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Der lange Militärzug hielt auf freiem Felde, zum zehnten oder zwölften Male seit der Abfahrt von Paris. Acht Stunden rollte der Transport bereits in der Richtung nach der Front, aber er hatte noch kaum 100 Kilometer hinter sich gebracht.
Jetzt hielt er schon wieder und zwar mit einem scharfen Ruck. Irgend etwas schien auf der Strecke nicht in Ordnung.
Der Zug beförderte ein Bataillon Chasseurs à pied mit seiner Bagage, hatte aber auch Munition geladen. In den offenen Güter- und Viehwagen waren die munteren, blau uniformierten Chasseurs wie das Vieh zusammengepfercht. Das tat aber ihrer guten Laune keinen Abbruch.
Die › Piou Pious‹ gröhlten Lieder, rissen Witze, beschmierten die Wände der Waggons teils mit obszönen, teils mit patriotisch sein sollenden Versen und Kreidezeichnungen, bei denen die Boches, die sich alle durch lange Großväter-Vollbärte und ungeheuere Bäuche auszeichneten, nicht gerade gut weg kamen.
Aus einem Wagen kam das Gewimmer einer Ziehharmonika. Irgendwo stimmte ein Soldatentenor ein reichlich derbes Lied an. In den zweideutigen Refrain:
Ma petite Madelon, le piou – piou –
Tire son coup, tire son coup – –
fiel der ganze Chorus jubelnd und gröhlend ein.
Hinter der Maschine liefen auch zwei Wagen erster Klasse. – Dort hatten sich die Offiziere des Bataillons häuslich eingerichtet. Außerdem beherbergte der eine der beiden Wagen eine Anzahl Sanitätsoffiziere und freiwillige Schwestern des Roten Kreuzes, die sich in Metz zwecks weiterer Verwendung zu melden hatten.
Seit einer Woche rollte Zug auf Zug über Montereau und Dijon nach Mülhausen oder über Troyes und Belfort nach dem gleichen Ziel. Transporte auf Transporte gingen über Meaux durch die Champagne nach Straßburg und Metz.
Chalons, Bar le Duc, Toul und Nancy glichen riesigen Heerlagern. –
Als der Zug jetzt erneut hielt, riß der Stabsarzt Jules de Montbarry die Wagentür auf und stieg schwerfällig aus.
Das lange Sitzen in den engen, heißen Abteilen hatte die Knochen steif gemacht. Der Zug stand auf freier Strecke. Rechts vom Bahnkörper floß die Marne mit ihren zahlreichen Weinbergen. – Man befand sich mitten in der Champagne.
Aus dem Wageninnern rief eine jugendliche, frische Stimme: » Mille tonnerres, capitaine! Wo sind wir eigentlich?«
Der Stabsarzt suchte mit dem Glas den Horizont ab. – 800-1000 Meter vor ihm lag ein größeres Dorf oder vielmehr eine Stadt.
»Ich glaube wir liegen kurz vor Chateau Thierry, Messieurs! – Da vorn ist's nicht geheuer. Dort ist etwas passiert!«
»Vielleicht haben die Boches Chateau Thierry bereits besetzt?«
Ein dröhnendes Gelächter antwortete diesem Witz.
Ein Bahnbeamter kam aus der Richtung von Chateau Thiery gelaufen. Er rannte keuchend über die Gleise und schwenkte eine rote Fahne.
»Ist ein Arzt im Zuge – –?!« brüllte er schon von weitem.
Dr. de Montbarry trat vor.
»Mehr als ein halbes Dutzend!« erwiderte er. »Was gibt's?«
»Der heiligen Jungfrau sei Dank! Wir brauchen Hilfe! Ein Unglück! – – Ein Transportzug ist entgleist – – das heißt – auf einen Zug mit Munition und Geschützen aufgefahren!«
»Tote?«
Der Bahnbeamte zuckte die Achseln.
