Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

[Reisen in die Sonne]

*

Erste Reise in die Sonne.

Am 30. Dezember Mittags halb 12 Uhr legte sie sich zu Bette, und als sie in den Schlaf gekommen war, legte sie beide Hände über einander, athmete aber sehr schwer. Mit dem Schlage 12 Uhr stellten sich ihre beiden Führer ein, welche sie mit der größten Heiterkeit und Liebe empfing. Kaum daß sie sich eine starke Minute mit ihnen unterhalten hatte, sagte sie:

»Ich brauche 18 Minuten, Es wurden sechs Taschen-Uhren, worunter drei, welche auch die Secunden zeigten, aufgelegt, und als die bestimmte Zeit auf die Secunde verstrichen war, erklärte sie, daß sie nun in der Sonne sey. bis ich die Sonne erreiche, und jezt in diesem Augenblicke beginnt meine Reise.«

Bald darauf sprach sie:

»Es ist ein Unwürdiger um den Weg, meine Reise gehet etwas mühsam.«

Zugleich streckte sie ihre beiden Hände ganz fest geschlossen etwas aus, und sagte:

»Nun gehet es um ein ziemliches leichter.«

Bald darauf rief sie:

»Nun gehet es ganz leicht.«

Während der Hinreise bewegte sich ihr Mund beständig, weil sie sich mit ihren Führern unterhielt, und den Kopf drehte sie bald links bald rechts. Als sie die Reife etwas über die Hälfte zurückgelegt hatte, sprach sie:

»Mir kommt es vor, als ob alle Himmelskörper in Bewegung wären, ich höre aus den Entfernungen nichts als Musik mit Gesang, die Erde sollte es vernehmen.«

Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort:

»Ich habe meine Führer gefragt, was dieses bedeute, worauf mir mein Bruder antwortet: Ich habe dir schon einigemal Winke gegeben, daß, wenn du in die Sonne kommest, ich dir nach deiner Welt-Zeit-Rechnung, die richtige Stunde, Tag, Monat und Jahr angeben werde, wo der König aller Könige, und der Herr aller Herren, für die Sünderwelt als Mensch geboren wurde. Dieses ist eines der höchsten Feste, das auch nach deiner Zeitrechnung – obgleich hier alle Zeitrechnung aufgehört hat, – alljährlich im Himmel gefeiert wird. Sowohl die erschaffenen Engel, als auch die, welche von deiner Sündenwelt, vermittelst dieses Gottmenschen, in wahrem und lebendigen Glauben an denselben, herüber gekommen sind, wissen gar nicht was sie Gott nur für eine Anbetung bringen sollen, und auf der andern Seite wissen wir nicht, wie wir uns vor Gott demüthigen sollen, wegen seiner so ganz unbegreiflich und unerforschlich großen Gnade, Liebe und Barmherzigkeit. Hier erschallt das: Ehre sey Gott in der Höhe, Friede auf Erden, und den Menschen ein Wohlgefallen, in seiner wahren Größe

»Nun fängt mein zweiter Führer Gölz an zu sprechen, und sagt: Die Verdammten und Unseligen wissen diese Zeit eben sowohl als wir; wir Selige können uns nicht freuen genug, die Verdammten und Unseligen aber empfinden ihre Qual und ihr unglückliches Schicksal um deßwillen in einem höhern Grade, weil der Schall der Freude bis in die tiefeste Hölle hinab dringt. Durch den Gedanken, und das Anklagen ihrer selbst und Anderer: daß sie eben so selig seyn könnten, sprechen sie nun: »aber da wir uns für Weise hielten, sind wir zu Narren geworden, und haben des richtigen Weges ganz verfehlt;« und hiedurch wird ihr Wehklagen so außerordentlich vergrößert. – Die Zeit der Freude und des Wohlseyns dauert immer und immer fort, denn in den Seligkeiten ist ganz und gar keine Nacht; aber die Tage nach eurer Zeit, als: das Geburts-Fest Jesu, der Tag seiner Beschneidung, sein Todestag, an welchem er dem Tode die Macht genommen hat, sein Auferstehungstag, der Tag seiner Himmelfahrt und das Pfingstfest, machen der überschwenglichen Freuden halber eine Ausnahme in den Himmeln.«

»Jezt fängt mein Bruder wieder an zu reden, seine Stimme ist heute sehr stark und durchdringend, er spricht: Sage deinen Erdenbewohnern, du habest nun den Auftrag erhalten, ihnen zu sagen, wenn Jesus Christus der Sohn des Allerhöchsten geboren sey. Nun seyen es 1835 Jahre, also um 3 Jahre früher, und nicht den 25sten Dezember, wie ihr zählet, sondern am 30sten Dezember Morgens zwischen 3 und 4 Uhr ist er geboren, das ist die ganz richtige Stunde, der Tag, Monat und das Jahr.«

Nach einer kleinen Pause rief sie:

»Nun bin ich in der Sonne!«

Die Freude bei denjenigen, welche ihre Uhren aufgelegt hatten, war außerordentlich groß und jeder verwunderte sich über die Möglichkeit, indem die 18 Minuten auf den Punkt abgelaufen waren. Sie fuhr sogleich fort zu sprechen:

»Die Sonne ist ein ungemein großer Körper; wenn nur die Sonne allein wäre, so hätte Gott Raum genug, nicht nur für diejenige, die seit der Zeit, als Gott Menschen auf diese Welt gesezt hat, gelebt haben, sondern auch für die, welche, wenn die Welt noch tausend und übermal tausend Jahre stünde, noch nachkommen, wäre Plaz genug vorhanden; so sagen meine Führer. Es kommt mir vor als ob in dem unsäglich großen Körper, durchgängig nur eine Musik und Gesang sey: Nun ist es mir ganz erklärlich, warum ich für die Reisen in die Sonne und in das neue Jerusalem 2 Führer nöthig habe, ich muß sie sehr fest halten, denn die Schönheit vermag ich – ich weiß nicht wie ich mich ausdrücken soll, – beinahe ganz und gar nicht zu ertragen. Ich glaube, wenn es möglich wäre, daß mein Geist sich auslösen könnte, so würde er sich bei den Klarheiten, Herrlichkeiten und Schönheiten, welche mir gezeigt werden, und bei der Musik und dem Gesang, welchen ich höre, verflüchtigen. – Meine beide Führer lächeln über meine Aeußerungen. – Mein Bruder sagt mir: liebe Schwester, wenn dir alle Seligkeiten, welche in der Sonne sind, gezeigt werden müßten, du würdest, wenn du auch ein hohes Alter erreichtest, nicht fertig werden, dein Geist allein, ohne Verbindung der Seele, würde es auch nicht ertragen können. Es wird und kann dir nur ein ganz kleiner Theil, besonders von den Bereichen der Kinder gezeigt werden, denn die Kinder machen einen sehr großen Theil des Reiches Gottes aus, obgleich auch ein großer Theil von ältern Personen, die auf deiner Erde ein bedeutendes Alter erreicht haben, hier sind. Die, welche wahrhaftig gottselige Lehrer waren, sind doch selten sogleich als Lehrer bei den Kindern hier angestellt worden. Um dich jezt nicht zu stören, so will ich dir nur so viel bemerken, daß ich in einer deiner spätern Reisen hierher, worauf ich dich schon früher geführt habe, dir etwas, das Kinderreich besonders angehendes zu sagen habe, was du alsdann, so wie Alle, die es hören, nicht verheimlichen, sondern ja recht tief zu Herzen nehmen sollst.«

