Laurence Sterne
Tristram Shandy
Laurence Sterne

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42. Kapitel.

Ehe der Corporal aber beginnt, muß ich Ihnen erst eine Schilderung seiner Stellung geben; – sonst könnte er in Ihrer Einbildungskraft irgend eine unbequeme Haltung haben – steif – senkrecht – das Gewicht seines Körpers gleichmäßig auf beide Beine verteilt; – das Auge gerade aus wie in Reihe und Glied; – den Blick starr, die Rede krampfhaft in der linken Hand wie sein Gewehr. – Mit einem Wort, Sie könnten sich Trim ausmalen, wie er etwa in seiner Abtheilung und fertig zum Gefecht stand. – Seine Haltung war aber eine total verschiedene.

Er stand so, daß sein Körper schwebte und sich vorwärts neigte, so daß er etwa einen Winkel von 85½ Grad mit der Horizontalebene bildete; – die geübten Redner, denen ich dies sage, wissen sehr gut, daß dies der ächte überzeugende Einfallswinkel ist; man kann allerdings unter jedem andern Winkel ebenfalls sprechen und predigen – gewiß; – und es geschieht auch alle Tage, – aber mit welcher Wirkung – das mag die Welt entscheiden.

Und zeigt nicht zugleich der Umstand, daß gerade ein Winkel von 85½ Grad mit mathematischer Genauigkeit nöthig war, nebenbei, in welchem engen Verhältniß Künste und Wissenschaften zu einander stehen?

Wie der verwünschte Corporal Trim, der nicht einmal einen spitzigen Winkel von einem stumpfen unterscheiden konnte, dazu kam, diesen so genau zu treffen; – oder ob es Zufall, natürliches Geschick, richtiges Gefühl oder Nachahmung war, das soll in demjenigen Theil der Cyclopädie der Künste und Wissenschaften erläutert werden, wo die mitwirkenden Theile der Beredsamkeit des Senats, der Kanzel und der Gerichtsschranke, des Kaffeehauses, des Schlafzimmers und Kamins abgehandelt werden.

Er stand – ich widerhole es, um mit einem Blick ein Bild von ihm zu erhalten, mit dem Körper schiebend und etwas vorwärts geneigt – etwa mit7/8 seines ganzen Gewichts auf dem rechten Bein – den Vorderfuß seines linken Beins, dessen Gebrechen bei dieser Haltung nicht nachtheilig war, etwas vorgeschoben, – nicht seitwärts und nicht gerade vorwärts, sondern in einer Linie zwischen beiden – sein Knie gebogen, aber nicht stark – so daß es noch in die Grenzen der Schönheitslinie fiel – und muß ich hinzufügen, auch der Wissenschaft; denn es hatte den achten Theil seines Körpers zu tragen – so daß in diesem Fall die Stellung des Beines bestimmt ist – denn der Fuß konnte nicht weiter vorgesetzt, das Knie nicht mehr gebogen werden, als ihm mechanisch gestattet war, um eben jenen achten Theil seines ganzen Gewichts darauf zu nehmen und zu tragen.

Diese Stellung empfehle ich den Herrn Malern – ich brauche wol nicht hinzuzusetzen, den Herrn Rednern? – ich glaube nicht: denn wenn sie es nicht von selbst so machen, fallen sie nothwendig auf ihre Nasen.

So viel von Corporal Trims Rumpf und Beinen. – Er hielt die Rede lose, doch keineswegs nachlässig in der linken Hand, etwas oberhalb der Magengegend und ein wenig von der Brust entfernt; – sein rechter Arm fiel nachlässig an seiner Seite herab, wie Natur und das Gesetz der Schwerkraft verlangten, – die Hand war jedoch geöffnet und den Zuhörern zugekehrt, um sobald dies erforderlich wäre, dem Gefühl nachzuhelfen.

Corporal Trims Augen und Gesichtsmuskeln standen in vollkommenem Einklang mit den übrigen Körpertheilen, – er blickte frei weg – ungezwungen – etwas sicher – aber nicht übergreifend.

Der Kritiker frage nicht, wie Corporal Trim zu all dem kommen konnte – ich habe ihm bereits gesagt, es solle seine Erklärung finden; – so stand er jetzt einmal vor meinem Vater, vor meinem Onkel Toby und vor Dr. Slop; – mit so vorhängendem Leibe, so abstehenden Beinen und einem solchen rednerischen Schwung in der ganzen Gestalt, daß ein Bildhauer darnach hätte modelliren können; – ja ich zweifle ob das älteste Mitglied eines Collegiums – oder der Professor des Hebräischen selbst viel daran hätte verbessern können. Trim machte eine Verbeugung, und las wie folgt:

Die Predigt.
Ebräer XIII. 18.

– »Unser Trost ist der, daß wir ein gutes Gewissen haben.«

Unser Trost! – unser Trost ist, daß wir ein gutes Gewissen haben!

Trim, unterbrach ihn mein Vater, Sie legen einen ganz unrichtigen Accent auf die Worte; Sie rümpfen ja die Nase; Mann, und lesen in einem so spöttischen Tone, als ob der Pfarrer dem Apostel eines anhängen wollte.

Erlauben Euer Gnaden, das will er auch, erwiderte Trim. Oho! sagte mein Vater und lächelte.

Trim wird wol Recht haben, bemerkte Dr. Slop; denn die schnippische Art, wie der Verfasser (der wie ich aus Allem entnehme ein Protestant ist) den Apostel citirt, beweist, daß er ihm zu Leibe steigen will; – wenn er es nicht schon bereits durch diese Behandlungsweise gethan hat. – Aber woraus, entgegnete mein Vater, schließen Sie so schnell, daß es ein Redner unserer Kirche ist, Dr. Slop? denn so viel ich bis jetzt davon verstehe – könnte er jeder Kirche angehören. – Weil er, erwiderte Dr. Slop, wenn er einer der Unsrigen wäre, es sich ebenso wenig erlauben dürfte sich so etwas herauszunehmen, als einen Bären am Bart zu zupfen. Wenn es bei uns Jemand wagte, einen Apostel – einen Heiligen – oder auch nur die Spitze seines Nagels zu kränken, würde man ihm die Augen auskratzen, Herr. – Wie? der Heilige selbst? fragte mein Onkel Toby. – Nein, versetzte Dr. Slop, aber er würde ein altes Haus über den Kopf bekommen. – Sagen Sie, ist die Inquisition ein altes Haus oder ein neues? fragte mein Onkel Toby. – Ich verstehe mich nicht auf Architektur, erwiderte Dr. Slop. – Erlauben Sie, fuhr Trim dazwischen, die Inquisition ist das elendeste – erspare uns deine Beschreibung, Trim, ich bitte dich, sagte mein Vater, ich habe schon genug am Namen. – Thut nichts, entgegnete Dr. Slop, sie hat auch ihr Gutes; ich will sie zwar nicht vertheidigen, aber in einem solchen Falle würde sie den Betreffenden bald bessere Manieren lehren; wenn er in dieser Weise vorginge, dürfte er versichert sein, der Inquisition zur Strafe ausgeliefert zu werden. – Dann möge Gott ihm beistehen, sagte mein Onkel Toby. – Amen, setzte Trim hinzu, ich habe leider einen armen Bruder, der seit vier Jahren in den Kerkern der Inquisition sitzt – davon hab' ich ja noch nie ein Wort gehört, rief mein Onkel Toby hastig; wie kam er denn dahin, Trim? – O Herr, das Herz im Leibe wird Ihnen über der Geschichte bluten, – wie es mir tausend Mal geblutet hat; – aber die Geschichte ist zu lang, als daß ich sie jetzt erzählen könnte; – ich werde sie Euer Gnaden einmal von einem Ende bis zum andern erzählen, wenn ich neben Ihnen an unsern Befestigungen arbeite. – Aber in wenig Worten ist die Sache die: – mein Bruder Tom ging als Diener nach Lissabon – dort heirathete er die Wittwe eines Juden, die einen kleinen Laden hatte und Würste verkaufte, und das gab auf irgend eine Weise den Grund ab, daß man ihn einmal Mitten in der Nacht aus dem Bette holte, wo er mit seinem Weib und zwei kleinen Kindern lag, und ihn gerades Wegs nach der Inquisition schleppte, wo nun, Gott steh' ihm bei! fuhr Trim fort und seufzte tief auf – der arme brave Bursche bis heutiges Tages liegt. Er war eine so ehrliche Seele, als je eine auf Gottes Welt herumlief, setzte Trim hinzu und zog sein Taschentuch heraus.

