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Neunundzwanzigstes Kapitel.
Der Angriff auf die Grabstätte.

Die Fakire Indiens, jene Vertreter des abstoßendsten religiösen Fanatismus, sind sicher die seltsamsten Menschen, die es auf der Erde gibt.

Mittels ihrer Geduld und unglaublichen Zähigkeit ist es ihnen gelungen, die wunderlichsten Sachen fertig zu bringen, so daß sie nicht nur von ihren Landsleuten, sondern auch von Europäern oftmals für Wundermenschen gehalten werden.

Es ist etwas ganz Gewöhnliches, wenn man in den Städten jener gewaltigen Halbinsel Fakire und besonders »Gussain«, religiöse Landstreicher, sieht, die jahrelang die Arme hoch halten, ohne sie zu senken, auch nicht, wenn sie schlafen. Diese Übung scheint leicht zu sein, wir könnten sie aber sicher nicht länger als eine halbe Stunde ausführen, wenn wir's überhaupt so weit bringen.

Ebenso oft sieht man auch, wie sie die Fäuste so lange geballt halten, bis die Nägel durch die Hand wachsen und auf der andern Seite wieder herauskommen, eine Übung, die monatelange Leiden erfordert und die jene Fanatiker doch mit verblüffender Gelassenheit ertragen. Andre tragen jahrelang Messer in ihren Gliedern, oder hungern so lange, bis ihr Körper fast zur Mumie wird.

Aber unter all' den wunderlichen Dingen, ist das, was die europäischen und amerikanischen Gelehrten am meisten verwundert, das Begräbnis eines lebenden Menschen, der nach mehr oder weniger langer Zeit, obwohl er wochenlang von der Luft abgeschnitten wird, wieder zu sich kommt. Es würde dies niemand glauben, wenn nicht derartige, vollständig rätselhafte Experimente von vertrauenswürdigen Leuten, wie Gelehrten, Regierenden und sogar von den englischen Vizekönigen Indiens selbst, streng kontrolliert worden wären. Doktor Gibler, gegenwärtiger Direktor des italienischen Hospitals zu New-York, und ebenso der Doktor Honisberger, um einige anzuführen, haben einem dieser Experimente zu Lahore beigewohnt.

Die Fakire müssen ein Geheimnis entdeckt haben, wodurch sie sich in ein Stadium von Katalepsie und Hypnotismus versetzen können, denn andernfalls könnten sie unmöglich eine Beerdigung aushalten, die manchmal sogar 40 Tage dauert.

Wie es auch sei, gehört dazu eine Geduld, die nur die Indier besitzen, um sich daran zu gewöhnen, den Atem zu unterdrücken; von uns brächte es sicher niemand fertig.

Bevor jedoch der Fakir jene Vervollkommnung erlangt, die nötig ist, um die Probe auszuführen, muß er jahrelange Versuche machen.

Erst läßt man ein Grab graben, legt eine Matratze oder einige Matten hinein und beginnt den Versuch der »Poanayama«, das Unterdrücken des Atems.

Die ersten Tage schließt man ihn nur eine Minute ein, jedoch so, daß die Luft nicht eindringen kann, dann zwei und immer mehr, bis er sich auf die Weise daran gewöhnt, einen Rosenkranz abzubeten, das heißt, sechstausend Silben in je 12 Stunden herzusagen.

Bevor man aber jene gefährliche Übung vornimmt, die wegen Atemstockung das Leben kosten kann, zerschneidet man vorsichtshalber nach und nach den Muskel, der die Zunge mit dem Gaumen verbindet. Jede Woche macht man einen kleinen Einschnitt, was man 24mal wiederholt, dann zwingt man die Zunge mit besondern Mitteln, mit zusammenziehenden Ölen, sich so zurückzubiegen, daß sie den Kehlkopf vollständig verstopft.

Nach diesen Erfolgen, die oft Jahre erfordern, macht er sein Experiment vor dem Publikum, unter der Kontrolle hoher Persönlichkeiten, oft der Radscha selbst, die die Gruft mit ihrem Siegel verschließen müssen, was nicht eher zerbrochen werden darf, als im Momente der Auferstehung.

