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Dreizehntes Kapitel.

Eines Nachmittags, als Lydia von einem ihrer täglichen Spaziergänge zurückkehrte, sah sie auf der Schloßterrasse eine etwas eigenartige Frau in eifrigem Gespräch mit dem Haushofmeister. Wenngleich es ein warmer Herbsttag war, trug die Fremde doch einen mit Pelz verzierten und reichlich mit unechten Jetperlen besetzten Umhang. Da die weiblichen Wiltstockener sich Miß Carew stets in ihrem kostbarsten Staat näherten, ganz gleich ob er mit der Jahreszeit im Einklang stand oder nicht, so nahm sie an, daß sie um einen Beitrag für ein Schulfest angegangen werden sollte, für eine Abstinenzlerfestlichkeit, oder allenfalls um eine Empfehlung für einen der Wiltstockener Geistlichen.

Während sie näher kam, erkannte sie die Besucherin als eine ältliche Dame – vielleicht auch keine Dame – mit gekräuseltem Haar und an den Ohren nach einer längst ausgestorbenen Sitte herabhängenden Ringellöckchen.

»Hier ist Miß Carew,« sagte der Haushofmeister kurz, als ob die alte Dame ihm etwas scharf zugesetzt hätte. »Sie wenden sich wohl bester an das Fräulein selbst.«

Im Anschlusse hieran machte die Dame einen bänglichen Eindruck und raffte sich zu einem feierlichen Knicks zusammen. Angesichts der Ringellöckchen und des Knickses verfiel Lydia auf den Gedanken, in der Besucherin die Vorsteherin eines Tanzinstituts vor sich zu haben. Indes gab eine gewisse Vierschrötigkeit ihres Körperbaues und ihrer Haltung auch der Annahme Raum, daß sie vielleicht eine Schankwirtschaft betreibe. Da ihr Gesicht aber dem Gesamteindrucke nach ein gutes und ängstliches Gesicht war und ihr Benehmen der Schloßherrin gegenüber von verlegener Unterwürfigkeit zeugte, so erwiderte Lydia ihren Gruß mit einem freundlichen Kopfneigen und wartete auf ihre Anrede.

»Ich hoffe, Sie werden es nicht als Zudringlichkeit auffassen,« begann die Fremde mit tremolierender Stimme, »ich bin Mrs. Skene.«

Lydia wurde unheimlich ernst, und Mrs. Skene errötete ein wenig. Dann sprach sie weiter, als ob sie eine sorgfältig vorbereitete und geprobte Rede vom Stapel ließe. »Ich würde es als eine besondere Gunst auffassen, wenn mir die Ehre zuteil werden könnte, einige Worte mit Ihnen unter vier Augen zu wechseln.«

Lydia fühlte sich abgestoßen und sah auch abstoßend aus; doch lag es nicht in ihrer Natur, irgend jemand ohne stichhaltigen Grund abfahren zu lassen. Sie forderte die Besucherin daher zum Eintreten auf und führte sie in den runden Empfangssalon, dessen seltsame Dekoration sich mit Mrs. Skenes Auffassung von aristokratischem Prunk aufs genauste deckte. Als Lehrmeisterin des vornehmen Benehmens und der Etikette war die Gattin des Exchampions unter derartig sachkundiger Beobachtung wie Lydias etwas nervös; doch schwang sie sich zur Höhe der Situation empor und erreichte ihre Sitzgelegenheit ohne jeglichen Verstoß. Mag das Eintreten in ein Zimmer vielen Leuten auch als etwas höchst Einfaches erscheinen – für Mrs. Skene bedeutete es eine Operation, die den strengsten Gesetzen der Kunst unterstand, zu deren Lehrmeisterin sie sich bekannt hatte – wahrlich eine derartig schwerverständliche Operation, daß nur wenige ihrer Schüler sie sich unter einem halben Dutzend Unterrichtsstunden zufriedenstellend anzueignen imstande gewesen waren. Jetzt aber verweilten Mrs. Skenes Gedanken nicht lange bei dieser Tatsache. Sie war zu alt, um sich mit solchem Tand zu beschäftigen, wo wahre Besorgnisse sie drückten.«

»Ach, Miß!« begann sie in flehentlichem Tone. »Der Junge!«

Lydia wußte sofort, warum es sich handelte. Doch wiederholte sie gleichsam mit einem Mangel an Verständnis: »Der Junge?« Im selben Augenblick aber beschuldigte sie sich schon ihrer Unaufrichtigkeit.

»Unser Junge, Miß! Cashel!«

»Mrs. Skene!« rief Lydia vorwurfsvoll.

