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Als Byrd am andern Morgen erwachte, klangen ihm noch Worte in den Ohren, die, wenn er nicht geträumt hatte, in später Nachtzeit vor seiner Zimmertüre gesprochen worden waren.
Er hatte den Tonfall genau unterschieden, die Stimme des Hotelwirts erkannt, auch ein Geräusch von Fußtritten vernommen, als ob jener einen Gast durch den Korridor nach seinem Zimmer geleite; weiter war ihm nichts erinnerlich. Die Worte aber lauteten: »Freue mich, Sie wieder zu sehen! Es hat Sie gewiß überrascht, daß der Mord so bald nach Ihrem letzten Besuch verübt wurde. Ein beklagenswerter Vorfall und höchst geheimnisvoll. Sie kommen vielleicht, um Auskunft zu geben?«
Hatte er die Worte wirklich gehört, so konnten sie nur dem großen blonden Herrn gegolten haben, demselben, der im Gastzimmer scheinbar so eifrig die Zeitung las. Byrd fragte sich, ob er nicht in dem Wirt den Hauptzeugen gefunden habe, nach welchem der Coroner so eifrig suchte. – Am Ende war aber doch alles nur ein Traum gewesen: die Mordgeschichte ließ ihm ja im Wachen keine Ruhe, da war es leicht möglich, daß sie ihn auch im Schlafe verfolgte.
Er behielt nicht lange Zeit, sich mit Zweifeln zu quälen. Zu seiner Ueberraschung trat Doktor Tredwell zu ihm ins Zimmer, während er noch beim Frühstück saß.
Hier, Byrd, ist eine Zuschrift vom Inspektor, die Sie vielleicht interessieren wird, sagte er freudig erregt; ich erhielt sie durch den Detektiv, der heute früh von Neuyork angekommen ist.
Von banger Ahnung erfüllt, er wußte selbst nicht warum, las Byrd wie folgt:
» Geehrter Herr!
Ueberbringer dieses ist im stande, jeden Fall von nicht ganz ungewöhnlicher Schwierigkeit zu übernehmen. Es liegt in unserm Interesse, daß Sie ihn allein bei der fraglichen Sache verwenden, mit Ausschluß des von Ihnen erwähnten Beamten. Sollte letzterer jedoch glauben, Ihnen durch selbständiges Vorgehen wesentliche Hilfe leisten zu können, so steht es ihm frei, in seiner Eigenschaft als Detektiv zu handeln, im Fall er dabei seinen Charakter wahren und seine Verbindung mit der Polizei möglichst geheim halten kann.«
Sie sehen also, rief Tredwell, Sie haben selbst zu entscheiden, ob Sie mir Beistand leisten wollen oder nicht.
Es müßten schon starke Gründe sein, die mich nach diesem Brief bestimmen könnten, mich noch weiter mit der Sache zu befassen, entgegnete der junge Mann unmutig.
Nun, das wird sich ja finden, war des Coroners zuversichtliche Antwort, warten wir erst die heutige Verhandlung vor den Geschworenen ab. Sollte sich infolge derselben Ihr Entschluß ändern, so lassen Sie mich's nur wissen!
Damit entfernte er sich, Byrd in keiner sehr beneidenswerten Stimmung zurücklassend. Zufolge der Erlaubnis seines Vorgesetzten, wozu der Wunsch des Coroners und sein eigenes Interesse kam, fühlte er sich abermals in Schwanken und Ungewißheit gestürzt, nachdem er kaum gehofft, den Zweifeln glücklich entronnen zu sein. Zudem nahm er mit Schrecken wahr, daß gewisse Gefühle, die er am Abend zuvor gewaltsam niedergekämpft zu haben meinte, wieder mit neuer Stärke erwachten. Es schien beschlossene Sache – er sollte seinem Schicksal nicht entgehen! –
Den Morgen über hatte er noch für den Bezirksanwalt auf dem Gericht zu tun; sobald er aber dort fertig war, begab er sich nach Frau Klemmens' Hause, wo die Verhandlung vor dem Coroner bereits im Gange war.