Die Thränen flossen Trim schneller über die Wangen herab, als er sie abwischen konnte. – Einige Minuten lang war es todtstille im Zimmer. – Gewiß ein Beweis der Theilnahme!

Komm, Trim, sagte mein Vater, als er bemerkte, daß der Schmerz des armen Burschen sich etwas Luft gemacht hatte – lies weiter – und schlag dir die traurige Geschichte aus dem Kopf: – es thut mir leid. daß ich dich unterbrochen habe; aber ich bitte dich, beginne die Predigt von Neuem; – denn wenn der erste Satz, wie du sagst, einen tadelnden Charakter hat, so bin ich sehr begierig zu hören, was der Apostel gethan hat, daß man ihm so kommt.

Corporal Trim wischte sich das Gesicht ab und steckte das Taschentuch wieder ein; dann machte er eine Verbeugung wie vorhin und begann von Neuem.

Die Predigt.
Ebräer XIII. 18.

»Unser Trost ist der, daß wir ein gutes Gewissen haben.«

Unser Trost! – unser Trost ist, daß wir ein gutes Gewissen haben. Wahrlich, wenn es etwas in diesem Leben gibt, worauf sich ein Mensch verlassen kann, und das er auf die unzweifelhafte Weise kennen lernen kann, so ist es gewiß das – ob er ein gutes Gewissen hat oder nicht.

(Jetzt bin ich überzeugt, daß ich Recht habe, sagte Dr. Slop.)

Wenn ein Mensch überhaupt denkt, kann er dem wahren Zustand dieser Sache nicht fremd bleiben: – er muß seine eigenen Gedanken und Wünsche kennen; – er muß sich seiner vergangenen Bestrebungen erinnern, und wissen, welche Triebfedern und Beweggründe im Allgemeinen die Handlungen seines Lebens bestimmt haben.

(Das kann er nicht ohne einen Beistand, sagte Dr. Slop.)

In andern Dingen können wir uns durch den falschen Schein täuschen lassen, und wie der Weise klagt: »Nur schwer errathen wir die Dinge recht, die auf Erden vor sich gehen; und nur mit Mühe erforschen wir die Dinge, die vor uns liegen.«Buch der Weisheit, 9. Kap. 16. Vers. Hier aber findet das Herz alle Zeugen und Thatsachen in sich selbst; – es kennt das Gewebe, das es selbst gewoben – kennt sein Korn und seine Feinheit, und den genauen Antheil, den jede Leidenschaft je nach den Mustern, welche die Tugend oder das Laster ihm vorgelegt haben, an seiner Arbeit hat.

(Die Sprache ist gut, und ich muß sagen, Trim liest sehr gut, bemerkte mein Vater.)

Da nun das Gewissen nichts anderes ist, als die Kenntniß, welche das Herz von sich selbst besitzt, und die beifällige oder tadelnde Beurtheilung, welche es den einzelnen Handlungen unseres Lebens unvermeidlich zu Theil werden läßt; so ergibt sich hieraus klar, daß, wenn dieses innere Zeugniß gegen einen geht und er sich selbst anklagt, er nothwendig schuldig sein muß; – und umgekehrt, daß wenn das Facit ein günstiges ist und sein Herz ihn nicht verdammt, – es nicht blos eine Sache des Trostes oder des Glaubens ist, wie der Apostel sagt, vielmehr eine Sache der Gewißheit, daß das Gewissen gut ist und der Mensch es somit auch sein muß.

(Dann hätte also der Apostel Unrecht, sagte Dr. Slop, und der protestantische Geistliche Recht. – Nur Geduld, erwiderte mein Vater – wir werden gleich sehen, daß der heilige Paulus und der protestantische Geistliche der gleichen Ansicht sind. – Ja ja, versetzte Dr. Slop, so ganz gleich wie Ost und West; das kommt aber Alles von der Preßfreiheit her, fuhr er fort und hob die Arme zum Himmel.

Wenn's hoch kommt, so handelt es sich hier um die Canzelfreiheit, bemerkte mein Onkel Toby, denn es scheint nicht, daß die Predigt gedruckt wurde oder es je werden wird.

Mach weiter, Trim, sagte mein Vater.)

Auf den ersten Anblick möchte die Sache unter diesem Gesichtspunkte erscheinen: ich zweifle auch nicht, daß die Erkenntniß von Recht und Unrecht jedem menschlichen Herzen so tief eingeprägt ist – daß wofern es nicht manchmal geschähe, daß das Gewissen eines Menschen durch die lange Gewohnheit der Sünde nach und nach verhärtet wurde (wie nach dem Wort der Bibel in der That geschieht), – und wie einige zarte Theile seines Körpers – durch große Anstrengung und beständigen harten Gebrauch allmählich jenes feine Gefühl verlöre, das Gott und die Natur ihm verliehen hat; – niemals etwas der Art eintreten würde; – oder wäre es gewiß, daß Selbstsucht das Urtheil niemals im mindesten beeinträchtigte – oder daß die kleinen Interessen sich niemals erheben und die Thätigkeit der höheren Regionen verwirren und sie in Wolken und dichte Finsterniß einhüllen könnten: – dürfte niemals Gunst und Zuneigung diesen heiligen Gerichtshof betreten – würde es der Witz verschmähen, dort einen Bestechungsversuch zu machen – oder würde er sich schämen, als Advocat für unerlaubte Genüsse aufzutreten; oder dürften wir schließlich versichert sein, daß das Interesse stets unberücksichtigt bliebe, solange der Fall anhängig wäre – daß niemals Leidenschaft auf den Richtersitz gelangte und dort statt der Vernunft, von der man sonst annimmt, daß sie den Vorsitz bei dem Falle führt und die Entscheidung gebe, das Urtheil spräche; – wäre dies Alles wirklich so, wie der Einwurf annehmen muß – dann wäre ohne Zweifel der religiöse und moralische Zustand eines Menschen genau so, wie er ihn selbst beurtheilt; – und die Schuld oder Unschuld in eines Menschen Leben könnte im Allgemeinen durch kein richtigeres Maß ermessen werden, als den Grad seines eigenen Beifalls oder Tadels.