Frau Skene begriff alles, was der Tonfall ihrer Stimme an Bedeutung in sich schloß. »Ich weiß, Miß,« bekräftigte sie schnell, »ich weiß ganz genau. Was sollte ich aber anderes tun, als Sie aufsuchen. Jedes Wort, das Sie ihm gesagt haben, ist ihm zu Herzen gegangen. Und jetzt geht er darüber zugrunde.«

»Entschuldigen Sie,« warf Lydia rasch ein. »Männer gehen gemeiniglich an derlei Dingen nicht zugrunde. Und Herr Cashel Byron leidet weder an körperlicher Robustheit noch an seelischer Widerstandsfähigkeit derartig Mangel, daß er eine Ausnahme von dieser Regel bilden müßte.«

»Doch, Miß,« meinte Ms. Skene traurig. »Sie denken an seinen Beruf. Sie trauen ihm, weil er boxt, keinerlei Empfindungen zu. Ach, Miß, wenn Sie diese Menschen nur ebenso genau kennten wie ich! Weichherzigere gibt es überhaupt nicht. Cashel ist wie ein kleines Kind – sein ganzes Gefühl ist gleich in Mitleidenschaft gezogen. Ich habe noch stärkere Männer als ihn am gebrochenen Herzen sterben sehen – nur weil sie in ihrem Beruf kein Glück hatten. Denken Sie sich doch nur, was ein hochsinniger, mutiger, junger Mann empfinden muß, wenn eine Dame ihn ein wildes Tier nennt. Das war ein grausames Wort, Miß – wirklich, ein grausames Wort.«

Lydia war durch diesen wohlgezielten Angriff dermaßen außer Fassung gebracht, daß sie ihre Gedanken erst sorgsam zusammenraffen mußte, ehe sie antwortete. »Wissen Sie denn auch, Mrs. Skene,« sagte sie, »daß das, was ich von Herrn Byron kenne, nur sehr oberflächlicher Art ist – daß ich ihn keine zehnmal in meinem Leben gesehen habe. Vielleicht sind Ihnen auch nicht die Nebenumstände bekannt, unter denen letzthin unser Zusammentreffen stattfand. Die Mißhandlungen, die er an einem andern vollführt hatte, empörten mich über alle Maßen; und diese Mißhandlungen waren es, wie ich glaube, die ich als das Werk eines wilden Tiers bezeichnet habe. Wenn es nun einmal geschehen ist, so geht es mir jetzt um Ihretwillen nahe. Er hat mir gesagt, daß er Sie als seine Mutter betrachtet. Aber –«

»O nein! Davon kann nicht die Rede sein, Miß! Ich bitte tausendmal um Entschuldigung, wenn ich Ihnen so das Wort abschneide – aber ich oder Ned, wir sind für ihn nicht mehr, als Ihnen vielleicht Ihr Hofmeister oder Ihre Haushälterin. Er ist mit uns nicht verwandt. Ich versichere Sie, er ist seiner Abstammung und Geburt nach ein Gentleman. Und wenn wir nächste Weihnachten nach Melbourne zurückkommen – dann ist es geradeso, als ob er uns niemals gekannt hätte.«

»Hoffentlich wird er doch nicht so undankbar sein und Sie vergessen! Er hat mir seine ganze Geschichte erzählt.«

»Das ist mehr, als er mir jemals erzählt hat, Miß. Schon daraus können Sie entnehmen, wie große Stücke er von Ihnen hält.«

Eine Pause trat ein. Mrs. Skene fühlte durch, daß die erste Runde vorüber war, und daß sie – sogar mit einem kleinen Vorteil – ihren Platz behauptet hatte. Lydia aber sammelte bald neue Kräfte:

»Mrs. Skene,« sagte sie eindringlich, »welches Endziel hatten Sie ins Auge gefaßt, als Sie mir diesen Besuch abstatteten? Was erwarten Sie von mir?«

»Je nun. Miß,« entgegnete Frau Skene verwirrt, »der arme Junge hat in letzter Zeit allerhand Mißhelligkeiten durchgemacht. Zunächst doch der Kummer Ihretwegen – der erste, will ich damit sagen, der ihm seit langer Zeit auf die Seele drückt. Dann die Schaustellung in der landwirtschaftlichen Ausstellungshalle, wo Paradise sich doch so unehrenhaft benommen hat. Cashel erfuhr es, daß Sie unter den Zuschauern waren, und dann hat er all die beschämenden Dinge gelesen, die die Zeitungen darüber geschrieben haben und dann grämte er sich, weil er meinte, Sie glaubten es alles. Diesen Gedanken konnte und konnte ich ihm nicht ausreden. Immer und immer wieder habe ich ihm gesagt, –«

»Verzeihen Sie,« unterbrach Lydia, »wollen wir nicht lieber offen miteinander reden? Die Vermutung ist ganz nutzlos, daß er über meine Gefühle in diesem Punkt jemals hat im Zweifel sein können. Ich war tatsächlich über die Rücksichtslosigkeit, mit der er seinen Gegner behandelte, aufs tiefste empört.«

