Eduard Graf von Keyserling
Die dritte Stiege
Eduard Graf von Keyserling

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XII.

Die Vorstellung im Theater an der Wien war zu Ende. Es hatte den Abend über geregnet, jetzt zertheilte der Wind die Wolken. Zwischen den grauen, rissigen Ballen zeigte sich ein Stück Nachthimmel mit kleinen, schwachscheinenden Sternen überstreut. Die nasse Straße glänzte im Licht der Laterne wie Eis. Vor dem Theatereingang der Dreihufeisengasse hielten einige Equipagen; an der Mauer, an den Laternenpfählen lehnten dunkle Gestalten. Die Einen standen regungslos unter ihren Regenschirmen da und ließen aus dem Dunkel nur das rothe Glimmen einer Cigarre hervorleuchten; Andere gingen ungeduldig auf und ab und schauten zu der erleuchteten Reihe der geöffneten Fenster über ihnen empor. Rege Schatten huschten dort vorüber; ein stetes Zwitschern, Kichern, Schelten tönte herüber und die heiße Zimmerluft dampfte heraus mit scharfen Moschus- und Opponax-Düften gemischt. Aus der Thüre schlüpften vermummte Gestalten und verschwanden in die Wagen, oder sie trippelten mit unsicheren Rebhuhnschritten das Trottoir entlang, bis einer der Harrenden auf sie zuschoß – und sie dann beide, eng unter einem Regenschirm vereinigt, ihrer Wege gingen.

Der Platz hatte sich geleert; die Wagen waren fort. Nur an der Laterne stand noch eine Gestalt und blickte empor zu den Fenstern. Leopold Gerstengresser war es, der auf Mietzi wartete. Er stand dort schon eine geraume Weile, trommelte mit dem Regenschirm auf die Pflastersteine und nagte an seiner Unterlippe. Es war ihm nicht möglich gewesen, heute die Vorstellung zu besuchen. Er hatte nicht rechtzeitig aus dem Geschäft fortkommen, oder vielmehr nicht rechtzeitig sein Geschäft in der Judengasse abmachen können. Der Gedanke aber, daß Mietzi im kurzen Röckchen, in Tricots und Perlen in den Haaren sich von all' den fremden Menschen bewundern ließ und er nicht dabei sein durfte, verursachte ihm unsägliche Pein. Gestern schon hatte er die Vorstellung versäumt, auch war Mietzi zwei Stunden nach Schluß der Vorstellung heimgekommen. Bei Hampel's hatte es einen schlimmen Auftritt gegeben, wie Elsa erzählte. Und nun heute dieses Zögern, was hatte das zu bedeuten? Ach Gott! es war ungerecht, daß ein Mensch allein so viel Leid tragen sollte! Denn drüben im Geschäft war es auch nicht geheuer; Leopold spürte das deutlich; die Luft war dort schwül. Seine Collegen steckten die Köpfe zusammen und der Prinzipal sprach von Inventur. Ueber kurz oder lang mußte etwas Entsetzliches sich ereignen. Oben, aus den erleuchteten Fenstern, scholl es wie helles Lachen. War das Mietzi? Konnte sie so lachen, wenn er litt? Ueber dem dämmerigen Platz mit seinem gelben Gaslicht lag unendliche Traurigkeit. Ab und zu klatschte ein niederfallender Tropfen laut auf das Pflaster. Das trieb Leopold Thränen in die Augen, er wußte nicht warum; es brachte ihm Todesgedanken. Ja! lieber sterben, als so leben! Drüben ertönte ein leises Husten. Neben dem Theaterausgang stand ein Mann in einem langen Ueberrock. »Ein Leidensgefährte,« dachte Leopold.