Ich gebe zu, daß ein Mensch, wenn sein Gewissen ihn anklagt, wirklich schuldig ist (da es in dieser Beziehung selten irre geht), und den Fall der Melancholie und Hypochondrie ausgenommen, dürfen wir dann beruhigt aussprechen, daß genügende Gründe zur Anklage vorliegen. Aber der umgekehrte Satz hält keineswegs Stich – nämlich, daß wo eine Schuld vorliege, das Gewissen auch nothwendig anklagen müsse; und daß wenn es dies nicht thue, der Mensch deshalb unschuldig sei. – Dies ist keineswegs der Fall. – Somit ist aber auch der allgemeine Trost, womit sich mancher gute Christ oder Nichtchrist täglich beruhigt: – daß ihn Gott sei Dank sein Herz nicht anklage, und daß er ein gutes Gewissen habe, weil er ein ruhiges hat – ein trügerischer; – und so landläufig auch diese Folgerung ist und so unfehlbar die Regel auf den ersten Anblick scheinen mag. so erkennt man doch, wenn man sie näher ins Auge faßt und die Wahrheit der Regel an klaren Thatsachen untersucht – daß sie bei falscher Anwendung eben soviel Irrthümern unterworfen ist; – daß der Grundsatz, auf dem sie beruht, so oft verkehrt wird – ihre ganze Kraft verloren geht und oft so elend verschleudert wird, daß man nur mit Mühe die alten gewöhnlichsten Beispiele aus dem Menschenleben, welche den Satz bestätigen, zusammenbringt.

Angenommen ein Mann lebe lasterhaft, durchaus grundsatzlos; – vorwurfsvoll in seinem Benehmen gegenüber der Welt; er lebe wirklich schamlos und begehe eine Sünde, welche keine Vernunft, kein Vorwand rechtfertigen kann, – eine Sünde durch die er, aller Humanität entgegen, die betrogene Genossin seiner Schuld für immer zu Grunde richtet; – er beraube sie ihres besten Schatzes, und häufe nicht nur Schande auf ihr Haupt; – sondern stürze zugleich eine ganze tugendhafte Familie in Schmach und Kummer. Sollte man da nicht denken, daß das Gewissen einem solchen Manne das Leben sauer mache, daß ihm die Vorwürfe desselben Tag und Nacht keine Ruhe lassen?

Ach das Gewissen hat die ganze Zeit über etwas ganz anderes zu thun, als über ihn herzufallen; gerade wie Elias dem Gotte Baal vorwarf, – dieser Hausgott war entweder gerade in einem Gespräch begriffen, oder verfolgte irgend einen Zweck, oder war er verreist, oder schlief er zufällig und konnte nicht erweckt werden.

Vielleicht war er ehrenvoll in Gesellschaft ausgezogen, um ein Duell auszufechten, eine Spielschuld zu entrichten; – oder ein schändliches Jahrgeld, den Sold seiner Sinnenlust auszubezahlen. Vielleicht war das Gewissen die ganze Zeit über tüchtig beschäftigt, zog laut gegen kleine Diebstähle los, und bestrafte jene geringen Vergehen, vor denen ihn Vermögen und Lebensstellung schützte; so daß er ebenso vergnügt lebt (wenn er unserer Kirche angehörte, könnte er das doch nicht, bemerkte Dr. Slop), ebenso gesund in seinem Bette schläft – und endlich dem Tod ebenso ruhig entgegen sieht – ja vielleicht noch viel ruhiger als ein weit besserer Mann.

(Das Alles wäre bei uns unmöglich, sagte Dr. Slop, indem er sich gegen meinen Vater wendete, das könnte in unserer Kirche nicht vorkommen. – In unserer aber kommt es leider nur zu oft vor, erwiderte mein Vater. – Ich gebe zu, versetzte Dr. Slop, den das offene Zugeständniß meines Vaters doch etwas außer Fassung brachte, daß ein Mensch in der römischen Kirche ebenso schlecht leben könnte, aber so leicht sterben könnte er dann nicht. – Es thut nichts zur Sache wie ein Schuft stirbt, bemerkte mein Vater in einem gleichartigen Tone. – Ich will damit sagen, erwiderte Dr. Slop, daß ihm die Wohlthat des letzten Sacraments verweigert werden würde. – Bitte, wie viele haben Sie im Ganzen, fragte mein Onkel Toby, ich vergesse es immer wieder. – Sieben, gab Dr. Slop zur Antwort. – Potz Tausend! sagte mein Onkel Toby, aber nicht in einem Tone der Befriedigung, sondern in dem der Verwunderung, wie ein Mensch, der in eine Schublade schaut und mehr darin findet, als er erwartet hat. – Potz Tausend, sagte also mein Onkel Toby; Dr. Slop, der ein sehr feines Gehör hatte, verstand meinen Onkel Toby so gut, wie wenn er einen ganzen Band gegen die sieben Sacramente geschrieben hätte. – Potz Tausend, fuhr nun Dr. Slop auf, indem er gewissermaßen meinem Onkel Toby seinen Beweis wieder zurückschleuderte. Gibt es denn nicht auch sieben Haupttugenden, sieben Todsünden, sieben goldene Leuchter, sieben Himmel? – Das hab' ich nicht gewußt, versetzte mein Onkel Toby. – Gibt es nicht sieben Weltwunder, sieben Schöpfungstage, sieben Planeten, sieben Plagen? – Ja das gibt's, sagte mein Vater, mit scheinbar größtem Ernst. Aber Trim, fuhr er fort, laß uns jetzt deine übrigen Charaktere hören.)

Ein Anderer wieder ist ein Knauser, ein unbarmherziger Mensch, (hier schwenkte Trim die rechte Hand), ein engherziger, selbstsüchtiger Halunke, unfähig eines freundschaftlichen Gefühls oder eines solchen für das allgemeine Wohl. Er geht an Wittwen und Waisen in ihrer Noth vorbei und kann all das Elend, das ein Menschenleben treffen mag, ohne einen Seufzer, ohne ein Gebet mit ansehen.

(Euer Gnaden entschuldigen, rief Trim dazwischen, einen solchen Menschen halte ich noch für schlechter als den ersten.)

Sollte da nicht das Gewissen sich erheben und ihm bei solchen Gelegenheiten seinen Stachel zu fühlen geben? – O nein! Es hat ja Gott sei Dank! gar keine Ursache dazu: ich gebe einem Jeden, was ihm gebührt; – ich habe mir keine unzüchtige Handlung vorzuwerfen; – keine gebrochenen Gelübde oder Versprechungen gut zu machen – ich habe keines Menschen Weib oder Kind mißbraucht. Gott sei Dank! ich bin nicht wie andere Leute, ein Ehebrecher, ein Ungerechter oder gar wie der Freigeist, der da vor mir steht.

