Henry Benrath
Die Kaiserin Konstanze
Henry Benrath

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Vorwort des Verfassers

Dieses Buch ist die dichterisch-gedrängte Darstellung eines heroischen Frauenlebens, welches in der zweiten Hälfte des zwölften Jahrhunderts verlief und die Kämpfe dieser Zeit spiegelt. Es beruht auf vergleichenden Geschichts- und Quellenstudien, die sein Verfasser durch fünfundzwanzig lange Jahre betrieben hat. Er hätte diese langsam und zäh vollbrachte Arbeit in wissenschaftlicher Prägung festhalten können. Da er jedoch nichts als Künstler ist und sein will, hat er darauf verzichtet, die tausendfach verschlungenen Wege des Geländes aufzuzeigen, welches seine Forschungen umspannten. Er hat auch auf alles verzichtet, was man die Schilderung eines ›Milieus‹ nennt. Er hat nur, indem er das seelische Geschehen Schritt um Schritt festhielt, die Zeit-Atmosphäre gewoben, in der es sich so und nicht anders entfalten mußte. Denn es gibt keinen menschlichen Ablauf, der zeitlos gedacht und gedeutet werden könnte. Selbst das in seiner letzten Geltung ›Überzeitliche‹ wächst nur aus der Zeit und wirkt in sie zurück.

Daß man Menschen abgeklungener Epochen – in dieser Darstellung also der sogenannten ›mittelalterlichen‹ – in einem archaisierend verfälschenden Deutsch reden lasse, hat der Verfasser niemals begreifen können. Die Sprache der Menschen aller Zeiten bemißt sich nach dem gesellschaftlichen, seelischen und geistigen Niveau, auf dem sie stehen, und lediglich die psychologisch richtige Um-Schreibung einer ehmals gültigen Sprechweise in die heute gültige kommt der inneren Wahrheit wirklich nahe: niemals aber eine 8 Nachahmung nicht mehr nachahmbarer, weil abgestorbener Wort- und Satzbilder.

Wenn es ganz gewiß nicht die Aufgabe des Künstlers sein kann, ein von ihm geschaffenes Werk künstlerisch zu kommentieren, so möge ihm doch – für den vorliegenden besonderen Fall – verziehen werden, daß er – nur um der Klarheit willen – den Standort umschrieb, von dem aus er ein halbes Menschenleben lang entdeckte, gegeneinander abwog, zusammenschaute und schuf. 9

 


 

Dramatis Personae

Die kaiserliche Partei

Kaiser Friedrich Barbarossa (geb. 1121).

Erzbischof Christian von Mainz, Kanzler Barbarossas.

Königin-Kaiserin Konstanze, Gemahlin Heinrichs VI., Tochter Rogers II., Erbin von Sizilien (geb. 1154).

König-Kaiser Heinrich VI., Sohn Friedrich Barbarossas (geb. 1165).

Kronprinz Friedrich-Roger, Sohn Heinrichs VI. und Konstanzes (von dieser »Konstantin« genannt), der spätere Staufenkaiser Friedrich II. (geb. 1194).

Berengaria, Kammerfrau der Kaiserin Konstanze (geb. 1122).

Gräfin Anne de Perche, erste Hofdame der Kaiserin Konstanze (geb. 1150).

Graf Pedro Vaqueiras, aus Toulouse, Adjutant der Kaiserin Konstanze (geb. 1160).

Lothar von Ingelheim, Adjutant der Kaiserin Konstanze (geb. 1166).

Graf Gozelo de Jouy, Großvater Lothars von Ingelheim (geb. 1122).

Herr von Montigny, Kurier des Grafen de Jouy.

Kuno von Münzenberg, ein deutscher Ritter (geb. 1166). 10

Erzbischof Walther Offamilio von Palermo.

Herzog Philipp von Tuskien und Schwaben, jüngster Sohn Barbarossas, Bruder Heinrichs VI., Verlobter der Erbprinzessin Irene-Maria von Byzanz (geb. um 1177).

Graf Konrad von Querfurt, Bischof von Hildesheim, Kanzler Heinrichs VI., kaiserlicher Gesandter am Hofe der Kaiserin Konstanze während ihrer Regentschaft in Sizilien, Generalbevollmächtigter des Kaisers für ganz Italien und Sizilien (geb. um 1155).

General Konrad von Urslingen, Herzog von Spoleto, später kaiserlicher Statthalter in Sizilien.

Margarete von Urslingen, Konrads Gemahlin, Herzogin von Spoleto.

General Konrad von Lützelinhard.

General Graf von Künsberg.

General Diepold von Vohburg.

General Markward von Anweiler.

General Marschall von Kalden.

König Philipp Augustus von Frankreich.

Graf Albert von Rethel, Oheim der Kaiserin Konstanze.

Graf Walther von Pagliara, Kanzler der Kaiserin Konstanze in Palermo. 11

 

Die sizilische Partei

König Wilhelm II. von Sizilien (geb. 1154).

Königin Johanna von Sizilien, Gemahlin Wilhelms II., Tochter Heinrichs II. von England, Schwester des Richard Löwenherz (geb. 1165).

Vizekanzler Graf Matthäus Ajellus, Außenminister Wilhelms II.

Graf Richard Ajellus, Sohn des Vizekanzlers Matthäus (geb. 1160).

Erzbischof Nicolaus von Salerno, Sohn des Vizekanzlers Matthäus, Bruder Richards.

Großadmiral Graf Margaritus, Befehlshaber der sizilischen Flotte.

König Tankred von Sizilien (Bastardenkel König Rogers II.) (geb. um 1140).

Königin Sibylle von Sizilien, Gemahlin Tankreds, geborene Gräfin von Acerra.

Kronprinz Roger von Sizilien, Sohn Tankreds und Sibylles (geb. um 1170).

König Wilhelm III. von Sizilien, Sohn Tankreds und Sibylles (geb. um 1180).

Graf von Acerra, Bruder der Königin Sibylle, Oberbefehlshaber der sizilisch-apulischen Armee.

Der Podestà von Salerno. 12

Elias von Gisualdo, ein apulischer Ritter.

Graf Jordanus Monachus von Castrogiovanni.

 

Die päpstliche Partei

Papst Lucius III. 1181–1185.

Papst Urban III. 1185–1187.

Papst Gregor VIII. 1187.

Papst Clemens III. 1187–1191.

Papst Coelestin III. 1191–1198.

Kardinaldiakon Graf Lothar von Segni (1190–1198), später

Papst Innozenz III. (1198–1216).

Kardinal Aegidius von Anagni. 13

 

Die welfische Partei

Herzog Heinrich der Löwe.

Herzog Heinrich von Braunschweig, Sohn Heinrichs des Löwen, Gemahl der Base Heinrichs VI.

 

Die englische Partei

Königin-Witwe Eleonore von England.

Kronprinz-König Richard Löwenherz von England.

 


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