|  | Den Herrn sin Lik is 'rinner dragenUn up sin Bedd herupper leggt,
 Un den Inspekter hal'n de Knecht
 Half schunnen 'rup un half terslagen.
 »Gottloww! Hei lewt,« seggt Daniel;
 »Nu, Friedrich, nah den Dokter schnell.
 Ach Gott, ick möt nu nah Marik!« –
 De Dokter kümmt, besüht de LikUn schüdd't den Kopp, mit irnst Gesicht,
 Leggt still de Hänn' hei in den Schot!
 »»Hir is kein Hülp,«« seggt hei, »»de 's dod.«« –
 De Herren kamen von 't Gericht
 Un fragen 'rümmer krüz un quer,
 Wo dat so kem, wo 't wesen ded';
 Un as sei 't gründlich unnersöcht,
 Un tau Papir ok Allens bröcht,
 Dunn seggt de Ein: »Hier 's nichts zu machen;
 Beschlag bloß legen auf die Sachen.«
 Dit heww'n sei richtig 'ruter klügelt.
 Jehann' sin Lad, de ward besigelt
 Un unner Slott un Rigel leggt.
 Oll Daniel süht 't mit an un seggt:
 »Ach Gott,« seggt hei, »wat hei sick sport
 Tau sine Reis' un Aewerfohrt,
 Un all de Lust, de hei entsäd',
 Wenn hei den Schilling 'rinner läd'
 Un sick afknappen ded' en Beten,
 Dat hett de einzigst Daht nu freten.
 Ach, woll is 't trurig in de Welt;
 Gott weit, ick tru'r nich üm dat Geld.
 Ne! ne! De Angst! – Wat is hei morr'n?
 Hut is min Sæhn en Mürder word'n,
 Un de so tru mi was un leiw,
 Is morr'n en Röwer oder Deiw.
 Wohen bringt nich de bitt're Noth!
 Gott gew, ick künn Di dorvör wohren.« –
 Un as nu deiht de Abend kamen,Dunn söcht sin Beten hei tausamen,
 Wat hei sick ded' tausamen sporen,
 Un allens, wat hei kann man finnen,
 Dat halt hei 'rut, verwohrt dat tru;
 En por Pund Wull, en Bolten Linnen,
 Dat bringt hei nah de Möllerfru.
 »Gu'n Abend ok, Fru Rosenhagen.
 Ick heww en Bolten Linn'n noch funn'n, –
 Mariken hett 't tau fin mi spunn'n, –
 Dat is man Schad för mi tau dragen –
 Nu kam ick her un wull man fragen,
 Ob Sei 't mi nich afköpen müggten.« –
 »»Ach, Daniel, wat sünd 't för Geschichten!
 Jehann, so 'n braven Minschen süs!
 Mi is 't, as wenn 't nich mæglich is.«« –
 »Wat helpt dat All, wat helpt dat Klagen!
 Wo is 't mit 't Linn'n, Fru Rosenhagen?«
 »»Je so, dat Linn'n? – – Un denn Marik!
 Ach Gott, ick lep herümmer glik;
 Verfir Di nich, säd' ick, hei wir 't,
 Hei ded' de Daht! – Dat Gott erbarm!
 Sei fel verlangs mi in den Arm,
 So dägern hadd' s' sick doch verfirt.«« –
 »Ja, ja! För de 's 't en Jammerlewen.
 Wat willen Sei för dat Linn'n denn gewen?« –
 »»Worum denn æwer hüt ok grad?««
 »Ick kramt hüt up in mine Lad,
 Dunn fel 't mi in de Hand herin,
 Dunn dacht ick, dat künn mæglich sin,
 Dat Sei den Bolten köpen wull'n.« –
 »»Dat hadd' doch æwer Tid bet morr'n,««
 Un kickt em spitz in dat Gesicht.
 »Je, ick heww bi den Schauster Schull'n,
 Un de is all so dringlich word'n,
 Un denn – un denn – un nahsten kriggt . . .« –
 »»Un will de Lüd' doch nich bedreigen.
 Na, Daniel, lat Hei 't nu man sin,
 Weck ward'n nich farig mit dat Leigen.««
 Un geiht nah ehre Kamer 'rin
 Un halt en lütten Kasten 'rut:
 »»Wat ick nich weit, makt mi nich heit. –
 Ih, ja! Dat Linn'n süht wonah ut;
 Min is 't, so as 't dor liggen deiht.««
 Un grippt nah ehren Kasten 'rin
 Un leggt en Hümpel Dalers hen.
