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Gemeinsame Flucht

Als Tarzan und Florensal die zwei Frauen dem wilden Angriff der hungrigen Bestien preisgegeben sahen, eilten sie flink ihnen zu Hilfe. Wie vorher, bei Florensals Sturz, waren die Katzen auch diesmal über das plötzliche Erscheinen zweier weiterer Menschen erschrocken und sprangen in der ersten Überraschung zurück.

Dschansara hatte im Fallen ihren Dolch verloren, den Talaskar auf dem Boden liegen sah. Sie ließ die Prinzessin los, griff nach der Waffe und sprang auf die Füße. Schon waren auch Tarzan und Florensal an ihrer Seite, um den zurückkehrenden Katzen zu begegnen.

Dschansara erhob sich langsam und halb betäubt. Sie blickte sich um, und das Entsetzen entstellte ihre wundervolle Schönheit fast, aber der Mann im Nebengelaß erkannte sie doch. Dschansara! rief er, ich komme, meine Prinzessin, ich komme! Er packte seine Bank, den einzigen als Waffe brauchbaren Gegenstand in seinem Kerker, stieß das Tor auf und stürmte in den Käfig, in dem die vier anderen den jetzt völlig rasenden Bestien gegenüberstanden.

Die vielfach verwundeten Tiere tobten vor Schmerz, Grimm und Hunger. Kreischend und fauchend stürzten sie sich gegen die Schwerter der beiden Männer, die die Mädchen hinter sich geschoben hatten und mit ihnen langsam nach der Gittertür zurückgewichen. Da gesellte sich noch der Mann mit der Bank zu Tarzan und Florensal, und die drei schlugen vereint die Angriffe der wütenden Raubtiere zurück.

Die Bank erwies sich als mindestens ebensogute Waffe wie die Schwerter, und alle fünf zogen sich langsam zurück, als die beiden Katzen plötzlich ohne das geringste warnende Anzeichen zur Seite sprangen und der Gruppe in den Rücken fielen, als ob sie wüßten, daß die Frauen die leichtere Beute darstellten. Eine hätte ums Haar Dschansara gepackt, wäre nicht der anscheinend von dämonischem Grimm besessene Fremde dazwischengesprungen. So verzweifelt schlug er mit seiner Bank drauf los, daß das Tier von der Prinzessin ablassen mußte.

Aber der Mann stand noch nicht von der Verfolgung ab; seine Bank schwingend trieb er die eingeschüchterte Katze und ihren Gefährten mit so fürchterlichen Schreien und bewunderungswürdigen Schlägen vor sich her, daß die Tiere, um ihm zu entgehen, in den Kerker flüchteten, den er vorher bewohnt hatte. Ehe sie wieder zurückkonnten, hatte er die Türe mit seiner Bank verrammelt und den Riegel auf der anderen Seite vorgeschoben. Dann wandte er sich den vieren zu. Zoanthro! rief die Prinzessin.

Dein Sklave! erwiderte der Fürst, der sich auf ein Knie niederließ und mit ausgestreckten Armen zurückbeugte.

Du hast mein Leben gerettet, Zoanthro, sagte Dschansara, und das nach all den Erniedrigungen, mit denen ich dich überhäuft habe! Wie kann ich dich belohnen? Prinzessin, ich liebe dich, das weißt du längst, antwortete der Mann, aber jetzt ist es zu spät, denn morgen muß ich nach des Königs Willen sterben. Moelhago hat mein Urteil gesprochen, und obgleich du seine Tochter bist, muß ich es doch aussprechen, daß gerade seine Beschränktheit ihn daran hindert, einen einmal gefaßten Entschluß wieder zu ändern.

Ich weiß es wohl, sagte Dschansara. Er ist zwar mein Vater. Aber ich liebe ihn nicht. Meine Mutter hat er auch einst in einem Anfall unsinniger Eifersucht umgebracht. Ein Narr ist er, ein Erznarr.

Sie kehrte sich mit einem Male den anderen zu. Diese Sklaven wünschen zu fliehen, Zoanthro. Mit meiner Hilfe wäre es ausführbar. In ihrer Begleitung könnten auch wir erfolgreich einen Fluchtversuch wagen und in ihrem Lande eine Freistatt finden. Vorausgesetzt, daß einer von ihnen in seiner Heimatstadt genug Ansehen besitzt, wendete der Fürst ein.

