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Inhalt

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  • Vorwort.
  • Hänslein mit dem Strauße.
  • Die Geschichte von den Nasen.
  • Vom Metallherrscher.
  • Der lustige Schwanda.
  • Wie man in die Tunke gerathen kann,
  • Von den zwölf Monaten
  • Die Waise im Radhost.
  • Der böse Geist im Dienste.
  • Die Reise zur Sonne.
  • Das hergestellte Eheglück
  • Warum die Hunde die Katzen anknurren
  • Das goldene Spinnrad
  • Der gebesserte Schuster.
  • Wie der Wagner König ward.
  • Der schwarze Knirps.
  • Die Taube mit den drei goldnen Federn.
  • Der verrätherische Diener.
  • Der gute Rath!
  • Der Heiland unterwegs.
  • Die Strafe nach dem Tode.
  • Die bekehrten Faulenzer.
  • Die zwei Gevattern.
  • Die zwei Knäuel.
  • Der gläserne Berg.
  • Vom Schafhirten und dem Drachen.
  • Der Teufel gebändigt.
  • Der Thiere Herbstgespräch.
  • Wer hat die Tauben gegessen?
  • Der Lange, der Breite und der Scharfäugige
  • Die vier Brüder.
  • Die gefundene Braut.
  • Von der Mutter und ihrem Sohne.
  • Die Wallfahrterin.
  • Žitek, der Hexenmeister.
  • Der Teufel geprellt.
  • Der Köhler und Kaiser Maximilian II.
  • Das Sonnenroß.
  • Rarasch und Schotek.
  • Die Waldfrau.
  • König Iltiß.
  • Kleinigkeiten.
  • Heitere und scherzhafte Lieder, Balladen und Romanzen.
  • Ernstere, weh- und schwermüthige Lieder, Balladen, Romanzen.
  • Geistliche Lieder, Legenden, Sprüchwörter.
  • Sprüchwörter.
  • Musikalischer Anhang
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Warum die Hunde die Katzen anknurren

 

und warum die Katzen den Mäusen feind sind

Von dem Menschen, dem Herrn aller Erdengeschöpfe, bekamen die Hunde das Privilegium, ihn auf seinen Wegen zu begleiten, sein Haus und Eigenthum zu bewachen, und ihm bei seinen verschiedenen Geschäften behülflich zu sein. Durch solchen Vorzug wurden die Hunde nicht wenig stolz, die Katzen aber beneideten sie. Daher hielten die Katzen einen Landtag und beschlossen, den Hunden ihr Privilegium zu nehmen. So geschah's. Die Katzen stahlen bei der ersten Gelegenheit das besagte, auf Pergament geschriebene Hundeprivilegium und schleppten es in eine Kammer unter altes Rumpelwerk. Dort fand es eine Maus, als sie Nahrung suchte, lief sogleich voll Freude zu ihren Schwestern, und zeigte ihnen an, welch rare Sache sie gefunden. Die Mäuse hielten Rath, was sie thun sollten, damit das kostbare Privilegium in ihrer Gewalt bliebe. Lange konnten sie nicht recht einig werden, bis sich die älteste von ihnen erhob und sprach: »Schwestern, mich bedünkt, es wird das Beste sein, wenn wir das Privilegium aufessen. So bemächtigen wir uns seiner vollkommen, und brauchen nicht zu fürchten, daß es uns jemand wieder entreiße!« Der Vorschlag gefiel allen; sie begaben sich ohne Verzug zu dem Festschmaus, und aßen das Privilegium auf, daß nicht das kleinste Stückchen übrig blieb. Nach einiger Zeit hatten die Hunde eine Versammlung, und befahlen ihrem Archivar, das Privilegium zu holen, damit die erlauchte Versammlung Einsicht nehmen könnte. Der Archivar mußte wider Willen mit der Sprache heraus, die Katzen hätten es gestohlen; denn das hatte er indeß schon in Erfahrung gebracht. Die Hunde fuhren sogleich auf die Katzen los, sie möchten ihnen, wenn sie wollten, im Guten das Privilegium herausgeben. Die Katzen leugneten zuerst; als sie jedoch von den Hunden sehr gedrängt wurden, beschlossen sie, es ihnen auszuliefern. Nun fuhren die Katzen wieder auf die Mäuse los, indem sie sagten, in die Kammer zu dem alten Rumpelwerk, wo sie das Privilegium aufbewahrt hätten, habe Niemanden der Zutritt freigestanden als den Mäusen; sie sollten also Rede stehen. Die Mäuse aber konnten das Privilegium nicht herausgeben, weil sie es nach dem Rathe ihrer ältesten Schwester aufgegessen hatten. Und von dieser Zeit wurden die Katzen von den Hunden entsetzlich gehaßt und furchtbar verfolgt. Die Katzen jedoch schworen des Hasses und der Verfolgung wegen, die sie von den Hunden zu erleiden hatten, unaufhörlichen Krieg gegen die Mäuse zu führen. Darum knurren die Hunde die Katzen an, und darum sind die Katzen den Mäusen feind.


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