Es gibt Fakire, die vierzig Tage lang in ihrer Gruft verschlossen bleiben! … Und doch sterben sie nicht.

Wenn sie von jenem langen Begrabensein erlöst werden, sehen sie wie wirkliche Leichen oder besser, wie Mumien aus. Nur haben sie absolut keinen Geruch.

Ihre Beine und Arme scheinen verdorrt; kein Puls, weder Herz noch Schläfen schlagen mehr; ihr Körper ist kalt, nur der Kopf bewahrt eine gewisse Wärme.

Man wäscht sie mit kaltem Wasser, reibt ihre Körper tüchtig ab und legt einen warmen Mehlumschlag auf ihren Kopf.

Dann macht man die Nasenlöcher frei, öffnet gewaltsam den Mund, um die Zunge wieder in ihre normale Lage zu bringen, damit sie die Luftröhre nicht mehr verschließt, was nicht immer leicht ist, da sie sich wieder zurückzubiegen versucht, reibt sie mit Butter ein, um ihr die frühere Geschmeidigkeit wieder zu geben, wäscht dann die Augenlider mit warmem Fett und sie öffnen die Augen.

Meistens gibt der Fakir nach dem zweiten oder dritten Umschlag ein Lebenszeichen.

Seine Glieder verlieren die Steifheit und werden wieder warm, die Nasenflügel erweitern sich, die Augen nehmen ihren früheren Glanz an und der Fakir lebt zum allgemeinen Erstaunen nach vier- bis fünfwöchentlicher Beerdigung wieder auf! – – – –

Nachdem Barwani den Fakir begraben hatte, machte er sich kühn ans Werk, den Radschaputen die Stirn zu bieten, denn er war sicher, bald angegriffen zu werden.

25 Schurken hatte er unter sich, die mehr als einmal dem Tode ins Angesicht geschaut hatten und ihre Gewehre mit einer gewissen Gewandtheit zu handhaben wußten, obwohl sie sich mit den Radschaputen nicht messen konnten, die durchweg gute Schützen sind.

Als die Tür mit Steinblöcken verbarrikadiert war, stellte er einen Teil seiner Leute hinter jene Verschanzung, die andern hinter die Mauer.

»Hier halten wir aus, solange wir können, dann ziehen wir uns ins Mausoleum zurück,« hatte er zu seinen Leuten gesagt.

Die Radschaputen schienen jedoch mit dem Angriffe keine Eile zu haben.

Sie lagen ausgestreckt hinter ihren Pferden und beschränkten sich vorläufig darauf, die Ringmauern zu überwachen, damit keiner der Belagerten entkommen konnte.

»Ob sie Verstärkungen erwarten?« fragte sich Barwani unruhig. »Wenn wir die Dunkelheit benutzen würden, um einen Ausbruch zu versuchen? Den Versuch könnten wir machen.«

Mit einem Pfiff versammelte er seine Männer und teilte ihnen seinen Plan mit. Alle gingen darauf ein. Besser, einen verzweifelten Kampf wagen, solange die Radschaputen in geringer Anzahl waren, als sich in einen Eisen- und Feuerring einschließen lassen, ohne jede Wahrscheinlichkeit, ihn später durchbrechen zu können.

Außerdem vermuteten auch alle, daß Toby und die Radschaputen die Mannschaften der beiden Talfestungen erwarteten, bevor sie zum Angriff übergingen.

»Gebt kein Feuer, bevor ich es euch nicht befehle,« sagte Barwani. »Versuchen wir, die Belagerer zu überraschen.«

»Und die Pferde?« fragte ein alter »Sâpwallah«.

»Die lassen wir hier; wir sind schnell genug, um den Radschaputen zu entkommen.«

Sie stellten sich auf, nahmen die breitklingigen, gebogenen »Tarwar« zwischen die Zähne, luden die Karabiner und ließen sich lautlos jenseits der verbarrikadierten Tür hinabgleiten.

»Sie scheinen nichts gemerkt zu haben,« sagte Barwani zu dem alten Sâpwallah, der neben ihm stand.

»Keiner hat sich bewegt,« antwortete dieser.