Die Zimmer waren alle so gedrängt voll Zuschauer, daß Byrd es von vornherein aufgeben mußte, sich im Innern einen Platz zu verschaffen. Wegen der unerträglichen Hitze, die in dem engen Raum herrschte, hatte man die Fenster geöffnet, so daß er seinen Stand an einem derselben nehmen und von außen der Verhandlung folgen konnte. Um die einzelnen Zeugen, welche vor den Geschworenen erschienen, zu beobachten, brauchte er nur den Hals ein wenig zu recken. Hinter ihm sammelte sich bald eine neugierige Menschenmenge, die ihm durch Drängen und Stoßen recht lästig fiel, was ihn jedoch nicht bewog, seinen günstigen Platz wieder aufzugeben.
Ein Zeuge war nach beendetem Verhör soeben abgetreten, und der Coroner nahm das Wort.
Meine Herren, sagte er mit klarer, weittönender Stimme, wir haben uns bisher damit beschäftigt, die Bewohner dieser Straße zu vernehmen, in der Absicht, womöglich zu erfahren, wer mit Frau Klemmens das Gespräch geführt haben kann, das der Hausierer an der Küchentür gehört haben will.
Unter den Zuschauern, die unmittelbar vor Byrds Fenster standen, erhob sich eine Bewegung. Sie ging offenbar von jemand aus, der sich außerhalb des Wohnzimmers befand, dessen Eingang dem Beobachter durch den Türpfeiler verdeckt wurde; wenigstens richteten sich viele Blicke dahin. Neben der offenen Tür, die in den Vorsaal führte, sah Byrd einen blassen untersetzten Mann von unscheinbarem Aeußern an der Wand lehnen. Es fiel ihm auf, daß er, trotz der Unruhe um ihn her, bewegungslos in seiner Stellung verharrte, ohne sich darum zu kümmern, was in seiner Nähe vorging.
Unsere Bemühungen nach dieser Richtung hin, fuhr der Coroner fort, sind, wie Sie gehört haben, bis jetzt erfolglos geblieben. Niemand ist imstande gewesen anzugeben, wer an jenem Morgen bei Frau Klemmens im Zimmer war. – Ich wende mich nun einer andern Frage zu, die uns vielleicht eher zu einem Ergebnis führen wird. Fräulein Firman, wollen Sie gefälligst Ihr Zeugnis ablegen.
Sofort erhob sich aus einem Winkel des Gerichtszimmers eine anständig gekleidete, große, hagere Frau mit angenehmen Gesichtszügen. Sie trat mit ruhiger Sicherheit auf und nahm ohne Befangenheit ihren Platz den Geschworenen gegenüber ein.
Ihr vollständiger Name? fragte der Coroner.
Emilie Lätitia Firman. –
Bei der Erwähnung des Namens Emilie dachte Byrd an den unvollendeten Brief. –
Ihre Geburtsstadt und jetziger Wohnort?
Ich bin in Danbury geboren und lebe jetzt mit meiner bejahrten Mutter in Utika als Schneiderin.
Wie sind Sie mit der Frau Klemmens verwandt, die vor zwei Tagen hier ermordet wurde?
Ihre Großmutter und meine Mutter waren Schwestern, lautete die Antwort.
Auf welchem Fuße standen Sie mit ihr, und was können Sie über ihre sonstigen Verwandten und Bekannten berichten?
Wir sind von Kindheit an befreundet gewesen. Ihre überlebenden Verwandten sind erstens meine Mutter, zweitens bin ich, wie bereits gesagt, in Utika wohnhaft, wo ich für das Kleidergeschäft der Madame Trebelle arbeite, und drittens der Sohn ihres Lieblingsbruders. Diesen Neffen hat sie von jeher unterstützt und häufig die Absicht kundgetan, ihm einst ihre Ersparnisse zu hinterlassen.
Wie heißt der Neffe und wo wohnt er?