»Sicher eine ganze Menge! – – Vier Waggons liegen auf dem Kopf oder sind in einander gefahren!«
» Merde!« fluchte der Arzt. »Das ist jetzt schon das zehnte oder zwölfte Unglück auf dieser verfluchten Strecke. Bei eurer Westbahn klappt der Betrieb nicht, mein Lieber! –«
»Er ist auch auf anderen Strecken nicht besser, Herr Stabsarzt.«
Stabsarzt de Montbarry ging nach seinem Abteil zurück. Am Fenster erschienen die neugierigen Gesichter einer Anzahl Offiziere und Ärzte.
» Messieurs!« sagte der Stabsarzt kurz. »Machen Sie sich fertig! Es gibt Arbeit! Wir wollen auch die Schwestern mitnehmen!«
Der Arzt öffnete die Wagentür zu dem Abteil, wo die Schwestern untergebracht waren.
» En avant, Mesdames! Der Krieg beginnt bereits hier! Kommen Sie mit! Ein Eisenbahnunfall, da drüben in Chateau Thiery!«
Musette in ihrer einfachen, dunklen Schwesterntracht, die leuchtende Rote-Kreuz-Binde um den rechten Arm, war die erste, die sich erhob. Sie hatte als Schwester mit Fronterfahrung – wenn diese Erfahrung sich auch nur auf einen amerikanischen Kriegsschauplatz beschränkte – stillschweigend das Kommando über das halbe Dutzend freiwilliger Schwestern übernommen.
Sie ergriff ihr Köfferchen mit Verbandmaterial. Die anderen Schwestern, meist junge Mädchen der besseren Stände, versuchten die steilen Treppen des Abteils nachzuklettern. Der Arzt half lachend. An der fauchenden Maschine vorbei, gewann das Sanitätspersonal das Gleis, und etwa ein Dutzend Menschen tappten in der scharfen Julihitze den Bahndamm entlang auf Chateau Thiery zu.
»Kommen Sie zu mir, Schwester Musette!« sagte der Arzt. »Wir wollen die Tête übernehmen! Diese verdammten – pardon! – Eisenbahnunfälle sind schlimmer als eine verlorene Schlacht!«
Musette nickte.
»Der Ernst des Krieges macht sich recht früh bemerkbar!« erwiderte sie. »In Paris jubeln sie und veranstalten Demonstrationen, und hier – – liegen die armen Teufel mit gebrochenen Gliedern, ohne überhaupt einen Feind gesehen zu haben!«
Der Arzt turnte in seinen kräftigen Stiefeln über die Schottersteine des Bahndamms.
»Geben Sie mir Ihren Arm, Schwester! – Es geht besser so! – – Die Pariser können mir gestohlen werden! Mit Beifallsdepeschen, Huldigungsadressen an den Kaiser und Marseillaise-Gegröhl in den Theatern gewinnt man keine Schlachten.
»Die Mobilmachung klappt ganz und gar nicht. Ich habe den Krimkrieg und den Lombardischen Feldzug mitgemacht, Schwester Musette. Ich bin Frontsoldat und sag nichts gegen unsere Truppen. Der französische Soldat ist der beste der Welt.
»Aber die Federfuchser in der Verwaltung, die Faulenzer in der Intendantur, diese Hallunken und Ignoranten sollte man alle an die Wand stellen und einzeln abknallen.
»In Italien hat's nicht geklappt! In der Krim hat die Truppe Hunger gelitten und gefroren, weil die Transportschiffe in Toulon und Brest festlagen und keiner wußte, wohin mit ihnen. S' ist diesmal genau der gleiche Schlendrian!«
Musette turnte über einige Eisenbahnschwellen und hob ungeniert den Rock.
»Mir wird warm, Doktor!« sagte sie.
»Und mir heiß, wenn ich an die ganze Schweinerei denke, an die Unzulänglichkeit unserer Verwaltung, an die Großmäuler von Generälen in Paris, an die Rücksichtslosigkeit, mit der unsere braven Burschen einem Feinde entgegengeführt werden, der – ich kenne die Deutschen, habe in Tübingen studiert – doch etwas anders einzuschätzen ist als die dämlichen Kroaten und Böhmen in Österreich oder die dreckigen Kosacken im Krimkrieg.
