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Der Herbstwind heult

Der Herbstwind heult, die Blätter jagen,
vom Sturm gescheucht, durch kalte Luft.
Die hüllenlosen Bäume ragen,
Denkmäler einer Totengruft.

Des Sommers Gluten blaß verlodern,
von Wolkenmassen ausgedrückt,
die Sonne selbst scheint zu vermodern,
vom bleichen Tode angeblickt.

Es trieft aus nassen Ästen nieder,
Verwesung birgt ein jeder Hauch.
Und, Quelle meiner jungen Lieder,
Verwesung, scheint es, naht dir auch.

Mein Innres krampft sich jäh zusammen,
mein Auge ist von Schleiern schwer,
denn jene tief genährten Flammen
des Herzens leuchten ihm nicht mehr.

Aus Wolken, die am Himmel schwimmen,
ein Tränenstrom in meinen taut,
und alles will zusammenstimmen
in einen einzigen Sterbelaut.


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