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3. Kapitel.
Der Verrat von Humaita.

Eine scharfe Gewehrsalve belferte plackernd über das Glacis der paraguayischen Festung Humaita. Das Peloton, acht Scharfschützen vom 2. Bataillon setzten die Gewehre ab.

Als sich der Pulverdampf ein wenig verzogen hatte, sah man zehn Schritte vor den Schützen einen paraguayischen Offizier am, Boden liegen. Er blutete aus mehreren Wunden und bewegte sich nicht mehr.

Der junge Leutnant, der das Exekutionspeloton kommandiert hatte, trat auf den Toten zu, schob den Erschossenen mit dem Fuß zur Seite, um sich zu überzeugen, ob nicht vielleicht doch noch Leben im Körper säße.

Auf seinen Wink ergriffen drei Soldaten den Leichnam, trugen ihn an die Grabenböschung und warfen ihn in die Tiefe. Der Körper kollerte erst langsamer, dann schneller den steilen Abhang hinab, der nach dem Paraguayfluß führte; dann versank er aufspritzend in den Fluten des gelben, träge dahinfließenden Stromes.

Von der andern Flußseite stieg plötzlich eine gelbweiße Wolke in den blauen Himmel; ein Kanonenschuß donnerte über das Wasser.

»Hinwerfen!« kommandierte der Offizier.

Die neun Soldaten drückten sich fest an den Boden. Drei Sekunden später explodierte die feindliche Bombe, weit entfernt vom Standpunkt des Exekutionskommandos. Die Soldaten lachten und flüchteten hinter die Tranchée.

»Lassen Sie die Leute wegtreten, Sergeant!« befahl der Leutnant. »Ich rapportiere dem Präsidenten!«

Bei diesen Worten tippte er mit dem rechten Zeigefinger an das Schild seiner blauen, goldbordierten Mütze und stieg durch den engen Zugangsgraben zur eigentlichen Festung hinauf. – –

Humaita liegt am Zusammenfluß des Rio Paraguay und Rio Parana und zählte im Jahre 1868 nur wenige Dutzend Häuser. Zur Bedeutung gelangte es erst, als der Diktator Lopez den kleinen aber strategisch sehr günstig liegenden Ort zu einer starken Redoute ausbauen ließ, sie teils mit modernsten, teils aber auch alten Vorderladergeschützen armierte und Kasernements für eine Besatzung von 20 000 Mann errichtete.

Der Diktator Lopez war bei allem Leichtsinn und Wankelmut ein vorsorglicher Charakter. Der Ausbau der Festung Humaita kostete zwar schweres Geld, aber ein Eindringen in Paraguay schien nur auf dem Wasserwege möglich, und die starke Festung konnte jedem Feinde den Zugang sperren.

Im Sommer 1868 war Lopez froh, das Geld in die Festung gesteckt zu haben; denn der mit den größten Hoffnungen begonnene Feldzug ließ sich ganz anders an, als Lopez und seine Führer erwartet hatten.

Nach kleinen Anfangserfolgen der Paraguayer kam bald der Rückschlag. – General Estigaribia wurde mit seiner Heeresmacht in der Stadt Uruguayana eingeschlossen und zur Kapitulation gezwungen. Der unfähige und eitle General Duarte ließ sich in einen Hinterhalt locken und konnte nur geringe Trümmer seines Heeres nach Paraguay zurückführen.

Die furchtbarste Enttäuschung für Lopez war aber das Verhalten der argentinischen Republik, die gegen jede Erwartung den Durchmarsch durch ihr Gebiet als casus belli betrachtete, und ihre Truppen mobil machte.

Am Fort Curupayty kam es zwischen den Paraguayern einerseits und den verbündeten Brasilianern und Argentiniern andrerseits zu einer mörderischen Schlacht. Die Paraguayer kämpften wie die Löwen. Ihr gut geleitetes Artilleriefeuer riß blutige Lücken in die Reihen der schreiend angreifenden argentinischen Lancero-Regimenter. Die gezogenen Zündnadelbüchsen der Lopezschen Tiradores wüteten schon auf 600 Schritt unter den armen argentinischen Infanteristen, deren Schießprügel, alte Vorderlader, kaum 250 Schritt weit reichten.

