Gedichte

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Einfälle.

Rakete und Schwärmer.

L ange umsauset der Schwärmer die Erde, und kömmt doch nicht weiter,
rasch mit einzigem Lauf steigt die Rakete hinauf.
Eitle gleichen dem ersten; doch die erhab'nen Naturen
streben mit einfachem Schwung kräftig zum Himmel empor.

Die Nachtigall.

K alt ist der Morgen und trüb', es tönt durch die bebenden Zweige
nur der Nachtigall Lied mild in dem brausenden Sturm;
wunderbar lauschet der Hain: so tönt durch die Stürme des Lebens
nur der Liebe Accent, alles verklärend, hindurch.

Die Wolke.

D unkel umzog sich der Himmel, es schauerte von den Gebirgen
   feuchte Kühlung herab, Schatten umarmte das Thal;
aber mit blitzendem Aug' zertheilte Phöbus die Wolken,
   und es strahlte im Schein dreymal verklärt das Gefild'.
Da gedach ich vor allen der schönen lieblichen Stunden,
   die sich nach liebendem Sturm süße Versöhnung geweiht.
Irrung und Zweifel umzog wohl einst die verschwisterten Seelen;
aber der Liebe Gewalt strahlte die Nebel hinweg.

Die Figuranten.

S eh' auf der Bühn' ich Gestalten, erfunden zum Schmucke des Ganzen,
kommen sie stattlich geputzt, lächeln und schweigen und gehn,
denk' ich der Menschen so manchen, die auf der Bühne des Lebens,
auch so erscheinen und gehn, stumm und vergessen, wie sie.

Der Beständige.

E inmal lieb' ich, und Einmal leb' ich, unsterbliche Götter!
Wenn ihr das Eine mir raubt, nehmt auch das Andre dahin!

Der Flüchtige.

Ö fters glaubt ich zu lieben am Morgen; doch winkte der Abend,
war die treulose Gluth schon mit der Sonne entflohn.