»Jezt stellet keine Fragen an mich. – In der Sonne ist es mehr als erquickend und freundlich warm; wir Erdenbewohner glauben, die Sonne sey eine wahre Feuerkugel, das ist sie ganz und gar nicht. Die Sonne bewegt sich nicht, und über der Sonne sind noch Millionen, ja unzählig viele Sterne, die immer gesehen werden können; in einem derselben ist die Stadt Gottes, das ist aber auch eine Sonne.«

Nach einer kleinen Pause sprach sie:

»Ich habe meinen Bruder gefragt: wie die Sonne heiße, in welcher die Stadt Gottes sey; er hat mir darauf, zwar sehr ernsthaft, aber in keinem Zorneifer geantwortet: das gebühret weder dir noch deinen Erdenbewohnern zu wissen, komme vorerst mit Geist und Seele hierher.« –

»Nun nähere ich mich der Stadt, in welche ich heute geführt werde. Der Jubel, Gesang und die Musik, welche ich jezt in der Nähe höre, demüthiget mich, von der großen, ja übergroßen Majestät Gottes, so daß ich glaube, es bleibe mir nur ein Zerschmelzen übrig; von allem diesem bin ich ganz und gar nicht vermögend, Euch nur das Mindeste beizubringen. Die Wege glänzen nicht anders, als wenn sie mit lauter Goldsand bestreut wären. Die Stadt, in welche ich geführt werde, heißt Jasa: das Thor und die Stadt, und auch die Bauart in derselben ist wieder viel herrlicher als in den Sternen. Die Gebäude sind sehr hoch, so auch die Fenster, welche vor Schönheit Lichtstrahlen von sich geben; diese Stadt ist bedeutend groß, die Straße durch die Stadt ist wieder nicht breit, aber über alle Maßen schön und herrlich; es thut mir leid, daß ich Euch nur sogar wenig davon sagen kann. In dieser Stadt sind sehr viele Urquell- Engel, und auch von unserer Welt hieher gekommene. Ich höre die mehr als herrliche und gar schöne Musik und Gesang, aber ich werde weder die Musiker noch Sänger gewahr, wohl aber bemerke ich unter den Seligen selbst ein besonderes Jauchzen und Frohlocken, und sehe sie in der Stadt herum wandeln. Nun bin ich durch die Stadt hindurch, das Ausgangs-Thor ist eben so schön als das, durch welches ich hinein kam.«

»Jezt werde ich außerhalb der Stadt in ein beinahe unübersehbares langes und breites Gebäude geführt, woselbst sich Kinder, die ein Leben im Mutterleib empfangen haben, ob sie gleich nachher todt zur Welt geboren wurden, bis auf ein Jahr alt befinden. Diese haben schon auch ihre Lehrer und Wärterinnen oder Aufseherinnen; der größere Theil davon hüpft und springt, der wenigste Theil sizt, was das aber für schöne Sizlein sind. Sie sind nicht größer, als sie ihrem Alter nach, wenn sie noch hier lebten, seyn könnten, und jedes hat ein Krönlein auf dem Haupte. Kinder der Größesten und Vornehmsten der Erde haben in der andern Welt durchaus keinen Vorzug vor dem Geringsten der Kinder die hier sind, Gott hat alle gleich lieb. Ihre Kleidchen sind so weiß als wie die Sonne, über ihre Brust und Schultern haben sie rosenrothe Bänder mit gar zierlichen Mäschchen, welche aber mehr Röschen, als Mäschchen gleichen. Aeltere und hierher gekommene Erwachsene haben Schärpen um die Hüften herum, und sind viel vollkommener, ich möchte sagen dicker. Einen herrlichern und schönern Anblick kann sich gar kein Mensch vorstellen, als so kleine selige Geister, in einer so großen Menge unter einander herum hüpfen und sich freuen zu sehen; und welch eine Liebe und Eintracht herrscht unter diesen Kindern! Ich sehe viele, sie sind nicht größer als kleine Kinder-Puppen, und doch voll Heiterkeit.«

»Meine Führer machen mich auch darauf aufmerksam, daß hier von allen Religionen, Nationen, Zungen und Sprachen, mit einem Worte, Kinder von unserm ganzen Erdkreis her hier seyen, denn alle haben eine gleiche Ansprache an das Reich der Seligkeit. Sie sagen mir ferner: hier sehe ich bei weitem nur den allerwenigsten Theil von Kindern dieser Art, in der Sonne seyen noch viel dergleichen Gebäude und Säle, wo solche Kinder sich aufhalten.«

Sie machte nun eine Pause, und man gewahrte, daß sie eine Unterredung mit ihren Führern habe. Darauf fing sie von selbst wieder zu sprechen an:

»Ich habe meinen Bruder gefragt: ob die Kinder immer so bleiben, wie sie jezt sind, oder ob sie auch wachsen? Darauf sagte er mir: das solltest du an mir abnehmen können, ich habe mein Erdenleben auf 6 Jahre und etwas über 5 Monate gebracht, damals hatte ich nicht die Größe, welche ich jezt habe. Die Kinder wachsen an Geist- und Seelen-Kräften, so wie nach dem Körper und erlangen eben die Größe, welche sie, wenn sie auf der Erde geblieben wären, erreicht haben würden. Der Geist und die Seele werden ganz hier gebildet, nur ist dieses wohl zu bedenken: daß die Kinder hier ohne Sünden bleiben und weit schnellere Fortschritte machen, als wenn sie auf der Erde geblieben wären. Sie behalten ihre Wärterinnen, bis sie nach der Welt-Rechnung 9 Jahre alt sind.«

Nach ein paar Minuten, während welchen man jedoch nicht bemerkte, daß sie mit ihren Führern spreche, fuhr sie in ihrer Rede fort:

»Mein Bruder fraget mich: hast du an nicht einem dieser Kinder, (es sind deren mehrere hier,) schon ein besonderes Zeichen bemerkt? Ich mußte ihm erwiedern: bis jezt noch nicht, ich will mich aber aufs neue umsehen. – Ja, nun bemerke ich an einigen, unterhalb des Brustund Schulterbandes gegen der linken Seite hin, purpurrothe Mäschchen und auch in ihren Krönlein eine besondere Perle. – Das ists, was ich will, sagt mein Führer; das sind Kinder, die gemordet worden sind, um deßwillen haben sie diese Auszeichnung, sie sind aber darum nicht seliger als die andern. – In den Bildungen haben alle Kinder viele Aehnlichkeit mit einander, aber doch sind sie sich nicht ganz gleich; ihre Haare sehen meistentheils weislicht aus, und ihre Augen funkeln vor Klarheit. Die Lehrer und Wärterinnen, welche sich hier befinden, sind auch als kleine Kinder hierher gekommen; erstere haben die Kleinen in den Lehr-Anfangsgründen zu unterrichten, die Wärterinnen haben auch ihre Beschäftigung. Aber – sezen meine Führer bei – denket euch ja keine Unreinlichkeiten, diese seyen eine Ausbeute der Sünde; man solle von den Seligen im entferntesten Sinne sich keine Gedanken der Art beikommen lassen, denn Alles, was die Sünde mit sich gebracht habe, habe hier aufgehört. Die Seligen wandeln hier im Stande des Wachsthumes zu einer immer größern Vollkommenheit; so auch die Kinder, Lehrer und Wärterinnen. In den Seligkeiten sey eine Ordnung, von der sich ein Sterblicher gar keinen Begriff machen könne. Es werden die Kinder auch sehr oft von den erschaffenen Engeln, und vielfältig von den Seligen, die längst hier sind, besucht; diese haben gleichsam die Oberaufsicht über das Ganze.«