»Die da drüben überm Rhein haben Ordnung. Da klappt's, Schwester.«
»Sie sind verärgert, lieber Doktor, sind ungerecht!«
»Nee, Schwester Musette, aber ich habe Augen im Kopf. Glauben Sie mir, wir haben den Krieg schon verloren, bevor er begonnen hat.«
» Mon Dieu! Wie können Sie so etwas sagen?« erwiderte Musette erschrocken und sah sich scheu um. Aber niemand hatte die herbe Kritik des Stabarztes vernehmen können; die nächste Gruppe war noch mindestens zwanzig Schritt zurück.
»Wir hätten« fuhr Dr. de Montbarry fort »unsere geringere Truppenmacht durch schnelles Zugreifen, sofortiges Einmarschieren in Baden wettmachen müssen. Versprochen hat's das Großmaul Leboeuf, den Badinguet in seiner Verblendung auch noch zum Generalstabschef aller französischen Heere gemacht hat. – Aber was hat er gehalten? – Nichts! Wir sind ›erzbereit‹ hat er gesagt. Ich danke!
»Heute haben wir schon den 24. Juli, aber die Armee ist noch lange nicht mobil. Die Schuld trägt unser blödsinniges, veraltetes Ergänzungssystem. Die Depots liegen weit entfernt von den Standorten der Regimenter. So liegt das 87. Regiment, bei dem ich stand, in Lyon; sein Depot ist oben in der Bretagne, in St. Malo. Das 98. Regiment liegt in Dünkirchen; seinen Ersatz bekommt es aus der Lyoner Gegend. Die Ersatztruppen müssen teilweise ganz Frankreich durchfahren, bis sie an ihre Standorte kommen. Dann sind die Stammregimenter natürlich längst weg. Alle Bahnhöfe, alle Ortschaften sind mit Reservisten überfüllt, die ihre Truppenteile suchen.
»Mich hat man von Lyon nach Paris kommandiert. Aber eine Woche mußte ich mich dort tatenlos herumdrücken, bis ich jetzt Marschordre bekam – – nach Metz. –
»In Marseille standen vor drei Tagen 9000 Reservisten. Der Stadtkommandant telegraphierte nach Paris. ›Was soll ich mit den Leuten? Wohin mit ihnen? Um mir Luft zu schaffen, schicke ich sie mit hier liegenden Transportschiffen – nach Algier.‹ Und am Rhein, vor dem Feinde, werden die Leute dringend gebraucht. Dort stehen die Regimenter noch in Friedensstärke. Ihre Ersatzmannschaften machen inzwischen Vergnügungsreisen zur See, weil die Verwaltung den Kopf verloren hat – –!«
Musette schüttelte den Kopf.
»Sie glauben mir nicht, Schwester?« fuhr der Arzt fort. »Hören Sie: Mein Onkel, General Michel, sitzt seit vier Tagen in Belfort. Gestern depeschierte er nach Paris. Ich habe durch einen Zufall das Telegramm selbst gesehen: ›Bin hier. Meine Brigade aber nicht gefunden. Auch nicht die Division. Was soll ich machen? Weiß nicht, wo meine Regimenter stecken!‹
»Der Idiot Leboeuf weiß es bestimmt am allerwenigsten.«
Musette wollte den verärgerten Stabsarzt ablenken. »Wer kommandiert eigentlich in Metz?« fragte sie.
»Bazaine! Das ist einer von den wenigen Günstlingen Badinguets, der noch etwas versteht, der nicht ganz senil ist. Aber es ist ein Kardinalfehler, daß Napoleon selbst nach Metz geht. Entweder er hält seinen Schnabel und überläßt alles dem Marschall Bazaine, – – dann hätte er auch zu Hause bleiben können. Oder er kümmert sich – was Gott verhüten möge – um das Kommando, und dann sind wir schon aufgeschmissen.