Am Abend deckten Tausende von Argentiniern und Brasilianern die Pampa. Aber auch die Lopezschen Truppen waren erschöpft und zogen in der Nacht ab. Die Argentinier und Brasilianer behaupteten das Schlachtfeld von Curupayty.

Für den Diktator Lopez war der Krieg im Frühjahr 1868 eigentlich schon verloren; aber zu dickköpfig und zu eitel, um diese Tatsache einzusehen, hoffte er vielleicht auch noch auf eine überraschende Wendung des Kriegsglücks und warf sich mit dem Rest seiner Armee, 12-15 000 Mann, in die starke Festung Humaita. – Dort widerstand der Rest der paraguayischen Armee heldenhaft allen Stürmen der Verbündeten.

Diese aber konnten ihre Streitkräfte von Monat zu Monat vermehren und armierten auch eine Kanonenbootflotille.

Die Kugeln der gezogenen, schweren Schiffsgeschütze räumten ganz furchtbar unter den Lopezschen Truppen, auf, die hinter ihren Erdbefestigungen kaum gegen Kleingewehrfeuer Deckung finden konnten.

Mit Schießbedarf war die Festung zwar reichlich versehen; aber die Lebensmittel begannen knapp zu werden. Zuerst half man sich durch das Schlachten der Artilleriepferde; doch auch dieser Proviant mußte einmal ein Ende nehmen. Der Hunger, ansteckende Krankheiten, und die Geschosse der Brasilianer dezimierten die täglich kleiner werdende, tapfere Besatzung.

Dennoch hielten die Truppen stand; aber die Offiziere wurden unzufrieden. Sie sahen mit ihrer größeren Intelligenz bald ein, daß sie ihr Leben einer vollkommen verlorenen Sache opferten? Täglich schlichen sich Überläufer aus der Festung. Viele kamen um, denn der Paranafluß war breit, wimmelte auch von Krokodilen; und die Posten auf den Wällen schossen rücksichtslos auf jeden Deserteur. Mancher Ausreißer, der den gefräßigen Alligatoren entgangen war und schon das jenseitige argentinische Flußufer rettend winken sah, verfiel im letzten Augenblicke einer Büchsenkugel. – –

Ein einfaches Blockhaus, oberhalb des Paraguayflusses, diente Lopez als Quartier. Zwei Posten, das Gewehr bei Fuß, dösten in der drückenden Augusthitze vor der geschlossenen Tür. Als der Führer des Exekutionspelotons, Leutnant Ricafuerte, näher trat, gaben sie den Eingang frei.

Das Blockhaus hatte nur zwei Zimmer, dessen größeres dem Diktator als Wohn- und Schlafzimmer diente; im zweiten wohnte Musette de Lanory. Das Mädchen hatte tapfer bei Lopez ausgehalten. Die Strapazen und Entbehrungen schien es kaum zu spüren.

Musette trug im Feldlager kräftige Lederhosen mit hohen Stiefeln und ein rotes Hemd, dazu den breiten landesüblichen Strohhut. Trotz der Männerkleidung und der schweren Reiterpistole am Gürtel wirkte das Mädchen aber nicht amazonenhaft. Ungezwungen bewegte es sich unter den vielen Männern, erschien in den Lazarettbaracken, tat Samariterdienste und galt bei den rohen Soldaten als der gute Engel der Festung. Die derben paraguayischen Kavalleristen hätten sich für den ›Engel von Humaita‹ wie Musette heimlich genannt wurde, bei lebendigem Leibe in Stücke reißen lassen.

Als der Leutnant Ricafuerte das Quartier des Diktators betrat, hatte sich Lopez gerade über eine Karte gebeugt; neben ihm standen Musette und der Festungskommandant General Bustamente.

