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Bei nahender Nacht eilt' er nachzuspüren In dem hohen Hause, wie die Hringdänen Nach dem Aelgelage sich darin gebettet. Da fand er auf dem Estrich der Edelinge Schar |
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5 | Nach dem Schmause schlafend. Sie kannten Sorge nicht, Kein lastendes Leid, das die Leute drückt. In grausamem Grimme war er gleich bereit, Und entriß der Rast mit raffender Gier Der Degen dreißig. Von dannen eilt' er dann, |
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10 | Sich der Beute brüstend dem Baue zu, Mit den geraubten Recken zurück in sein Haus. Da ward um die Uchte, beim ersten Tagen, |
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15 | Lauter Morgenschrei. Der erlauchte König, Der fromme Fürst unfreudig saß, Drangsal duldend: um die Degen sorgt' er, Als sie des Leidigen Laufspur ersahen, Des verwünschten Geistes. Zu groß war das Unheil, |
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20 | Zu leidvoll lastend.
Doch lange ruht' er nicht: |
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25 | Da war unschwer zu finden dem der anderwärts Gerne geruhiger rasten wollte, Ein Bett in den Bauten, da ihm entboten war Und für sicher gesagt mit sichtlichen Zeichen Des Höllengeistes Haß: wer hielte sich da |
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30 | Nicht fern hinfort, dem Feind zu entweichen? So schaltete schonungslos und scheute das Recht nicht Der Eine wider Alle, bis eitel stand Der Häuser wonnigstes. Es währte lange so: Seinen Zorn erduldete zwölf Winter lang |
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35 | Der Freund der Schildinge, schwere Trübsal Lastendes Leid. Lautbar ward es bald, |
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40 | Wider Hrodgar wüthe: er erwies ihm Haß, Fehd und Gefährde in der Halbjahre viel, Unversöhnliche Feindschaft. Frieden wollt er Der Degen Keinem des Dänenlands gönnen, Noch gegen Lösegeld ihr Leben schonen. |
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45 | So hatt auch Niemand, die Hoffnung wär thöricht. Wehrgeld zu gewärtigen von des Wüthrichs Hand. Der üble Unhold ängstigte stäts, Der traurige Todschatte, Tugend und Jugend Meuchelnd und mordend in den Mitternächten |
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50 | Dem Nebelmoor entsteigend. Niemand weiß genau, Wo die Geister der Hölle hausen und brüten. So übte der arge Eingänger lange Vielfachen Frevel, der Feind der Menschen, Häßlichen Hohn. Heorot bewohnt' er, |
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55 | Den schmuckreichen Saal, in schwarzen Nächten; Aber dem Gabenstuhl Gottes durfte, Der seine Minne misste, der Mörder nicht nahen. Der Kummer kränkte den König der Schildinge. |
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60 | Mit den Reichen zu raunen, ob sie ihm Rath ersännen, Was die Hochgeherzten am Heilsamsten thäten So grimmem Graus entgegen zu wirken. In Hof und Heiligthum verhießen sie oft auch Opfer und Weihen, mit Worten flehend, |
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65 | Daß der Geisttilger ihnen gnädig hülfe2, 65. Der Dichter weiß, wie er es ausdrücklich sagt, daß seine Helden Heiden sind und freilich war er hier, da von heidnischen Heiligthümern die Rede ist, durch den überlieferten Text daran erinnert; er vergißt es aber oft wieder, indem er sie auf Gott vertrauen läßt, nicht auf ihre Stärke allein. Vgl. 19, 20. Wider den Würger. Das war ihr Gebrauch, Die Hoffnung der Heiden: der Hölle gedachten sie In Geist und Sinn, den Schöpfer verkennend, Der die Thaten wägt. Sie wusten von Gott nichts, |
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70 | Den Herrn der Himmel verherrlichten sie nicht, Den Walter der Wonnen! Weh dem, der da soll Zur Sühne der Bosheit die Seele tauchen In Feuerflammen; er freue sich nicht, Daß ein Ende werde. Wohl ihm, der da darf |
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75 | Nach des Hingangs Tag den Herren suchen, Und Frieden finden an Vaters Busen! |