Ein Dritter ist von Natur kniffig und hinterlistig. Ueberblickt einmal sein Leben! Es besteht aus nichts als aus einer Kette dunkler Künste, unredlicher Vorwände, um die wahre Absicht der Gesetze zu umgehen, jedes offene Handeln und den sicheren Genuß des Eigenthums unmöglich zu machen. – Ein solcher Mensch spinnt ein Gewebe kleinlicher Kniffe, um die Unwissenheit, die Verlegenheit des Armen und Bedürftigen darin zu fangen; – er zieht Nutzen aus der Unerfahrenheit der Jugend, aus dem arglosen Thun seines Freundes, der ihm Leib und Seele anvertraut haben würde.

Wenn dann das Alter kommt und die Reue ihn antreibt, auf sein schwarzes Register zurückzublicken und es mit seinem Gewissen durchzurechnen – dann sieht das Gewissen in das Gesetzbuch, und findet kein besonderes Gesetz durch sein Thun verletzt, – bemerkt keinerlei Strafverwirkung oder Geldbuße; – sieht keine Geißel über seinem Haupte, keine offene Kerkerthüre. – Wovor sollte denn sein Gewissen erschrecken? – Das Gewissen hat sich hinter den Buchstaben des Gesetzes trefflich verschanzt – sitzt dort unverwundbar, durch Fälle und Entscheidungen so gut nach allen Seiten hin gedeckt, – daß keinerlei Predigt es aus seiner Veste vertreiben kann.

(Hier wechselten Corporal Trim und mein Onkel Toby einige bedeutungsvolle Blicke mit einander. – Ei, ei, Trim! sagte mein Onkel Toby und schüttelte den Kopf, das sind traurige Befestigungen, Trim. – O sehr armselige Werke, erwiderte Trim, gegen die, die Euer Gnaden und ich machen. – Der Charakter dieser letzten Figur, bemerkte Dr. Slop, ist der abscheulichste von allen, und scheint einem Ihrer ränkesüchtigen Advocaten nachgebildet. In unserer Kirche könnte das Gewissen eines Mannes unmöglich solange verblendet sein; wenigstens drei Mal im Jahre muß er ja zur Beichte gehen. – Macht ihn dies wieder ganz sehend? fragte mein Onkel Toby. – Mach' weiter, Trim, sagte mein Vater, sonst kommt Obadiah zurück, ehe du mit deiner Rede fertig bist. – Sie ist sehr kurz, versetzte Trim. – Ich wollte, sie wäre länger, denn sie gefällt mir ausnehmend, sagte mein Onkel Toby. – Trim fuhr fort.)

Ein Vierter hat nicht einmal diesen Hinterhalt; – er durchbricht die ganze Ceremonie langsamer Chikane – verschmäht die zweifelhafte Wirkung seiner Kabalen und vorsichtiger Fallen, um zu seinem Ziele zu gelangen – dieser freche Bursche lügt, betrügt, schwört Meineide, raubt, mordet mit offener Stirne! – Entsetzlich! – Aber in diesem Falle war nichts Besseres zu erwarten. – Der arme Mensch war eben im Dunkel! – sein Priester hatte die Leitung seines Gewissens übernommen, und alles was er ihn davon kennen lernen wollte, bestand darin, daß er an den Papst glauben – zur Messe gehen – sich bekreuzen – sein Paternoster hersagen – kurz ein guter Katholik sein müsse – und daß dies alles Ernstes genug sei, um ihn in den Himmel zu bringen. Wie? – auch wenn er einen Meineid schwört? – Nun er kann sich ja einen stillschweigenden Vorbehalt machen. – Wenn er aber ein so schlechter und verdorbener Mensch ist, wie Sie ihn schildern – wenn er raubt – wenn er mordet, wird da nicht das Gewissen bei jeder solchen Handlung selbst einen Stoß bekommen? – Das wohl – der Mensch hat die Sache aber gebeichtet, dadurch wird der Stoß gemildert, und in kürzester Zeit bringt die Absolution vollkommene Heilung. O Papstthum, o Pfaffenthum! was hast du Alles zu verantworten! – Nicht zufrieden mit den vielen natürlichen schlimmen Wegen, auf denen das Herz des Menschen täglich sich selbst hinters Licht zu führen sucht, – hast du diesem unvorsichtigen Wanderer noch absichtlich das offene Thor des Betrugs vor die Nase gerückt – diesem Menschen, der leider Gottes nur zu sehr geneigt ist, von selbst schon in der Irre zu schweifen und sich vertrauensvoll in Frieden zu lullen, wo doch kein Frieden ist.

Diese allgemeinen, dem Leben entnommenen Beispiele sind zu bekannt, um eines Beweises zu bedürfen. Wenn Jemand an ihrer Thatsächlichkeit zweifeln oder es für unmöglich halten sollte, daß ein Mensch so an sich selbst zum Betrüger werden könne, – muß ich ihn an sein Nachdenken verweisen, und sein eigenes Herz wird mein Wort bestätigen müssen.

Wenn der Mensch bedenkt, wie sehr verschieden der Grad von Abscheu ist, womit man eine Menge schlechter Handlungen betrachtet, die ihrer Natur nach doch ganz gleich schlecht und verwerflich sind – so wird er bald finden, daß diejenigen derselben, zu denen ihn eine starke Neigung und Gewohnheit hingetrieben hat, gewöhnlich mit all den falschen Reizen, die ihnen eine sanfte, schmeichlerische Hand verleihen kann, ausgestattet und ausgemalt werden; – und daß die anderen, zu denen er keine Neigung verspürt, ihm in ihrer ganzen Nacktheit und Abscheulichkeit erscheinen und all die wirklichen Kennzeichen der Thorheit und Schlechtigkeit an sich tragen.

Als David den schlafenden Saul in der Höhle beschlich und ihm einen Zipfel seines Gewands abschnitt – da lesen wir, daß ihm das Herz wegen seiner That schlug; – aber in der Angelegenheit des Uriah, wo ein getreuer und tapferer Dieser, den er allen Grund zu lieben und zu ehren hatte, fallen mußte, damit er seine Lüste befriedigen konnte – wo das Gewissen also weit mehr Grund gehabt hätte in Aufruhr zu gerathen, da schlug ihm das Herz nicht. Fast ein ganzes Jahr war seit Verübung dieses Verbrechens vergangen, bis Nathan gesandt wurde, um ihm Vorhalt darüber zu machen, und wir lesen nirgend, daß er die geringste Reue oder Zerknirschung über seine That während dieser ganzen Zeit kund gegeben hätte.

So nimmt das Gewissen, dieser einst so gewaltige Mahner, der als ein Richter in uns bestellt ist und der nach der Absicht unseres Schöpfers ein gerechter und unparteiischer Richter sein sollte,. – in Folge einer unseligen Reihe von Beweggründen und Hindernissen oft eine so unvollkommene Kenntniß von dem was vorgeht, – thut seine Pflicht so nachlässig – bisweilen so parteiisch – daß man sich durchaus nicht darauf verlassen kann, und deshalb halten wir es für nothwendig, für durchaus nothwendig, noch ein anderes Princip mit ihm zu verbinden, um seinen Entschlüssen nachzuhelfen, wo nicht sie zu lenken.

