Eduard Graf von Keyserling
Die dritte Stiege
Eduard Graf von Keyserling

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Am Tisch war das Gespräch laut und lebhaft geworden. Professor Lagus sprach über die Demonstrationen der Studenten gegen einen Professor, der sich im Gemeinderath deutschfeindlich geäußert hatte. Lagus sprach mit großer Befriedigung davon, denn er war gut deutsch gesinnt und gönnte seinem Collegen das Mißgeschick wohl. »Nur die Art, in der die jungen Leute ihrer lobenswerthen Gesinnung Ausdruck gegeben haben, ist nicht zu billigen,« meinte er.

»Sie können von der Jugend,« erwiderte die Hausfrau lebhaft, »nicht kühles Maßhalten verlangen. Dieser Vorfall hat mich gefreut – ja, lieber Professor – geradezu gefreut. Ich sehe, daß selbst in Wien die Deutschen sich einmal von einer ernsten und edlen Leidenschaft hinreißen lassen; und um die Fensterscheiben des Herrn Professors ist es mir durchaus nicht leid.« Sie hatte schnell und warm gesprochen, und ihre schönen braunen Augen blitzten, wie immer, wenn sie auf das nationale Thema gebracht wurde.

»Gewiß, gnädige Frau – es ist erfreulich,« warf Dr. Littchen ein, sehr deutlich das Wort, auf dem der Ton lag, unterstreichend. »Aber – Fensterscheiben einschlagen, im Colleg pfeifen, das sind denn doch keine würdigen Waffen.«

»Was sollen denn die jungen Leute thun?« rief Frau Zweigeld ungeduldig.

»Es giebt andere Mittel, gnädige Frau,« brummte der Professor und lächelte überlegen, während Dr. Littchen, der neben der Hausfrau saß, sich einschmeichelnd zu ihr hinbeugte: »Ich versichere Sie, gnädige Frau, und Sie werden es schon meiner gestrigen Rede im Reichsrathe entnommen haben, – mit der Gesinnung der jungen Leute sympathisire ich durchaus, und theile, in gewisser Hinsicht, auch die Entrüstung; man ist ja auch Student gewesen! Zu meiner Zeit wäre ein Professor schön angekommen, hätte er es sich einfallen lassen, das Eindringen czeschicher Elemente hier in unserem Wien zu befürworten! Aber immerhin, wir Abgeordnete können es doch nicht loben, wenn solche Excurse vorkommen. Daher sagte ich gestern in meiner Rede: Die Vorgänge in der Universität bedaure ich sehr und rathe den Studenten: nicht den Lärm und das Getümmel der Tagespolitik in die den Wissenschaften geweihten Hallen zu übertragen.«

Benze war in seiner Unterhaltung mit Gisela unaufmerksam geworden; Gisela mußte ihn mehrere Male ermuntern. »Aber Doctor, Sie hören ja nicht, was ich Ihnen sage.«

Plötzlich sprang er mit einem flüchtigen »Entschuldigung,« auf und näherte sich der Gesellschaft am runden Tisch. »Ich bitte, Herr Doctor, ich kann Ihrer Ansicht nicht ganz beipflichten,« begann er.

Littchen schaute verwundert auf – lächelte ironisch und fragte freundlich: »Nun?« als sollte ein Kind sprechen; die Hausfrau aber ließ ihre Arbeit in den Schooß sinken und sah ihren jungen Landsmann ermuthigend und erwartungsvoll an.

»Ich finde,« fuhr Benze fort: »Die Herren Abgeordneten legen zu viel Gewicht auf die Unzulässigkeit der Mittel, welche die Studenten angewandt haben, um ihre Entrüstung zu zeigen, und zu wenig auf die Entrüstung. Von allen Seiten bemüht man sich, Wasser in den Wein der jungen Leute zu gießen. Glauben Sie mir, Herr Doctor, nach meinem Geschmack ist dieser Wein ohnehin noch zu schwach. Ein Professor der Wiener Universität wagt es öffentlich für die Slavisirung Wiens einzutreten, denn darauf kommt es heraus; sind da die Studenten nicht berechtigt, einen Lehrer, der ihnen verächtlich erscheint, zu vertreiben, von solch' einem Lehrer wollen sie nicht lernen. Die Wissenschaft in Ehren, aber das Deutschthum steht ihnen höher, wir Prager Studenten hätten einen solchen Herrn noch ganz anders bedient; dort halten die Deutschen noch fester zusammen, ein ernster Geist herrscht dort; aber es hat mich gefreut, auch hier wieder den guten Geist von 48 erwachen zu sehen. Während das Deutschthum so ingrimmig von allen Seiten angegriffen wird, ist es gewiß nicht an der Zeit, jede Aeußerung der Entrüstung nach ihrer ästhetischen Seite hin zu beurtheilen. Wenn man hier in Wien fortfahren wird, Alles nur immer hübsch glatt – hübsch manierlich und gemüthlich zu machen – – wird man eines Morgens in einer czechischen Stadt erwachen. Das haben die Studenten verstanden. Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil.«