Sein Name ist Mansell – Craik Mansell, er ist in der großen Papierfabrik von Harrison, Goodman & Chamberlain in Buffalo angestellt. –
Byrd fuhr unwillkürlich zusammen; er horchte mit verdoppelter Aufmerksamkeit. –
Kennen Sie den jungen Mann? fuhr der Coroner in feinem Verhör fort.
Ja, er ist im Lauf der letzten fünf Jahre mehrmals in unserm Hause gewesen.
Wissen Sie uns etwas über seinen Charakter, seine Gemütsart mitzuteilen, sowie über die Gesinnung, welche er gegen die Tante hegte, deren Erbe er werden sollte?
Craik Mansell ist verschlossen und zurückhaltend von Natur, er ist nicht leicht zu ergründen. Ich habe ihn aber stets für einen ehrenwerten begabten Menschen gehalten, der es noch einmal zu etwas bringen wird, wenn man ihn seine eigenen Wege gehen läßt. Für die Tante muß er natürlich Dankbarkeit empfunden haben, aber es liegt nicht in seiner Art, besonders zärtliche Gefühle zu äußern.
Sie haben jedoch keinen Grund anzunehmen, daß er gegen seine Wohltäterin feindlich gesinnt war oder ein übergroßes Verlangen nach ihrem Gelde trug? warf der Coroner wie beiläufig hin.
O nein. Die beiden waren zwar häufig entgegengesetzter Meinung, wie das bei entschiedenen Charakteren leicht vorkommt, aber ich wüßte nicht, daß sie das je gegen einander erbittert hätte. Von seinen Aussichten habe ich ihn niemals sprechen hören, jedenfalls hätte er das unter seiner Würde erachtet. Er hat ein starkes Selbständigkeitsgefühl, wie das bei einem Mann von so ungestümer Gemütsart und großer Körperkraft kaum anders zu erwarten ist.
Byrd fiel seine Skizze ein; er hätte gern noch mehr über den Neffen erfahren, der ihn ungewöhnlich zu interessieren begann, aber des Coroners Verhör nahm eine andere Wendung.
Wenn Sie demnach Frau Klemmens genau gekannt haben, sagte er, und mit ihr auf freundschaftlichem Fuße standen, so sind Sie gewiß auch ihre Vertraute in Sorgen und Kümmernissen gewesen?
Ja – das heißt so weit meine Cousine sich überhaupt irgend jemand anvertraute. Sie klagte nicht gern und war von Natur nicht gerade mitteilsam. Sie hat öfters mir gegenüber geäußert, ich sei die einzige, der sie zuweilen ihr Herz ausschütte.
Dann werden Sie uns ihre Geschichte erzählen und uns erklären können, warum sie stets so zurückgezogen gelebt hat?
Frau Klemmens' Lebensgeschichte ist sehr einfach; aber warum sie sich von allem Verkehr abschloß, hat man nie erfahren. Als Mädchen war sie heiter und lebhaft und liebte die Geselligkeit.
Ist sie vielleicht von irgendeinem schweren Kummer betroffen worden, der ihr das Leben verbittert hat?
Möglich, daß der Tod ihres Mannes sie so menschenscheu gemacht. Seit sie ihn verlor, war ihr Wesen ganz verändert.
Und wie lange ist das her?
Volle fünfzehn Jahre.
Haben Sie Herrn Klemmens gekannt?
Nein, die Hochzeit fand in einem kleinen Ort im Westen statt, und er starb schon, ich glaube, einen Monat darauf; sie war, nach ihren Briefen zu urteilen, damals ganz untröstlich; wir machten uns Sorge um sie und wollten sie gern in unserer Nähe haben, doch weigerte sie sich, zu ihren Verwandten zu ziehen. Als sie sich bald darauf entschloß, nach dem Osten zu kommen, wählte sie Sibley zum Aufenthalt, wo sie seither gewohnt hat.
Der Coroner nahm jetzt eine sehr ernste Miene an. Fräulein Firman, sagte er mit Nachdruck, ist Ihnen nie der Gedanke gekommen, daß Ihre Cousine vielleicht aus geheimer Furcht das Einsiedlerleben wählte, das sie geführt hat?