»Aber ich bitte Sie um alles in der Welt – das ist doch sein Geschäft!« meinte Frau Skene, die Augen weit aufreißend. »Ich werde Ihnen also mal eine Frage vorlegen, Miß,« fügte sie hinzu, als ob sie einen milden Tadel über einen Mangel an Grundsätzen bei Lydia zum Ausdruck zu bringen wünschte. »Muß ein anständiger Mann seinen Verpflichtungen nachkommen? Wissen Sie, was ein halbwegs angesehener Berufsboxer für eine Schaustellung wie diese im allgemeinen bezahlt bekommt? Zehn Schilling! Mehr hat Paradise auch nicht erhalten. Cashel aber bestand auf seinem Ruf und wollte nicht weniger als zehn Pfund nehmen. Und man hat sie ihm gegeben! Manch anderer wäre nun einfach in den Ring spaziert und hätte seine Zeit mit allerhand albernem Zeug heruntergeboxt und die Leute um ihr Geld beschwindelt. Cashel aber ist so ehrenhaft und hochgesinnt wie ein König selbst. Sie haben's ja selbst gesehen, was er sich für Mühe gegeben hat. Er hätte sich nicht weniger schonen können, wenn's um tausend Pfund pari und den Championgürtel gegangen wäre, statt um jämmerliche zehn Pfund. Weil er ehrlich handelt, Miß, können Sie doch gewiß keine schlechte Meinung von ihm haben wollen, nicht wahr?«

Lydia mußte fast gegen ihren Willen lächeln:

»Ich gestehe, daß ich die Angelegenheit von diesem Gesichtspunkt aus noch nicht betrachtet habe.«

»Natürlich nicht. Miß – ebensowenig wie sonst jemand, ohne daß er Recht und Unrecht in diesem Beruf aus alter Gewohnheit kennt. Wie gesagt also, Miß, das war nun eine neue Enttäuschung für ihn. Es ist ihm näher gegangen, als Sie sich denken können. Dann kamen lauter Widerwärtigkeiten wegen der Partie mit Paradise. Anfänglich konnte Paradise nur fünfhundert Pfund auftreiben; der Junge aber wollte für weniger als tausend nicht abschließen. Ich glaube, es ist nur Ihretwegen, daß er in letzter Zeit mit dem Geld so genau rechnet; früher war er niemals geldgierig. Dann bestand Mellish darauf, daß die Sache hier in der Umgegend vor sich gehen sollte. Der Junge hatte eine solche Todesangst, es könnte Ihnen zu Ohren kommen, daß er nicht eher zustimmte, als bis sie ihm einredeten, Sie wären im August anderswo. Ich war nur froh, als die Propositionen endlich unterzeichnet waren, ehe er sich in die Grube grämte. Während der ganzen Zeit seines Trainings hat er sich danach gesehnt, Sie nur ein einziges Mal zu sehen; aber er hat doch treu und ehrlich trainiert, wie ein ganzer Mann. Wundervoll hat er trainiert! Ich habe ihn am Morgen vor der Partie gesehen – wie ein Engel im Strahlenglanz war er. Mancher Dame hätte das Herz gelacht bei dem Anblick! Ned rannte wie besessen herum und legte zwanzig zu eins gegen ihn. Hätte Cashel verloren, wir wären jetzt ruinierte Leute. Und da kommt die Polizei gerade in dem Augenblick dazwischen, wo er Paradise abfertigen will! Ist das auszudenken? Er hätte ihn schon eine Viertelstunde eher erledigen können – aber er hielt zurück, um den Wettmarkt für Ned zu machen.«

Selbst die Erinnerung daran war noch zuviel für Mrs. Skene; sie wurde zu Tränen gerührt und mußte sich die Nase wischen, ehe sie fortfuhr.

»Zu all dem Unglück kam dann noch das, was zwischen Ihnen und ihm passierte und ihn bewog, sich der Polizei zu stellen. Lord Worthington hat ihn gegen Kaution wieder freibekommen. Die Schande aber und die Enttäuschung und die verlorene Zeit und das gute Geld und der Kummer über Ihre bösen Worte – wie das alles zusammenkam, da hat es ihn umgeschmissen. Und jetzt ist er ganz schwermütig und verkümmert. Weder ich noch Ned noch Fanny können ihm etwas recht machen. Ich höre, daß er wohl kaum Gefängnis bekommen wird. Wenn es aber doch geschieht –.« Hier verließen Frau Skene die Kräfte; sie schluchzte laut. »Wenn's aber doch geschieht, so ist es sein Tod. Und Gott möge denen verzeihen, die das verschuldet haben!«

Wahrer Schmerz stimmte Lydia immer weich; Tränen machten sie wieder hart: dazu war sie nicht geduldig genug.