»Bravo, bravo!« klang es vom Herrenzimmer her und der Hausherr trat mit seinem Glase zum Redner und trank ihm zu: »Sehr brav! Auf unseren künftigen Abgeordneten Benze. Sie haben Recht! Wie Wiener lassen uns auch nicht allzu lange an der Nase ziehen; wir sind besser, als Ihr Prager es glaubt. Meine Frau hat ja immer an Wien und den Wienern etwas auszusetzen.«

Dr. Littchen lächelte dem jungen Politiker säuerlich zu. Diese Auslassungen verdrossen ihn, doch zeigte er seine Mißstimmung nicht, da die Hausfrau mit Benze sehr zufrieden zu sein schien, sie reichte ihm die Hand und sagte: »Immer tapfer.« Auch die anderen jungen Herren hatten die Damen verlassen, um an dem Erfolg ihres Genossen Theil zu nehmen.

Als Dr. Benze so heftig von seinem Stuhl aufgesprungen war, hatte Gisela ihm erstaunt nachgeblickt. Er nahm sich gut aus, wie er sich so gerade vor dem runden Tisch aufstellte, das volle schwarze Haar sich aus der Stirn schüttelnd, – und doch – es verstimmte Gisela; mißmuthig zog sie die Augenbrauen empor, erhob sich und ging langsam an das Fenster. Dort auf einem Tisch standen die Blumen, die ihr am heutigen Fest verehrt worden waren. In einen Korb voller Rosen und Veilchen steckte sie ihr Gesicht hinein und kühlte es. Das Herz war ihr plötzlich so schwer. Mit einem heftigen Ruck richtete sie sich wieder auf und trat unter ihre Freundinnen. »Kommt,« sagte sie leise, »hier ist es langweilig. Gehen wir in's andere Zimmer.« Die Mädchen erhoben sich alle; sie verstanden sofort, daß es eine Demonstration gegen die jungen Herren galt, die sie der Politik wegen im Stich gelassen.

Die Thürvorhänge wurden zugezogen, Emmy Lagus setzte sich an das Klavier und spielte einen Walzer und die Mädchen begannen zu tanzen. Sie lachten und schrien auf, fest entschlossen, lustig zu sein. Bald wurden die Vorhänge zurückgeschoben und der blonde Kopf des jungen Littchen, eines langen Rechtspraktikanten mit einer Brille, guckte herein. »Jesus! sie tanzen wirklich ohne uns!« klagte er den nachdringenden Herren.

Emmy Lagus sprang vom Klavier auf und stellte sich vor die Thüre. »Ich bitte, – es ist nicht erlaubt, einzutreten; hier ist geschlossene Gesellschaft.«

»Man wird doch eingeführt werden können,« meinte Littchen.

»Nein, nein!« riefen die Mädchen, » wir sind unserer genug.« Dennoch drangen die Herren ein. Gisela spähte in das andere Zimmer hinüber. Benze stand noch neben ihrer Mutter, machte ein hübsches, ernsthaftes Gesicht und schien lebhaft zu sprechen.

»Wenn man uns mit Gewalt stürmen will,« rief Gisela dann, und ihre sanfte Stimme klang wirklich gereizt, »so ziehen wir uns auf unsere Burg zurück.«

»Ja – ja, auf unsere Burg!«

Und wieder faßten sich die Mädchen an den Händen und schwirrten hinaus, fort nach Gisela's Zimmer. Dort setzten sie sich athemlos nieder. Anfangs lachten sie recht fröhlich, dann begannen sie hinaus zu horchen.

»Was wird nun geschehen?«

Gisela hatte sich mit ihrer Freundin Emmy auf das Bett gesetzt.

»Was ist's? Du siehst so betrübt aus, Schatz?« fragte Emmy. –

»Ach! es ist Nichts,« meinte Gisela und machte ihrer Freundin ein Zeichen, daß die anderen es nicht hören sollten. Eine Weile saßen sie schweigend neben einander; Emmy mit ihrem wirren, schwarzen Haar, dem bleichen, feinen Gesichtchen und den übergroßen, grauen Augen, sah sehr dunkel aus neben Gisela's lichter, rosiger Gestalt. Dann plötzlich fühlten sie das Bedürfnis, sich zu umarmen und zu küssen.

