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Gauner-Geschichten

Mein Freund, der Ganove

Ich traf ihn im Wartesaal Vierter, nach Mitternacht, gegen Morgen schon. Er sortierte aus einem Fetzen Zeitungspapier Kippen. Jeder Zigarettenstummel wurde sorgsam aufgepult und der Tabak in eine Blechschachtel getan. Dies Geschäft war gut gegangen, die Schachtel wurde voll.

Doch stand es mit den andern Geschäften nur faul. Er hatte keinen Pfennig in der Tasche und noch nicht zu Abend gegessen. Erinnerte er sich recht, hatte er schon länger Kohldampf geschoben.

»Was wollen Sie? Die Leute haben eben alle heute kein Geld. Dann geht es uns Ganoven auch schlecht. Nicht, daß ich schon etwas anfassen möchte. Ich bin erst eine Woche aus dem Knast. Immerhin, wenn ich so fünfhundert Em hätte ... Ich habe nämlich eine Idee –«

Während des Sprechens entging kein Passant seinem wachen Blick. Er sah sie alle, schätzte sie blitzschnell ein, brachte ihre Erscheinungen in Beziehung auf sich wie ein jagdbares Waldtier. – »Die vollgefressene Brillenschlange da, mit der Seehundsfranse unter der Nase, ist von der Schmiere. Nun, meine Flebben sind rein. Was sich solche Leute einbilden! Werde mich hierher setzen, wenn ich Lampen habe. Aber er hat wen auf dem Strich ...«

Wir sahen den Mann an, der beim Glase Bier am Büfett lehnte. Für mich war das ein kleinbürgerlicher Restaurateur, ein Glasermeister, der ein bißchen mit der kalten Mamsell schäkerte. »Er sucht wen«, murmelte Otsche, der Ganove, »und es muß ein Grünling sein, der ihn nicht kennt, sonst stellte er sich nicht so an die Theke.«

Was es für eine Idee sei, zu der er fünfhundert Mark brauche?

»Dreihundert täten es auch, zur Not. Ich kann es Ihnen ja sagen, Sie können doch nichts damit anfangen. Übrigens habe ich den Film schon einmal gedreht, in Frankfurt Main. Ein kleines Inserat in der Zeitung: ›Reitpeitsche mit silbernem Griff verloren. Abzugeben Schulgasse 3 bei Frau Masoch.‹« Er sah mich erwartungsvoll an.

»Nun –?« fragte ich verständnislos.

»Prügel –«, meinte er lakonisch. »Sie kamen und holten sie sich und zahlten dafür. Alles bestes Publikum mit dicker Marie. Sie ahnen ja nicht, was für eine Nachfrage danach herrscht.«

Er lachte. Für ihn gab es keine Bedenken, was die Menschen wollten, mußten sie haben. Seine Sache war es, herauszufinden, wo die Nachfrage saß. »Aber natürlich ging das nur ein paar Tage, bis die Polente dahinterkam.«

Der Greifer am Büfett schäkerte noch immer. »Wer es nur sein mag? Von uns ist es keiner, ich kenne alle Jungen, die hier kommen.«

Wieder: »Aber man muß in Schale sein. Ich will Ihnen etwas sagen: Ihr Ponim kann sein, wie es mag, wenn Ihre Hosen nur gebügelt und Ihre Hände manikürt sind. Und dann müssen Sie natürlich richtig deutsch sprechen, für unsereinen gar nicht so leicht bei den vielen Fremdwörtern. Da haben die Leute gleich Zutrauen zu Ihnen. Wenn Sie denen erzählen, Sie sind Doktor und können Diathermie und Arteriosklerose sagen, ohne zu stolpern, und lassen ihre Weiber merken, Sie haben ein weites Herz, wenn es in Punktus Punkti mal schiefgegangen ist, dann dürfen Sie ruhig Ihre Brieftasche vergessen, jeder hilft Ihnen aus.