»Und der andere?« fragte sie. »Haben Sie etwas von ihm gehört? Er ist wahrscheinlich in einem Hospital?«

»Im Hospital?« wiederholte Mrs. Skene, indem sie voll Bestürzung ihre Tränen zurückdrängte. »Wer?«

»Paradise!« entgegnete Lydia, wobei ihr der Name sichtlich schwer über die Lippen kam.

»Der im Hospital! Ach, Sie unschuldiges Seelchen, Miß! Erst gestern bin ich ihm begegnet – er sah so gut aus, wie ein so häßlicher Kerl überhaupt gut aussehen kann. Keine einzige Schramme mehr; und geprahlt hat er, was er Cashel alles angetan hätte, wenn die Polizei nicht dazwischen gekommen wäre. Er ist ein ekelhafter, gemeiner Boxer, das weiß Gott. Es tut mir nur leid, daß unser Junge sich herbeigelassen hat, mit einem von seiner Sorte vom Leder zu ziehen. Man hat mir erzählt, Cashel hätte ihn bildhübsch zugerichtet und daß Sie ihn gesehen haben. Sie sind wohl gehörig erschrocken, Miß; das läßt sich denken, wo Sie doch an solchen Anblick nicht gewöhnt waren. Ach, mir ist mein Ned schon in einem Zustande ins Haus gebracht worden, daß ich ihm Kognak ins Auge gegossen habe, weil ich glaubte, es wäre sein Mund. Sogar Cashel war einmal, so vorsichtig er sonst ist, drei volle Tage lang blind. Man kann ja auch nicht verlangen, daß sie all das Geld umsonst verdienen. Aber zerbrechen Sie sich darüber nicht den Kopf, Miß. Angenommen, Sie heirateten – ich setzte ja nur den Fall,« schaltete sie gleichsam zur Beruhigung ein, als sie Lydia bei diesem Worte zusammenfahren sah, »angenommen also, Sie wären mit einem berühmten Wundarzt verheiratet – das könnte doch ohne Schaden für Ihren hohen Rang möglich sein – da würden Sie doch glatt ohnmächtig werden, wenn Sie ihn ein Bein oder einen Arm abschneiden sähen, wie er es doch alle Tage tun müßte, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Und trotzdem wären Sie stolz auf die Geschicklichkeit, mit der er sein Geschäft versteht. Geradeso geht's mir mit Ned. Hand aufs Herz, Miß, ich möchte ihn ebenso wenig wieder im Ring sehen, wie die Dame eines Gardeoffiziers ihren Gatten auf dem Schlachtfeld und arme Neger oder Franzosen mit dem Schwert durchbohren sehen möchte. Da es nun aber einmal sein Beruf ist, und die Leute deswegen so große Stücke von ihm halten, so finde ich mich damit ab. Und ich interessiere mich sogar sehr dafür, besonders wo ja niemand dabei Schaden nimmt. Nicht, daß Sie denken sollen, Ned hätte jemals einem Menschen ein Bein oder einen Arm abgenommen – das verhüte der Himmel! Und Cashel ebensowenig. O Miß – ich danke wirklich verbindlichst – es sollte mir leid tun, wenn Sie meinetwegen Umstände machen!« Diese letzten Worte bezogen sich auf das Erscheinen eines mit einem Teeservice bewaffneten Dienstboten.

»Wie dem auch sein mag,« bemerkte Lydia, als sie ihre Unterhaltung ungestört wieder aufnehmen konnten, »ich sehe noch immer nicht recht ein, wozu Sie mich aufgesucht haben. Persönlich sind Sie mir ja sehr willkommen. In welcher Hinsicht aber glaubten Sie Herrn Byrons gedrückte Stimmung durch einen Besuch bei mir heben zu können. Hat er Sie darum gebeten?«

»Er wäre ja lieber gestorben! Ich bin auf eigene Faust hergekommen – da ich ja wußte, was mit ihm los ist.«

»Und was weiter?«

Mrs. Skene blickte umher, um sich davon zu überzeugen, ob sie allein wären. Dann lehnte sie sich zu Lydia hinüber und sagte in emphatischem Flüstertöne.

»Warum heiraten Sie ihn nicht. Miß?«

»Weil ich keine Lust habe, Mrs. Skene,« entgegnete Lydia in der allerbesten Laune.

»So überlegen Sie doch ein bißchen, Miß. Wo soll sich Ihnen denn jemals wieder eine solche Gelegenheit bieten? Bedenken Sie nur, was für eine Art Mann er ist: Inhaber der Weltmeisterschaft und dabei noch ein Gentleman! Dies beides zusammen ist noch niemals dagewesen – und wird es auch niemals wieder geben. Ich habe einen ganzen Haufen Champions kennen gelernt; für Ihresgleichen waren sie aber nicht die passende Gesellschaft. Als ich Ned geheiratet habe, ist er auch schon Champion gewesen; meine Familie war auch der Meinung, daß ich damit sehr weit herabgestiegen sei – ich war nämlich berufliche Tänzerin an der Bühne. Die meisten Männer im Ring sind sehr gewöhnlich; Damen bleiben daher aus ihrer Gesellschaft völlig ausgeschlossen.

