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Der Liebende.

Lieblich, wie der Hoffnung Zaubertöne,
flötet, dort im Blüthenbusch versteckt,
Philomele, während sich der schöne
Abendhimmel leicht mit Rosen deckt.

O! in allem, was die Säng'rin flötet
lausch' ich deiner Stimme rein und mild,
und der Schimmer, der den Himmel röthet,
mahlt in Lichtgestalten nur dein Bild.

Dort, wo leichte graue Nebel schleichen,
an des fernen Horizontes Rand,
wo umher die hellen Blicke reichen,
seh' ich dich, seh' Himmel nicht und Land.

Ha! ist's Liebe, die den Zauberschleier
schimmernd über Erd' und Himmel webt,
daß allüberall in Frühlingsfeier
mir dein holdes Bild entgegen schwebt?

Du, du liebest! in der Linde Säuseln
find' ich dieses leisen Rufes Spur,
und des Baches leicht verworr'nes Kräuseln
tönt mir murmelnd Liebe, Liebe nur.

Und es bebt, wie über Blüthenauen
Zephyrn athmen, durch die Seele mir
das Geständniß. Soll ich's dir vertrauen?
berg' ich lieber es auf ewig dir?

Nimm es hin! – Wie süße Blumendüfte
durch die Sommernächte wallend zieh'n,
send' es auf dem leichten Weh'n der Lüfte
dir der Genius der Liebe hin!



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