Wenn ihr euch daher ein richtiges Urtheil über das bilden wollt, was für euch von größter Wichtigkeit ist, damit ihr nicht irre geht, – nämlich über die Frage, welchen Grad von Verdienst ihr wirklich besitzet, sei es als ein ehrlicher Mann, oder als ein nützlicher Bürger, als ein getreuer Unterthan eures Königs oder als ein frommer Diener eures Gottes – so müßt ihr noch Religion und Sittlichkeit beiziehen. Was steht in dem Wort Gottes geschrieben? – Wie liesest du es?

Ziehe die ruhige Vernunft und die unwandelbaren Verpflichtungen der Rechtschaffenheit und Wahrheit zu Rathe; – was sagen sie dir?

Dann mag dein Gewissen auf Grund der Berichte dieser die Sache entscheiden; – und wenn dich dein Herz dann nicht verdammt, welches der Fall ist, den der Apostel annimmt – dann wird die Regel unfehlbar sein; – (Hier schlief Dr. Slop ein.) – Du wirst Vertrauen zu Gott haben; – das heißt, du wirst einen guten Grund haben, um zu glauben, daß das Urtheil, das du über dich selbst gefällt hast, das Urtheil Gottes ist; daß es nichts anderes ist als ein Vorschmack jenes gerechten Richterspruches, welcher dereinst durch dasjenige Wesen über dich ausgesprochen werden wird, welchem du am Ende aller Dinge über dein Thun und Lassen wirst Rechenschaft ablegen müssen.

Selig wird dann wirklich der Mensch sein, wie Jesus Sirach sagt, der nicht durch die Menge seiner Sünden gestachelt wird; selig wird der Mensch sein, den sein Herz nicht verdammt hat; sei er nun reich oder arm, wenn er nur ein rechtschaffnes Herz hat (ein so gelenktes und belehrtes Herz), er wird sich immer einer heiteren Miene erfreuen; sein Herz wird ihm mehr sagen, als sieben Wächter, die hoch oben auf einem Thurme sitzen. – (Ein Thurm hat keine Stärke, wenn er nicht flankirt ist, bemerkte mein Onkel Toby). – In den dunkelsten Zweifeln wird es ihn sicherer leiten als tausend Casuisten, und dem Staat, in welchem er lebt, ein besseres Pfand für seine Aufführung geben, als all die Fälle und Beschränkungen zusammen, welche die Gesetzgeber beständig vermehren müssen: – ja müssen, wie die Dinge nun einmal stehen. Denn die menschlichen Gesetze sind nicht aus einer ursprünglichen freien Wahl hervorgegangen, sondern lediglich aus der Notwendigkeit, und sollen gegen die schlimmen Wirkungen solcher Gewissen schützen, die nicht Gesetze für sich selbst sind; sie sollen und wollen durch ihre mannichfachen Verkehrungen, in all den schlechten und mißleiteten Fällen, wo uns weder Grundsätze noch die Mahnungen des Gewissens zu einem rechtschaffenen Handeln veranlassen, jene verstärken und uns durch die Schrecknisse von Kerker und Strang dazu nöthigen.

(Es ist mir jetzt ganz klar, sagte mein Vater, daß diese Predigt in der Absicht verfaßt wurde, um im Tempel – oder bei einer Schwurgerichtsverhandlung gehalten zu werden. – Die Art des Raisonnements gefällt mir – und es thut mir leid, daß Dr. Slop eingeschlafen ist, ehe er sich von dem wirklichen Sachverhalt überzeugen konnte; – denn es ist jetzt klar, daß der Pfarrer den heiligen Paulus nicht im geringsten schmähen wollte, wie ich gleich dachte; – ja es besteht nicht die leiseste verschiedene Ansicht zwischen ihnen, Bruder. – Und was wäre es auch gewesen, wenn sie verschiedener Ansicht waren, bemerkte mein Onkel Toby, – die besten Freunde von der Welt können ja manchmal verschiedener Ansicht sein. – Sehr wahr, Bruder Toby, sagte mein Vater und schüttelte ihm die Hand, – wir wollen unsere Pfeifen neu stopfen und dann soll Trim weiter lesen.

Nun, sagte mein Vater zu Corporal Trim, als ihm dieser die Tabaksbüchse hinbot, was denkst du von der Sache?

Ich denke, erwiderte der Corporal, die sieben Wächter auf dem Thurm – die doch wol alle Schildwachen vorstellen – sind mehr als nöthig, wenn Euer Gnaden erlauben; – wenn man auf diese Art ins Zeug ginge, so wäre ein Regiment bald ruinirt, und das wird ein commandierender Offizier, der seine Leute liebt, niemals thun, wenn er nicht durchaus muß; denn eine Doppelschildwache, setzte der Corporal hinzu, thut denselben Dienst wie zwanzig. – Ich war selbst in der Leibgarde wol hundert Mal Wachcommandant, fuhr Trim fort, wobei er um einen guten Zoll höher wurde, – aber in der ganzen Zeit, wo ich die Ehre hatte, Seiner Majestät dem König William zu dienen und die wichtigsten Posten abzulösen, habe ich nie mehr als zwei Mann auf einem Posten abgegeben.

– Das war sehr richtig, Trim, bemerkte mein Onkel Toby, aber du bedenkst nicht, Trim, daß die Thürme zur Zeit Salomo's anders waren als unsere Bastionsthürme, die durch andere Werke flankirt und vertheidigt werden. – Diese Erfindung, Trim, trat erst nach Salomo ein; auch hatte man damals weder Hornwerke noch Ravelins vor den Courtinen; – auch keine solche Gräben wie wir sie herstellen, mit einer Cuvette in der Mitte und bedecktem Weg und palissadirter Contrescarpe dem Graben entlang, um gegen einen Handstreich gesichert zu sein; – die sieben Mann aus dem Thurm bildeten somit wol einen Theil der Wachmannschaft selbst, und hatten nicht blos Ausschau zu halten, sondern auch den Thurm zu vertheidigen. –

– Dann war es eben nur ein Unteroffiziersposten, halten zu Gnaden. – Mein Vater lächelte im Innern, nicht nach Außen, denn der Gegenstand war doch zu ernst, um ihn zum Gegenstand eines Scherzes zu machen: – er steckte somit nur die Pfeife in den Mund, die er eben wieder angezündet hatte, – und begnügte sich Trim zu sagen, er solle weiter lesen. Dieser las wie folgt:)

»Die Furcht Gottes vor Augen zu haben, und bei unserem Verkehr mit andern unsere Handlungen nach dem ewigen Maß von Recht und Unrecht zu richten – ist eines Theils Gebot der Religion, andern Theils der Moral. Beide sind aber so unzertrennlich miteinander verknüpft, daß man diese zwei Gesetzestafeln selbst nicht einmal in Gedanken von einander trennen kann (obschon man dies in der Praxis häufig versucht hat), ohne beide zu zerbrechen und zu zerstören.«

Ich sagte, man habe es oft versucht, und so ist es auch: – es ist nichts Ungewöhnliches einen Mann zu finden. der durchaus keinen Sinn für Religion hat und auch wirklich so ehrlich ist, keinen Anspruch darauf zu machen, der es aber für die tödtlichste Beleidigung ansehen würde, wenn man seinen moralischen Charakter auch nur mit einem Verdacht antasten – oder denken wollte, er sei nicht im höchsten Grade gewissenhaft und rechtschaffen.

