Fritz Reuter
Kein Hüsung
Fritz Reuter

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1. De Noth.

             

De Rogg' sett't an, de Weiten bläuht,
Jehannsdag is 't, de Sünn, de gläuht,
Kein Regen föllt, de Wind, de swiggt,
Dor rögt sick nich en Blatt an 'n Bom,
Un up den Durn an 'n Weg, dor liggt
Von 'n Heuaust her en dichten Stohm.
Pil steckt herun de Sünnenstrahl
Un bülgt sick æwer de Feller wid
Un flimmert un flackert up un dal,
As wenn de Glauth ut den Aben tüht.
De Käwer singt sin drömig Lid,
Un mäud un sachting summt de Imm
Un wäuhlt in Klewerblaumen 'rüm;
Heuspringer singt so trag un matt,
Krüppt deiper in dat Gras herin;
De Bottervagel söcht de Sünn
Un plätt't sick up dat Kliwenblatt;
De blage Wepstart dröggt tau Nest –
Hei is nah Fauderhalen west –
Un nickt un kickt sick ängstlich üm,
Wat Ein em ok gewohr woll ward,
Un slüppt un krüppt un hüppt herüm
Un swippt un wippt mit sinen Start
Un böhrt dat Köppken in de Höcht,
Wat sick de Mann villicht ok rögt,
De still dor acht'r 'e Steinmur liggt,
Den einen Arm up sin Gesicht,
As wenn Ein ruhig slapen will.
Hei rögt sick nich, hei liggt so still,
As wir hei dod, un Wepstart flüggt
Ganz drist heran,
Un kickt den Mann
Mit sine klauken Ogen an,
Un slüppt behenn' nah sine Lütten
Un pipt ehr lising in de Uhren,
Dor leg en Mann bi 'n Wepeldurn,
Sei süll'n ok jo recht stilling sitten. – –
Un All'ns is wedder still, dat lett,
As wir begrawen all dat Lewen;
Un 't is so bang', as wenn de Hewen
In stille Hitt en Weder brött;
Un ganz von firn, dor is 't, as wenn
Dat süfzte æwer 't Feld dorhen.
De Mann süfzt ok, sin Arm, de glitt
Herunner von dat Angesicht,
Hei grippt tau Sid un fött un ritt,
Wat hei von Gras tau hollen kriggt,
Un richt't sick mit en Ruck in Enn'
Un starrt ümher un folgt de Hänn'
So kurlos æwer 't brun Gesicht,
As wenn hei nich mihr seihen müggt
Up Gras un Blaum un Kurn un Feld;
Un was doch noch so jung un stark,
Un gung doch irst 'rin in de Welt,
De Knaken vull von junges Mark,
De Schullern breit, de Bost so hoch,
So makt för Arbeit un Gefohr,
So frisch de Back, so blag dat Og,
So roth de Mund so krus dat Hor,
De Stirn so hell, so hell de Blick,
So makt för Leiw un Lust un Glück.
Ach, æwerst in sin jitzig Wesen
Is nicks von Glück un Lust tau lesen;
Kickt æwer Ein in 't bange Og
Un süht, dat 't ut sin Angesicht
So tru un ihrlich 'rute lücht,
Un fäuhlt dat Hart, wo em dat slog,
Denn markt hei woll, denn weit hei wiß,
Dat vel von Leiw de Red' dor is.
Un kickt hei 'n beten in de Firn,
Un süht de junge, witte Dirn,
De langsam 'ranne wanktBedeutet im Plattd. auch wandeln. (R.) allein,
So blaß un trurig antauseihn:
Denn weit hei ok, wer 't dahn em hett,
Wer 't Hart em hast'ger slagen lett;
Un süht hei sei so bleik un witt,
Wo s' sachting geiht den Weg entlang,
Denn weit hei, wat sin Og so bang,
Worüm dat in sin Hart so ritt.
