Jakob Wassermann
Das Gold von Caxamalca
Jakob Wassermann

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Unterdessen hatte es sich begeben, daß der Dolmetscher Felipillo, in seiner renegatischen Auflehnung auf der Bahn des Verrats immer weiter getrieben, eine der jungen Frauen des Inka in sinnlicher Besessenheit verfolgte. Solches hatte er vordem nicht einmal in einem Traum gewagt; es war das größte Verbrechen, das ein Peruaner begehen konnte. Atahuallpa sagte zum General, ein derartiger Schimpf, von einem so niedrigen Menschen an ihm verübt, sei schwerer zu erdulden als seine Gefangenschaft. Er war fahl um die Nase, als er es sagte.

Da wurde Felipillos Haß gegen den früher allmächtigen Gebieter maßlos, und er nahm sich vor, ihn vollends zu verderben. Er beschuldigte ihn beim General, daß er sich mit Callcuchima heimlich verschworen habe, die Spanier zu überfallen und bis auf den letzten Mann zu erschlagen. Diese Verleumdung erhärtete er mit den stärksten Eiden.

Mehr gewillt zu glauben als wirklich glaubend, schenkte Pizarro seinen Worten Gehör. Es zeigte sich ihm da ein Weg, wie er sich der gefährlichen Verpflichtung, den Fürsten frei zu geben, entziehen konnte, und er war gesonnen, den Vertrag zu brechen, sei es auf welche Art immer, mit Gewalt oder mit List.


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