 »»Dit is de Pris! So ward 't woll sin!««
 »Oh ne, oh ne! Fru Rosenhagen,
 Dit is binah jo so, as wenn . . .«
 »»Ick ok will mine Schuld afdragen.««
 Un as s' ehr Jüngschen ward gewohr,
 Dunn strickt s' em glatt dat gele Hor
 Un Thranen in ehr Ogen stünn'n:
 »»Ach, dat min selig Mann ded' lewen!
 Wat kann 'ne arme Wittfru gewen?««
 Un grippt noch mal in 't Geld herinn'n.
 »»Nu nem Hei 't, Daniel. – So. Nu gah 're
 Dit letzt dat kümmt von sinen Vader.««
 »Ick dauh 't, ick nem 't, Fru Rosenhagen,
 Doch eine Bed heww ick woll noch:
 De arme Dirn! – Oh, dauhn Sei 't doch!
 Un bliwen S' bi ehr dese Nacht.
 Ick höll bi ehr woll sülwen Wacht,
 Doch æwerst . . . . æwerst . . . .« – »»Ja, ja! 'T is gaud!
 Verlat Hei sick dorup, ick dauh 't.«« – –
 Oll Daniel geiht. De Nacht tüht 'rup,Ganz lising geiht de Stalldör up.
 De Manschin liggt up 't witte Feld,
 Unschüllig rauht de stille Welt,
 De Snei, de liggt so klor un rein,
 As wir meindag kein Murd gescheihn;
 As wir de Ird' 'ne Königslik,
 Von so 'n König, de in 'n Lewen
 An Ihren wir un Dugend rik;
 As wenn an 'n düstern Winterhewen
 Von unsern Herrgott alle Stirn
 Anstickt tau ehr Begräfniß wir'n. –
 Oll Daniel is 't, de 'rute slickt;
 Un as hei deiht üm 't Veihhus bögen
 Un dor de stille, heil'ge Nacht
 In 't ew'ge Og' herinner kickt,
 Dunn was 't, as wenn em Stimmen frögen:
 »Hest Du Di 't ok woll recht bedacht?
 Wat slickst Du heimlich dörch de Nacht?
 Büst Du ok woll up Gottes Wegen?«
 »»Min Weg,«« seggt hei, »»geiht in den Herrn;
 Ick will kein zeitlich Unglück wenn'n,
 Ick will en ewig Arwdeil redd'n,
 Un wenn 'ck up slichten Wegen bün,
 Denn Herr, denn steck mi hir min Enn'.««
 Un in em sacken alle Stirn
 Un warden tau 'ne grote Sünn:
 »Min arm Jehann! Min arme Dirn.«
 Wenn üm em 'rüm de Nacht ok lag,
 In em is 't klor, is 't hellig Dag;
 Is 't ok en trurigen Besäuk,
 Un makt hei em dat Hart ok krank,
 Frisch geiht hei sinen Weg entlang.
 »De swarte See, de holle Eik,
 Dor is dat Flag, dor finn 'ck Jehannen!«
 So geiht hei 'rinner in de Dannen.
 In 't düst're Dannenhor, dor liggtDe witte Snei so wiß un swer,
 Un mit sin ungewisses Licht
 Leggt sick de Manschin d'ræwer her;
 Un dörch de swarten Büsche slickt
 So 'n Flämmern un so 'n Schämmern sick,
 As wenn wat üm de Stämmen kickt,
 Bald huscht dat vör, bald huscht 't taurügg,
 Bald danzt dat up den Manschinstrahl,
 Bald dukt 't sick unn'r 'e Schatten dal
 Un krawwelt lis' dörch Snei un Musch
 Un russelt dörch den kahlen Busch,
 Un allerhand Unwesen späuken
 In Ellerwrit un knorrnig Eiken.
 So heimlich All'ns! Blot ut de Firn
 Kann Ein den Schuhut raupen hür'n,
 Dat schallt so schurig dörch de Nacht;
 Oll Daniel böhrt de ollen Bein;
 Em is 't, as wenn wat üm em lacht,
 As wenn noch Ein
 Em folgen deiht
 Un in sin eigen Tritten geiht.
 Un wenn de Snei un Bläder ruscheln,
 Denn hürt hei 't tuscheln,
 As wenn 'ne Stimm em heimlich rep:
 »Dat Water, wo de Hex versöp,
 Dat ladt noch Männigein tau Gast;
 De holle Eik hett männ'gen Knast,
 Dor kann noch männig Mürder hängen!«
 Wo deiht de gruglich Angst em drängen!