»Ich glaubte heute würdiger zu erscheinen, als sonsten, aber die Gewänder der Seligen und das meinige, unterscheiden sich von einander wie der helleste Mittag und die finsterste Nacht, wiewohl ich mich damit nicht vollständig genug ausgedrückt habe. – Die Schönheiten des Saales anzugeben, habe ich gar keine Worte, sie übersteigen, wie man zu sagen pflegt, das Schöne, Musik und Gesang ist zwar sehr schön, jedoch bedürfen die, welche diese Künste hier ausführen, noch einer großen Zunahme und Wachsthums; die Musik, welche ich in der Durchreise der Stadt Jasa hörte, war unendlich vollkommener, so habe ich noch gar keine gehört. Meine Führer sagen mir, daß auch die Seligen nicht alle gleiche Gaben besitzen, einige haben mehr Gaben in diesem, andere in einem andern Fach; Gott gebrauche den Einen zu diesem Dienst, den Andern zu einem andern; obgleich Alle von Allem Kenntnisse besitzen, so sei der Unterschied darinnen doch sehr groß, das erfordere die Weisheit und Regierung Gottes. – Bald muß ich diesen Saal verlassen. Saget doch den Eltern, welchen ihre Kinder frühzeitig dahin sterben, daß sie um dieselben nichts weniger als trauern und bekümmert seyn sollen; es sey denselben so ewig wohl. Wenn Eltern und Andere nur einen Blick in die Reiche der Seligen, oder in ein Reich der Kinder thun könnten: sie würden gewiß nicht mehr klagen. Aber meine Führer sagen, Gott könne es um deßwillen nicht zulassen, weil ein jedes, dem dieses vergönnt wäre, für unsere Welt ganz unbrauchbar werden würde. Eben so schmerzhaft wäre es für die Hinterbliebenen, wenn denselben ein Ehegatte, Eltern oder Kind, oder sonst Eines, mit welchem sie auf dieser Welt in einer besondern und engern Verbindung gestanden haben, und das sich im ersten oder zweiten Grade der Unseligen, oder gar unter den Verdammten befinde, gezeigt würde. Diese hätten nicht nur Tag und Nacht keine Ruhe mehr, sondern sie würden sogar in Seelenkrankheiten verfallen.«

»Nun beginnt meine Rückreise, diese geht etwas schneller als hinwärts; in 14 Minuten ist solche zurückgelegt. Morgen präcise bis halb 11 Uhr mache ich meine zweite Reise in die Sonne, in welcher mir ein Reich von Kindern, welche im zweiten und dritten Jahre stehen, gezeigt werden wird. In der Gegend, welche ich heute bereiste, sehe ich keine Berge, sondern ein ganz ebenes Land, es gleicht zwar einem Garten, es ist aber doch keiner. Der Boden ist gar schön grün, es sind unendlich viele Wege hier, aber alle ganz schmal; dieser Plaz ist für die lieben Kinderlein, welche in dem Saal schon mehr als vergnügt sind, zur Abwechslung des Vergnügens.«

Sie unterhielt sich nun bei 4 Minuten lang mit ihren Führern und fing sodann wieder an zu reden:

»Ich habe meine Führer gefragt: ob ich gleich von allen Religionen und Sekten, Juden, Heiden und allen Völkern dieser Erde Selige angetroffen habe, so möchte ich denn doch wissen, wie es sich damit verhalte, weil die Juden, Heiden etc. nicht an den Sohn Gottes glauben, daß solcher für sie gestorben und auferstanden ist, und ohne diesen Glauben doch Niemand vor Gott gerecht werde. Darauf antwortete mir einer wie der andere: Gott richte diese auch nach der Treue ihrer Glaubens-Grundsätze, und besonders auch nach ihrer Gewissenstreue, und dem einem jeden in sein Herz geschriebenen Gesetze. Der allwissende Gott wisse zum Voraus, wie weit ein Jeder, wenn er in dem ganzen geoffenbarten Wort Gottes unterrichtet worden wäre, gekommen seyn würde, nach diesem werde er, wie mir schon einmal gesagt worden ist, gerichtet. In dem Monde seyen für diese besondere Lehranstalten angelegt, woselbst ihnen der Sohn des Allerhöchsten nach seiner Gottheit und so unaussprechlichen Verdienst und Liebe für die Menschheit bekannt gemacht werde. Meine Führer sagen, daß sie in dieser Erkenntnis sehr schnelle Fortschritte machen, und im Verhältniß zu jenen, welche das geoffenbarte Wort Gottes gehabt haben, in Hinsicht der Versezungen gleich laufen. Die Führungen und die Wege, welche Gott von jeher mit den Menschen vorgenommen hat und noch vornimmt, sind und bleiben Vielen bis an ihr Lebens-Ende unauflösbar. Die Bewunderung der unaussprechlichen Größe Gottes macht in der Ewigkeit für die Menschen etwas außerordentliches aus, besonders für diejenigen, welchen ihre und anderer Schicksale oft so räthselhaft waren. In 2 Minuten hat meine Reise ein Ende. – Meine Führer haben mich verlassen; der Abschied von ihnen gibt mir eine Belehrung, womit ich mich wegen meiner lezten Frage für jezt und fürs künftige auf immer beruhigen kann. Mein Bruder sagte mir aus dem Liede Nro. 160 in dem alten Württemb. Gesangbuche den 8. Vers vor, der also lautet:

›Ihn, ihn laß thun und walten, Er ist ein weiser Fürst; Und wird sich so verhalten, Daß du dich wundern wirst. Wenn er, wie ihm gebühret, Mit wunderbarem Rath, Das Werk hinaus geführet, Das dich bekümmert hat.‹

»Meine Feinde werden, wenn nicht gleich, doch gewiß später, alle besiegt werden. – Jezt, Bruder, wecke mich auf, du mußt aber diesesmal fünfzehn Streifen rückwärts machen.«

Voll Liebe und Freundlichkeit erwachte sie, und rief aber sogleich aus:

»Meine Reise hat diesesmal lange gedauert, saget mir doch Alles wörtlich, was ich gesprochen habe.« –

.

Das Kinderreich in der Sonne.

*

Zweite Reise in die Sonne.