Wenn es wirklich den Anschein hat, als ob es so sei – obwol man nicht gerne das Vorhandensein einer so liebenswürdigen Tugend wie sittliche Rechtschaffenheit ist, in einem solchen Falle annimmt, so würden wir, das bin ich überzeugt, wenn wir ihren Gründen nachforschen wollten, doch wenig Ursache haben, einen solchen Mann um die Ehre seiner Beweggründe zu beneiden.

Wenn er auch noch so großartig über die Sache spricht, so wird man doch leicht wahrnehmen, daß die Grundlagen seiner Handlungen aus Interesse, Stolz, Bequemlichkeit oder irgend einer anderen kleinen veränderlichen Leidenschaft bestehen, die uns keine große Bürgschaft dafür gewährt, daß seine Handlungen auch in schweren Nöthen Farbe halten werden.

Ich will dies durch ein Beispiel erläutern.

Ich weiß, daß der Bankier, mit dem ich Geschäfte mache, oder der Arzt, den ich für gewöhnlich berufe – (Sie brauchen für den heutigen Fall keinen weiteren Arzt zu berufen, sagte Dr. Slop, der eben aufwachte) – beide nicht viel Religion haben – ich höre, wie sie sich täglich darüber lustig machen und alle heilige Handlungen so spöttisch behandeln, daß hierüber kein Zweifel sein kann. Nun gut – trotzdem vertraue ich dem Einen mein Vermögen an, – und was mir noch theurer ist, mein Leben der treuen Geschicklichkeit des Andern.

Prüfen wir nun, weshalb ich ein so großes Vertrauen habe. In erster Linie ist es nicht wahrscheinlich, daß der Eine oder der Andere die Macht, die ich in seine Hände lege, zu meinem Nachtheil mißbrauchen werde – ich ziehe dabei in Betracht, daß Redlichkeit überhaupt den irdischen Zwecken diene. Ich weiß, daß das Gedeihen jener Herren wesentlich auf der Gediegenheit ihres Charakters beruht. Mit einem Wort, ich bin überzeugt, daß sie mir nicht schaden können, ohne sich selbst noch mehr zu schaden.

Nehmen wir nun aber das Gegentheil an, nämlich daß das Interesse einmal ganz auf der anderen Seite liege, daß ein Fall eintreten könne, wo der Eine, ohne daß sein Ruf befleckt würde, mich um mein Vermögen bringen, mich völlig ausziehen könne; – oder wo der Andere mich aus der Welt schaffen und durch meinen Tod ohne Schädigung seiner selbst oder seiner Kunst sich bereichern könne; – woran kann ich mich in einem solchen Falle halten? – Die Religion, der stärkste aller Beweggründe, bleibt aus dem Spiel, – das Interesse, der mächtigste Hebel dieser Welt, ist ganz gegen mich. – Was kann ich noch in die andere Wagschale werfen, um diese Versuchung im Gleichgewicht zu halten? – Ach es bleibt mir nichts – nichts oder etwas was leichter ist als eine Seifenblase – ich muß mich auf das Ehrgefühl oder sonst eine launenhafte Empfindung verlassen – eine saubere Sicherheit für zwei der wertvollsten Güter – mein Vermögen und mein Leben.

Da somit auf Sittlichkeit ohne Religiosität kein Verlaß ist; – so ist andererseits auch von Religiosität ohne Sittlichkeit nichts Besseres zu erhoffen; gleichwol ist es nichts so Seltenes, daß man einen Mann sieht, dessen moralischer Charakter einen sehr niedern Standpunkt einnimmt und der doch in Sachen der Religiosität einen sehr hohen Begriff von sich hat.

Er ist vielleicht nicht nur habsüchtig, rachsüchtig, unversöhnlich, – sondern es fehlt ihm sogar an der ganz gewöhnlichen Rechtschaffenheit; aber wenn er nur recht laut gegen den Unglauben der Zeit declamirt, – in gewissen religiösen Dingen Eifer an den Tag legt, – täglich zwei Mal in die Kirche geht, – den Sacramenten anwohnt, – und sich mit einigen nebensächlichen Theilen der Religion abgibt, – so wird er sein Gewissen leicht in die Ansicht hineinhetzen, daß er ein wirklich religiöser Mensch sei und seine Pflicht gegen Gott in Wahrheit erfüllt habe, und man wird finden, daß ein solcher Mann kraft dieser Selbsttäuschung mit einem gewissen geistlichen Hochmuth auf alle anderen herabsieht, die weniger Frömmigkeit heucheln – wenn sie vielleicht auch zehen Mal rechtschaffener sind als er.

Auch dies ist ein schweres Uebel unter der Sonne, und ich glaube, es gibt kaum einen mißverstandeneren Glaubenssatz, der zu seiner Zeit mehr Unheil angerichtet hat. Als allgemeinen Beweis hiefür prüfen wir einmal die Geschichte der römisch-katholischen Kirche; – (Nun, was wollen Sie denn da herausbringen? rief Dr. Slop) – betrachten wir all die Scenen der Grausamkeit, des Mords, der Gewaltthat, des Blutvergießens – (Daran war nur die eigene Halsstarrigkeit der Leute Schuld! schrie Dr. Slop) – welche durch eine Religion, die sich nicht streng in den Grenzen der Sittlichkeit hielt, geheiligt wurden.

In wie vielen Reichen dieser Welt – (Hiebei fuhr Trim mit der rechten Hand von dem Blatt hinaus soweit er den Arm strecken konnte und wieder herein, und machte so fort bis zum Schluß des Paragraphen.)

In wie vielen Reichen dieser Welt hat das abenteuernde Schwert der Kreuzfahrer, dieser mißleiteten fahrenden Heiligen weder Alter noch Verdienst, weder Geschlecht noch Stand verschont? und da sie unter der Fahne einer Religion fochten, die sie von Recht und Menschlichkeit dispensirte, zeigten sie auch keine; unbarmherzig traten sie auf beiden herum, hörten weder auf das Geschrei der Unglücklichen noch fühlten sie Mitleid mit ihrem Elend.