 Wo jöggt em dat dörch Holt un Nacht!
 As jög em nah de wille Jagd,
 So driwwt 't em furt
 Hen nah den Urt.
 Dor steiht hei still, vöræwer bögt,
 Un horkt un lurt,
 Ob sick wat rögt?
 Kickt nah de Telgen in de Höh,
 Kickt 'runner up den witten See;
 Dat Hart steiht still, de Athen swiggt. –
 Dunn is 't, as wenn sick wat bewegt,
 As wenn dor wat in 'n Schatten liggt;
 Hei slickt sick 'ran.
 Ja, 't is Jehann!
 Wo de wille Bir den Hauer wett't,Wo de Wulf sin einsam Lager hett,
 Wo dat Undirt liggt un lurt up Row,
 Dor liggt hei in dat welke Low.
 Un as hei von de Ird' sick richt,
 Un em de Man schint in 't Gesicht,
 Dunn süht den Oll'n en Wesen an,
 Is as Jehann, un nich Jehann,
 As wenn ein Minsch up dese Ird'
 All dörch mit all sin Hoffen wir,
 Mit Lust, mit Leiw, mit Kraft, mit Allen,
 As wir en Gotteshus verfallen.
 Un fött den Oll'n sin Hänn' tauglik
 Un flustert heisch: »Marik? Marik?« –
 Oll Daniel kickt em barmend an:
 »»Noch lewt s', noch bedt s' för Di, Jehann.««
 Hei föllt taurügg so blaß un bleik
 Un lehnt sick an de olle Eik,
 Bedeckt mit sine Hand dat Og,
 Un as hei s' wedder 'runner tog,
 Dunn stunn'n de groten Thranen d'rin,
 De irsten, de hei weinen künn:
 »Oh, segg ehr, sei süll kamen, kamen!
 Ick nem sei mit; wi gahn tausamen;
 Ick bring uns dörch in 't anner Land.«
 Un fött den Oll'n sin Knei un weint;
 De Oll, de schüwwt taurügg sin Hand.
 »»Ne, ne, Jehann, so is 't nich meint.
 Wat twischen Di un dese Ird'
 Mal fast un leiflich spunnen wir,
 Den Faden hett Din Daht terreten.
 Un hett de Dirn Di nich vergeten,
 Un bedt s' för Di mit truen Sinn,
 Denn sall Di dat ein Teiken sin,
 Dat Gott Di för de anner Welt
 Noch an en losen Faden höllt.
 Rit nich intwei! Rit nich intwei!
 Un ward Din Lewen langes Weih,
 Un möst Du Noth un Elend dragen,
 Un hürst Du dörch de Frühjohrspracht
 Un hürst Du dörch de Sommernacht
 Allæwerall 't Gewissen slagen,
 Denn denk doran,
 Min Sæhn Jehann,
 Eins ward dat Elend von Di namen:
 Wenn Du up 't letzte Lager liggst
 Un up den Herrn Din Hoffen richtst,
 Denn sall Mariken tau Di kamen.«« –
 Jehann liggt still, oll Daniel schüwwtEm sacht en Päckschen in den Rock
 Un drückt em in de Hand en Stock:
 »»Un wenn Di 't ok in 't Elend driwwt,
 Ahn Stütt sallst nich up Dine Bahn,
 Ahn Hülp sallst nich in Sünn' vergahn.
 Dit Geld schickt Di de Möllerfru,
 Un desen Stock – hei was mi tru –
 Den nimm, min Sæhn, den gew ick Di;
 Un büst Du mal von Elend mäud,
 Denn stütt Di d'rup un denk an mi
 Un an Marik un an ehr Leid.«« –
 »Ne,« schriggt Jehann, springt up de Fäut:
 »Wat? Ick sall gahn, Marik sall bliwen?
 Mi willst allein in 't Elend driwen?« –
 »»Ick driw Di nich, Di driwwt Din Daht;
 Du hest sei sei't, de böse Saat,«« –
 »Ick heww nich sei't, ick heww blot meiht,
 Wat Anner vör mi hewwen sei't.