Lopez fuhr bei der Störung unwillig herum. Er war stark abgemagert, und in seinem knochigen, ungesund gelben Gesicht flackerten zwei scharfe, schwarze, stets mißtrauische Augen.

»Was gibt's?« fuhr er den Offizier an, der die rechte Hand an der Mütze an der Tür stehen geblieben war.

»Ich melde Eurer Exzellenz,« erwiderte der Offizier »daß der Hauptmann Curytihano soeben standrechtlich erschossen wurde – –!«

»'s ist gut!« wehrte Lopez gleichgültig ab. »Gibt's sonst etwas Neues unten am Fluß –?«

»Nein, Excelencia! Der Feind verhält sich ruhig! Gelegentliche unbedeutende Artillerieschießereien – – das ist alles!«

»Ich danke!« erwiderte Lopez kurz; dann ließ er sich mit einem Seufzer auf eine rohe Holzbank fallen.

General Bustamente winkte dem Leutnant energisch hinter dem Rücken des Diktators, er möge abtreten und wechselte mit Musette einen kurzen aber vielsagenden Blick.

Das Mädchen nahm dem Diktator die Mütze ab, fuhr ihm mit einem feuchten Tuch, das neben ihm in einem hohlen Kürbis lag, über die heiße Stirn; dann sagte es leise:

»Es nützt nichts, Francisco Solano! Alle Anstrengungen sind vergebens! Wir müssen ein Ende machen –!«

Lopez fuhr wie von einer Schlange gebissen in die Höhe.

»Kein Wort davon!« schrie er. »Ich denke nicht daran!«

Musette zuckte die Achseln.

»Wir können uns hier nur noch einige Wochen halten, Francisco Solano; günstigstenfalls noch einen Monat. Jetzt kannst Du noch einen erträglichen Frieden schließen; in einem Monat ist's zu spät – –!«

Lopez schüttelte den Kopf.

»Es ist nie zu spät! Ich bin es der Weltgeschichte schuldig, bis zum letzten Blutstropfen, bis zur letzten Patrone auszuharren –.«

Musette lachte; aber ihr Lachen klang gezwungen.

»Die Weltgeschichte!« rief sie bitter. »Die Geschichte hat ganz andere Sorgen. Bitte, sei nicht böse, Francisco! Höre mich ruhig an! Drüben ist seit gestern der Graf Eu eingetroffen, der Schwiegersohn des Kaisers von Brasilien. Der Herr Graf ist eine vornehme Natur, ein Kavalier, der seine Erziehung in Frankreich genossen hat. Er kann nicht unzugänglich sein! Er wird mich anhören! Laß mich hinüber zum Feinde! Ich – – ich, Deine kleine Musette, ich schaffe Dir erträgliche Bedingungen! Verlasse Dich darauf – –!«

Lopez schwieg. – Er bearbeitete seine Unterlippe mit den gelben Zähnen; dann sah er Musette mißtrauisch von der Seite an.

»Ich hab's geahnt!« meinte er verächtlich. »Die Ratten verlassen das sinkende Schiff – – – –«

Musettes Gesicht überzog sich mit einer flammenden Röte.

»Pfui Teufel!« sagte sie. »So etwas – konntest – Du von mir denken? – – – Schäme Dich – – –!«

Lopez sprang auf und riß das Mädchen beschämt in seine Arme.

»Musette!« rief er. »Arme, kleine Musette, verzeih mir! – Ich zweifele nicht an Deiner Treue! Bitte, bitte sei nicht böse! Ich bin überarbeitet; ich schlafe keine Nacht mehr! Die Nerven versagen mir den Dienst. Ich – ich – – ich kann – nicht mehr. Das Abenteuer, in das mich dieser Phantast Cimasoni gehetzt hat, wächst mir über den Kopf. –«

Der Diktator barg das Gesicht in den Händen und schluchzte wie ein kleines Kind.

Musette zog ihm die Hand sanft vom Gesicht.

»Das alles nützt heute nichts mehr!« sagte sie ruhig. »Ich habe Dich rechtzeitig gewarnt. Jetzt heißt es, der Gegenwart leben – – und vor allem Cimasoni genau zu beobachten – – –«

Lopez zog die Augenbrauen zusammen.

