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XXVI.

Drei Uhr morgens.

Auf dem Geleise, das nach Süden führt, geht ein Mann. Weit weg liegt die Stadt.

Er geht immerzu.

Die Nacht ist klar und frisch, ringsum dampfen die Wiesen. Kein Laut. Der Mond steht am Himmel und alle seine Sterne.

Der Mann wandert immerzu, auf dem Geleise, das nach Süden führt.

Zur Linken ein Garten. Schimmernde Wipfel, ein bleicher Giebel. Der Duft von Rosen steigt in die Nacht.

Der Mann klettert über den Zaun. Ein Hund schlägt an.

Der Mann geht gemächlich von Stock zu Stock und reißt die Rosen ab. Ein Hund zerrt an der Kette und kläfft. Das kümmert den Eindringling nicht. Er plündert die Stöcke, dann steigt er wieder über den Zaun und setzt gemächlich seinen Weg fort.

Wo die Geleise in den Wald einmünden, macht er Halt.

Er wirft die Rosen über die Schienen.

Dann wartet er.

Er steht und wartet.

Eine Stunde. Ein Hahn kräht von weit her.

In der nebligen Ferne erscheint ein dunkler Punkt.

Es schnaubt, es rast, Eisen klingt in Eisen.

Der Mann tritt zurück.

Der Zug rast heran, der Zug rast vorbei.

Er entblößt sein Haupt.

 

Ende.

 


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