Sie haben aber das Glück gehabt, einem von ihnen zu gefallen, der gleichzeitig ein Gentleman ist. Was kann sich denn eine Dame besseres wünschen? Wo wollen Sie seinesgleichen finden – an Gesundheit, Kraft, Schönheit und feinem Benehmen? Und erst sein Charakter – na, da kann ich Ihnen ein Liedchen singen. In Melbourne sind alle Frauen und Mädchen seinetwegen halb schwermütig geworden, das können Sie sich wohl denken. Ich erkläre Ihnen hiermit feierlich, daß ich allabendlich zwei oder drei bei mir herumsitzen hatte, die nur kamen, um ihn zu sehen. Und er, der gute unschuldige Junge, kümmerte sich um sie nicht mehr, als wenn sie Kohlstrünke gewesen wären. Er war immer heidenfroh, wenn er sie loswerden konnte, indem er in den Saal ging und mit den feinen Herren boxte. Und dann sahen sie sich ihn durchs Schlüsselloch an und dann wurden sie ganz verrückt. Aber nicht ein einziges Augenzwinkern haben sie von ihm erwischt.

Sie sind die erste, Miß Carew – und, glauben Sie mir's, Sie sind auch die letzte. Wäre jemals mit einer anderen etwas los gewesen, er hätte es mir nicht verbergen können – sein ganzes Tun und Treiben ist so arglos wie bei einem Kind. Seine Ehrenhaftigkeit erst übersteigt alles, was Sie sich überhaupt vorstellen können. Ich weiß zum Beispiel, daß ihm achthundert Pfund dafür geboten worden sind, wenn er eine Partie verlieren wollte, bei der er höchstens zweihundert gewinnen konnte – gar nicht davon zu reden, daß er vielleicht auch nichts bekam, falls er ehrlich geschlagen wurde. Sie selbst wissen – ich sehe es, daß Sie die Welt kennen, Miß – wie wenige einer solchen Versuchung widerstanden hätten. Es gibt Männer, die so hoch in ihrem Beruf stehen – so hoch, daß Sie fast lieber glauben möchten, die Königin auf ihrem Thron wäre eher imstande, ihre Schlachten zu verkaufen – und die machen hintenherum auch Kompromißpartien, wenn's sich lohnt. Mein Ned ist kein unehrlicher Preisboxer, das weiß jedes Kind; wenn er sich aber von dem kleinen Primrose schlagen ließe und dann am nächsten Tage hinginge und sich Pferd und Wagen kaufte – was müßte ich mir da von ihm denken? Da haben Sie's, Miß – das sage ich Ihnen hier von meinem eigenen Mann!

Und ich sage Ihnen, daß Cashel niemals geschlagen worden ist, wenngleich es ihm öfter, als ich ausdenken kann, mehr eingetragen hätte, zu verlieren als zu gewinnen – alles vonwegen dieser elenden Wettonkel. Nie habe ich ein böses Wort von ihm gehört, niemals etwas von Spirituosen an ihm gemerkt ausgenommen einmal an Neds Geburtstag. Und auch da brachte er in seinem Dusel nichts als Scherz und Spaß heraus, wo doch bei solchen Gelegenheiten bei allen Menschen der wahre Jakob zum Vorschein kommt.

O, Miß – denken Sie doch nur einen Augenblick, wie glücklich Sie sein müßten, wenn Sie sich dazu bringen könnten, ihn im rechten Lichte zu sehen! Ein Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle, Weltchampion, nüchtern, ehrenhaft, fleckenlos wie ein neugeborenes Baby, der für sich und für Sie seinen Mann in der Gesellschaft stehen kann – und bei alledem wahnsinnig in Sie verliebt! Er hält Sie für einen Engel, der vom Himmel herabgestiegen ist – und ich bin sicher Miß, daß Sie's im Grunde Ihres Herzens auch wirklich sind. Ich versichere Ihnen, meine Fanny ist schon ganz wild, weil sie meint, er stellt Vergleiche zu ihrem Nachteil an. Nein, Miß, das glaube ich nicht – so schwer kann's nicht sein, es Ihnen recht zu machen, daß Sie ihn zurückweisen!«

Lydia lehnte sich in ihren Sessel zurück und blickte Mrs. Skene mit einem seltsamen Gesichtsausdruck an, der sich bald zu einem bezwingenden Lächeln aufhellte. Mrs. Skene lächelte der Zuvorkommenheit halber ebenfalls, allerdings nur in bescheidenem Maße, insofern sie sich mittelst einer etwas düsteren Wolke auf ihrer Stirn verständlich zu machen bemühte, daß ihrer Auseinandersetzung keinerlei Stoff zur Ergötzlichkeit anhafte.