Am 31. Dezember machte sie die zweite Reise in die Sonne, Mittags halb 11 Uhr. Nachdem sie eingeschlafen war, fing sie an zu sprechen:

»Diese Reise dauert wieder 18 Minuten, und bis ich an dem ersten Grade der Unseligen vorüber bin, muß ich sie allein machen. Es hat sich ein Irrgeist vom ersten Grade der Unseligen an mich anschließen wollen, aber sobald sich meine Führer eingefunden haben, ist er von selbst zurück gegangen. Heute bin ich ganz zufrieden, denn meine Reise gehet sehr leicht. Das glaubt mir gar Niemand, wie sehr Ungläubige auf meinen Geist einwirken.«

Sie schwieg nun mehrere Minuten stille, und sagte darauf:

»Meine Führer haben mich angenehm unterhalten, was ich Euch nicht vorenthalten soll; und ungeachtet ich mehreren der Anwesenden, – ob sie gleich auch gut gesinnt sind – nicht ganz gelegen komme, so kann ich doch nicht schweigen, ich darf es nicht. Ich muß Euch abermal sagen: thut wahrhaftige Buße und bekehret Euch zu dem Herrn Euerm Gott! Denn ich kann Euch sagen, wenn Eines auch selig stirbt, so kommt es selten sogleich in die Sonne, Kinder ausgenommen, denn wenn eines einmal die Sonne erreicht, das ist schon ganz hoch selig. Lasse ja Keines ein unnützes Wort aus seinem Munde gehen; liebe ein Jedes seinen Nebenmenschen treu und redlich; freuet Euch ja nicht, wenn es einem Eurer Nebenmenschen übel gehet; fluchet keinem, und wenn er sich auch schwer an Euch versündiget hätte. Ich kann Euch nicht genug sagen, was das ausmacht, wenn eines mit einem unversöhnten Herzen aus dieser Welt gehet; das erlangt gewiß die Seligkeit nicht. Eine jede Tugend hat in den Kronen der Seligen ihre eigene Perle. – Lügen aussagen und ausstreuen, ist eine sehr große Sünde; wer lügt, macht sich dem Satan ähnlich. Seinen Nebenmenschen im Handel und Wandel übervortheilen, ist einem Diebstahle gleich. Denselben heimlich, mit List und gewaltsamerweise bestehlen, ist, wenn es auf dieser Welt nicht bestraft, ersezt und mittelst einer redlichen und aufrichtigen Buße eingestanden wird, eine Sünde, welche auch in der Ewigkeit nicht vergeben wird. Niemand glaube, daß, wenn man einen Reichen und Vermöglichen bestiehlt, hintergeht und übervortheilt, es weniger Sünde sey, als wenn man eine solche Handlung an einem Armen und Unbemittelten ausübt; die Sünde ist gleich groß, sagen meine Führer. Ich kann Euch gar nicht genug sagen, wie viel die Treue in allem unsern Thun auf sich hat, denn ein jedes wird nach dem Maaße seiner Treue in dem, was ihm auf unserer Welt anvertrauet war, gerichtet.«

»Mordthaten, welche auf dieser Welt nicht gerügt, nicht eingestanden und durch eine wahrhaftige Buße vergeben worden sind, finden in ewige Ewigkeiten keine Vergebung. – Die Selbstmörder werden nicht nach gleichem Maßstabe gerichtet, meine Führer sagen, der Abstufungen hierin seyen gar vielerlei. – Der Abgöttereien seyen unendlich viele, und dennoch einerlei, wer etwas mehr liebe und verehre, als Gott, begehe eine schwere und große Sünde; dieses sey eine von den unerkannten Sünden, die so viele Millionen Menschen begehen, ohne daß sie wissen, daß sie in dieser Sünde so tief versunken sind. Meine Führer sagen, der Sünden seyen so vielerlei, daß sie unzählig sind, und weil die Menschen so selten zu einer lebendigen Erkenntniß ihrer Sünden kommen, so werden im Verhältniß zu der Gesamtzahl, nur so wenige selig. Um deßwillen werde ich so oft aufgefordert, die Menschen zur Buße zu rufen; lasset es Euch daher ja nicht verdrießen, wenn ich oft davon reden muß. Mein Bruder sagt: »Es ist mir nebst dem, daß ich dir die großen Seligkeiten zu zeigen habe, auch das aufgegeben worden, deiner Sündenwelt ihre Fehler zu sagen und sie zur Buße zu rufen. Obgleich Alles, was du aus Auftrag sagst, in Gottes Wort deutlich und ernstlich aufgezeichnet ist, so möchte doch deine Stimme als außerordentlich, nicht ohne Nutzen seyn. Sage deiner Sündenwelt: » die Gerichte Gottes, die ihr entgegen kommen, seyen nahe da, sie mögen es glauben oder nicht

Nach einer kleinen Pause fing sie an zu reden:

»Nun bin ich in der Sonne, in derselben ist es zu schön; alle Engel, welche da sind, sind es eben so unvermögend als ich es bin, das Göttliche und Herrliche genugsam auszusprechen. Meine Führer sagen mir, daß diese Sonne ihr Licht von einer andern Sonne habe, welche viel größer und auch um Millionenmal Meilen weiter von derjenigen Sonne entfernt sey, welche unsere Erde bescheinet; sie sezen bei, daß Gott den allerseligsten Geistern wegen seiner Größe in ewige Ewigkeiten unergründlich und unerforschlich bleibe, denn seine Bereiche nehmen gar kein Ende. In jene Sonne, von welcher die Weltsonne ihr Licht hat, komme ich nicht, sagen mir meine Führer, aber in die Sonne, in welcher das neue Jerusalem ist, komme ich und damit haben meine Reisen ein Ende; ich würde aber auch mehreres durchaus nicht ertragen können. – Nun darf ich auf unsere Erde herunter sehen; wenn mir meine Führer solche nicht genau bezeichneten, so würde ich sie gar nicht gewahr, sie erscheint mir wie ein starker Punkt von der Größe eines mittelgroßen Stecknadelkopfes; und doch sagen meine Führer, geschehen in derselben solche große Sünden, daß sie bis in alle Himmel aufsteigen.«

»Nun werde ich in einen Saal geführt, wo Kinder von zwei und drei Jahren sind. Sie wurden theils vom ersten Grade, theils aber auch von der Erde hieher versezt; dergleichen Säle für dieses Alter seyen in der Sonne noch sehr viele. Diejenigen Kinder, welche von ihrer Geburt an, bis ins dritte Jahr sogleich in das Kinderreich kommen, machen ihre Fortschritte gleich fort. Es können aber Kinder vom vierten bis in das neunte Jahr sterben, welche nicht immer zu den Kindern ihrer Altersklasse kommen, für diese sind wieder besondere Anstalten, in welchen sie gebildet werden, weil sie den jüngern in den Kenntnissen nicht gleich und theilweise schon nicht ganz rein seyen; besonders die vom vierten bis ins neunte Jahr, denn unter diesen seyen schon mehrere, welche nicht gleich die Sonne erreichen; alle aber wachsen demungeachtet nach und nach zu einem gleichen Ziele heran. Die Herrlichkeit bei diesen Kindern ist schon um etwas größer als bei denen, die im ersten Jahre sind.«