»Nähern wir uns soweit wir können, dann geben wir aus nächster Nähe eine Gewehrsalve ab und benutzen die Panik, um durchzubrechen.«

»Jeder denkt an sich und verläßt sich auf seine Beine.«

Die »Sâpwallah« und Gaukler duckten sich ins hohe Gras und schlichen sich an die ersten Reiter, die etwa dreihundert Meter von der Tür entfernt am Boden lagen.

Die halbe Entfernung hatten die Banditen schon hinter sich und bereiteten sich zum Durchbruch vor, als sie Pferdegewieher hörten.

Hatten die Pferde der Radschaputen sie gehört? Wahrscheinlich, denn im Nu waren sämtliche Tiere auf den Füßen, indem sie ihre Reiter im Sattel trugen.

Ein Ruf erscholl:

»Der Feind! …«

Die Radschaputen vereinten sich in zwei Kolonnen und sprengten wie der Blitz, mit den Säbeln in der Faust, heran.

Die »Sâpwallah« waren ebenfalls aufgesprungen.

»Feuer!« schrie Barwani.

Eine Salve zerriß die Finsternis, aber es war die erste und auch die letzte.

Ohne auf die Gefallenen zu achten, stürzten sich die Reiter des Radscha darauf und säbelten ohne Mitleid nieder, was sie erreichen konnten.

Die »Sâpwallah«, ihrerseits überrascht und unfähig, jenem Orkan standzuhalten, flohen, trotz der Flüche Barwanis, kopfüber zur Grabstätte der »Rani«, indem sie fünf Gefallene zurückließen.

Erst jenseits der Barrikade machten sie Halt und begannen ihr Feuer wieder; aber die Radschaputen, die sich in keinen weiteren Kampf einlassen wollten, waren schon wieder an ihre Posten zurückgekehrt und ließen ihre Pferde neben sich niederlegen.

Barwani war wütend über diese Schlappe, die sicher nicht ermutigend war.

»Mit derartigen Memmen werde ich nie etwas ausrichten können!« … schrie er, indem er seine Leute bedrohte. »Beim ersten Angriff lauft ihr wie die Schafe davon! …«

Der Riese übertrieb jedoch, denn trotz der Niederlage hatten die »Sâpwallah« die Barrikade besetzt und ein heftiges Feuer gegen die Reiter eröffnet.

Die Radschaputen antworteten aber gar nicht darauf.

Nur Tobys und Indris Karabiner donnerten zuweilen und ihre Kugeln gingen nicht immer fehl, obwohl sich die Gefährten des Fakirs hinter den Steinen und Türpfeilern versteckt hielten.

Als die Sonne aufging, war die Position der Belagerten noch unverändert; die Belagerer hatten sich jedoch auf tausend Meter zurückgezogen, um außer Schußweite der Karabiner zu sein.

»Was mögen sie nur noch erwarten, um uns anzugreifen?« fragte sich Barwani, der immer unruhiger wurde.

Da hörten sie plötzlich vom Senartal herüber Trompetentöne.

»Das sind die Verstärkungen der Radschaputen,« sagte Barwani zähneknirschend. »Jene Vagabunden haben die Mannschaften der ›Hudi‹ kommen lassen. Unser Schicksal ist jetzt besiegelt; hier werden wir alle sterben.«

»Möchte jener Hund, dieser Dhundia, auch sterben! … Ich glaube, er hat sich gedrückt, um sich von Indri nicht das Fell über die Ohren ziehen zu lassen.«

Er stieg auf einen der Türme und blickte nach dem Tal.

Er hatte sich nicht getäuscht.

Ein großer Trupp Radschaputen rückte mit einer Kanone in die Hochebene vor.

»Es sind wenigstens sechzig,« murmelte der Schurke. »Versuchen wir, solange wie möglich zu widerstehen. Wer weiß! … Vielleicht hat Dhundia nicht gelogen.«

Die Radschaputen der »Hudi« und jene, die Toby und Indri kommandierten, hatten sich vereint und die Kanone war aufgestellt und nach der Barrikade gerichtet worden.

