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Kartoffelpressen.

Die für den Landmann tauglichste Maschine zum zerdrücken der Kartoffeln, die sogenannte Kartoffelpresse, besteht aus einem ausgehöhlten Stück Holz, oder Stiefel, in Form einer Nabe von einem Pflugrädchen, dessen Loch durchaus gleich weit ist. Unten ist die Oeffnung mit einem eisernen Bleche, in welchem viele kleine Löcher sind, die einem Seiher gleichen, verschlossen. Man befestigt dieses Stück auf einem starken drey Schuh langen Stuhl, in einem Loch des Stuhls, daß der Seiher unten durchgeht. Man macht einen Stößel, der in jene Höhlung des Stiefels paßt, und neben das Stück Holz einen auf der Bank befestigten Balken, an dem oben ein Hebel oder Wagbaum mit seinem einem Ende befestigt ist, und mit dem man den Stößel des Stiefels niederdrücken kann. Den Stiefel füllt man mit den gesottenen Kartoffeln, wann es möglich ist, so lange diese noch warm sind, sezt den Stößel oben auf die Kartoffeln, legt auf diese den Hebel, drückt ihn darauf, und preßt so die Kartoffeln durch den Seiher in ein darunter gestelltes Geschirr. Die Mühe ist nicht groß, besonders wenn man die Kartoffeln warm durchdrücken kann.

Die folgende Maschine ist etwas künstlicher und kostbarer, zerdrückt und quetscht aber auch die Kartoffeln viel besser und gleicher. Sie ist eine Art Hanfsaamenmühle mit 2 Walzen, deren jede ungefähr ein Schuh lang und fünf Zoll dick ist. Diese Walzen gehen, vermittels eines Getriebs, gegeneinander, fassen die obendarauf gelegten Kartoffeln, zerdrücken sie, und lassen unten die zerquetschte Masse wieder fallen. Wenn man diese Masse in jenen Stiefel bringt, und durchdrückt, so körnt sie sich, und läßt sich dann besser und schneller dörren. Beide Maschinen sollte man daher sich immer zusammen anschaffen, besonders da sie auch dazu dienen, den Kartoffelreis und Kartoffelgries zu machen, und einfach, somit leicht anzuschaffen sind.


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