»Unsinn!« knurrte er. »Cimasoni ist ein Phantast, ein Optimist, der alles durch eine rosige Brille sieht, aber kein Verräter. – Ich weiß nicht, was Du gegen ihn hast!« fuhr Lopez nach kurzer Pause fort. »Cimasoni ist ein Ehrenmann, ein Italiener von altem Adel, ein glühender Patriot, den die österreichische Tyrannei aus seiner lombardischen Heimat vertrieben hat.«

»Das mag alles zutreffen, aber er hat ein falsches Auge!«

»Unsinn!« wiederholte Lopez noch einmal. »Du siehst Gespenster! Ich kenne ihn besser! Er hat sich damals in Paris als mein treuester Freund erwiesen; und – wenn ich mich recht entsinne – er war doch auch Dein Fürsprecher – –. Ohne ihn säßest Du wahrscheinlich heute in Paris –.«

Musette schüttelte den Kopf.

»Ich glaube, Gründe zu der Annahme zu haben, daß Cimasonis Fürsprache nicht ganz selbstlos war.«

»Nenne diese Gründe! Bitte, Musette! Ich warte! Na – siehst Du? – – Du antwortest nicht! Einbildungen! Hirngespinste! – – Kein Wort mehr!« rief er jetzt scharf. »Ich will über Cimasoni nichts Nachteiliges hören. – – Ich habe, weiß Gott, Schufte genug in meiner Armee; aber Cimasoni – – ist kein Lump! – –«

Jetzt beugte sich Lopez wieder über die Landkarte.

»Hören Sie mich an, General Bustamente: An die Tranchée Nummer sieben, am Rio Parana, muß noch eine schwere Batterie. Wir können dafür die Lünette vierzehn erleichtern. Vor allem muß die Hazienda Santa Anna stark gesichert werden. Ein Angriff vom Fluß her ist nicht zu befürchten. Eine Überrumpelung von der Landseite bedeutet die einzige Gefahr. Ziehen Sie das recht dezimierte Bataillon Infanterie aus der Hazienda zurück, und kommandieren Sie die 2. Tiradores von Asuncion!«

General Bustamente machte sich eine Notiz in sein Taschenbuch.

»Wer soll das Kommando in der Hazienda übernehmen?« fragte er ruhig.

Lopez schien einen Augenblick nachzudenken.

»General Cimasoni!« erwiderte er kurz.

»Um Gottes willen! Nein!! Nein!!« schrie Musette auf. »Diesem Schurken willst Du die Sicherheit der Festung anvertrauen?«

»Jawohl!« erwiderte Lopez fest. »Ich will! Bitte erspare Dir jeden Einwand! Hier in Humaita kommandiere ich noch. – Sei doch vernünftig, Musette! Ich ahne, warum Du Cimasoni nicht leiden magst. Eine Antipathie, noch von Asuncion her. Frauen urteilen nun einmal gern nach dem Gefühl, sind keine Verstandesmenschen. Ich kenne Cimasoni besser als Ihr alle. Ich – ich kann auch meine militärische Lage nicht als aussichtslos ansehen. – –«

»Sie ist schwierig genug, Excelencia!« wagte nun General Bustamente einzuwerfen.

»Das verkenne ich durchaus nicht, General. Das weiß ich alles so gut, wie Sie! – Aber – kennen Sie die Weltgeschichte? – – Drüben in Europa gibt es einen Staat – ein Königreich – Preußen genannt. – – Haben Sie davon schon einmal etwas gehört, General?«

»Natürlich, Exzellenz! Preußen liegt irgendwo bei Paris, wenn ich nicht irre, ein kleines Ländchen in der Mitte von Europa. –«

»Das stimmt ungefähr« erwiderte Lopez und mußte lachen. »Der König Wilhelm von Preußen ist mein guter Freund, schon als Prinz von Preußen. Ich habe meine militärische Ausbildung in der preußischen Armee genossen. Die da drüben, General, das sind Soldaten! Von den Preußen kann man lernen. Ich habe versucht, meine Paraguayer zu preußischen Soldaten zu erziehen. Ich glaubte auch, es sei mir gelungen. Ich habe mich – teilweise wenigstens – getäuscht. Nichts gegen meine Truppen! Meine Soldaten sind gut, aber den Offizieren fehlt die preußische Schule, das preußische Pflichtgefühl. Die Preußen hatten vor Jahren einmal einen König, Friderik der Große, wie sie ihn nennen.