Ein Soldat, der ein weißes Taschentuch am Karabinerlaufe befestigt hatte, schritt auf die Grabstätte der »Rani« zu.

Als ihn Barwani bemerkte, lachte er tierisch auf.

»Er will uns zur Ergebung auffordern,« sagte er. »Ich weiß, welches Los die Dakoiten trifft, die in die Hände des Radscha fallen; dem Galgen ziehe ich den Tod auf dem Felde vor.«

Er erhob den Karabiner, schlich sich an die Barrikade und zielte auf den Soldaten, indem er sagte:

»Einer weniger.«

Einen Moment darauf stürzte der Parlamentär mit zerschmettertem Schädel zu Boden.

Dem Flintenschuß hatte sofort einen Kanonenschuß geantwortet und eine Granate war über der Barrikade zerplatzt, Splitter spritzten umher und die »Sâpwallah« flohen.

Ein zweites und drittes Geschoß krachte gegen die Tür, zertrümmerte die Pfeiler und brachte die Barrikade zum Einsturz.

Nachdem das Hindernis entfernt war, gingen vierzig Radschaputen mutig zum Angriff über, indem sie wilde Schreie ausstießen, während ihre Gefährten gegen die Ringmauer eine Gewehrsalve eröffneten, damit die Belagerten sie nicht besetzen konnten.

Die Radschaputen stürmten durch die Tür und riefen:

»Ohne Pardon! Metzelt alle nieder!«

Die »Sâpwallah« hatten jedoch nicht auf sie gewartet. Eiligst sprangen sie die Stufen hinauf, die ins Mausoleum führten, versteckten sich hinter zwei gewaltigen Löwen aus rotem Granit und eröffneten ein so heftiges Feuer, daß die Angreifer zurück mußten, obwohl sie von Toby und Indri geführt wurden.

Nach zwei Salven flohen aber die »Sâpwallah« in das Innere des Mausoleums und schlugen krachend die Bronzetür hinter sich zu.

Toby und Indri, die eine Überraschung vermuteten, hatten die Radschaputen sich hinter die Mauer zurückziehen lassen.

»Man müßte die Tür sprengen,« sagte der erste.

»Nichts leichter als das, ›Sahib‹,« antwortete der Offizier, der vom Radscha den Auftrag erhalten hatte, ihnen zur Wiedererlangung des »Kohinoor« behilflich zu sein. »Wir legen einen Sprengmörser an und werfen sie in die Luft.«

»Habt ihr welche von der Festung mitbringen lassen?«

»Zwei Stück, ›Sahib‹.«

»Aber ich möchte Dhundia lebend fangen,« sagte Indri, der ihn noch bei den Belagerten glaubte.

»Und den Fakir auch,« bemerkte Toby.

»Das wird ein wenig schwierig sein,« antwortete der Offizier. »Wenn sie unsern Unterhändler erschossen haben, so werden jene Elenden bis zum letzten Atemzuge kämpfen. Trotzdem werden wir versuchen, sie lebend zu bekommen.«

»Vorwärts, sprengen wir die Tür,« sagte Toby. »Ich kann es kaum noch erwarten, jene Kanaille Dhundia zu packen.«

Zwei Radschaputen wurden abgesandt, um den Sprengmörser zu holen.

Während diese zurückkehrten, hatten die Belagerten, als wenn sie die Absichten ihrer Gegner erraten hätten, das Feuer wieder eröffnet und schossen aus zwei Fenstern, die sich zu beiden Seiten der Tür befanden.

Überall regnete es Kugeln, die die Mauer zersplitterten und über die Barrikade pfiffen, hinter der die Radschaputen lagen.

Toby und seine Gefährten hatten sofort energisch geantwortet, aber ohne großen Erfolg, denn die »Sâpwallah« hüteten sich, sich allzu sehr zu zeigen.

Nur die Kugeln des Jägers verfehlten ihre Wirkung nicht und mancher Kopf zerplatzte, der über der Fensterbrüstung erschien.

»Hundert Rupien dem, der den Sprengmörser anlegt!« … rief Indri.

Ein Mann nahm die Bombe und sprang entschlossen in den Hof. Aber er hatte noch keine zehn Schritte gemacht, als er von Kugeln durchbohrt, zur Erde sank.

