Gustav Falke
Gedichte
Gustav Falke

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Hans Sporck

            Trabt ein Regiment durch Westfalen,
Bayrische Dragoner. Die prahlen.
Wie Hans Sporck der Glanz in die Augen sticht.
Hans Sporck war Kuhjung. Das paßte ihm nicht.
Handschlag, und Hans Sporck vertauscht
Die Kuh mit dem Pferd.

                                      – Die Fahne rauscht.
Hin und her wogt die Kriegsflut. Hans Sporck
Schwimmt lustig oben wie ein Kork.
Wo Tilly siegt, ist er auch dabei
Und avanciert in der Reiterei.
Zehn Jahre ziehn durch Bellonas Tor,
Hans Sporck ist Generalmajor.

Kaiser Leopoldus hat
Die Türken vorm Tor. Wackelt der Staat?
An dreimalhunderttausend Heiden
Gedenken bis Wien ihre Rosse zu weiden.
Montecuccoli läßt die Fahnen wehn,
Und Hans Sporck läßt Becher und Würfel stehn.
Seit Ulm, wo Waffenruh dekretiert,
Wurd nicht geritten und scharmütziert.
Da freut sich ein ehrlicher Reitersmann,
Wenn er wieder mal in den Sattel kann.
Heidenhund lauf,
Hans Sporck sitzt auf!

Bei Sankt Gotthardt an der Raab
Setzt Hans Sporck sich in Trab.
Alle seine Regimenter
Wirft er auf die türkischen Sakramenter.
Wie ein Besen aus blanken Blitzen
Weiß er dem Feind im Nacken, zu sitzen.
Montecuccoli reibt sich die Hände:
Der Sporck bringts zu Ende!

Hans Sporck reitet vor des Kaisers Haus
Und schüttet seine Lorbeern aus:
Zweimalhunderttausend und mehr
Stoben wie Kehricht vor uns her,
Und diesen schmierigen Turban hier
Verlor auf der Flucht der Großvezier.

Leopoldus mit frommem Bedacht
Dankt Gott: »Ja, Sporck, hätte ders nicht gemacht!«
Blitz,
Springt Hans Sporck da vom Sitz
Und schlägt auf den Degen und bricht sich Bahn:
»Den Duiwel ook, Majestät, de hatt dat dahn!«

 


 


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