Aber der Greifer dort macht mich nervös. Mir wäre nicht so mies, wenn er was von mir wollte.« Er suchte den ganzen Saal ab. Die Birnen schienen trübe durch die Rauchschwaden. Traumverlorenes, dumpfes Gefangensein hing über den Verschlafenen, Zerknüllten. »Wer es nur sein mag?« Er suchte wieder, pfiff durch die Zähne. »Ein Mädel ist's! Darum konnte ich in dem Mist nicht klarkommen. Sehen Sie die Kleine dort in der Ecke, die den Kopf auf den Arm gelegt hat und tut, als ob sie pennt? Die pennt nicht! Sie hat den Fuß auf dem Handkoffer, dadrin ist die Sore.«

»Irren Sie sich nicht, Otsche? Der Kriminal steht mit dem Rücken nach ihr.«

»Und am Büfett hängt ein Spiegel, in dem er die Ecke sehen muß. Warten Sie mal.« Er hatte eine Zigarette gedreht, nun schlenderte er, die Hände in den Taschen, zu einem Tisch, an dem ein paar Arbeiter verdrossen vor ihrem Kaffee saßen. Er ließ sich Feuer geben, begann stehend eine Unterhaltung, bewegte sich hin und her und war so stets zwischen Spiegel und Mädchen. Der am Büfett tat einen Schritt nach rechts, und der Ganove folgte, auch ein Schritt nach links gab die Aussicht nicht frei, so zahlte der Schnurrbärtige und trat an einen Automaten, von wo sein Blickfeld unbehindert war.

Nach ein paar Minuten kam Otsche zurück. »Sie haben recht gehabt«, sagte ich. »Er will was von ihr, und sie weiß es. Vorhin, als Sie einen Augenblick die Aussicht verdeckten, sah sie nach der Tür, als wollte sie fliehen.«

»Vielleicht weiß sie's. Sicher aber ist, daß sie verschütt geht. Der ist nicht mehr zu helfen.« Er war jetzt entschieden mürrisch und kaute an seiner Zigarette herum.

»Die Sache gefällt Ihnen nicht, Otsche, Sie möchten's verhindern.«

»Und ich tät's, fressen Sie einen Besen drauf!« brach er wütend los. »Sie sind ja auch so ein Seidener und haben keine Ahnung, was unsereins für eine Wut im Bauch hat, wenn er die Greifer sieht und an Verhöre, Verhandlung und Knastschieben denkt. Eine Woche bin ich jetzt draußen, und wenn ich mich hier einmische, geht's nicht ab für mich unter ein, zwei Jahren. Nein, ich lasse die Finger davon, ich fasse nichts an in den ersten drei Monaten.«

Er schwieg wieder und sah nach dem Mädel hin. Sie schien zu schlafen, und der von der Schmiere ging auf und ab wie einer, dem das Warten auf seinen Zug lang wird.

»Sie wissen, ich hab keine Angst. Aber dann, solche noblen Geschichten sind immer fies. Wenn ich so dumm wäre und griffe was an hier, daß er auf mich los müßte und die Kleine könnte stiften gehen, was hätte ich davon? Sie kennt mich gar nicht, und wenn sie mich auch kennte, keine wartet zwei Jahre Knast auf einen. Lassen Sie mich in Ruh mit den Weibern.«

»Aber ich will ja gar nicht, daß Sie was tun, Otsche. Ich finde es sehr vernünftig, daß Sie solide bleiben wollen.«

»Quatsch!« sagte er kurz. »Sie haben natürlich auch Detektivromane gelesen und finden, daß unsereins zu seinesgleichen edel zu sein hat. So ein Blech! Ihr Schreiber seid froh, wenn ihr euern Kerl im Kittchen habt, und das Verbrechen ist glänzend aufgedeckt. Für uns aber fängt die Sache mit dem Qualmschieben erst an. Was habe ich davon, wenn ich jetzt nobel bin? Zwei Jahre Bunker! Und Sie wollen das!«

Er war immer aufgeregter geworden. Die Schläfrigen an den Nebentischen drehten schon die Köpfe nach uns.