 De so 'n Gesetze mal eins makt,
 De hewwen 't sei't un unnerhakt,
 De raff'ge Giz, de hett dat egt,
 De Lust nah Willkür hett dat plegt,
 De Saat, de quüll, 'rut kam de Kin,
 De Hochmauth was de Sünnenschin,
 De frame Læg hett Thranen regent,
 Un Satan hett dat Feld insegent;
 Ick heww 't nu aust't! – Nu stahn s' un schri'n
 Un reden vel von Schuld un Murd.«
 »»Mak furt! Mak furt!«« –
 »Ja, ja! – Ick weit woll, wat ick bün;
 Doch wenn hei wedder vör mi stünn –
 Denn' mein ick mit dat bleik Gesicht –
 So niderträchtig un so slicht
 Un frisch un roth,
 Ick stödd' den Hund noch einmal dod!
 Un hüng an 'n Galgen all de Strick,
 Hei oder ick! Hei oder ick!
 Hei hett min Lewen
 Vergift,
 Vergewen!
 Hei hett mit Grull min Hart vergällt;
 Hei driwwt
 Elendig 'rin mi in de Welt!
 Hei hett min Mäten
 Von 't Hart mi reten,
 Hei un sin Bann'!
 Fluch æwer All'ns, wat stolz un rik!
 Fluch æwer minen Vaderlann'! –
 Marik! Marik!« –
 So stört't hei furt dörch Nacht un Snei,De Sinn verwurrn, dat Hart intwei,
 So stört't hei furt, den Barg tau Höcht,
 Dor steiht hei still un dreiht sick üm
 Un röppt mit schurig wille Stimm':
 »Fluch! Fluch! So was 't! So heww ick seggt,
 Fluch æwer Jug, de uns verjagen!
 Ji heww'n de Hänn', de Jug eins fött,
 Ji heww'n de Bein, de Jug eins dragen,
 Mal ahn Erbarmen von Jug stött:
 ›Lat s' gahn, lat s' gahn, lat 't Pack doch gahn!‹ –
 Ji hewwt kein Hart, uns tau verstahn;
 As Minschen staht Ji nich tau 'm Minschen,
 De Tid ward kamen, hüt oder morr'n,
 Wo J' up de Knei taurügg uns wünschen.
 Mit uns sünd Ji mal Herrn eins word'n,
 Ahn uns sünd J' nicks.« – Un bückt sick nedder
 Grippt in den Snei un ballt en Ball,
 Un prallt em up den froren Bodd'n:
 »Kümmt Friheit mal un Frühjohr wedder,
 Denn sælt Ji All
 Vergahn, as dese Snei vergeiht!«
 Un höger richt't hei sick un steigt
 So düster dor in witten Snei:
 »Up Jugen Kopp dat Ach un Weih
 Un up Jug Hart de heiten Thranen
 Von all de Lüd', de hir nich wahnen,
 De hir nich glücklich künnen lewen,
 De ut dat Vaderland Ji drewen!
 Fluch æwer Jug un æwer Juge Kinner!« –
 Un röppt dat mit gewalt'ge Stimm
 Un swenkt den Stock so wild herüm,
 Un stört't sick in de Dannen 'rinner.
 Dat was sin letztes Lewewoll. – –
 Un an de Eik lehnt swack de OllUn hollt de Hand sick vör dat Og,
 Un as den Blick tau Höcht hei slog,
 Dunn was hei furt.
 Un spraken was dat gruglich Wurt,
 Un 't brus't em dörch de ollen Uhren
 As Stormwindslid
 Bi Winterstid:
 »Verluren! verluren! Jehann verluren!«
 D'rup wankt hei furt; kein Späuken jöggt
 Em dörch de Nacht mihr, dörch de Dannen.
 Wat Späuken hir! Hei süht Jehannen. –
 »Dat was sin Herr, hei was sin Knecht.
 Oh Herr! Oh Herr! Wer hett nu Recht?
 Din Satzung kann de Minsch verstahn,
 Doch wat de Minschen dortau dahn,
 Versteh, wer kann!« –
 Un lehnt sick an 'ne Wid heran
 Un kickt herup tau 'n Stirnenhewen:
 »Herr Gott, Du weitst allein Bescheid.
 Dor stahn s' un gahn s' in Ewigkeit,
 Wat 's gegen de en Minschenlewen?
 Dor stahn s' un gahn s' in ehre Pracht
 Dag oder Nacht;
 Du leggst Din Hand mit Segen d'rup,
 Un Stirn un Man un Sünn geiht up;
 Din Segen deiht de Welt regiren,
 Wat kann ein Minschenfluch bedüden?«
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