Jetzt regte es sich im Rahmen der Thüre. Ein grauer Regenmantel und ein weißes Köpfchen erschienen. »Die Mietzi; Gott sei Dank!«

Sie schaute sich um; Leopold sprang herbei; seltsam! auch der Mann im langen Ueberzieher näherte sich ihr, nahm den Hut ab, streckte die Hand aus; Mietzi wich zurück – – und Leopold hörte das helle, scharfe Lachen, wie Mietzi es ausstieß, wenn sie böse war. Leopold begriff den Vorgang nicht. Nur fühlte er den Arm seines Mädchens in dem seinen.

»Komm,« flüsterte Mietzi.

»Was giebt's dann?...«

»Ach, laß nur; ich sag's Dir später, komm,« damit drängte sie vorwärts.

Leopold hatte ein Zimmer in der »blauen Krone«, unten in der Magdalenenstraße genommen und ein Nachtmahl bestellt. Er wollte Mietzi ganz allein für sich haben. Seine Liebe und seine Eifersucht hatten sich zu einer Art Wuth gesteigert. Er hätte das Mädchen tödten können, um es nicht all' den Gaffern in den Logen zu lassen.

»Wohin?« fragte Mietzi.

»In die »blaue Krone«,« erwiderte Leopold angstvoll. »Dort ist für uns Alles hergerichtet.« Sonst hatte Mietzi sich stets geweigert, mit Leopold in ein Hotel zu gehen; heute schwieg sie und seufzte schwer.

Das kleine Hotel zur »blauen Krone« ist eines der alten, baufälligen Häuser, die sich den Wien-Fluß entlang ziehen. Der Portier stand vor der Thüre; eine Cigarre zwischen den Zähnen und Pantoffeln an den Füßen.

Leopold verlangte herrisch den Schlüssel von No. 7.

»Ah – Sie sind's!« meinte der Mann verächtlich und stieg langsam vor dem Paar die Stiege hinan.

Leopold wußte wohl, wie sehr dieser grobe Mensch, die dunkle Stiege, der Zwiebelgeruch, der ihnen entgegenschlug, Mietzi mißfallen mußten. Warum sagte sie nichts? Sie war doch sonst nicht so zurückhaltend, wenn ihr etwas nicht recht war.

Ihnen wurde ein geräumiges Gemach angewiesen. Zwei Kerzen brannten auf dem runden Tische vor dem Sopha. In einer Ecke des Zimmers stand ein Bett, in einer anderen ein Spiegelkasten.

Leopold rief nach dem Kellner, schalt, daß das Nachtmahl noch nicht bereit war, dann wandte er sich Mietzi zu. Diese in Tuch und Mantel gehüllt, saß auf dem Sopha und starrte in die Flamme der Kerze.

»Nun, Schatz, wie gefällt es Dir hier?« begann er munter.

Mietzi antwortete nicht. Ihr Gesicht war ganz rosig. Einige feuchte Löckchen hingen ihr tief in die Stirn und von den Augen hatte sie ganz vergessen, die schwarzen Kohlenstriche fortzuwischen, was diese größer erscheinen ließ und ihnen einen fremden, aufgeregten Ausdruck verlieh.

»So sprich doch. Gefällt's Dir nicht?« wiederholte Leopold ziemlich jämmerlich.

»Ach!« meinte Mietzi, »daran denk' ich gar nicht. Hier oder anderswo, was kommt es darauf an?«

»Woran denkst Du denn? Was ist geschehen? Wer war der Herr dort am Theater? Was gab er Dir?«

»Der!« Mietzi stieß wieder ihr kurzes, böses Lachen aus. »Ja – mein Lieber, weißt Du, wer das war? Der Diener eines Grafen.«

»Eines Grafen,« wiederholte Leopold tonlos. Er wollte jedoch ruhig erscheinen. »Was wollte der von Dir,« warf er, wie gleichgültig, hin.

Statt ihm zu antworten, ergriff Mietzi eine der Kerzen, stellte sich vor den Spiegel, bog ihr Gesicht nah an das Glas heran und begann es aufmerksam zu betrachten; von der einen Seite, von der anderen Seite, die Augen, die Zähne; sie trat ein wenig zurück, zog die Augenbrauen empor, ihr Gesicht nahm einen feierlichen, betrübten Ausdruck an, die Arme ließ sie schlaff herabsinken.