»Beruhigen Sie sich doch, Otsche«, sagte ich. »Ich will das gar nicht. Seien Sie solide und –«

»Da!« sagte er kurz. »Jetzt geht's los. Noch einer von der Schmiere!«

Ein Langer, Blonder, Bartloser stand neben dem Glasermeister, und die beiden sahen ganz ungeniert nach dem Mädel. Das saß da, das Gesicht möglichst weit nach der Wand gedreht, den Koffer griffbereit.

»Wir brauchen uns das ja nicht anzusehen, Otsche«, sagte ich. »Kommen Sie. Irgendwo wird schon ein Lokal offen sein. Ich zahle Ihnen ein Essen.«

»Ich kaufe mir einen Dreck für Ihr Essen«, schrie er. »Fressen Sie es alleine!«

Die beiden Kriminaler drehten uns ihre Gesichter zu.

»Kommen Sie doch«, versuchte ich zu beruhigen. »Wir fallen ja auf.« Ich legte meine Hand auf seine Schulter, um ihn zum Gehen zu bewegen.

»Fassen Sie mich nicht an!« heulte er förmlich. »Fassen Sie mich nicht ...«

Der Glasermeister machte einen Satz auf uns zu. Es war zu spät. Alles wurde rot, dann schwarz, ich hatte noch ein Gefühl, als fiele ich.

Es muß ein wundervoller Faustschlag gewesen sein, technisch ganz einwandfrei: Ich kam erst auf der Rettungswache zu mir. Und es dauerte eine lange Weile, bis mein erschüttertes Hirn begriff, daß mein guter Freund Otsche mir ein ganz klein wenig etwas unter die Weste geschoben hatte. Ich hatte einen sonst aussichtslosen Rückzug decken helfen, und das Mädelchen mit dem Schmuck im Handkoffer war entwischt.

Und auch Otsche, der weder Dame noch Schmuck ganz so fern stand, wie er angegeben, auch Otsche war dahin. »Wissen Sie, in dem Tumult ...«, meinte der noch schwitzende Glasermeister.

Ich finde das erklärlich. Und es ist mir aufrichtig gesagt angenehm, daß ich in meinem jetzigen Zustand Otsche nicht bei irgendeinem Verhör gegenübertreten muß. Es würde ihn betrüben, wie wenig schön ich aussehe.

Besuch bei Tändel-Maxe

In einer leichten Stunde habe ich einmal meinem Freund, dem Tändel-Maxe, arbeitslosen Einbrecher a. D., fünfundsiebzig Reichsmark geborgt. Seitdem ist es mir eine liebe Pflicht, ihn allwöchentlich am Freitagabend um Abschlagszahlung zu ersuchen. Denn durch irgendeine unerforschliche Laune des Nachweises hat Tändel-Maxe seit ein paar Wochen Arbeit gefunden, er ist ein tüchtiger Schlosser und bringt jede Woche seine sechzig Mark nach Haus. Bringt er sie nach Haus –?

Nachdem ich mir auf irgendeiner verfluchten Treppe des Gängeviertels die Schienbeine beschädigt und durch den entstandenen Lärm alle Hausbewohner genugsam auf den Besuch eines Ortsfremden vorbereitet habe, trete ich ohne weitere Umstände bei Maxe ein. In diesem Hause halten wir noch vor Erfindung von Gas, Klingel und elektrischem Licht, man ist noch nicht soweit. Auf Türschlösser scheint man wieder aus dem umgekehrten Grunde verzichtet zu haben, man hat sie als doch völlig unzureichend erkannt und verworfen.