Un neger kümmt de bleike Magd,
Un kickt so trurig æw'r 'e Mur;
Ehr Og, dat süht so still verzagt,
So thränenmäud in de Natur,
As wenn 't de Welt vör Gott verklagt.
Un as sei ängstlich üm sick kickt,
Wat sei ok Einer süht dor stahn,
Un as s' sick achter 'n Durnbusch bückt,
Is 't grad' so, as de Vagel dahn,
Doch nich so munter in den Blick,
Un woll so schu, doch nich so quick.
Sei slickt sick lising dicht heran
Un steiht un süfzt: »Slöppst Du, Jehann?«
Hei springt tau Höcht: »»Wat? – Slapen? – Ick?
Mariken, slapen? – Gott erbarm! –
Kumm, sett Di dal.«« Un fött den Arm,
Un treckt sei sacht. »»Kumm, sett Di dal.««
Un seggt datsülw'ge noch einmal,
Bet dat sei sitt an sine Sid,
Wo hei sei dichter an sick tüht.
Sei leggt den Kopp woll up dat Knei,
Un weint so sachten vör sick hen;
Ehr is so krank, ehr is so weih,
Hei strakt sei æwer denn un wenn:
»»Lat sin, min Kind, lat doch man sin!
Rad mal, wo ick hüt wesen bün,
Ick bün hüt Morgen früh upstahn,
Un bün all nah dat Amt hengahn,
Un heww de Herrn bi 't Amt all beden,
Dat s' mi doch Hüsung gewen deden.««
»Wat säden s' denn?« – »»Sei säden –
Du weitst woll, wo dat denn so is –
Sei säden 't ok nich för gewiß,
Sei hadd'n all so vel Arbeitslüd';
Un wenn 'ck ut 't Ridderschaftlich wir,
Denn süll ick leiwerst doch tauseihn,
Ob 'ck dor nich unnerkamen künn,
In 't Fürstlich dürwt Kein 'rinner teihn,
De nich geburen wir dorin.««
»Dat seggt min Vader ok, Jehann.«
»»Wo? – Hest Du mit em redt? Weit hei Bescheid
Mit Di?«« – »Oh, fohr mi nich so an!
Ach ne, Jehann, hei weit
Nicks von uns' Sünn' un von min Schann'.
Ick heww noch swegen in min Nöthen,
Un ward' ok swigen. Ne, ick kann 'n
Dat Metz nich in dat Hart 'rin stöten.«
Hei drückt sei so vull Leiw an sick.
»»Min leiwe Dirn, oh schell mi nich!
Ick weit, ick bün en slimmen Gast,
Min grötstes Unglück is min Hast.
Un hüt taumal; mi 's bös tau Maud.
Kumm her un wes mi wedder gaud!
Du sallst man seihn, wi warden frigen,
Un up den Harwst büst Du min Fru.««
»Ach, wenn wi nu kein Hüsung krigen!
Jehann, kein Hüsung – keine Tru;
Uns giwwt kein Preister nich tausamen,
Wenn Ein uns nich in Hüsung namen.«
»»Ih, wenn wi narens unnerkamen,
Denn treck wi in de Stadt herin.««
»Dat sall man ok nich mæglich sin.«
»»Je, Jochen is doch 'rinner treckt.««
»Jehann, von Jochen will wi swigen,
Mit denn' würd' dunn de Schann' taudeckt,
Dat würd' tauglik em uperleggt,
Den Ratsherrn sin oll Dirn tau frigen.
Ach Gott, ick red! – Ick heww kein Recht,
Dat Mäten noch en Blam' tau maken.«
»»Ih, swig ooch still von so 'ne Saken.
Heww'n up den Harwst wi noch kein Dack,
Denn treck wi furt mit Sack un Pack,
Denn treck w' de Kramersdörper nah,
Denn gahn wi nah Amerika.««
Sei fat't em üm un kek em an:
»Wo girn güng ick mit Di, Jehann!