Das schien Tarzan eine wunderbare Gelegenheit. Dieser hier, sprach er, ist der Sohn von Drohahkis, dem König von Trohana, sein ältester Sohn und Zertolosto.

Dschansara blickte Tarzan an. Ich war schlecht, Zuanthrol, bekannte sie. Aber ich bildete mir ein, ich begehrte dich, und als Tochter eines Königs ist mir selten ein Wunsch versagt worden. Behalte deinen Mann, Mädchen, sagte sie zu Talaskar, und werde glücklich mit ihm. Damit wollte sie die Kleine sanft dem Affenmenschen in die Arme schieben. Aber Talaskar wich erklärend zurück: Du irrst dich, Dschansara, weder ich liebe Zuanthrol, noch liebt er mich.

Florensal warf einen raschen Blick auf Tarzan, als erwarte er von diesem eine prompte Widerlegung von Talaskars Behauptung, aber der Affenmensch nickte nur zustimmend mit dem Kopfe.

Willst du wirklich zugeben, daß du Talaskar nicht liebst? fragte Florensal mit einem festen Blick in die Augen seines Freundes.

Im Gegenteil, erwiderte Tarzan, ich habe sie außerordentlich lieb, aber nicht in dem Sinne, wie du glaubtest oder, ich darf wohl sagen, fürchtetest. Ich habe sie gerne, weil sie ein liebes, gutherziges Mädchen ist, das sich als treue Freundin erwies. Außerdem ist sie in Not und bedarf des Beistands, den allein du und ich ihr gewähren können. Aber so wie ein Mann sein Weib liebt, liebe ich sie nicht, denn ich habe bereits eine Gattin draußen in meiner Heimat jenseits des Dornwalds.

Florensal sagte kein Wort, dachte aber um so mehr. Er dachte daran, wie viel es für ihn bedeutete, wieder nach seiner Stadt zurückzugelangen und wieder Zertolosto zu sein, wo er dann dem Jahrhunderte alten Brauch gehorsam eine Prinzessin aus einer anderen Stadt heiraten mußte. Aber er wollte gar keine Prinzessin, er wollte Talaskar, das kleine Sklavenmädchen von Veltopis, das kaum seine eigene Mutter gekannt hatte, und sicher nicht wußte, wer sein Vater war.

Er begehrte Talaskar, aber er konnte sie in Trohana nur als Sklavin besitzen. Seine Liebe für sie war echt, darum hielt er schon den Gedanken daran für eine Beleidigung. Wenn er sie nicht zu seiner Prinzessin machen konnte, würde er sie nie sein eigen nennen. Darum war Florensal, der Sohn von Drohahkis, traurig. Aber man ließ ihm keine Zeit, seiner Betrübnis nachzuhängen, denn die anderen berieten über den besten Weg zur Flucht.

Von da kommen die Wärter her, um die Katzen von dieser Seite zu füttern, sagte Zoanthro unter Hinweis auf ein kleines Tor in der Zwingerwand gegenüber der Zelle, in der er gesessen hatte.

Das wird wohl nicht verschlossen sein, meinte Dschansara, denn ein Gefangener müßte durch den Zwinger der Raubtiere, um dorthin zu gelangen.

Das werden wir gleich sehen, sagte Tarzan, der an die Türe ging. Ein Ruck genügte, um das Tor aufzureißen, hinter dem sich ein schmaler Gang zeigte. Einer nach dem anderen zwängten sich die fünf durch die enge Öffnung und gingen den in die Höhe führenden Weg entlang, wobei sie sich mit den Kerzen aus dem Raubtierkäfig leuchteten. Oben ging eine Tür auf einen weiten Korridor hinaus, in dem in kurzer Entfernung ein Krieger anscheinend auf Posten stand.