Den Anderen währte das Spiel schon zu lange. Die kleine, kugelrunde Elfi Meyer, die keine halbe Stunde ohne Herrn sein konnte, stand an der Thüre und lauschte. »Hört doch,« flüsterte sie, »jetzt tanzen sie ohne uns. Das ist empörend. Nun gehen wir erst recht nicht hinaus.« Dabei hielt sie bereits die Hand auf der Thürklinke.

»Nein, wir gehen nicht hinaus,« kommandirte Emmy vom Bett aus.

Alice Littchen saß vor dem Spiegel, betrachtete ihr bleiches Gesicht und seufzte: Dauerte dieser Scherz noch lange, so würde sie melancholisch, das fühlte sie.

Für alle war es eine Erleichterung, als Frau Zweigeld in das Zimmer trat. »Aber Kinder, was thut Ihr hier? Warum zieht Ihr Euch zurück?«

»Die Herren wollen ja über Politik sprechen,« rief Emmy, »und wir unterhalten uns sehr gut.«

»Geht – geht – Kinder,« beruhigte sie Frau Zweigeld und lächelte, »ich will Euch schon wieder Euer Recht verschaffen.«

Sie rauschte voran in den Saal, gefolgt von den Mädchen. Ein Versöhnungswalzer kam zu stande. Benze lehnte an der Thüre und wartete auf Gisela; sie schlug jedoch den Tanz aus. »Ich danke. Ich bin wirklich müde.« –

»Das läßt sich denken,« sagte er vernünftig und theilnahmvoll, dabei versuchte er es, Gisela in die Augen zu sehen; sie aber blickte zum Kronleuchter auf.

Es war schon spät und man trennte sich. Emmy flüsterte Gisela beim Abschied noch zu: »Das mit dem Walzer hast Du ganz recht gemacht.«

Als alle fort waren, ging Dr. Zweigeld noch munter durch die erleuchteten Zimmer. Er war mit dem heutigen Abend zufrieden. Wie prächtig hatte seine Frau ausgesehen; auf solch' eine Hausfrau konnte er stolz sein; und seine Tochter – ein Engel! Er war diesen beiden geliebten Wesen recht dankbar. Daher küßte er seiner Frau die Hand und seine Tochter auf die Stirn. »Nun Kind – hast Du Dich unterhalten?« – »Ja, Papa, es war sehr schön!« – »Siebzehn Jahre also! Solch' ein altes Kind hab' ich jetzt!« »Ja Papa – sehr alt!« Er lachte munter auf; dann stellte er sich vor den Spiegel, wie er es gern that. Er erfreute sich daran, wie vornehm er sich im schwarzen Frack ausnahm; das Gesicht, vom Weine erhitzt, sah heute besonders jugendlich aus, die blauen Augen sehr blank; er drehte sich den blonden Schnurrbart spitzer und fuhr sich mit der Hand durch das schön in Locken gebrannte Haar; am Abend sah man es nicht, daß sich hie und da ein weißer Faden in das Kastanienbraun mischte. »Ich gehe schlafen,« beschloß er fröhlich: »es ist wohl das Beste, Ihr thut es auch!«

Frau Zweigeld brachte ihre Tochter jeden Abend selbst zur Ruh und legte ihr selbst die Locken ein. Ihr mißfielen die neuen Haartrachten: für sie gehörte ein glattgescheitelter Lockenkopf zu jedem jungen Mädchen, darum besorgte sie die Pflege dieser Locken selbst. Gisela saß dann auf einem niedrigen Schemel zu den Füßen ihrer Mutter und diese rollte die schönen, goldnen Haarsträhnen um die Lockenwickel.

»Ich habe mich heute recht über den jungen Benze gefreut,« sagte Frau Zweigeld während der Arbeit.

»Gefreut, Mama? Warum denn?«

»Weil er ein braver, gesinnungstüchtiger junger Mann ist, dem die Wahrheit über Alles geht. Ein Wiener hätte das nie gethan, so feurig diesen älteren Herren entgegen zu treten. Aber er nimmt Alles ernst. Solch' eine tapfere Rücksichtslosigkeit brauchen wir.«

Gisela lächelte, aber es war ein eigenes Lächeln, das auch der Anfang des Weinens sein konnte. Frau Zweigeld sah das und sprach von anderen Dingen. »Die Littchen besteht darauf, jetzt sollst Du Deine Locken ablegen.«

»Ja, dann möchte ich das Haar so wie Emmy tragen.«

»Liebes Kind, Emmy sieht ja stets ungekämmt aus; Alles hängt ihr auf die Augen herab.«

»Das steht ihr reizend.«

»Nein, Kind, so etwas kann ich nicht leiden. Ich denke, wir bleiben bei den Locken. Du weißt, wie lieb ich Deine schönen Locken habe.«

»Ja, Mama, ich will sie tragen, so lange Du willst. Nur, wenn ich schon eine alte Jungfer bin, mußt Du mir erlauben, sie abzulegen; es ist zu lächerlich, solche lange graue Locken.«

Frau Zweigeld lachte: »O! bis dahin haben wir ja noch Zeit!«

Gisela lachte auch, machte aber wieder den weinerlichen Mund.