»Meine Führer sagen, die Mutter Jesu Christi des Sohnes Gottes, habe die erste und höchste Aufsicht über die Kinder, sie sey eine Königin über dieselbe, aber dennoch erhalte auch sie ihre Befehle von dem Throne Gottes aus. Die Mutter Gottes sey hoch, hochselig, und komme vielfältig in das neue Jerusalem, wo die Dreieinigkeit Gottes wohne, aber in die Regierung Gottes dürfe sie keinen Eintrag thun, was ich frei und offen sagen solle: Denn allein »das Blut Jesu Christi des Sohnes Gottes, mache uns rein von allen Sünden« und kein Seliger könne Gott etwas beibringen, das er nicht vorher wußte, es thue es aber auch keiner. Einzig der Sohn Gottes, der Gott kenne, wie sonst Niemand, habe dieses Recht, weil er mit dem Vater Eines sey. Meine Führer sezen noch bei: daß, wenn alles Himmelsheer zusammenstünde, es demselben nicht möglich wäre, es nur im kleinsten Sinne auszusprechen, wie unerforschlich groß Gott ist!«

Nach diesen Worten hat sie einen herzerhebenden Seufzer ausgestoßen, und bald darauf fuhr sie wieder fort zu reden:

»Die Kinder erhalten in der Seligkeit meistens andere Namen, so wie sie den Seligen angemessen sind; auch werden sie sowohl von den erschaffenen Engeln, als von selig abgestorbenen, die hier sind, immer besucht, denn alle haben an denselben ein gar großes Vergnügen.«

»Ich mache außer dieser noch 16 Reisen in die Sonne, aber ich werde in denselben nicht viel mehr angeben können, als was ich bereits sagte, nur daß ich jedesmal Herrlicheres und Schöneres sehen werde, und weil ich jeden Tag zwei und drei, auch einmal sogar 5 Reisen dahin mache, so ist auch mein Aufenthalt in derselben nie von langer Dauer.«

»Diese Nacht um 9 Uhr mache ich meine dritte Reise in die Sonne; in der Hinreise muß ich besonderer schwererer Sünden wegen, noch wichtige Ermahnungen geben.«

»Ich bin bereits auf der Rückreise. Ehe ich meine dritte Reise beginne, werde ich mich in die Kammer einschließen und im Stillen ein Gebet zu Gott verrichten; störet mich während dieser Zeit nicht.« – »Nun bin ich zurück, meine Augen werden sich öffnen und ganz dicktrübe aussehen.«

Dieses verhielt sich wirklich so, gleich darauf ließ sie sich auf die früher angegebene Weise wecken, bezeigte sich ganz freundlich und liebevoll und ihre Augen waren wieder ganz helle.

*

Dritte Reise in die Sonne.

Am nämlichen Tage (31. Dezember) Abends halb 9 Uhr ging sie unvermuthet in ihre Kammer, und machte den Nachtriegel hinter ihr zu, so daß Niemand hinein gehen konnte. Im Wohnzimmer blieb Alles ganz stille, aber durch das Schlüsselloch sahe man sie auf den Knieen liegen und beten; nur ganz sparsam hörte man einen Laut von ihr. Sechs Minuten vor 9 Uhr trat sie in das Zimmer, legte sich sogleich zu Bette, und mit dem Schlage 9 Uhr sagte sie:

»Nun gehet meine Reise an, ich brauche wieder 18 Minuten, bis ich sie vollende; wenn ich am ersten Grade der Unseligen vorüber bin, dann empfange ich meine Führer.«

Sie blieb nun einige Minuten still, und fing hierauf folgendermaßen zu sprechen an:

»Nun will ich Euch sagen, was ich aus Auftrag meiner Führer noch eröffnen muß, wiewohl ich schon einmal, aber nicht hinreichend genug, davon gesprochen habe; nämlich dieses: daß durch die Hurerei so unzählig viele Kindermorde vorgehen, diese Sünde werde gar zu häufig auch in wirklichen Ehen begangen, und diese nenne der Apostel Paulus die stummen Sünden. Eltern, welche diese Sünden begehen, werden zum Theil schon auf dieser Welt dafür bestraft, daß sie die ihnen von Gott bestimmt gewesene Zahl von Kindern gewaltsam verhindert haben, indem die Kinder, welche sie besitzen, gewöhnlich Ungeratene oder Krüppel sind und sie an ihnen nichts als Unglück und Unehre erleben; die Verantwortung solcher Ehegatten ist unsäglich schwer. Die Sünde des Ehebruchs sey gar nicht geringer als diese. In gleichem Grade stehen Knabenschänderei – was diese Sünde ist, wußte ich gar nicht – und die sogenannte sodomitische Sünden. Meine Führer sagen, wie abscheulich diese Sünden seyen, können sie mir gar nicht nahe genug an das Herz legen; Sünder der leztern Art nehmen in der andern Welt zum Theil thierische Gestalten an. Ich soll es frei sagen, daß diejenige Menschen, welche in diese Sünden gerathen sind, ganz aus der Gnade Gottes gefallen seyen, denn sie befehlen sich, wenn sie aufstehen und wenn sie sich niederlegen, weder Gott noch seyner Gnade. Wer das Gebet unterlasse, stelle sich, – ich muß es sagen, – nackend hin, denn da habe Teufel, Welt, das eigene Fleisch und Blut, die Erbsünde, Alles freien Zutritt. Versäumet ja das Gebet niemals! Auf diese Ermahnung legte sie einen ganz besonderen Nachdruck. Meine Führer sagen: alle diese Sünden stehen mit der Sünde des Mordes gegen sich und andere in der engsten Verbindung.«

»Ich habe meine Führer gefragt: ob es noch möglich sey, daß diese Sünder selig werden können? Darauf antworteten sie mir: es sey keine Sünde so groß, daß sie einem Menschen, wenn er wahrhaftig Buße thue, sich ernstlich bekehre, und wirklich Reue und Leid darüber trage, sie zum Theil auch vor Menschen bekenne, nicht vergeben werden könnte. Aber eine solche Buße und Bekehrung sey nicht sogleich geschehen, sie erfordere eine längere Zeit und Ausdauer im Guten. Wenn ein Mensch wegen Nachlaß seiner Kräfte von seinen Sünden lasse, das gelte durchaus für keine Bekehrung, vielweniger sey eine Vergebung zu erwarten; es sey nur mehr als zu bedauern, daß so gar wenige von dieser Gattung zu einer lebendigen Erkenntnis kommen. Diese seyen es, von denen in der Offenbarung Johannes geschrieben stehet: »Draußen sind die Hunde, die Zauberer, die Hurer, die Ehebrecher, die Abgöttischen und alle die lieb haben und thun die Lügen. Von diesen entrinne keiner dem dritten Grad der Verdammniß, wenn er nicht vorher wahrhaftige Buße gethan habe.«

»Ich bitte Alle und Jede, was ich nur bitten kann: spare ja Keines seine Buße auf das Todtenbette, ein Solches lauft Gefahr. Jede wahrhaftige Bekehrung fordert Zeit, sie ist gewiß nicht gleich geschehen. Was der Mensch in der Zeit des Glaubens ausrichtet, hat vieles für sich gegen dem, wenn es ihm jenseits auch leidentlich gehet, wo es durch Schauen und Erfahrung bewirkt werden muß, denn da geht es langsam. Ich darf nicht unbemerkt lassen, daß auch der Mond seine Abtheilungen hat, und wenn ein Mensch auch von hier aus sogleich in den Mond versezt wird, so hat er, wenn er nicht gleich vorankommt, alle Stufen in demselben durchzumachen, ehe er in eine höhere Seligkeit übertreten kann. Besonders haben diejenigen, die von dem ersten Grade der Unseligen in den Mond kommen, alle Grade in demselben durchzumachen; je höher man kommt, je besser ist es. Ein Gleiches ist auch in den andern Sternen der Fall.«