»Ah! jetzt macht sie's wie die Collin im Theater!« dachte Leopold, der schwermüthig, den Kopf in die Hände gestützt, am Tische saß. Dieses fremde, putzige Wesen, welches über das Mädchen gekommen war, seit es zum Theater gehörte, entzückte ihn und war ihm dennoch schmerzlich; es entfernte Mietzi von ihm.

Sie kehrte nun langsam zum Tisch zurück und warf sich auf das Sopha.

»Willst Du's mir nicht sagen?« fragte Leopold ärgerlich, als er jedoch aufschaute, war er bestürzt, denn Mietzi hatte wirklich die blauen Augen voller Thränen. Es war nicht mehr das tragische Antlitz der Collin, sondern das weinerliche Gesichtchen der Mietzi. Da zog er sein Mädchen an sich. »Warum weinst Du? Hab' ich Dir was gethan? Geh', sag's mir; ich helf' Dir.«

Mietzi schüttelte den Kopf. »Du armer Hascher, wie kannst Du mir helfen! Mir kann Niemand helfen!«

Das kränkte Leopold wieder. »So sag's wenigstens. Gestern – nicht wahr – ist was passirt. Deine Mutter hat Alles erfahren.«

»Ja, die Mutter! Jesus! war die böse! Sie hat's erfahren, daß ich zum Theater geh',... und, weil ich gestern ein wenig später heimgekommen bin – hat sie mich genannt, – nein, ich kann's nicht sagen. Ach Poldl! ich bin sehr unglücklich!«

»Warum bist Du denn spät heimgekommen?« forschte Leopold.

»Das ist's eben. Der Graf – Du weißt – der Alte in der ersten Rangloge links –.«

»Ah!« meinte Leopold. »Der mit der gelben Perrücke und dem gefärbten Schnurrbart, der Kater.«

»Ja – der. Er ist ein wirklicher Graf. Was sollte ich thun? Die Anderen haben mir zugeredet. Ich bin mit ihm gegangen.«

»Wohin?« Jetzt war auch Leopold dem Weinen nah'.

»Zum Sacher,« erwiderte Mietzi, und es klang etwas wie Stolz durch.

Zum Sacher! Das hatte Leopold längst befürchtet, dem konnte Mietzi nicht widerstehen. Sie aber berichtete weiter, leise, fast flüsternd: »Freilich! Hübsch ist's dort. Ein blaues Stübel; seidene Bezüge auf den Stühlen, seidene Vorhänge, ein Kronleuchter und es duftet dort so süß. Das wär' schon recht gewesen. Wir haben Champagner getrunken und gegessen. Anfangs hab' ich über den Alten gelacht. Ja – wie ein Kater schaut er aus, das ist richtig. Aber später, mein Poldl, ich kann's Dir nicht sagen, ich hab' mich zu sehr gegraust. Was er alles that! Und geküßt hat er mich. Ich mag mein Gesicht deshalb nicht mehr leiden. Pfui! ich hab's nicht mehr aushalten können. Ich hab' mein Tuch genommen und bin fortgegangen. Die ganze Nacht hab' ich nicht schlafen können, weil ich mich so gefürchtet hab' vor dem Alten und vor mir selber. Nein, all' das überleb' ich nicht! Und nun noch die Mutter. Was soll ich thun? Lieber sterben!« Sie bedeckte ihr Gesicht mit beiden Händen und schluchzte. Und heute wartet die Mutter auf mich. Sieh, was ich alles um Dich ausstehen muß. Am besten wär's, ich wäre todt.«

»Um mich ausstehen!« wandte Leopold gereizt ein. »Hab' ich's Dir geschafft, mit dem Alten zum Sacher zu gehen?«

»Wie? Du fängst auch schon an?« fuhr Mietzi auf und schluchzte lauter.

