eine nichts weniger als blonde Schönheit, mit feurigen schwarzen Augen. Die Assimilirung des trefflichen Rostbeef's mit seiner Person hat jetzt keinen Reiz mehr, er verbrennt sich den Mund mit flammendem Plumpudding und albernen Redensarten, und als nun gar beim Dessert trefflicher Champagner ihm zu Ehren knallt, segnet er den Hangeboden, ohne den wahrscheinlich nicht sein Himmel jetzt voller Geigen hängen würde. Man überläßt ihn nach Tisch seiner Phantasie und der Einsamkeit des trefflichen Sopha's, aber nachdem im Comptoir die Geschäfte geschlossen sind, erscheint der Bediente aufs Neue und ladet den Gast zur Partie ein.

Im Gesellschaftszimmer findet der Lieutenant fünf Verwandte seines Wirthes, welche sämmtlich wie dieser den wohllautenden Namen: Itzig führen und von einander im Gespräch nur dadurch unterschieden werden, daß der Hausherr und seine Angehörigen diesen Namen bei jedem Verwandten anders aussprechen. Indem die fünf Herren Itzig dem Lieutenant durch ihre communistische Namensgemeinschaft schreckliche Unbequemlichkeiten in der Unterscheidung ihrer Persönlichkeiten bereitet haben, zerstreuen sie ihn, indem sie 23 möglichst dümmste Fragen über die Construction der Zündnadelgewehre thun. Sobald er ihnen auseinandergesetzt hat, daß man mit diesem Gewehre nicht eine Meile weit schießen könne, zeigen die beiden jüngsten Itzig's eine unverkennbare Verachtung gegen den Lieutenant, der Hausherr aber zieht ihn an seinen Bostontisch, zu dem ihm unser Heros nicht ohne Herzklopfen folgt.

Die ungeheuer lügenhafte Versicherung, daß bei Itzig sen. noch nie höher als das Hundert zu fünf Silbergroschen gespielt worden sei, giebt ihm sein militairisches Selbstvertrauen wieder und läßt ihn übersehen, daß an ihm nur ein Act der Nachsicht und des Mitleidens geübt werde.

Nichtsdestoweniger und trotz einer Anstrengung, die erbsengroße Schweißtropfen auf seine Stirne treibt, spielt er so schlecht oder unglücklich, daß er fünfundzwanzig Silbergroschen von dem eisernen Fond in seinem Portmonnaie verliert. Dieses Deficit seiner Börse und seines Herzens, dessen sich bereits ganz und gar die reizende Tochter vom Hause bemächtigt hat, bereitet ihm eine schlaflose Nacht.

So verfließen vierzehn Tage auf gleiche Weise. Am funfzehnten sehen wir ihn mit seinem Bataillon nach dem Stettiner Bahnhof abziehen. Der Helm ist finster in seine Stirne gedrückt, der Schnurrbart sträubt sich struppiger denn je, der graue Mantel schlottert um seine Beine, und von Zeit zu Zelt »ranzt« er die nebenher schlendernden Füsiliere an. Den zweiten und vierten Herren Itzig's, die ihm in der Friedrichsstraße begegnen, dankt er sehr gemessen für ihren Gruß 24 und verschwört es, Berlin je wieder zu betreten. Was ist es, was diesen Tapfern so verstimmt, ihm die Erinnerung so bitter macht? Junger und alter Mensch, der du diese Tragödie liesest, habe Achtung vor dem Unglück, auch wenn es bei der Infanterie dient und in Pommern in Garnison liegt: ein Hangeboden empfing ihn in Berlin, ein Korb begleitet ihn aus Berlin. Nicht immer ist das Sprichwort wahr:

Fortes fortuna adjuvat

 


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