Dschansara sah durch den dünnen Spalt, den Tarzan geöffnet hatte, und erblickte den Mann im Gange. So ist es richtig, rief sie denn. Wir sind auf meinem eigenen Vorflur, und dieser Mann steht vor meiner Eingangstür Wache. Ich kenne ihn gut. Durch meine Vermittlung hat er sich seit dreißig Monden um das Zahlen der Steuer drücken können. Der würde für mich sterben. Kommt, von ihm haben wir nichts zu fürchten. Sie schritt kühn auf den Korridor hinaus und trat zu dem Krieger, während ihr die anderen folgten. Solange der Mann die Prinzessin nicht erkannt hatte, bestand Gefahr, daß er Lärm schlug, aber als er seine Gebieterin sah, war er wie weiches Wachs in ihrer Hand.

Du bist blind! befahl sie ihm.

Wie die Prinzessin befiehlt, antwortete er.

Sie gab ihm ihre Wünsche an: Fünf Diadets und ein paar schwere Rüstungen. Der Mann überblickte ihre Begleiter, erkannte augenscheinlich Zoanthro und konnte sich wohl auch denken, wer die beiden anderen Männer waren.

Ich werde zum Nutzen meiner Herrin nicht nur blind, sondern morgen sogar tot sein, sagte er.

Dann besorge lieber sechs Diadets, gebot ihm die Prinzessin.

Darauf wandte sie sich Florensal zu. Du sollst der Kronprinz von Trohana sein? fragte sie.

Der bin ich, erwiderte er.

Falls wir dir zur Freiheit verhelfen, wirst du uns dann nicht zu Sklaven machen?

Ich werde euch als meine Sklaven mit nach meiner Stadt nehmen und euch dort freimachen, schlug er vor.

Das ist eine Methode, die selten oder überhaupt noch nicht angewendet worden ist, sagte die Prinzessin nachdenklich. In Veltopis wenigstens ist es seit Menschengedenken nicht vorgekommen. Ich möchte wohl wissen, ob es dein Vater gestattet.

Die Sache ist keineswegs ohne Vorgang, entgegnete Florensal. Der Fall ist zwar selten, aber er ist vorgekommen. Ich denke, du kannst einer freundlichen Aufnahme an Drohahkis Hofe gewiß sein, und was Zoanthro betrifft, so wird seine Weisheit bei uns nicht ohne Anerkennung und Belohnung bleiben.

Es dauerte recht lange, ehe der Krieger mit den Diadets kam. Sein Antlitz war mit Schweiß bedeckt, seine Hände voller Blut.

Ich habe um die Reittiere kämpfen müssen, berichtete er, und wenn wir uns nicht beeilen, dann müssen wir gleich wieder beim Aufsteigen um sie fechten, Hier, Prinz, hast du Waffen. Er reichte Zoanthro Schwert und Dolch.

Sie stiegen eilig auf die Tiere, und Tarzan machte seine erste Erfahrung mit den zähen, kleinen, flinken Antilopen der Minunier. Doch er fand den Sattel ganz zweckmäßig und das Tier leicht zu reiten.

Sie werden mich vom Königsgang aus verfolgen, erläuterte Oratharc, der Krieger, der die Diadets besorgt hatte. Also ist es wohl geraten, einen anderen Ausgang zu wählen.

Trohana liegt im Osten. Wenn wir mit zwei Sklaven von dort zum Frauenausgang hinausreiten, weiß man gleich, wohin wir gehen. Wenn wir aber einen anderen Ausgang wählen, sind die Verfolger über die Richtung nicht so sicher, und wenn sie nur etwas Zelt verlieren, gibt uns das viel Vorsprung. Wenn wir geradeswegs die Richtung nach Trohana nehmen, werden wir sicher eingeholt, denn man wird zu unserer Verfolgung die schnellsten Diadets aufbieten. Unsere einzige Hoffnung ist, sie über die Richtung und unser Ziel zu täuschen, und dazu müssen wir entweder durch den Krieger- oder Sklavengang hinaus, und dann über die Hügel nördlich der Stadt hinweg weit nach Nordosten ausbiegen. Wir dürfen nicht eher nach Süden schwenken, ehe wir nicht sogar über Trohana hinaus sind. Dann können wir uns dieser Stadt von Osten nähern, während unsere Verfolger das Gelände westlich von Trohana bis Veltopis mit Patrouillen abriegeln.