Da begann er sie zu trösten. In all' dem war doch etwas, was ihm Befriedigung gewährte. Mietzi war nicht mehr das bewunderte, über ihn erhabene Mädchen, unnahbar in ihrem Glück. Ging es auch ihr schlecht, so war sie ihm näher und er konnte ihr auch seine Leiden eingestehen, konnte ihr zeigen, wie viel mehr er um sie, als sie um ihn gelitten hatte. Liebevoll strich er mit der Hand über den blonden Mädchenkopf und küßte die feuchten Augen. »Laß's gut sein, Mietzerl! Was kann die Mutter uns thun? Ach! wüßtest Du, was ich um Dich aussteh', Du würdest von Deinen Geschichten gar nicht sprechen.«

»Du!« rief Mietzi und richtete sich entrüstet auf.

Leopold aber wurde so weich und wehmüthig zu Sinne, daß er seinen Kopf matt auf den Busen seines Mädchens sinken ließ, als wollte er auch weinen.

Das setzte Mietzi in Erstaunen, sie wurde neugierig.

Der Keller öffnete die Thüre und brachte das Nachtmahl, was die Unterhaltung auf einige Augenblicke unterbrach, und als er fort war, nahmen sie auch nicht sogleich das Gespräch wider auf, sondern griffen schweigend nach Messer und Gabel. Gute Schnitzel mit Reis und gerösteten Erdäpfeln, Linzer Torte und eine Flasche Ruster Ausbruch waren ihnen aufgetischt worden. Beide waren hungrig, beugten die erhitzten, betrübten Gesichter auf die Teller nieder und aßen. Erst als die Schnitzel verzehrt waren und Mietzi anfing, kleine Stücke von der Torte abzubröckeln und in den Mund zu schieben, blickte sie auf und sagte:

»Was war's, wovon Du vorhin sprachst?«

Leopold schob seinen Teller fort. Jetzt, da er daran dachte, verging ihm die Eßlust. »Ach! da ist viel zu erzählen!« meinte er.

»Gar so groß,« sagte Mietzi, zerstreut an der Torte weiterbeißend – »gar so groß wird's auch nicht sein.«

Leopold lachte bitter und stürzte ein Glas Wein hinab. »Gar so groß! Es ist so groß, so schlimm, daß Du nimmer es denken kannst. Für Dich – nur für Dich konnte ich das thun. Du sagst, Du wolltest, Du wärest todt. Ich – liebe Mietzi – kann wohl wünschen, doppelt todt zu sein. Trink', Schatz, Du wirst Kraft nöthig haben.«

Mietzi wurde doch ein wenig ängstlich, als sie ihren Geliebten so ernst und kummervoll sah. Gehorsam trank sie ihr Glas aus, leckte sich vorsichtig, wie eine Katze, die Lippen und blickte Leopold scheu an. Dieser goß langsam und leidensmüde die Gläser wieder voll und erzählte mit halblauter, vor Erregung heiserer Stimme; er vermochte es ohnehin allein nicht mehr zu tragen. Er erzählte, wie er in Angst, Mietzi zu verlieren und aus Verlangen, ihr Freude zu bereiten, ihrer würdig zu sein, beim Geschäft eine Anleihe von Shawls gemacht habe. Das ging nun so fort. Er fürchtete, im Geschäft fing man an, etwas davon zu merken. Bei der Inventur müßte Alles herauskommen, wenn er das Geld bis dahin nicht geschafft und der Casse zugeführt haben würde. Und dann...., kalt überlief es den armen Jungen; die Folgen seiner Handlung standen ihm plötzlich klar vor den Augen; er schüttelte sich vor Angst. Auch Mietzi erbleichte.

»O Poldl! das hättest Du nicht thun sollen!« flüsterte sie. Sie verstand sofort die ganze Tragweite dieser Anleihe.

Das war für Leopold zu viel. »Wie? Das kannst Du sagen? Für wen hab' ich's denn gethan? Ja, verachte Du mich nur. Und wenn sie mich fest haben, dann weißt Du, für wen ich das trage.« Er wandte sich von ihr ab und verbarg sein Gesicht in die Sophakissen.