Sie machte nun eine kleine Pause, bald darauf aber sagte sie:

»Jezt bin ich oben. Ich werde heute in ein Reich von Kindern geführt, welche im achten und neunten Jahre sind; ich weiß die Ursache davon nicht anzugeben. – Das sind die lezten Kinder, welche noch Wärterinnen haben, aber Lehrer behalten sie, und auch diese haben wieder ihre Lehrer. Meine Führer sagen: sie seyen zwar auch Lehrer, aber dennoch haben sie ebenfalls Lehrer; sie erhalten Unterricht von den erschaffenen Engeln. Bis Eines von der Sonne aus in eine höhere Seligkeit versezt werde, das als ein Kind hieher gekommen sey, stehe eine geraume Zeit an, denn der Grade in der Sonne seyen sehr viele. Die Bewohner der Sonne können und dürfen nach erlangter Erlaubniß Besuche machen, die sich bis in das neue Jerusalem erstrecken, aber einen immerwährenden Aufenthalt können und dürfen sie daselbst nicht nehmen; die Ordnung Gottes dürfe im Geringsten nicht überschritten werden. Was Lehrer am Worte Gottes und in den Schulen betrifft, die von unserer Erde aus in die Sonne gekommen sind, und durch deren Eifer und Treue im Dienste des Herrn Mehrere zur Seligkeit geführt wurden, diese haben außerordentlich viel voraus; eben so auch besonders gut gesinnte und gottesfürchtige Regenten, ihre Staaten seyen groß oder klein gewesen.«

»Was aber diejenigen Lehrer, welche faul sind, in Sünden und Lastern leben, und sich ungetreu in dem Dienst ihres Oberhirten, welcher ist Jesus Christus, beweisen, für ein Gericht, Verantwortung und Verdammniß auf sich laden, das sei unaussprechlich, sagen meine Führer; denn die Seelen derer, die durch ihre Schuld verloren gehen, es seye durch Wandel, Lehre rc., werden alle von ihnen gefordert; stelle dir – sagen meine Führer – die Anklagen gegen dieselben in den Reichen der Unseligen und Verdammten vor! – Die Regenten-Pflichten sind schwere, schwere Pflichten. – Ich schäme mich vor mir selbst, daß ich vorher von so vielen Dingen so wenig Einsichten und Begriffe hatte, und Vieles ist mir vorher gar nie beigefallen. Mein Bruder hat sich meiner Unwissenheit halber schon einigemale wie gewundert, dagegen sind ihm aber auch hie und da Fragen aufgefallen, die ich an ihn machte.«

»Meine Reise gehet bald zurück. – Die Größe der Seligkeiten bei den Kindern richtet sich nach dem Alter. – In eine Stadt kam ich heute nicht, sondern nur in ein sehr großes Gebäude und in einen Saal. Dieser ist sehr voll; die Kinder sind in demselben abgetheilt und haben viele Lehrer, auch bemerke ich hier Lehrbücher. Der Saal ist zu schön, die Kinder mit ihren Kronen und Kleidungen zu herrlich; die Liebe und Eintracht unter denselben weiß ich gar nicht genug zu bewundern. Um das Gebäude herum sind Gärten und andere freie Pläze, welche aber den Gärten in der Schönheit wenig nachgeben. Ich werde heute in keinen Garten geführt, aber was das für Gärten sind! je weiter, je herrlicher und schöner. Meine Rückreise hat bereits begonnen. Nicht weit von dem Gebäude ab, in welchem ich war, liegt eine große Stadt, in welche ich aber nicht geführt worden bin.«

Den Namen dieser Stadt hat sie nicht angegeben, es ist aus Versehen auch nicht danach gefragt worden. Man bemerkte, daß sie mit ihren Führern eine Unterredung habe; nach einem Stillschweigen von mehreren Minuten fing sie wieder an zu sprechen:

Ich habe meine Führer gefragt: wo denn die Kinder, welche nach der Geburt unsers theuern Heilandes auf Befehl des damaligen Königes Herodes so gewaltsamer Weise ermordet worden sind, ihren Aufenthalt in den Seligkeiten haben? Darauf erhielt ich folgende Antwort: Diese sind nun alle als Blutzeugen um des einzigen Welterlösers Jesu Christi willen in das neue Jerusalem versezt; das sind die 144,000, die das neue Lied vor dem Throne, vor den vier Thieren und vor den Aeltesten singen, diese sind's, die sich mit Weibern nicht beflecket haben, denn sie sind Junggesellen. Diese sind erkaufet von den Menschen, zu einem Erstlinge, Gott und dem Lamme. Das seyen aber, sezen meine Führer noch hinzu, bei weitem nicht alle Auserwählte, das sey nur eine einzige Schaar, deren gebe es noch viele, und zum Theil auch noch viel zahlreichere, aber je nach ihren besonderen Arten und Verrichtungen.«

Nach einer kleinen Weile sagte sie:

»Meine Führer begleiten mich nun schon einigemale nur bis dahin, wo ich an dem ersten Grade der Unseligen vorüber reise und empfingen mich auch da. – Es will sich wieder Eines an mich anschließen, aber so wehe es mir auch thut, so muß ich ein Jedes zurück weisen; wenn ich solchen Wesen die Unmöglichkeit, ihnen in etwas behülflich seyn zu können, vorstelle, was sie selbst auch gar wohl wissen, so weichen sie.«

Man fragte sie, warum sie denn nie eines namentlich angebe? Darauf erwiederte sie:

»Wie so oft sagte ich schon, daß ich dieses niemals thun dürfe; mein Führer hat mir mehrmalen gesagt, daß dieses gegen die Geseze der Ewigkeiten wäre; eine fernere Belästigung mit derlei Fragen würde mich sehr betrüben. – Nun bin ich zurück. Bruder wecke mich auf die angegebene Weise.«

Als sie erwachte, schlug es 10 Uhr; voll Liebe und Heiterkeit sagte sie:

»Heute wandelt mich keine Schwäche an, dieß ist das Ganze, das ich weiß.«

Sie unterhielt sich kaum noch 10 Minuten mit den Anwesenden, und verfiel darauf in einen ganz gesunden natürlichen Schlaf. Erst des andern Morgens um halb 8 Uhr erwachte sie, fühlte sich gestärkt, und war ganz heiter.

*

Fortsezung der Reisen in die Sonne.