»Ich brauche einige Zeit, mir das alles zu überlegen, was Sie mit so eindringlicher Beredsamkeit vorgebracht haben,« sagte Lydia. »Ich meine dies in vollem Ernst, Mrs. Skene. Ihre Worte haben einen tiefen Eindruck auf mich gemacht. Lassen Sie uns aber für den Augenblick von etwas anderem sprechen. Ihrer Tochter geht es hoffentlich recht gut, nicht wahr?«

»Danke verbindlichst, Miß, sie erfreut sich der besten Gesundheit.«

»Sie selbst ebenfalls?«

»Mir geht es so gut, wie ich's allenfalls erwarten darf,« entgegnete Frau Skene, die eine zu große Vorliebe für Bemitleidung hegte, als daß sie die Tatsache ihres einwandfreien Befindens ohne Beschränkung hätte zugeben können.

»Sie müssen ein eigenartiges Gefühl der Sicherheit genießen,« bemerkte Lydia mit einem forschenden Blick, »da Sie so glücklich mit einem derartig berühmten – äh, Lehrmeister der Boxerkunst wie Herrn Skene verheiratet sind. Ist es nicht sehr angenehm, auf einen so kraftvollen Beschützer zählen zu können?«

»Ach, Miß, da haben Sie doch nur wenig Ahnung,« rief Frau Skene, die hilflos in die von ihren eigenen kleinen Kümmernissen gar zu verlockend gestellte Falle hineintappte und damit Cashels Interessen völlig aus dem Auge verlor. »Ich lebe in steter Angst, daß er in Ungelegenheiten gerät. Ned ist die Ruhe selbst – bis er einen Tropfen Alkohol im Magen hat; und dann ist er, wie sie alle sind – immer bereit, mit dem ersten besten anzubandeln, der ihn reizt. Wenn er der Polizei dabei in die Hände fällt, so stehen seine Aussichten schlecht. Für einen Boxer gibt's keine Gerechtigkeit. Es braucht's nur einer verlauten zu lassen, daß er ein Professioneller ist – dann hat die Behörde genug. Marsch ins Gefängnis und Adieu die Schüler und seine Respektabilität dazu! Davor lebe ich in immerwährender Angst. Und was den Schutz anbetrifft, so lasse ich mich hundertmal lieber ausplündern, als daß ich ihm ein Wort sage, das einen Krawall heraufbeschwören könnte. Wenn wir nachts nach Hause fuhren, habe ich dem Kutscher oft heimlich etwas zugegeben, damit er nur ja nicht schimpfen und Ned reizen sollte. Das kommt alles vom Trinken. Die Gentlemen sind stolz darauf, mit ihm öffentlich im Gespräch gesehen zu werden. Sie kommen einer nach dem andern und fragen ihn, was er nehmen will – und dann ist das nächste, was ihm zum Bewußtsein gelangt, daß er mit den Stiefeln im Bett liegt, mit verstauchtem Handgelenk, vielleicht auch mit einem blauen Auge und mit dem Bedürfnis, sich zu erinnern, was er am Abend vorher angestellt hat. Was ich während der ersten drei Jahre meiner Ehe ausgehalten habe, das läßt sich nicht beschreiben. Dann legte er ein Enthaltsamkeitsgelübde ab – und seit dem Augenblick ist er der vernünftigste Mensch von der Welt. Was man so regelrecht betrunken nennt, habe ich ihn höchstens alle Jahre dreimal gesehen. Gottes gütige Fügung ist es gewesen und eine Tracht Prügel von einem Milchmann in Westminster – der hat ihn gelehrt, sich vor sich selbst zu schämen. Ich habe dafür gesorgt, daß er bei der Stange blieb und seinen alten Freunden aus dem Wege ging. Seitdem ist es, als ob ein Segen auf ihm ruhte – und wir sind vorwärts gekommen.«

»Ist Cashel streitsüchtig?«

Der Tonfall dieser Frage erweckte Mrs. Skene zur Erkenntnis der Unzeitgemäßheit ihrer Klagen. »Nein, nein!« wehrte sie ab. »Er trinkt niemals. Und was Raufen anbetrifft – man sollte es kaum für möglich halten, Miß – einen zufälligen Streit im Boxen hat er, glaube ich, keine dreimal in seinem ganzen Leben gehabt; öfter auf keinen Fall. Heiraten ist das einzige, was er sich wünscht; dann bleibt er vernünftig bis zum Grab. Überläßt man ihn aber jetzt sich selbst – Gott weiß, was dann aus ihm wird. Zuerst wird er trübsinnig werden – trübsinnig ist er jetzt schon; dann wird er trinken; dann verliert er seine Schüler, dann kommt er außer Kondition, dann wird er geschlagen und dann – ein einziges Wort von Ihnen, Miß, kann ihn noch retten. Wenn ich ihm nur sagen dürfte –«

