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Einst und jetzt

Mir ist gesagt zu singen
von heil'gen großen Dingen.
Nun aber acht' ich alles Tand.
Nun hat nur ein Wort Vollgehalt
und fordert Tat- und Lichtgewalt:
Mein heil'ges deutsches Vaterland!

Wir wußten wohl zu streiten
in faulen Friedenszeiten,
der Krieg schlägt allen Zwist zu Tand.
Nun glüht ein Blut in allen Adern
und alle treibt es, mitzuhadern
in deinem Hader, Vaterland!

Wir wußten wohl zu kosen.
Nun gilt der Dorn der Rosen,
und Duft und Blüte acht' ich Tand.
Und trägt nur eine Liebe Preis:
Die Liebe, die zu opfern weiß
auf deinem Altar, Vaterland!

Einst schien die Welt zum Rahmen
uns gut für unsern Namen,
nun acht' ich selber mich für Tand.
Doch hab' ich nichts verloren,
seit ich mir abgeschworen
und dir geschworen, Vaterland!

Wir wußten stolz zu planen,
nun rauschen Deutschlands Fahnen,
und Plan und Hoffen wird zu Tand.
Ich bin nicht mehr ich selbst. Ich war,
ich bin ein Glied der heil'gen Schar,
die sich dir opfert, Vaterland!

Mir ist das Wort gegeben,
den Schatz ans Licht zu heben,
der lauter strahlt ob allem Tand,
So helfe Gott mir singen
und, was ich sang, vollbringen
für dich, für dich, mein Vaterland!

*


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