Was die übrigen fünfzehn Reisen in die Sonne betrifft, so wird das, was von einzelnen Reisen angegeben werden kann, in Nachfolgendem geschehen; im allgemeinen muß jedoch hier bemerkt werden, daß sie die Herrlichkeiten und Seligkeiten immer schöner und herrlicher beschrieben hat. Sehr oft bewunderte sie das unendliche Gebiet Gottes, von welchem sie mehrmals sagte:

»Wenn man von der Sonne aus wieder in die Höhe sieht, so ist es gerade, in Hinsicht des Sternenheeres, als wenn wir von unserer Erde aus bei einer sternenhellen Nacht das Firmament betrachten; nur ist in so ferne ein sehr großer Unterschied, weil man von der Sonne aus die Sterne zur Tageszeit auch sieht, weil in den seligen Ewigkeiten nie mehr eine Nacht eintritt. Es ist hier viel heller und klarer, als auf unserer Erde der allerreinste und unumwölkteste Tag, auf unserer Erde ist nur eine Dämmerung gegen die Helle in der Sonne. Die Luft ist viel feiner und leichter; ein Gewölke überzieht dieselbe nie, und eine Veränderung der Luft tritt wieder nicht ein. Die Wärme ist nicht ermattend und niederdrückend, sondern sehr erquickend, denn die ganze Luft ist voll des köstlichsten Wohlgeruches. In der Sonne sind auch Berge, jedoch nicht sehr hoch, aber äußerst schön geformt. Städte, Gärten und Blumen habe ich noch gar keine gesehen, aber Bäume sind in Menge da, auf vielen habe ich die herrlichsten Früchte verschiedener Art wahrgenommen. Auch sind Waldungen und Flüsse in der Sonne, Thiere aber sehe ich keine.«

»Meine Führer sagen mir: wenn ich die Sonne nach dem Einzelnen, was mir gezeigt werde, und nach menschlicher Weise bereisen wollte, so hätte ich viele tausend Jahre damit zuzubringen.«

In ihrer

*

vierten Reise in die Sonne

sagte sie unter anderm folgendes:

»Ich werde diesesmal in eine Stadt geführt, welche nach unserer Sprache den Namen: des Sohnes Stadt hat. In dem Versammlungs-Saale derselben, woselbst sich Kinder von 4 und 5 Jahren befinden, sehe ich die Mutter unsers Heilandes, sie sizt wie auf einem Altare, ihre Krone und Kleidung ist ganz majestätisch; ich kann sie vor Klarheit und Herrlichkeit beinahe gar nicht anschauen, um ihre Krone sind 3 Schnüren mit den edelsten Perlen angebracht.«

»Meine Führer sagen mir: nicht das, daß sie den Sohn Gottes des Allerhöchsten geboren hat, habe ihr diese hohe Seligkeit bewirkt, sondern dieß, daß sie sich schon von seiner Empfängniß und zartesten Kindheit an davon überzeugte, daß er kein gewöhnlicher Mensch sey, daß wirklich etwas göttliches in ihm liege, und daß sie in der Demuth, mit aller Treue und Glauben an ihn, und im Thun und Halten seiner Gebote bis an ihr Lebensende unerschütterlich geblieben sey, das habe ihr diese hohe Ehrenstelle gebracht. Meine Führer sagen: wenn Gott einen Menschen zu großen Thaten und Ausführungen auf dieser Welt gebrauche, so habe er dadurch zum Seligwerden nicht das Geringste voraus, wenn er nicht wie der Niedrigste wahrhaftig Buße thue, und sich von ganzem Herzen und von ganzer Seele zu dem Herrn seinem Gott bekehre; wohl aber gereiche es einem Solchen, wenn er dabei die Wege Gottes übersehe, zu einem großen Gericht.«

»Auch sagen mir meine Führer: die Empfängniß unseres Heilandes bleibe in ewige Ewigkeiten, sowohl für die erschaffenen Engel, als auch die selig Abgestorbenen, ein Geheimniß. Der Fluch: ›Ich will dir viel Kummer schaffen, wenn du schwanger wirst‹ und: ›mit Schmerzen sollst du Kinder gebären‹ habe die Mutter unseres Heilandes gar nicht angegangen, denn er sey, wie David sagt: nicht aus sündlichem Samen gezeugt und empfangen worden.«

Von ihrer fünften Reise in die Sonne können folgende Angaben gemacht werden:

»Ich werde heute in einem prächtigen Garten geführt, die Einfassung um, und die Thore in demselben, sind außerordentlich schön. In diesem Garten wimmelt es von Engeln, sowohl von erschaffenen, als von seligen; es sind auch eine Menge Kinder hier. Alle Wege aber sind wieder schmal, Bäume sind nicht viele vorhanden, Blumen aber unzählige; von diesen gehet ein so herrlicher und starker Geruch hervor, daß ich davon wie geschwächt werde. In einen Saal komme ich heute nicht, aber in eine wunderschöne Stadt, ihr Name ist Noah

Während der Durchwanderung durch die Stadt bemerkte man an ihr fortwährend nichts als eine große Bewunderung; als sie dieselbe durchwandert hatte, sagte sie:

»Ich komme wieder durch einen mehr als schönen Garten, wenn mir durch meinen Mitführer Gölz nicht ein stärkendes Wasser gegeben würde, so würde ich zu schwach. Mein Bruder hat mich in meinen Sternen-Reisen oft auf die Schönheiten aufmerksam gemacht, welche ich in der Sonne antreffen werde; aber er hat mir bei weitem nur das allerwenigste gesagt, denn es ist Alles viel herrlicher und schöner, als er mir angab. – Meine Rückreise beginnt, fragt mich in derselben ja nichts, indem ich mich einzig und allein mit meinem Führer unterhalten will.«

Am 2. Januar 1838 machte sie

*

die sechste und siebente Reise in die Sonne.

In denselben wurde sie, in Folge der zuvor geschehenen Erlaubniß, jedesmal in der Hinreise, wieder um Heilmittel angegangen. Sie beschrieb wieder Alles herrlicher als vorher, traf den Stadtpfarrer Renz, und einen Auserwählten, welchen sie auf Erden kannte, an, und wurde zu Kindern von 6 und 7 Jahren geführt. Sie sahe abermals die Mutter des Sohnes Gottes wie auf einem Throne sitzend, ertheilte am Ende kräftige Ermahnungen und forderte zu strenger Wachsamkeit auf.

*

Die achte und neunte Reise in die Sonne geschahen am 3. Januar.

In diesen wurde sie zu keinen Kindern, sondern zu alten Personen, welche bis zu den Seligkeiten der Sonne herangewachsen seyen, geführt, bezeichnete aber solche nicht genauer. Sie bemerkte, daß die zu große Herrlichkeit, Musik und Gesang, ihr beinahe unerträglich seyen, sie werde sehr geschwächt und bedürfe ihre beiden Führer recht wohl, und wenn sie nicht von oben her gestärkt würde, so müßte sie vor lauter Herrlichkeit unterliegen.

Vor dem Erwachen von der neunten Reise sagte sie:

»Morgen muß ich 5 Reisen in die Sonne machen; die erste beginnt bis 9 Uhr, die zweite um 11 Uhr, die dritte um 3 Uhr, die vierte um 5 und die fünfte um 7 Uhr.«

Man fragte sie, da sie doch bei den heutigen zwei Reisen so sehr geschwächt worden sey, wie es ihr bei 5 Reisen ergehen werde? Darauf erwiederte sie:

»Gott, der mich zu diesem ausersehen hat, wird mir die erforderliche Kraft verleihen, es ist mir um deßwillen nicht bange. Fraget in denselben nicht zu viel um Heilmittel.«

Nach dem Erwachen von der neunten Reise war sie ganz schwach.

*

Die zehnte, eilfte, zwölfte, dreizehnte und vierzehnte Reise in die Sonne

fanden am 4. Januar Statt.

