August Neidhardt von Gneisenau
1813 - Briefe
August Neidhardt von Gneisenau

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39. An die Gattin

Schwenting, den 14. August 1813.

Der Major von Kehler wird 400 Taler an Dich haben gelangen lassen. Dieses Geld soll als ein Notpfennig für mich angesehen werden, worüber ich mir die Disposition vorbehalte, wenn ich etwa Unglück mit Pferden oder sonst haben sollte; dies hindert aber nicht, daß auch Du für dringende Bedürfnisse, aber nur für solche, davon nimmst; nur bezahle davon nichts in das Gut oder für Anleihen, Steuern usw.

Da Reinerz, wie ich von mehreren vernehme, ein ungesunder Ort ist, so wünsche ich, daß Du Dich von dort wegbegibst und etwa nach Landeck gehest. Dieser Ort ist durch die Entfernung des Hofes nun leerer geworden, und Du kannst dort ganz angenehm den Herbst zubringen, der daselbst sehr schön ist. Gesellschaft wird immer noch dort bleiben, folglich Ihr nicht Langeweile haben.

Die Bewegungen der hiesigen Armee gehen heute an. Die Feinde vereinigen sich. Die meisten Nachrichten sagen, daß sie Schlesien zu verlassen im Begriff sind. Indessen muß man sich auch auf das Gegenteil gefaßt machen. In jedem Fall werden wir ihnen das Geleite geben.

Dem Schreiber in Altschönau lasse wissen, daß, wenn er sich als reitender Freiwilliger Jäger kleiden kann, so will ich ihm das Traktament eines solchen aus meiner Tasche geben und ihm ein Pferd halten. Dafür soll er in meinem Gefolge sein und die Arbeiten, die ich ihm übertragen werde, machen. Will er auf diese Weise den Feldzug mitmachen, so mag er zu mir kommen.

Grüße an Amalie und Kinder. Hugo meine Glückwünsche zum Geburtstage. Gott erhalte Euch.


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