So hatte Mietzi es nun nicht gemeint. Ihr leichtsinniges Herzchen wollte sofort vor Mitleid springen, einem Mitleid, das ihr weh that, sie elend machte, ihr die Thränen in die Augen trieb. »Geh'! Poldl! das hab' ich nicht gesagt. Ich mein' nur, wie willst Du in diesem Monat soviel Geld zusammen bringen?«

»Weiß ich's denn!« antwortete er aus seinen Kissen hervor. »Ich wollte für die Zeitung schreiben. Aber ich bring's nicht zusammen. Ganze Nächte hindurch hab' ich mir den Kopf zerbrochen; aber – wie ich die Feder in die Hand nehme, kommt kein Gedanke.«

Mietzi nickte traurig. »Ja, was dann?«

Leopold wußte nichts mehr. Verzweifelt zuckte er die Achseln. »Aus! – – Komm' – trink'.«

Die armen Kinder ergriffen ihre Gläser und tranken.

»Wie – aus?« fragte Mietzi dann und lehnte ihren Kopf nachdenklich an die Schulter ihres Geliebten.

Der Wein machte sie schwindlig; eine große Mattigkeit überkam sie.

– »Nun freilich aus. Was können wir thun?« versetzte Leopold leise. »Lieber sterben; hab' ich nicht Recht? Weißt – wie die beiden Liebenden, die gestern im Extrablatt standen? Die sind auch in ein Hôtel gegangen.«

»Ich weiß,« flüsterte Mietzi und schauerte in sich zusammen.

»Siehst,« fuhr Leopold fort, »können wir's nicht ebenso machen? Wir sind ja beide unglücklich – nicht? Man liebt sich, man umfaßt sich einander und stirbt.«

»Ja Poldl! Anderes bleibt uns Nichts übrig.«

»Nein, das ist das Einzige,« bestätigte Leopold. Dann tranken sie schweigend ihren Wein. Draußen hatte es wieder zu regnen angefangen. Die Tropfen pochten an die Scheiben. Mietzi fröstelte. Sie schmiegte sich fester an Leopold und fragte endlich angstvoll: »Wie fängt man's denn an?«

»O! das ist leicht,« erwiderte Leopold. »Cyankali ist wohl das Beste, nur bekommt man das schwer. Aber der Vater hat zu Hause eine kleine Flasche Opium, von der Zeit seiner Krankheit her. Da ist noch genug für uns Beide darin. Das nächste Mal bring' ich's mit.«

»Ja, ja; das nächste Mal,« sagte Mietzi schnell. Sie wollte sterben, denn sie war so unglücklich; dennoch war es ein Trost, daß es erst das nächste Mal sein mußte. Sie umschlang ihren Geliebten mit beiden Armen. »Es ist schon spät,« sagte sie schüchtern. Sie dachte an den Heimweg, und doch schien es ihr fast unmöglich, mit diesen Sterbeplänen, durch die Dunkelheit nach Hause zu gehen, mit diesen Sterbeplänen allein in ihrer Kammer zu sein.

»Es regnet,« meinte Leopold und sich tief auf sie niederbeugend, flüsterte er: »Schau! jetzt ist ja auch Alles eins.«

– Ja, jetzt war's Alles eins! So blieben sie beisammen.......

Wie zwei verschüchterte Kinder zogen sie sich die Decke über die Ohren. Draußen klatschte und rauschte der Regen; durch die Vorhänge drang das Licht der Straßenlaterne und warf einen zitternden, gelben Lichtstreif über die Zimmerdecke. Gott! wie herzbrechend traurig das Alles war! Sie drängten sich fest aneinander. So von warmen Armen umschlungen, fühlten sie sich eher geborgen vor all dem Feindlichen, das sie umgab und vor dem furchtbarfremden Todesgedanken, der ihnen aufgestiegen war. –


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