»Nichts!« unterbrach Lydia. »Nicht das geringste! Die einzige Versicherung, die ich Ihnen geben kann, besteht darin, daß Sie meine Meinung, die ich mir über einige seiner Handlungen gebildet hatte, bedeutend gemildert haben. Daß ich aber Herrn Cashel Byron heiraten sollte, ist schlechterdings das Unwahrscheinlichste auf dieser Welt. Von jeglicher Frage persönlicher Neigung abgesehen – diese Unwahrscheinlichkeit an sich schon genügt, um jede Durchschnittsfrau abzuschrecken.«

Dies letzte vermochte Mrs. Skene nicht völlig zu erfassen; immerhin aber verstand sie genug, soweit es sich um ihre Absichten handelte. Sie erhob sich, schüttelte wehmütig den Kopf und sagte: »Ich sehe, wie die Dinge liegen, Miß. Sie halten ihn für zu niedrigstehend. Ihre Verwandtschaft würde es nicht billigen.«

»Ohne Zweifel würde meine Verwandtschaft über alle Maßen entsetzt sein. Auch dies muß ich in Betracht ziehen – soweit ich Wert darauf lege.«

»Wir würden Sie niemals behelligen,« meinte Mrs. Skene mit wartendem Zögern. »In wenigen Monaten hat England uns zum letztenmal gesehen.«

»Das würde mir nichts ausmachen – nur daß ich es bedauern müßte, mit Ihnen nicht zuweilen ein angenehmes Plauderstündchen verbringen zu können.« Diese Worte entsprachen nicht der Wahrheit; doch gelangte Lydia zur Überzeugung, daß sie ein nachhaltigeres Vergnügen am Lügen zu finden begann.

Mrs. Skene war mit Komplimenten nicht zu trösten. Noch einmal schüttelte sie das Haupt. »Es ist sehr freundlich von Ihnen, Miß, daß Sie mich mit begütigenden Worten bedenken,« meinte sie. »Wenn ich aber ein gutes Wort für den Jungen mitnehmen dürfte, so könnten Sie mir meinetwegen sagen, was Ihnen beliebt.«

Lydia überlegte ihre Antwort lange. Schließlich begann sie:

»Es tut mir jetzt leid, wenn ich schroff mit ihm gewesen bin, da ich nunmehr einsehe, daß er unter dem Zwange der Umstände nicht gut hat anders handeln können, als er gehandelt hat. Auch die ökonomischen Bestandteile seines Berufs habe ich außer acht gelassen. Kurzum – ich bin an Faustkämpfe nicht gewöhnt; und was ich zu sehen bekam, empörte mich dermaßen, daß ich unvernünftig wurde. Aber,« setzte Lydia hinzu, indem sie Frau Skenes wiedererwachende Hoffnung mit warnender Hand in ihre Schranken zurückwies, »wie wollen Sie ihm, wenn Sie ihm dies mitteilen, gleichzeitig zu verstehen geben, daß meine Äußerung lediglich einen Akt der Gerechtigkeit bedeutet und nicht im geringsten ein Anerbieten der Neigung?«

»Ein Krümchen Trost wird ihm wohltun. Ich will ihm also sagen, daß ich Sie gesprochen habe und daß Sie das von neulich nicht so gemeint –«

»Sagen Sie ihm einstweilen gar nichts,« unterbrach Lydia sanft. »Ich habe jetzt einen endgültigen Entschluß gefaßt. Wenn er innerhalb zweier Wochen keine Nachricht von mir erhält, mögen Sie ihm sagen, was Ihnen beliebt. Können Sie so lange warten?«

»Gewiß. Ganz wie Sie wünschen, Miß. Nur ist morgen abend Mellishs Benefiz, und da –«

»Was habe ich mit Mellish oder seinem Benefiz zu tun?«

Mrs. Skene murmelte bestürzt und in entschuldigendem Tone, daß sie nur erhofft habe, der Junge könne vielleicht bei dieser Veranstaltung Ehre einlegen.