Also zum Kriegergang hinaus, rief Dschansara. Wir müssen machen, daß wir fortkommen, drängte Oratharc.

Reite du mit der Prinzessin voran, befahl Zoanthro. Möglich, daß die Wache die Prinzessin mit ihrem Gefolge durchläßt. Wir müssen uns eben mit unseren Kriegsmänteln so gut es geht vermummen. Vorwärts denn!

Dschansara und Oratharc ritten voran, die übrigen folgten eng gedrängt, und so erreichten sie bald in scharfem Trabe durch den im Kreis führenden Umlaufgang den Kriegerkorridor. Erst dann machten sich die ersten Zeichen von Verfolgung bemerkbar. Obgleich sie die Stimmen von Männern bereits hinter sich hören konnten, zögerten sie doch noch, in schärfere Gangart zu fallen, um nicht den Verdacht der Torwache zu erregen, an der sie kurz vor dem Ausgang vorbei mußten.

Sie hatten beinahe den Ausgang erreicht, als sie gewahr wurden, daß eine sie verfolgende Abteilung hinter ihnen in den Kriegergang einbog und sich rasch näherte.

Dschansara und Oratharc hielten vor der Torwache an, die herausgetreten war, um sie anzuhalten.

Die Prinzessin Dschansara! rief Oratharc. Platz für die Prinzessin Dschansara.

Die Prinzessin warf die Kapuze ihres Kriegsmantels zurück und zeigte ihr wohlbekanntes und gefürchtetes Antlitz. Doch der Mann zögerte noch.

Beiseite, Mensch, rief die Prinzessin, oder ich reite dich nieder.

Wildes Rufen erscholl hinter ihnen. Man sah Krieger auf schnellen Diadets den Gang entlangsprengen, die etwas riefen, das man aber des Lärmes wegen nicht verstehen konnte. Der Posten begann mißtrauisch zu werden.

Warte, bis ich den Novand der Wache rufe, Prinzessin. Irgend etwas stimmt nicht, und ich darf niemand ohne Erlaubnis durchlassen. Doch halt, da ist er ja schon.

Als die Flüchtlinge sich im Sattel umdrehten, sahen sie einen Novand mit einer Anzahl von Kriegern aus dem Wachtraum herauskommen.

Vorwärts! rief Dschansara, die mit ihrem Diadet geradewegs den vor ihr stehenden Mann überritt. Die übrigen folgten ohne Verzug, während der zu Boden gerittene Krieger noch blindlings mit seinem Degen nach Beinen und Bäuchen der über ihn hinwegsetzenden Diadets schlug. Inzwischen stürzte der Novand mit seinen Leuten gerade zeitig genug auf den Weg, um mit den ankommenden Verfolgern zusammenzustoßen, die ohne weiteres für den weiter zurückgebliebenen Teil der Flüchtlinge angesehen wurden. Ein mehrere Minuten lang dauerndes Scharmützel entspann sich, und als sich der Vorfall endlich aufgeklärt hatte, waren die Flüchtlinge längst unter den Bäumen im Westen der Stadt verschwunden und nahmen die Berge im Norden zum Ziele, die im Lichte der klaren, aber mondlosen Nacht verschwommen in der Ferne zu erkennen waren.

Oratharc, der die Wege in den Bergen genau kannte, zeigte den Weg; die anderen folgten so dicht wie möglich. Florensal und Tarzan machten den Schluß. So zogen sie schweigend durch die Nacht, kletterten abschüssige Bergpfade hinab, sprengten von Fels zu Fels, wo es keinen Pfad mehr gab, rutschten steile Hänge hinab und wanden sich wieder durch dichtes Unterholz und Buschwerk tunnelartige Pfade entlang. Bald krochen sie über schmale Grate, bald ging es über breite Ebenen. Die ganze Nacht hindurch zeigte sich keine Verfolgung.

Endlich kam der Morgen, und mit ihm enthüllte sich von einem hohen Berggipfel aus der Weitblick über eine nach Norden reichende Ebene bis zu fernen Hügeln mit Wäldern und Strömen. Sie beschlossen, zu einem der parkähnlichen Haine hinabzureiten, die man am Fuße des Berges sehen konnte. Dort wollten sie ihre Tiere ausruhen und weiden lassen, denn der nächtliche Ritt hatte sie hart mitgenommen.