Sämmtliche enthalten nichts als wiederholte Erzählungen von Herrlichkeiten und Schönheiten, immer eine größer und schöner als die andere, sie kam in denselben zu keinen Kindern mehr, sondern zu erwachsenen und erschaffenen Engeln, und rühmte die immer mehr wachsende Liebe, Eintracht und Zufriedenheit. Unter anderm gab sie an, daß sich in der Sonne 2 kleine Berge befinden, welche eigentlich zur Zierde der Umgegend dienen; große Berge habe sie keine wahrgenommen. Städte, Gärten und die freien Pläze übertreffen alles wunderschöne, sie sagte darüber:

»Verlanget ja keine irdischen Vergleichungen von mir, ich könnte sie unmöglich geben. Wenn alle Engel, und zwar ein jeder mit 100,000 Zungen reden würden, so wären sie doch lange nicht vermögend, nur ein Theil dieser Herrlichkeiten auszusprechen.«

Bei einer dieser Reisen waren 2 Doktoren der Medicin anwesend, einer derselben ließ folgende ungereimte Frage an sie stellen: ob die Verdammten auch Hörner und Geisfüße haben? Nach einer kurzen Pause antwortete sie:

»Ich habe die Verdammten abscheulich angetroffen, aber mit Hörnern und Geisfüßen sah ich Keinen. Ihre Gestalten sind aber mehr als abschreckend. Derjenige, welcher diese Frage an mich hat stellen lassen, solle sich ja recht hüten, daß er die des dritten Grades nicht durch eigene Erfahrung kennen lernt, denn sein Schicksal wäre weit über das unglückliche und traurige hinaus.«

Sobald sie in den Schlaf kam, nahm ihre Bildung stets eine verklärte und hellere Gestalt an, welche sich immer stärker zeigte, je schwächer sie wurde. Nach jeder Reise mußte sie geweckt werden. – Der natürliche Schlaf nach der vierzehnten war sehr stärkend.

Am 5. und 6. Januar machte sie

*

die fünfzehnte, sechzehnte, siebenzehnte und achtzehnte Reise in die Sonne.

In diesen Reisen kam sie auf einen nicht hohen Berg, in mehrere Gärten und Städte. Folgendes sind ihre Angaben:

»Meine Führer haben mich in diesen Reisen wieder etwas höher geführt, als ich der Ordnung nach hätte geführt werden sollen. Ich sehe wieder Alles um viel vollkommener als zuvor. – Der Urquell-Engel sind viele da, und eines jeden Name stehet auf seinem Rücken mit mehr als hellglänzenden goldenen Buchstaben, was die von unserer Erde hergekommenen noch nicht haben; dieses ist eine besondere Auszeichnung, deren sie auch in den Kronen haben. Meine Führer sagen mir, daß diese Engel hauptsächlich zum Abholen der Seligen gebraucht werden, welche gleich von der Erde aus eine höhere Stufe von Seligkeit erlangen. Was von unserer Erde aus sogleich in die Sonne, oder in das neue Jerusalem komme, wird sogar mit Musik und Gesang abgeholt, deren seyen es aber, Kinder ausgenommen, im Ganzen genommen, freilich nur wenige; über solche sey in der ganzen Sonne eine sehr große Freude und Jubel. Die Selige, welche ich in diesen Reisen treffe, die von unserer Erde herüber gekommen sind, geben einen Sonnenstrahl aus ihren Augen, was auch bei den erschaffenen Engeln, aber in einem noch höhern Grade allgemein ist.«

»Ich gestehe frei, daß mir die Herrlichkeiten, Musik und Gesang beinahe unerträglich sind, wenn ich für die Reisen in das neue Jerusalem nicht zum Voraus gestärkt würde, so wäre ich ganz und gar nicht vermögend, solche zu ertragen. Die Liebe, Eintracht und Zufriedenheit, und die freundschaftlichen Unterredungen der erschaffenen Engel, mit den von unserer Erde hinüber gekommenen, kann ich bei weitem nicht genug rühmen; Leztere erhalten von den erschaffenen Engeln Unterricht. Hier kann man mit der größesten Wahrheit sagen: daß es eine Brüder- und Schwesterschaft sey. Denke sich ja keine Seele, daß unter den Seligen nur im weitesten Sinne eine Untreue, ein Höherdünken, oder gar Uebermuth nur im Mindesten Statt finde; hier ist Alles klar und lauter. Meine Führer sagen, ein Hinterhalt könnte und dürfte bei den Seligen vom niedersten bis zum höchsten Grade gar nicht Statt finden: es sey ein Jedes nicht nur mit seiner Seligkeit sehr zufrieden, sondern es habe auch die volleste Ueberzeugung, daß es das, was es sey, aus lauter Gnade und Barmherzigkeit um Jesu Christi willen sey; ein jedes halte sich für mehr als selig, und schon das Vorgefühl der Gewißheit des Wachsthumes vergrößern ihre Seligkeiten immer mehr. Von allen Religionen, Nationen, Zungen und Sprachen sind Selige hier, unter welchen nicht blos Kinder zu verstehen sind. Meine Führer sagen, die Sonne sey nicht leer, dennoch aber wäre noch Raum für unzählige Millionen vorhanden.«

»Die Himmelskörper unter der Sonne erhalten ihr Licht alle von der Sonne, welche unsere Erde bescheint. Wir glauben, wenn wir das Sternenheer bei heller Nacht beobachten, mit unsern kurzsichtigen Augen, daß die Sterne beinahe in einer gleichen Höhe stehen, dieses ist aber bei weitem nicht so, sondern sie stehen weit, weit von einander; denjenigen, welche ober der Sonne stehen, sind von unserer Erde aus nur die allerwenigsten sichtbar. Wenn die Menschen nur die Schöpfungen Gottes, welche über ihnen sind, doch ja nur im Mindesten beachten würden, so sollte ein Jedes denken: wie es denn nur möglich seyn kann, daß nicht ein Jedes an einen allmächtigen Schöpfer Himmels und der Erde glaube! Ich will von denjenigen schweigen, welche keinen Erlöser und heiligen Geist anerkennen, und eben so wenig von einer Belohnung des Guten und Bestrafung des Bösen etwas wissen wollen.«

»Meine Führer sagen, wie sehr es der Dreieinigkeit Gottes daran gelegen sey, daß jeder Mensch selig werde: das vermögen die Engel selbst nicht auszusprechen; sie fügen aber bei: durch dieses Nichtwollen, ja gewaltsame, muthwillige und sogar boshafte Verlieren dieser so unendlich großen Seligkeiten, verliere die Gottheit nicht das allergeringste an Hoheit und Herrlichkeit. Diese Elenden thun Gott deshalb nicht den allergeringsten Abbruch, sondern nur sich selbst, und das aus eigener Schuld, die Gottheit bleibe frei und rein. – In der Sonne habe ich viele, viele unaussprechliche Worte gehört, welche ich nicht vermögend wäre, nur nachzusprechen; im Gegentheil muß ich mich schämen, daß ich nur zu wenig von dem gewußt und verstanden habe, was ich habe sagen können.«

In diesen Reisen hat sie auch bedeutende Heilmittel angegeben, nur ist zu bedauern, daß solche nicht allenthalben nach Vorschrift gebraucht, und daher gar oft verkannt worden sind.

* * *


 << zurück weiter >>