»Wenn er zu Mellishs Benefiz dadurch beitragen soll, daß er jemand verprügelt, so wird er schon nicht im Rückstand bleiben. Denken Sie also daran: Sie dürfen mich vierzehn Tage lang nicht erwähnen. Ist das abgemacht?«

»Ganz wie Sie wünschen,« wiederholte Frau Skene nicht ganz befriedigt. Lydia aber wollte keinen weiteren Trost spenden; so nahm die Gattin des Exchampions denn Abschied und verlieh der Hoffnung Ausdruck, daß die Dinge sich zugunsten aller Beteiligten entwickeln möchten. Lydia bestand darauf, daß sie sich eine substantielle Erfrischung zu Gemüte führe, und fuhr sie dann im Ponywagen zum Bahnhof. Kurz vor der endgültigen Trennung kam Lydia noch einmal auf den ursprünglichen Gesprächsstoff zurück und fragte:

»Denkt Herr Byron auch zuweilen?«

»Denken!« wiederholte Mrs. Skene mit Emphase. »Nie im Leben! Auf der ganzen Welt gibt es keinen fideleren Bengel, Miß!«

Und dann wurde Frau Skene gen London entführt; auf der Fahrt fragte sie sich verwundert, ob es denn für ein junges Mädchen ganz passend sein könne, ohne eine ältere Persönlichkeit ihres Geschlechts in einem prunkvollen Schloß zu leben und so offen und freundlich mit ihr unterstehenden Menschen zu verkehren. Bei ihrer Ankunft zu Hause verriet sie ihrem Gatten nichts von ihrem Ausflug, da man ihm, ausgenommen in Sachen präsumptiver Örtlichkeiten für bevorstehende Boxereien, im Bewahren von Geheimnissen niemals allzu große Zuverlässigkeit hatte nachsagen können. Dafür aber saß sie bis spät in die Nacht mit ihrer Tochter Fanny auf, wobei sie sie mit Schilderungen des Glanzes im Schlosse wahren Tantalusqualen aussetzte und sie dann wiederum zu trösten versuchte, indem sie Miß Carew als ein winziges Geschöpf mit rotem Haar und ohne Figur bezeichnete. Fanny besaß nämlich kohlschwarzes Haar und prächtige Arme und war eine von Cashels hervorragendsten Schülerinnen.

»Sei es wie es sei, Fan,« schloß Mrs. Skene, als sie um zwei Uhr morgens ihren Nachtleuchter zur Hand nahm, »wenn etwas aus der Sache wird, so wird Cashel niemals Herr in seinem eigenen Hause sein.«

»Das ist mir schon vollkommen klar,« entgegnete Fanny. »Wenn ihm aber anständige Professionelle nicht gut genug sind, so muß er sich's selbst zuschreiben, wenn er von strohköpfigen Aristokraten über die Achsel angesehen wird.«

Mittlerweile hatte Lydia nach ihrer Rückkehr von einer langen Spazierfahrt über Land den Versuch gemacht, einem Anfall innerlicher Unruhe durch Arbeit an der Biographie ihres Vaters zu steuern. Während der Vorbereitung eines Kapitels über seine literarische Geschmacksrichtung war sie in letzter Zeit damit beschäftigt gewesen, seine Lieblingsbücher nach angestrichenen Stellen zu durchsuchen. Sie nahm jetzt diese Tätigkeit wieder auf, stieg auf die Bibliothekleiter, nahm Band auf Band heraus und vertiefte sich von Zeit zu Zeit in den Inhalt einiger Seiten. Bei dieser unzusammenhängenden Arbeit floß die Zeit ebenso unmerklich dahin, wie die Schatten länger wurden. Das letzte Buch, das sie zur Hand nahm, war ein Band Gedichte. Angestrichene Stellen waren nicht zu finden; dafür aber schlug das Buch sich gleichsam von selbst bei den Seiten auf, die augenscheinlich ehedem des öfteren offen aufgeschlagen dagelegen hatten. Die ersten Worte, auf die Lydias Augen fielen, lauteten folgendermaßen:

O schlüge doch ein Herz voll Lebensfreude
Sanft wärmespendend durch mein ganzes Sein,
Statt daß ich einsam schaffend mich vergeude
Mit diesem Herzen, kalt und hart wie Stein.
So kalt, so hart, mit kleinem Sinn gepaart –
Trübseligst Herze aller Herzenart!

Eilig stieg Lydia von der Leiter herab; sie wich unwillkürlich zurück, bis sie einen Sessel erreichte; dann saß sie und las und las die Zeilen immer von neuem. Die einbrechende Dämmerung erweckte sie wieder zur Tätigkeit. Sie stellte das Buch auf das Regal zurück und schritt zum Schreibtisch hinüber.

»Wenn Zweifel und Sehnen dieser Art meinen Vater verfolgt haben,« sagte sie sich, »so würden sie auch mich verfolgen – es sei denn, ich bringe das, was sich für mich zu einer Herzensfrage entwickeln wird, jetzt und für alle Zeiten zu einem Abschluß. Soll den Kindern, die ich zur Welt bringe, die Möglichkeit geboten werden, einer solchen Gefühlsrichtung zu entgehen, so müssen sie ihre Immunität von ihrem Vater ererben, und nicht von mir – vom Manne des Impulses, der niemals denkt, nicht vom vernünftelnden Weibe, das sein Denken nun einmal nicht lassen kann. So sei es!«


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