»So, Kind, jetzt sind wir fertig; geh zu Bett;« sagte Frau Zweigeld und barg selbst diesen Schatz jugendlicher Schönheit hinter die weißen Gardinen in die Polster. »Gute Nacht, schlaf süß.«

»Gute Nacht, Mama!« Gisela umarmte ihre Mutter und begann nun zu weinen.

Frau Zweigeld strich dem weinenden Kinde sanft und schweigend mit der Hand über die Wange – deckte es zu und ging in ihr Schlafzimmer.

Dort fand sie ihren Gemahl bereits im Bett, sich das Nachthemd sorgsam am Hals zuknöpfend. »Nun, mein Schatz,« sagte er heiter – »hast Du das Kind zu Bett gebracht? Sie schien ein wenig erregt.«

»Ja, sie hat auch geweint. Dieser Trubel macht sie nervös.«

»O! morgen ist das vorüber,« schloß der Doktor und streckte sich vor Behagen stöhnend in seinem Bette aus.

Frau Zweigeld setzte sich vor dem Spiegel die Nachthaube auf. »Ich muß Dir sagen –,« begann sie zögernd.

»Was denn,« fragte Herr Zweigeld. Dieser Anfang war ungemüthlich; er glaubte, seine Frau würde ihn fragen, was er dafür gethan habe, um für einen böhmischen Wahlkreis in den Reichsrath gewählt zu werden, und er hatte so gut wie nichts gethan.

Sie jedoch schaute nachdenklich in den Spiegel und strich sich mit einer Bürste die Haarstreifen an den Schlägen, die ohnehin glatt genug waren, glatt. »Ich glaube, wir haben uns darauf gefaßt zu machen, daß der junge Benze um Gisela anhält.«

»Oho!«

»Ja, und ferner glaube ich, das Kind ist nicht ganz abgeneigt...«

»Oho!«

»Jedenfalls müssen wir uns darauf gefaßt machen.«

»Ich werde schnell gefaßt sein. Nimmt ihn das Kind, gut. Er ist ein ordentlicher Junge. Seine Vermögensverhältnisse sind, wie ich glaube – befriedigend. Ich will mich morgen genauer erkundigen.«

»Das wäre in unserem Fall das Wenigste, wenn nur sonst...«

– »Besser ist besser,« brummte der Doktor unter seiner Decke hervor.

Jetzt, wo sie es so nackt herausgesagt hatte, wurde ihr das mütterliche Herz schwer. Wie? ihr Kind, dieses reine, klare Wesen, das ganz ihr gehörte, von dem sie jeden Athemzug und jeden Gedanken überwacht und gekannt hatte, lag dort nebenan und wachte und weinte aus Liebe zu einem fremden Mann. Also, das Leben begann auch diese heilige Kinderseele mit seinen Leiden aufzuregen, mit seinen dunklen, räthselhaften Leidenschaften zu quälen. Und liebte sie ihn wirklich, was blieb ihr – der Mutter? Seufzend erhob sich Frau Zweigeld und schlich zu Bett. Sie wollte das Licht auslöschen und still noch ein wenig weinen. »Höre!« sagte sie noch, als es schon finster im Gemache war: »Das Beste wäre, mit dem Kind eine Reise zu machen, in die Schweiz – oder so. Später, im Winter, mögen die Ereignisse dann ihren Gang nehmen.«

»Eine Reise – so?« erwiderte der Doctor. Es schoß ihm durch den Kopf: Da wird man Geld borgen müssen. Doch, es war je nur ein Plan; wozu sich beunruhigen. »Wenn Du meinst. Das muß noch überlegt werden,« setzte er laut hinzu, »Gute Nacht.« –

* * *

Jetzt war es auf der ganzen Stiege still und dunkel; nur gegen ein Uhr ward noch die Glocke am Thor gezogen. Tini schnurrte heran und sperrte auf. Fräulein Clementine hatte sich versehen; jetzt erst war es das Mädl vom dritten Stock, welches mit dem Commis vom vierten heimkehrte. »Guten Abend!« sagte Tini und lachte. Das Mädchen huschte, ohne zu antworten, die Stiege hinan. Der junge Mann kam langsam nach. Er mußte Tini ein reichliches Sperrgeld einhändigen, damit sie nicht dumme Geschichten machte. Im dritten Stock hielten sie an und küßten sich, ohne ein Wort zu sprechen. Dann schnurrte behutsam eine Thüre und wieder herrschte tiefe Stille.


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