»Straßburg steckt voll Truppen. Das gegenüber liegende, feindliche Baden ist dagegen von Truppen entblößt. Was hätte am nächsten gelegen, Schwester?«
»Daß man die Truppen über den Rhein geworfen hätte.«
»Richtig! Aber bis die Herren Generale auf diesen naheliegenden Gedanken kamen, war es zu spät. Die Badenser haben die Verbindungsbrücke über den Rhein einfach gesprengt.« – –
Drei Bahnbeamte und ein Infanterie-Major, von Chateau Thiery kommend, erkletterten den Bahndamm.
Der Offizier, ein alter, korpulenter Herr, zog das Käppi: »Gott sei Dank, daß endlich Hilfe kommt! Der ganze Bahnhof ist verstopft. In Chateau Thiery liegen 5000 Reservisten, die ich auf den Weg bringen muß, und jetzt – das furchtbare Unglück!«
Montbarry trat an die Seite des aufgeregten, alten Herrn, der die Krimmedaille trug.
»Zu Ihren Befehlen, mein Kommandant!« sagte er. »Gibt's in Chateau Thiery ein brauchbares Lazarett?«
»Ja, das wohl! Aber – – wir konnten im ganzen Bahnhof nicht einen einzigen Verbandskasten finden! – Es ist furchtbar! Sie werden mehr Arbeit vorfinden, Herr Stabsarzt, als Sie vielleicht bewältigen können. – Zwei Dutzend Tote haben wir schon unter den Trümmern herausgezogen. Die Verwundeten liegen im Wartesaal, an die hundert Reservisten, aus den Départements Tarn, Vaucluse, und Hérault.«
Musette deutete auf ihren Koffer. »Wir bringen das fehlende Verbandsmaterial mit, Herr Major!« sagte sie hoffnungsvoll. »Jede Schwester hat einen Koffer.«
Der kleine Bahnhof von Chateau Thiery glich einem Ameisenhaufen. Überall schreiende, gröhlende Soldaten, ein Teil davon betrunken; dazwischen schimpfende, befehlende Unteroffiziere und Offiziere, die versuchten Ordnung in das Chaos zu bringen.
Der entgleiste Transportzug lag quer über den drei Gleisen. Bahnarbeiter und Geniesoldaten räumten die Trümmer beiseite oder warfen sie fluchend den Bahndamm hinunter.
Dazwischen ertönte das Stöhnen und Wimmern der Verwundeten.
»Halten Sie sich zu mir, Schwester Musette!« befahl der Stabsarzt.
Und jetzt machten sich das Dutzend Schwestern und Ärzte an ihre schwere, hilfebringende Arbeit.
Nach drei Stunden waren die Verletzten verbunden und abtransportiert. – Die Strecke war wieder notdürftig frei.
Gegen drei Uhr rollte der immer noch draußen liegende Transportzug in den Bahnhof ein. Aber er hatte keine Ausfahrt – und lag wieder fest.
Todmüde war Musette auf die Polsterbank ihres Abteils gefallen. Der Hunger und vor allem der Durst quälten sie.
In der Bahnhofwirtschaft war nichts mehr zu erhalten. Jeder Stuhl, jede Bank, sogar jedes Eckchen des Bahnhofs war mit Reservisten besetzt, die sämtliche Vorräte beschlagnahmt, radikal aufgefressen und ausgetrunken hatten.
Die Truppen gröhlten entweder zotige Lieder oder schliefen auf den Stühlen, auf dem schmutzigen Boden, selbst auf den Tischen.
Der Gestank im Wartesaal, in den Stationsräumen benahm einem den Atem. – Im Zugsabteil herrschte wenigstens Ruhe, wenn es auch heiß war.
