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Beowulf entgegnete, der Geborene Ecgtheows: »Faße dich, weiser Fürst! Mehr frommt es Jedem, Den Freund zu rächen als ihn viel zu betrauern. Von Uns muß Jeder das Ende erwarten |
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5 | Dieses weltlichen Lebens: wirke, ders vermag, Großthaten vor dem Tode: das taugt dem Helden, Dem ausgelebten dereinst am Meisten. Erhebe dich, Reiches Hirt! Laß uns hurtig fahren, Daß wir die Gangspur schauen von Grendels Mutter. |
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10 | Das schwör ich dir, sie soll nicht Schutz vor mir finden In der Erde Busen noch in des Berges Holz, Noch des Weltmeers Grund, wo sie ihn suchen mag! Gedulde dich nur diesen Tag noch Wie weh dir werde: das erwart ich von dir.« |
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Der Greis erhob sich und sagte Gott den Dank, |
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20 | Unterm Lindenschild. Die Laufspur war In den Waldwegen weithin sichtbar: Sie gieng über die Gründe und grad hinaus Ueber das düstre Moor: den Degen hatte sie Seelenlos mitgeschleppt, den allerseligsten, |
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25 | Deren die bei Hrodgar ein Heim besaßen.
Da übereilte der Edlinge Sproß |
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30 | Er ritt mit wenigen der weisen Männer Allein voraus, das Erdreich zu erforschen, Bis er auf einmal überwachsen sah Den grauen Stein von starrenden Bäumen, Wonnelosem Wald. Ein blutig Waßer stand |
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35 | Trübe drunter. Den Dänen allen ward, Den werthen Schildingen, wehe zu Muthe, Als das erdulden sollte der Degen so mancher Was Allen unerhört schien, da sie Aeskhers Haupt Hier an der Holmklippe haften sahen. |
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40 | Das Volk sah von Blut das Fennmoor wallen, Von heißem Herzsaft. Ein Horn sang zu Zeiten Ein schaurig Sterbelied. All die Schar saß nieder. Sie sahn im Waßer Wurmgeschlechter viel, Seltsame Seedrachen sich im Sumpfe tummeln |
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45 | Und an der Klippen Nasen die Nichse lauern, Die oft zur Underzeit21, 46. Underzeit pflegt sonst die Nachmittagsstunde zu bedeuten; hier zielt es eher auf eine spätere Tageszeit. sich zur Ausfahrt rüsten, Zu sorgvoller Reise auf der Segelstraße. Hinweg floh Gewürm und wild Gethier Erbost und erbittert als sie das Blasen hörten, |
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50 | Das Heerhorn gellen. Der Geatenfürst Schied ihrer Einen mit der Armbrust vom Leben Im Wogenwälzen: in der Weiche stand ihm Das scharfe Geschoß. Zum Schwimmen war er Nun langsamer, da sein Leben hinschwand. |
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55 | Schnell in der See jetzt mit Sauspießen, Mit harschhackigen, ward er hart bedrängt, Und wie starr er sich sträubte an den Strand gezogen, Der wunderliche Wogner. Die Wehrmänner beschauten Den grausigen Gast. |
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Nun gürtete sich Beowulf |
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65 | Daß kein boshafter Biß ihm den Busen treffe, Arglistig verletzend am Leben schade. Das Haupt der Helm ihm der helle wahrte, Womit er die Moorgründe durchmeßen sollte, Das Schaumgewühl suchen im Schmuck der Kleinode. |
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70 | Ihn umfiengen Fürstenketten, den in der Vorzeit Tagen Ein Waffenschmied gewirkt, ihn mit wunderbarer Zier, Mit Eberbildern schmückend, daß seit der Stunde Ihn Beil noch Barte mehr beißen konnte. Auch nicht die mäßigste Machtstütze war es, |
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75 | Die ihm Hrodgars Herold herlieh zur Noth. Hrunting geheißen war das Heftschwert mit Namen, Eins der alten ererbten Kleinode. Mit Gift befeuchtet war die glänzende Schneide Und in Heerschweiß gehärtet. Es hatte nie im Kampf |
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80 | Den Tapfern getrogen, der es trug in der Hand, Wie grausigen Gang er zu gehen wagte Im Volk der Feinde; es förderte jetzt Kühne Kraftthat keineswegs zuerst. Der arbeitkräftige Ecglafssohn. |
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85 | Gedachte des nicht mehr was er damals gesprochen Von Weine trunken, nun er die Waffe herlieh Dem stärkern Streiter: an seiner Statt sein Leben Wollt er nicht wagen im Gewühl der Flut, Sich der Kämpenschaft erkühnen: so kam er um den Ruhm |
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90 | Hohen Heldenthums; da behielt ihn der andere, Der sich zur Reckenthat gerüstet hatte. |