Maxe sitzt bei einer Ölfunzel am Tisch und rasiert sich. Ich setze mein gewinnendstes Lächeln auf. »Ich wollte doch mal nach dir sehen, alter Junge. Wie steht's mit dem Kies? Zehn Mark muß ich heute unbedingt haben.«

Maxe betrachtet mich düster. »Genau nichts, Dokter.«

»Aber, Maxe, das ist doch unmöglich, du hast heute mittag erst deinen Lohn bekommen.« Ich schmeichele: »Geh her, alter Junge, sei vernünftig, sonst kommst du ja nie aus deinen Schulden heraus.«

»Hast du eine Ahnung, wie sehr ich in Vorschuß sitze!« Er wird elegisch. »Als ich noch brechen ging, habe ich immer meine Verpflichtungen erfüllt. Aber seit ich solide bin, ist alles Krampf.«

»Sechzig Mark ist ein schönes Geld«, sage ich träumerisch. »Es wird dir alles nichts helfen, zehn mußt du ausspucken. Du hast ja Nebeneinnahmen.«

»Wenn ich solide bin, bin ich solide. Ich fasse nichts an jetzt.«

» Du brauchst ja auch nichts anzufassen, Maxe.«

»Du meinst meine Olle, die am Vaterland auf den Kitz geht? Nichts, sage ich dir. Ich hatte gedacht, zum Ersten würde sich das Geschäft wenigstens beleben, am Ersten ist da sonst mehr los, aber Scheibe! Die Frau steht sich bei dem Wetter die Beine in den Leib, und niemand kommt rüber.«

»Flau auch da?«

»Das Mädchen ist fleißig, sage ich dir. Die sitzt nicht im Kaffeestamm und gibt Geld aus. Aber wenn die Menschen nicht mal mehr ...!«

Maxe ist ganz Schwermut. Kein Reisender kann über die lustlose Lage des Textilgewerbes verzweifelter sein als Maxe über den miesen Kitz. »Ich habe ihr Strümpfe und Kombinationen gekauft, nichts hilft.«

»Na, Maxe«, sage ich begütigend, denn sein Schmerz zerreißt mir das Herz, »ich wußte nicht, daß du so schlimm dran bist. Lassen wir es bis zum nächsten Freitag.«

Tändel-Maxe ist mit dem Rasieren fertig geworden und langt nach seiner Jacke. Die Brieftasche, die er zieht, scheint mir merkwürdig geschwollen. Er öffnet sie, und als er in den Scheinen blättert, strahlt sein Gesicht.

Ich staune. Grüne Fünfziger, braune Zwanziger, viele, viele. »Aber, Maxe, wie kommst du zu dem Geld! Das müssen ja weit über tausend Mark sein!«

»Tausend Mark? Das zieht nicht.«

»Also!« Auch ich ziehe eine sehr viel schmächtigere Geldtasche, zücke seinen Schuldschein. »Hier, Maxe, machen wir die Sache gleich glatt.«

Maxe leuchtet förmlich. »Oh, Dokter, Dokter, du bist doch gar nicht helle! Siehst du wirklich nicht, daß das alles linke Marie ist?«

»Linke Marie –?« frage ich verdutzt, denn linke Marie heißt Falschgeld.

»Linke Marie!« echot er. »Natürlich linke Marie. Sieh dir's doch an. Alle Münzenhandlungen Hamburgs habe ich abgelaufen, sie zusammenzukriegen. Alles Geld aus der Inflation.«

Ich blättere darin. Jetzt, da er es mir gesagt hat, dämmert es: Diese braunen Zwanziger sehen vielleicht ein bißchen anders aus als die jetzt umlaufenden, diese grünen Fünfziger sind nicht genau das, was einem die Reichsbank heute in die Hand drückt, aber, ich gestehe es, ich hätt's mir andrehen lassen, ich hätt's nicht gemerkt!

»Und tausend andre merken's auch nicht«, sagt er zufrieden. »Man muß nur den richtigen Blick haben, wo man's riskieren kann. Und fällt man wirklich einmal rein, ist man selber angeschmiert worden. Ich nehme natürlich immer nur einen mit, dies ist mein Lager. Magst was davon, Dokter?«

»Lieber warten, Maxe«, sage ich. »Es hat keine Eile mit dem Geld. Mir sähe es jeder an der Nase an, wenn ich ihm einen solchen Fünfziger andrehen wollte.«

Maxe grinst verächtlich. »Du bist auch so ein richtiger Bürger, Dokter. Ich möchte wohl wissen, was du anfingest, wenn du ohne einen Pfennig, ohne einen Bekannten in einer fremden Stadt ständest. Du gingest wohl wahrhaftig zur Sipo und tätst dich melden als bestellt und nicht abgeholt. Na, tröste dich, jeder kann nicht tüchtig sein. – Wie ist's? Kommst du heute abend mit? Ich will linke Marie an den Mann bringen.«

Maxe hat recht, ich bin nur ein hilfloser, ängstlicher Bürger, und so hatte ich für diesen Abend anderweitige Verabredungen.