(Ich war in mancher Schlacht, Euer Gnaden, sagte Trim mit einem schweren Seufzer, aber niemals in einer so traurigen: – ich hätte keinen Schuß gegen solche arme Teufel thun können, – und wenn man mich dafür zum General gemacht hätte. – Was verstehen Sie von der Sache? fragte Dr. Slop und blickte Trim mit etwas mehr Verachtung an, als das ehrliche Herz des Corporals verdiente. – Was wissen Sie von der Schlacht, Freund, von der Sie da reden? – Ich weiß, erwiderte Trim, daß ich niemals einem Mann den Pardon verweigerte, der darum bat: – ehe ich aber auf ein Weib oder Kind anlegte, fuhr Trim fort, wollte ich doch lieber mein Leben tausend Mal verlieren. – Da hast du eine Krone, Trim, vertrinke sie heute Abend mit Obadiah, sagte mein Onkel Toby, ich will dem Obadiah auch eine geben. – Gott segne Euer Gnaden, sagte Trim, ich wollte lieber, die armen Weiber und Kinder hätten das Geld. – Du bist ein braver Bursche, sagte mein Onkel Toby. – Mein Vater nickte mit dem Kopf, als wollte er sagen: – Das ist er auch! –

Aber Trim, sagte mein Vater, mache daß du jetzt fertig wirst, – ich sehe, du hast noch eine oder zwei Seiten.

Corporal Trim las weiter:)

Wenn das Zeugniß vergangener Jahrhunderte in dieser Sache nicht genügt, – so darf man ja nur hinsehen. wie die Anhänger dieser Religion täglich Gott durch Handlungen zu dienen und zu ehren wähnen, welche für sie selbst eine Schande und ein Schimpf sind.

Um uns hiervon zu überzeugen, treten wir einen Augenblick in die Kerker der Inquisition (Gott steh meinem armen Bruder Tom bei!). Hier sitzt die Religion mit der Barmherzigkeit und dem Recht in Ketten zu ihren Füßen auf einem schwarzen Richterstuhl, der auf Folter- und Marterwerkzeugen ruht. – Horch! – Horch dieses jämmerliche Stöhnen! – (Hier wurde Trims Gesicht aschgrau) – Seht hier den Unglückseligen, der den Schrei ausgestoßen hat (Thränen begannen ihm die Wange herabzuträufeln) – eben hat man ihn herangeschleppt, damit er die Nöthen eines Scheinverhörs durchmache und all die Qualen leide, die ein wohl durchdachtes System der Grausamkeit ersonnen hat – (der Teufel hole sie Alle, rief Trim, der jetzt wieder blutroth im Gesicht wurde) – Seht nun, wie das hilflose Opfer seinen Peinigern überliefert wird – seht diesen von Kummer und Kerkerhaft verwüsteten Leib (O das ist mein Bruder, rief der arme Trim in höchster Leidenschaft, ließ die Predigt fallen und schlug die Hände zusammen – ja so geht's dem armen Tom! – Das Herz meines Vaters und meines Onkels Toby empfanden das größte Mitleid mit dem Schmerz des armen Menschen, Slop selbst zeigte einige Teilnahme. – Aber Trim, sagte mein Vater, das ist ja keine Geschichte – du liesest ja nur eine Predigt; komm, fang den Satz noch einmal an.) Seht nun wie das hilflose Opfer seinen Peinigern überliefert wird, seht diesen von Kummer und Kerkerhaft verwüsteten Leib, wie jeder Nerv, jede Muskel bebt.

Seht, wie sich jetzt jene schreckliche Maschine bewegt (Lieber wollte ich in die Mündung einer Kanone schauen, sagte Trim stampfend) – wie ihn der Krampf des Schmerzes verdreht und verzerrt – in welch' gezwungener Lage er jetzt ausgestreckt ist – welche ausgesuchte Qualen er dadurch leidet! (Ich hoffe nur, daß hier nicht von Portugal die Rede ist.) – Es ist das Aeußerste was die Natur ertragen kann! Guter Gott! Seht, wie ihm die müde Seele an den zitternden Lippen hängt! (Ich möchte keine Zeile weiter lesen, sagte Trim, nicht um Alles in der Welt! – Ich fürchte, Euer Gnaden, das Alles handelt von Portugal, wo sich mein armer Bruder Tom befindet. – Ich sage dir aber ja, Trim, sagte mein Vater, daß es keine geschichtliche Erzählung ist – es ist nur eine Beschreibung. – Es ist nur eine Beschreibung, ehrlicher Mann, sagte Slop, es ist kein wahres Wort daran. – Das ist wieder eine andere Frage, versetzte mein Vater. – Da das Lesen Trim aber so angreift, so wäre es grausam, wenn wir ihn nöthigen wollten, es bis zu Ende zu lesen. – Gib mir einmal die Predigt, Trim. – Ich will sie für dich zu Ende lesen und du kannst gehen. – Nein, ich möchte bleiben und es mit anhören, erwiderte Trim, wenn Euer Gnaden es erlauben – aber selbst möchte ich nicht weiter lesen, nicht um einen Oberstengehalt. – Armer Trim! sagte mein Onkel Toby. – Mein Vater fuhr fort:)

Seht in welch' gezwungener Lage er jetzt ausgestreckt ist – welche ausgesuchte Qualen er dadurch erleidet – es ist das Aeußerste was die Natur ertragen kann. Guter Gott! seht, wie ihm die müde Seele an den zitternden Lippen hängt – sie will dahin fahren – aber man läßt sie nicht fort! – Jetzt wird der Unglückliche in seinen Kerker zurückgeschleppt (Gott sei Dank! sagte Trim, so haben sie ihn doch wenigstens nicht umgebracht) – jetzt wird er von Neuem herausgerissen, um den Flammen und in seinem letzten Todeskampf noch den Schmähungen preis gegeben zu werden, welche dieses Princip – dieses Princip, daß es eine Religion auch ohne Barmherzigkeit geben könne, für ihn aufgespart hat – (Nun Gott Lob, jetzt ist er todt, sagte Trim – er ist seiner Pein ledig – sie haben ihr Schlimmstes an ihm gethan. – O ihr Herren! – Ruhig, Trim, sagte mein Vater und fuhr in seiner Rede fort, damit Trim den Dr. Slop nicht aufbringen sollte – auf diese Art werden wir heute nicht mehr fertig.)

Der sicherste Weg, um den wahren Werth einer bestrittenen Ansicht kennen zu lernen, ist, wenn man allen Consequenzen nachgeht, welche dieselbe hervorgebracht hat, und sie mit dem Geiste des Christentums vergleicht – es ist dies die kurze und bestimmte Regel, welche unser Erlöser uns für diese und ähnliche Fälle hinterlassen hat und die tausend Beweise werth ist: – »an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.«

Ich will dieser langen Predigt nur noch zwei bis drei kurze und von einander unabhängige Sätze beifügen, die sich daraus ableiten lassen.

Erstens, wenn ein Mann sich laut gegen die Religion ausspricht, so darf man immer annehmen, daß es nicht seine Vernunft, sondern seine Leidenschaft ist, die über seinen Glauben Herr geworden ist. Ein schlechtes Leben und ein guter Glauben sind unangenehme, unruhige Nachbarn, und wo sie sich von einander trennen, da darf man darauf zählen, daß es aus keinem anderen Grunde geschieht, als um Ruhe vor einander zu haben.

Zweitens, wenn ein solcher Mann auch in irgend einem Falle sagt, daß etwas gegen sein Gewissen gehe – so darf man versichert sein, daß er damit genau dasselbe meint als wenn er gesagt hätte, es gehe etwas gegen seinen Magen, ein augenblicklicher Mangel an Appetit ist einzig und allein die Ursache von Beiden.