Ein andrer versuchte es und stürzte ebenfalls mit zerschmettertem Beine.

»Zum Teufel!« schrie Toby wütend. »Versuchen wir's!«

Eben wollte er vorspringen, als ihn Bhandara zurückhielt.

»Überlaßt das mir, ›Sahib‹,« sagte der »Kornak«.

Neben ihm lag die Leiche eines »Sâpwallah«, der durch eine der drei Granaten getötet worden war.

Er hob sie auf, umarmte sie fest, so daß sie ihn deckte und sprang vor.

Er packte die Bombe, eilte die Stufen hinauf, indem er zwei Schüssen entging und warf sich zwischen die Tatzen einer der beiden riesigen Steinlöwen.

Angefeuert durch jenes Beispiel, hatten sich die Radschaputen in die Ringmauer gestürzt und auf die beiden Fenster ein so heftiges Schnellfeuer gegeben, daß sich die »Sâpwallah« zurückziehen mußten.

Nachdem Bhandara die Bombe vor die Tür gelegt und den Zündfaden angebrannt hatte, war er längs der Mauer entlang geglitten, indem er sich hinter einer der Türme versteckte, um sich dem Feuer der Belagerten nicht abermals auszusetzen.

Auch die Radschaputen hatten sich entfernt, um von den Bruchstücken der Tür nicht zerrissen zu werden.

Im Innern des Mausoleums hörte man inzwischen die »Sâpwallah« wie Verrückte brüllen. Sicher hatten sie die Bombe bemerkt, die ihre letzte Verteidigung zertrümmern mußte.

»Fertig zum Angriff!« kommandierte der Offizier seinen Leuten.

Seine Stimme wurde von einem furchtbaren Krach erstickt.

Die Bronzetür war von der Explosion mit einem betäubenden Getöse ins Innere des Mausoleums gefallen.

»Zum Angriff!« schrien Toby, Indri und der Offizier.

Ohne auf die Schüsse der »Sâpwallah« zu achten, stürzten die vierzig Radschaputen, mit dem Säbel in der Faust, vor.

Zu vieren springen sie die Stufen hinauf und brechen mit der Gewalt eines reisenden Stromes in den Saal.

Die ersten säbeln sie nieder und stürzen sich dann auf das Gros, was sich hinter das Grabmal der »Rani« geflüchtet hat.

Barwani, allen voran, hatte seinen Karabiner am Laufe gepackt und verteidigte sich wie ein Löwe. Mit seiner gewaltigen Kraft schlug er mit jedem Schlage einen Mann zu Boden.

Die Radschaputen mähten jedoch die »Sâpwallah« schnell nieder, die, von Furcht ergriffen, nur schwachen Widerstand boten.

Trotz der Rufe Tobys, der gern Gefangene gemacht hätte, wurde alles niedergeschlagen.

Nach zwei Minuten stand nur noch Barwani auf den Füßen. Obwohl mit Wunden bedeckt und bluttriefend, setzte er den Kampf fort, indem er über die Leichen sprang, die ihn umgaben.

»Ergib dich!« rief ihm Toby zu, indem er den Karabiner auf ihn anlegte.

»Hier, meine Antwort,« schrie der Riese, indem er sich auf den Jäger stürzte.

Eben wollte er ihm mit dem Flintenlaufe den Schädel zerschmettern, als der Offizier der Radschaputen ihm zwei Pistolenschüsse in die Brust feuerte.

Barwani ließ den Karabiner fallen, griff mit beiden Händen nach seinen Wunden, fiel in die Knie und brüllte, wie ein wütender Tiger.

»Wo ist Dhundia?« rief Toby, der den Verräter nicht unter den Kämpfenden gesehen hatte.

»Dhun – – – dia,« röchelte der Riese, während ein tückisches Feuer in seinen Augen aufleuchtete. »Der – – – Senar – – paß – – tötet – – ihn –«

Dann unterdrückte ihm ein Blutsturz die Stimme und er fiel auf die Leichen, um nicht wieder aufzustehen.

Der Riese war tot.


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