Doch fällt seit jenem Freitag auf, wie ängstlich ich alle Scheine prüfe, die mir in die Hände kommen. Ich habe ewig Angst, ich kriege einen Gruß vom Tändel-Maxe und bleibe mit dem Gruße sitzen. Er ist darin genauso streng wie die Reichsbank: Linke Marie nimmt er nicht.

Liebe Lotte Zielesch

Sie haben da vor ein paar Tagen sich im »8 Uhr-Abendblatt« mit den Spesen beschäftigt, die uns Knackern beim Bruch entstehen, und unsrer miesen Geschäftslage ein nasses Auge geliehen. Recht haben Sie, Lotten! Aber lassen Sie sich flüstern, Schreiberin, wir haben ein altes Sprichwort: Die mehrsten und die besten Brüche werden noch immer mit dem Kuhfuß gemacht, nicht mit dem Gebläse.

Was habe ich schon davon, wenn ich einen Ia Panzer anschneide und am Ende eine Portokasse finde! Nicht die Spesen, und am nächsten Morgen eine schlechte Presse. Viel wichtiger als Gebläse ist eine gute Annonce, wo grade mal schlecht gesichert Geld liegt, an einem Zahltag, beim Rennen, nach einer Hypothekenauszahlung. Aber so 'ne Annonce ist so selten wie 'ne Jungfer.

Und wenn Sie mal auf die Polizeiausstellung geraten, Lotten, werden Sie sehen, daß die wirklich haushohen Dinger nie mit piekfeinem Werkzeug gedreht sind, sondern mit einem Kuhfuß und ein paar selbstgemachten Tändeln aus Draht, allenfalls einem Gebläse, das aus Konservenbüchsen gebastelt ist. Ja, wenn das so wäre, erstklassiges Werkzeug und eine feine Annonce und ein Schärfer dazu, der einen finanziert, dann möchte ja wohl jeder knacken gehen!

Im übrigen lassen Sie sich gesagt sein, mit dem ollen ehrlichen Bruch ist es heut Bruch. Ich kenne einen Haufen Jungen, die erstklassige Fachleute im Knacken sind und stempeln gehen müssen, weil die Arbeit nicht mehr ihren Mann ernährt. Bare Marie ist knapp, und wenn Sie schon mit einem halben Pelzgeschäft beim Schärfer angesockt kommen, was kriegen Sie schon für die Sore? Bescheidene Zeiten!

Ja, wenn unsereins als Sammetpfötchen auf die Welt gekommen wäre! Taschen-Maloche ist noch ein Geschäft. Aber dafür sind meine Hände zu schwer, das lernt man nicht mehr in meinen Jahren. Und so muß man sich denn mit Kleinigkeiten durchhungern, und darunter leidet der Berufsstolz. Was würden die andern Jungen sagen, wenn unsereins wegen Betteln mit der Waffe oder sons Knast schieben müßte? Alles Ansehen, was man sich in zwanzig Jahren erknackt hat und was einem durch PA behördlich anerkannt worden ist, ginge flöten. Ich müßte mich ja sogar vor der Schmiere schämen!

Na, jedenfalls sollen Sie bedankt sein, Lotten, daß Sie mal ein Wort für unsre schlechten Geschäfte gefunden haben. Wenn ich Ihnen mal irgendwie behilflich sein kann (zu einem Schmuck oder so was), flüstern Sie's

Ihrem
Tändel-Maxe


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