»Dieser Friderik war ein Genie, aber auch nur ein Mensch. Er stand mit seinem kleinen Preußen gegen eine ganze Welt von Feinden, gegen Frankreich, Österreich, Rußland, Schweden; fast ganz Europa stand gegen ihn in Waffen. Auch er hat zahlreiche Schlachten verloren, aber unterkriegen ließ er sich nicht. Als er sich gegen Schluß des Krieges, der sieben lange Jahre dauerte, in einer ganz ähnlichen, verzweifelten Lage befand wie heute ich, – ich, der ich mich stolz als seinen Schüler betrachte, – da half ihm nur seine Ausdauer, seine Beharrlichkeit. Er hat nach sieben Jahren den Krieg doch gewonnen. Wir hier kämpfen erst vier Jahre, und sollen schon die Flinte ins Korn werfen? –

Nein, General Bustamente! Ich denke nicht daran! Noch lebt Francisco Solano Lopez und mit ihm seine tapfere Armee –!«

Der Diktator hatte sich an seiner Rede selbst begeistert und sich in einen Optimismus hineingesprochen, der ihn beruhigte, an den er selbst steif und fest glaubte.

General Bustamente mochte kaum der gleichen Ansicht wie Lopez sein. Aber er wußte nicht recht, was er antworten sollte. Auf Vergleiche in der Weltgeschichte durfte er sich schon gar nicht einlassen. Von einem Staate Preußen hatte er zwar gelegentlich einmal etwas gehört, aber weltgeschichtliche Kenntnisse durfte man bei einem paraguayischen General, der vor fünfzehn Jahren noch Pferdehirt in Villa Rica gewesen war, nicht voraussehen. Die Preußen mochten vielleicht auch einen tüchtigen General, namens Friderik oder so ähnlich, besessen haben, einen wirklichen Eisenfresser, dem sie den Beinamen der Große gaben.

Er kannte diesen Friderik nicht; über Bolivar, San Martin oder vielleicht noch Napoleon gingen seine Kenntnisse großer, längst verstorbener Generäle nicht hinaus.

Aber alles dies hatte mit der Lage der Paraguayer in diesem verdammten Humaita auch herzlich wenig zu tun. Mit schönen Worten, mit weltgeschichtlichen Vergleichen und Erinnerungen kam man dem energischen Feinde, der seine Bataillone drüben am anderen Flußufer gelagert hatte, nicht bei.

Was er, Bustamente, brauchte, war Proviant und noch ein Dutzend unverbrauchter, gut ausgebildeter Schützenregimenter. Friderik el Grande konnte hier wenig nützen; zudem schien dieser General ja auch tot.

Aber warum mit dem übernervösen Diktator streiten? – – Dieser verlangte auch gar keine Antwort. Er war an das scheibenlose Fenster getreten und sah auf den Fluß hinab.

Weit hinten lagen zwei brasilianische Monitore auf der Lauer.

Drüben auf der argentinischen Seite exerzierte ein Gaucho-Regiment. Die Truppen machten eine Scheinattacke auf den Fluß zu, hüteten sich aber wohlweislich, in den Wirkungsbereich der paraguayischen Geschütze zu kommen.

Langsam sank die Sonne. Ihr glutroter Feuerball stand weit hinten in der Pampa. Dort winkte die Freiheit. Unvermittelt drehte sich Lopez herum.

» Hasta luego, General! – Auf Wiedersehen!« sagte er. »Ich will versuchen eine Stunde zu schlafen.« –


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