Die Zeugin sah betroffen auf; in der Menge aber ward abermals jene Bewegung bemerkbar, die Byrd schon vorhin aufgefallen war. Diesmal war unverkennbar, daß sie durch eine Person veranlaßt wurde, welche sich unmittelbar hinter dem Pfeiler der Vorsaalstür befand, und deren Ellenbogen in der Türöffnung sichtbar wurden.
Sagen Sie mir, fuhr der Coroner eindringlich fort, ist Ihnen außer Frau Klemmens' Neffen niemand bekannt, für den ihr Tod von Nutzen hätte sein können?
Sie meinen wohl den jungen Hildreth? entfuhr es ihr unwillkürlich. –
Ein erregtes Gemurmel lief durch den ganzen Raum, Byrd glaubte sogar einen unterdrückten Ausruf des Schreckens zu vernehmen, auch sah er, wie der untersetzte Mann, der zuvor an dem Pfeiler rechts von der Türöffnung gelehnt hatte, jetzt nach der linken Seite hinüberschritt, wo das für Byrd unsichtbare Individuum saß, nach dem sich wiederum die fragenden Blicke der Menge richteten. Die Ruhe, mit welcher jener Mann seine Stellung veränderte, ein gewisses Etwas in seiner Art und Weise machte den jungen Detektiv stutzig. Plötzlich ging ihm ein Licht auf: der unscheinbare Mensch am Pfeiler war niemand anders, als der neue Detektiv aus Neuyork! Wer aber mochte derMann sein, der in der verborgenen Ecke saß und welchen jener offenbar beobachtete? –
Wer ist denn dieser junge Hildreth? war des Coroners nächste Frage.
Ein Herr aus Toledo, entgegnete Fräulein Firman mit Bestimmtheit, der erst nach dem Tode der Frau Klemmens in den Besitz seines Vermögens gelangen konnte.
Wie ist das möglich? Sie erwähnten ihn doch nicht unter ihren Verwandten!
Er ist weder bekannt noch verwandt mit ihr. Eine sonderbare Geschichte! Soviel ich weiß, hängt sie mit dem seltsamen Testament zusammen, das der Großvater des jungen Hildreth hinterlassen hat. Der alte Herr wünschte das große Vermögen, welches er besaß, seinen Enkeln zu sichern, da sein Sohn ein ausschweifender, verschwenderischer Mensch war. So traf denn der Großvater testamentarisch die Verfügung, daß seine Hinterlassenschaft erst unter die Erben verteilt werden solle, nachdem zwei Personen, deren Namen er erwähnte, nicht mehr am Leben seien. Die eine davon war der Sohn seines ersten Kommis, ein Knabe, der bald nach Herrn Hildreths Tode starb; die andere war meine Cousine, Frau Klemmens, die damals als kleines Mädchen bei der Familie zu Besuch war und so rund und rosig aussah, wie das Leben selbst.
Was wurde denn aus den Hildreths im Laufe der Jahre?
Der Verschwender, um dessentwillen das seltsame Testament gemacht wurde, soll vor einiger Zeit gestorben sein, auch zwei oder drei von seinen Kindern. Die überlebenden Erben sind der junge Mann, von dem ich sprach – er scheint in seines Vaters Fußstapfen getreten zu sein –, und eine oder zwei Schwestern. Mir selbst sind die Leute ganz unbekannt, man hört jedoch nicht viel Gutes von ihnen.
Wissen Sie vielleicht den Vornamen des jungen Hildreth?
Ja, er heißt Valerian, wie sein Vater.
Der Coroner nickte befriedigt.
Können Sie mir sagen, fuhr er fort, ob sich Frau Klemmens je Sorgen wegen dieses sonderbaren Testaments gemacht hat? Hat sie sich Ihnen gegenüber nie dahin geäußert, daß ihre eigene Sicherheit bedroht sei, weil die Erben mit Ungeduld auf ihren Tod warten müßten, um in den Besitz des ihnen so lange vorenthaltenen Vermögens zu gelangen?