In den Bergen konnte man sich auf unbestimmte Zeit ohne Schwierigkeiten verborgen halten, so wild und wenig besucht waren sie. Daher schlugen sie eine Stunde nach Sonnenaufgang in einer der kesselartigen baumumsäumten Talmulden ihr Lager auf, tränkten und fütterten ihre Tiere und empfanden zum ersten Male seit Veltopis ein Gefühl leidlicher Sicherheit.

Oratharc ging zu Fuße auf die Pirsch und erlegte eine Anzahl Wachteln, während Tarzan ein paar Fische im Strome speerte. Sie kochten und aßen, dann legten sie sich bis zum Nachmittag schlafen, denn keiner von ihnen hatte die vergangene Nacht ein Auge zugemacht. Die Männer hielten aber abwechselnd Wache.

Am Spätnachmittag setzten sie ihre Flucht fort und waren bei Einbruch der Dunkelheit schon weit draußen auf der Ebene. Florensal und Zoanthro, die weit draußen als Flankendeckung ritten, suchten wie die anderen nach einem geeigneten Lagerplatz. Zoanthro hatte schließlich einen entdeckt, aber als sie sich alle an dieser Stelle einfanden, konnte Tarzan zunächst nichts bemerken, das den Platz als Lager geeigneter machte als die offene Steppe ringsum. Wohl befand sich dort ein Knick von Bäumen, aber sie waren schon an vielen derartigen Gebüschen vorbeigekommen und dieser eine schien auch nicht mehr Sicherheit zu bieten als andere. Im Gegenteil, Tarzan hielt den Fleck für so schlecht gewählt wie möglich. Er bot weder Wasser noch Schutz vor dem Winde noch Schutz vor einem Feinde. Aber vielleicht gedachten die anderen, auf den Bäumen Quartier zu machen. Das war wenigstens ein Gedanke. Er sah träumerisch zu den luftigen Zweigen hinauf. Wie ungeheuer hoch ihm die Bäume vorkamen! Aber er wußte ja, daß es nur mittelgroße Stämme waren und daß sie nur jetzt für ihn ihre Häupter gleich Riesen emporzustrecken schienen.

Ich gehe zuerst hinein, hörte er Florensal sagen und wandte sich seinen Gefährten zu, um zu erfahren, was vor sich ging.

Die drei Männer umstanden ein tiefes Loch, in das sie hineinsahen. Tarzan wußte, daß sie da den Eingang zur Röhre eines Honigdachses vor sich hatten, und fragte sich verwundert, warum einer von ihnen in dessen Behausung eindringen sollte. Tarzan hatte sich nie viel aus dem Fleische dieses Tieres gemacht. Er trat zu den anderen, als Florensal eben mit dem nackten Schwert in der Hand in die Röhre kroch.

Was will er da drin? fragte er Zoanthro.

Den Cambon heraustreiben oder töten, erwiderte der Fürst, der das Tier beim minunischen Namen nannte.

Wozu denn? fragte Tarzan. Sein Fleisch eßt ihr doch sicher nicht!

Nein, aber wir brauchen für diese Nacht seine Wohnung, antwortete Zoanthro. Ich dachte eben nicht daran, daß du kein Minunier bist. Wir wollen diese Nacht in der Höhle zubringen, um vor Katzen und Löwen sicher zu sein. Es wäre besser, wir wären bereits drin. Um diese Nachtstunde ist es für uns Minunier hier draußen in der Steppe besonders gefährlich, weil jetzt die Löwen jagen.

Gleich danach kam Florensal wieder aus dem Loche heraus. Der Cambon ist nicht drin, sagte er. Die Höhle ist verlassen. Ich fand nur eine Schlange, der ich den Garaus machte. Gehe voran, Oratharc, und ihr, Dschansara und Talaskar, folgt ihm. Ihr habt doch Kerzen? Sie zündeten ihre Lichter an und verschwanden einer nach dem anderen im Eingang der Höhle.


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