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Winterabend

Im Westen schaufelt unsichtbare Hand
auf düstern Bergen schwarze Wolkenschollen.
Ein offnes Grab droht aufgetürmt ins Land.
Da wirft ein Recke in titan'schem Grollen
den lichten Leib in die gewalt'ge Gruft,
und augenblicks, wie seinem Blut entquollen,
entschwebt dem schwarzen Grab ein Rosenduft,
und Rossen quellen schimmernd über Rosen ...
Fern klagt ein Vogel durch die schwere Luft:
»So schiedst auch du dich von der freudelosen,
verlaßnen, bleichen Braut, der armen Welt?
Was schmeichelst du ihr mit süßem Kosen
ein trugvoll Glück, das nun mit dir zerfällt,
und ließest sie allein in nächt'gen Räumen,
die allzu öde starren, junger Held,
zu öde selbst, um nur von dir zu träumen!?«

*