Ich erinnere mich nur, daß sie einmal sagte, sie habe keinen Frieden mehr, seit sie wisse, daß es Leute gebe, für die ihr Todestag ein Freudenfest sein werde. »Mir ist immer, als betröge ich sie um ihr Recht,« fügte sie damals hinzu, »es ist nicht meine Schuld, und doch könnte ich eines Tages dafür büßen müssen.«
Wissen Sie etwas Näheres von Valerian Hildreth? fragte der Coroner weiter. Hat Frau Klemmens in irgend welcher Verbindung mit ihm gestanden oder Nachteiliges über ihn erfahren, so daß sich annehmen ließe, dies sei der Grund ihrer Befürchtungen gewesen?
Ich habe nur bemerkt, daß sie stets finster dreinschaute, wenn von dem Vater die Rede war; der Sohn soll gleichfalls ein sehr lockeres Leben führen, wie ich von meinen Freunden in Toledo weiß, ob das aber meiner Cousine zu Ohren gekommen ist, kann ich nicht sagen.
Der Coroner nahm jetzt ein Papier zur Hand, das unter mehreren andern vor ihm auf dem Tische lag. Vermutlich standen Sie in regelmäßigem Briefwechsel mit der Ermordeten, sagte er. Auf ihrem Schreibtisch fand sich ein angefangener Brief, – glauben Sie, daß er für Sie bestimmt war?
Die Zeugin nahm das Schreiben, welches der Coroner ihr reichte, warf einen schnellen Blick hinein und versetzte: Ohne Zweifel; die Anrede »Liebe Emilie« gilt mir.
Meine Herren, wandte sich der Vorsitzende jetzt an die Geschworenen, ich fordere Sie auf, von dem Inhalt dieses Briefes Kenntnis zu nehmen, welcher von der Ermordeten vielleicht nur wenige Minuten, ehe der Todesstreich fiel, geschrieben worden ist. Fräulein Firman wird die Güte haben, das Schreiben, das an sie gerichtet war, laut vorzulesen und es Ihnen dann zu übergeben.
So aufgefordert unterzog sich die Zeugin der traurigen Pflicht und las mit bebender Stimme:
» Liebe Emilie!
Warum ich Dir eigentlich heute schreibe, weiß ich nicht. Ich habe alle Hände voll zu tun, und der Morgen ist sonst nicht meine Zeit für schriftliche Herzensergüsse – aber mir ist heute so ängstlich zumute, und ich fühle mich recht verlassen. Es will mir gar nichts nach Wunsch gehen, und da fallen mir die mancherlei Ursachen zu geheimer Furcht, die ich stets gehabt, besonders schwer aufs Gemüt. Das ist immer der Fall, wenn ich mich nicht ganz wohl fühle. Vergebens sage ich mir, daß achtbare Leute sich schwer zu einem Verbrechen hinreißen lassen. Es leben so viele, denen mein Tod nur allzu willkommen wäre, und ich schwebe fortwährend in der Angst vor einem –«
Gerechter Himmel! rief das Fräulein, sich mit entsetzten Blicken im Kreis der Zuhörer umschauend, die ihr mit gespannter Aufmerksamkeit gefolgt waren.
Nur noch eine Frage, Fräulein Firman, unterbrach der Coroner die lautlose Stille, welche in der Versammlung herrschte, als die Zeugin schwieg. Wäre das Schreiben beendet worden und an seine Adresse gelangt, welchen Schluß würden Sie daraus gezogen haben?
Ich hätte nicht anders denken können, als daß das einsame Leben, welches meine Cousine führte, sie schwermütig gemacht haben müsse.
Aber die geheime Furcht, von der sie schreibt – wer ist der Gegenstand derselben gewesen?
Darüber möchte ich mir kein Urteil erlauben.
Und doch haben Sie gewiß eine bestimmte Ansicht?
Ich weiß nur einen, auf den sich die Worte möglicherweise beziehen könnten.
Und der ist?
Valerian Hildreth.