Mit einem Wort – trauet einem Manne in keiner Sache, der nicht in jeder gewissenhaft ist.

Und für euch selbst erinnert euch an diesen klaren Unterschied, dessen Mißverstehen Tausende zu Grunde gerichtet hat, – daß euer Gewissen kein Gesetz ist. – Nein, das Gesetz wird von Gott und der Vernunft gemacht, sie haben das Gewissen in euch gesetzt, um zu entscheiden – nicht wie ein asiatischer Cadi je nach der Ebbe und Flut seiner eigenen Leidenschaft – sondern wie ein englischer Richter in diesem Land der Freiheit und des gesunden Menschenverstandes, der kein neues Gesetz macht, sondern getreu das Gesetz auslegt, das bereits geschrieben ist.

Ende.
 

Du hast die Predigt vortrefflich vorgelesen, Trim, sagte mein Vater. – Wenn er uns seine Glossen erspart hätte, bemerkte Dr. Slop, hätte er sie noch um Vieles besser gelesen. – Ich hätte sie zehen Mal besser gelesen, Herr, erwiderte Trim, wenn mein Herz nicht so voll gewesen wäre. – Gerade deshalb, Trim, sagte mein Vater, hast du die Predigt so gut gelesen, wie du gethan hast, und wenn unsere Geistlichen, fuhr mein Vater fort, indem er sich dabei gegen Dr. Slop wendete, das was sie uns sagen, ebenso ernst nehmen würden, wie dieser arme Bursche gethan hat, – so würde, da ihre Ausarbeitungen gut sind – (das bestreite ich, sagte Dr. Slop) – und ich halte es aufrecht – so würde unsere Kanzelberedtsamkeit bei so zündenden Stoffen ein Muster für die ganze Welt sein; – aber ach! fuhr mein Vater fort, ich muß mit Schmerz zugeben, es geht ihnen wie den französischen Staatsmännern, sie verlieren im Feld, was sie im Kabinet gewonnen. – Es ist wirklich Schade, bemerkte mein Onkel, daß das verloren gehen soll. – Die Predigt hat mir sehr gut gefallen, fuhr mein Vater fort, – sie ist dramatisch gehalten – und in dieser Schreibweise liegt, wenn sie nur geschickt gehandhabt wird, etwas, was die Aufmerksamkeit fesselt. – Bei uns, sagte Dr. Slop, wird häufig in dieser Weise gepredigt. – Das weiß ich recht wohl, sagte mein Vater, aber in einem Tone und in einer Art, die Dr. Slop ebenso sehr mißfiel, als ihm dessen einfache Zustimmung gefallen haben würde. – Darin aber, setzte Dr. Slop etwas spitzig hinzu, sind unsere Predigten sehr im Vortheil, daß bei uns niemals Charaktere auftreten die unter der Stufe eines Patriarchen, des Weibes eines Patriarchen, eines Märtyrers oder Heiligen sind. – In dieser Predigt sind allerdings einige sehr schlechte Charaktere aufgeführt worden, sagte mein Vater, aber ich halte sie deshalb nicht im mindesten für schlechter. – Aber, fragte mein Onkel Toby, von wem kann diese Predigt sein? – Wie ist sie in meinen Stevenius hineingekommen? – Um die zweite Frage zu entscheiden, sagte mein Vater, müßte man ein so großer Hexenmeister wie Stevenius sein. Die erste aber, glaube ich, beantwortet sich leichter; – denn wenn mich mein Urtheil nicht sehr trügt, – kenne ich den Verfasser; es ist ganz gewiß von unserem Pfarrer geschrieben.

Was meinen Vater zu dieser Vermuthung führte, war die Ähnlichkeit, die diese Predigt im Stil und der ganzen Art mit denjenigen hatte, welche mein Vater beständig in seiner Dorfkirche zu hören bekam – dieses Argumentum à priori bewies seinem philosophischen Geiste so scharf als es nur möglich war, daß Niemand anders als Yorick jene geschrieben haben könne – das wurde am andern Tag aber auch à posteriori bewiesen, denn da schickte Yorick einen Diener zu meinem Onkel Toby und ließ darnach fragen.

Es stellte sich heraus, daß Yorick, der sich mit allen möglichen Wissenschaften beschäftigte, den Stevenius von meinem Onkel Toby entlehnt und seine Predigt, unmittelbar nach dem er damit fertig war, in Gedanken in den Stevenius gesteckt hatte. Da er sehr vergeßlich war, hatte er dann den Stevenius zurückgeschickt und die Predigt darin gelassen.

Unglückselige Predigt! Nachdem man dich so wieder gefunden, wardst du ein zweites Mal verloren, spieltest dich durch ein nicht geahntes Loch in deines Herrn Tasche in ein verrätherisches und zerrissenes Rockfutter – wurdest dann durch den linken Hinterfuß seines Rosinante, der, als du hinabfielst, unbarmherzig auf dich trat, in den Koth gestampft, – lagst zehen Tage im Straßenmorast – wurdest durch einen Bettler herausgezogen, – für einen Halben Pfennig an einen Küster verkauft – von diesem seinem Pfarrer gebracht – gingst so deinem rechtmäßigen Eigentümer für immer verloren – und wardst seinen ruhelosen Manen erst in dem Augenblick zurückgegeben, als ich der Welt diese Geschichte erzählte.

Sollte es der Leser für möglich halten, daß diese Predigt Yoricks vor tausend Zeugen, die es beschwören können, in der Kathedrale von York durch einen Würdenträger dieser Kirche gehalten und nachher von demselben publicirt wurde? und zwar nur 2 Jahre und 3 Monate nach Yorick's Tode? – Yorick ist allerdings in seinem ganzen Leben nicht besser behandelt worden – aber es war doch ein wenig hart ihn so zu mißhandeln und auszuplündern, da er bereits im Grabe lag.

Da jedoch der Herr, der dies that, Yorick sehr wohl wollte, – und im Bewußtsein seiner That nur einige wenige Exemplare davon zum Vertheilen drucken ließ – er auch, wie man mir sagt, eine ebensogute Predigt hätte machen können, wenn er es für passend gefunden hätte, – so muß ich erklären, daß ich diese Anekdote nicht veröffentlicht haben würde – (ich veröffentliche sie auch wirklich nicht, um seinem Charakter und seiner Beförderung in der Kirche zu nahe zu treten – ich überlasse das Andern) – wenn ich nicht zwei gute Gründe hiefür gehabt hätte, denen ich nicht widerstehen kann.

Der erste ist, daß ich durch diesen Act der Gerechtigkeit dem Geiste Yoricks Ruhe verschaffe; – denn dieser geht noch um – wie die Bauern und noch einige andere Leute behaupten.

Der zweite Grund ist, daß ich durch die Veröffentlichung dieser Geschichte eine Veranlassung bekomme, um das Publikum zu benachrichtigen, – daß falls der Charakter des Pfarrers Yorick und dieses Muster seiner Predigtweise gefallen sollte – sich im Besitz der Familie Shandy noch so viele Predigten von ihm befinden, daß man einen hübschen Band daraus zum Nutzen der Welt machen könnte, – sie würden gewiß viel Gutes stiften.


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