Drüben auf dem anderen Gleis stand ein anderer Transportzug. Auf offenen Güterwagen waren Geschütze aufmontiert aber sorgfältig in Segeltuch verpackt. – Einige Artilleristen, die auf dem Wagen umherlungerten, machten geheimnisvolle, wichtige Mienen.
Als Musette einen Sousofficier fragte, lachte der.
»Das sind Mitrailleusen, Schwester, das Allerneueste! – Die Preußen werden ihre Freude daran haben – –!«
Musette sah zu ihrem Erstaunen, daß die Maschine des Transportzuges nach Westen – Richtung Paris stand – –.
»Ja – aber?!« meinte sie. »Die Front liegt doch ostwärts –!«
Der Unteroffizier zuckte die Achseln.
»Wir fahren schon drei Tage durch Frankreich. Wo wir endlich landen werden, das – das weiß nur der liebe Gott – und der Kaiser! –«
Der Unteroffizier schleppte auf Bitten der Schwestern galant und hilfsbereit einen Stalleimer mit Wasser herbei. Die in der Julihitze ausgedörrten Frauen stürzten sich geradezu auf den Eimer, schöpften ihn mit ihren Bechern leer.
Endlich fuhr der Transportzug weiter. Aber er kam nur bis Epernay, dort gab es schon wieder einen unvorhergesehenen Halt.
Musette kaufte einige Zeitungen.
Die Presseartikel waren alle auf Sieg und Ruhm gestimmt. Dazwischen liefen aber auch zahlreiche Geschmacklosigkeiten unter.
Der ›Gaulois‹ schrieb: ›Unsere Turkos lecken sich schon die Schnauze, da sie jetzt auf das Wild losgelassen sind und man ihnen diesmal keine Schonung anbefohlen hat. Sie werden die Männer niedermetzeln und Wagen voll Frauen nach Frankreich bringen.‹
Neben Musette saß Schwester Catérine, die zwanzigjährige Tochter eines Präfekturbeamten. Musette zeigte wortlos auf die widerwärtige Stelle, aber Schwester Catérine lachte nur.
»Was sollen wir in Paris mit den fetten Boche-Weibern anfangen – –?« meinte sie.
Da schwieg Musette und drückte sich angewidert in die Wagenecke. Spät in der Nacht hielt der Zug auf dem Bahnhof in Nancy. – Das Geschrei und Getöse weckte Musette.
Ein Transportzug nach dem anderen lief ein. Dr. Montbarry trat mit Musette auf den Bahnsteig, der von einigen hundert Infanteristen mit Beschlag belegt war.
Die Soldaten dösten teils auf ihren Gepäckstücken, teils ließen sie die Weinflasche kreisen.
Eine Gruppe junger Burschen in ganz neuen Uniformen brüllte, eine Art Sprechchor, in die dunstige, rauchige Bahnhofshalle.
Montbarry wies lachend auf die Soldaten.
»Das sind Mobilgarden, Schwester!« sagte er. »Pariser gamins! – – Die werden die Preußen zu Paaren treiben! – Was brüllen die Kerls?« unterbrach er sich. »Ich verstehe immer nur ›nach Paris! – nach Paris!‹«
»Ich auch!« meinte Musette und mußte wider Willen lachen.
Der Stabsarzt trat auf die Gruppe zu.
»Ich bin ein wenig schwerhörig, meine Kinder« sagte er in väterlichem Ton. »Ihr meint wohl nach Berlin!«
»Nein! – Du alter Idiot! – – Geh Du allein nach Berlin!« brüllte ein junger Bursche, der total betrunken schien. » Nach Paris! – Zurück nach Paris! – Nieder mit dem Krieg! – –«
Da wandte sich Montbarry ab. In seinen Augen standen Tränen der Scham. Er wollte sich den Schreier langen, aber er bezwang sich.
»Kommen Sie, Schwester!« meinte er. »Die Kerle sind total besoffen! – – Pfui Teufel –!!«
Im Morgengrauen rollte der Transportzug endlich in den Bahnhof der alten, winkeligen, eng gebauten Festungsstadt Metz ein.