Mit Di, so wid de Hewen blag!
Du weitst, Jehann, ick bün nich zag;
Girn wull ick æwer 't Water teihn,
Doch minen Vader tau verlaten,
So olt un krank un so allein,
Dat wir von all de slichten Dahten,
De ick em andauhn künn, de slimmst. –
Ne, wenn Du hir nich unnerkümmst,
Denn bün 'ck verluren,
Denn is 't vörbi
Mit Di un mi.
Un wenn min armes Kind geburen
Hüt oder morrn,
Denn bün ick dat, wat Anner word'n,
Denn ward uns' Leiw uns sülwst tau Gift,
Denn ward dat Lewen,
Wat uns tau lewen æwrig bliwwt,
Dörch unsere eigene Leiw vergewen,
Un as en liderliches Por
Gelln wi denn in den ganzen Lann';
Denn stiggt de Schann'
Von Johr tau Johr,
Un wenn dat endlich kümmt tau 'n Starwen,
Denn möten s' unsre Kinner arwen.
Wenn 'ck denn mi up min Lager krümm,
Denn büst Du nich üm mi herüm,
Denn kickst Du mi so tru nich an,
As Du dat sünst woll ded'st, Jehann;
Un de in Leiw so tau Di wir,
De scheidt villicht von Gottes Ird'
In Fluch un Haß.«

Sei let em los un stödd' em furt,
As wir dit all ehr letztes Wurt;
Hei ret so wild herüm in 't Gras
Un gnirrschte mit de Tähn tausamen,
As wir 't so, as sei säd', all kamen.
Un sprung tau Höcht un stunn in Enn',
Un stellt sick vör sin Mäten hen.
Dat Og is wild, dat Blaut, dat stiggt
Em gläugnigroth in dat Gesicht.
»»Dirn,«« röppt hei, »»Dirn, süll so dat kamen,
Denn halt s' der Deuwel alltausamen.
Denn halt de Deuwel all de Herrn!
Ick let mi schinn'n, mit Fäuten pedd'n,
Ick bün 't jo anners nich gewennt,
Doch wenn 't mit Di so mal eins ennt,
Denn sall en Dunner 'rinner slahn,
Dat ehr de Ogen æwergahn!««
Un 't Mäten springt nu ok tau Höcht:
»Oh, Gott, Jehann, wat heww ick seggt?
Wat heww ick seggt, wat heww ick dahn?«
Un fött em üm un treckt em 'ran;
»Oh, wes doch still, lat sin, Jehann!«
Hei makt sei los un schüwwt sei weg,
Un fött ehr Hänn' in sin tausam;
»»Nu hür, Marik, wat ick Di segg –
Ick wull dor irst man nich mit 'rut –
Wenn 'ck hir bi uns nich unnerkam,
Denn is dat mit dat Frigen ut,
Denn Amt un Stadt, de häuden sick.««
»Ach, un uns' Herr, de deiht dat nich.«
»»Hei möt, hei möt; ick lat nich nah.
Du kannst nich nah Amerika,
Un Keiner will uns' Hüsung gewen?
Hir unner unsern eig'nen Hewen
Kein Platz för uns, för mi un Di?
Kein Platz in unsern Vaderlann'?
Dat wir 'ne niderträcht'ge Schann'!
Ror'weine; eigentlich laut weinen, daher roren auch für »schreien« gebraucht wird. (R.) nich, Marik! – Ick bliw dorbi:
Hei möt, hei möt! Ick gah hen klagen,
Wi will'n mal de Gerichten fragen.
Uns' Herzog will nich, dat en Mann,
De Arbeit mag un Arbeit kann,
Ut sinen Lann' ward 'rute drewen;
Hei hett Gesetze d'ræwer schrewen.
Dat weit'n de Herrn ok ganz genau;
Wi sünd dor man tau dumm dortau,
Hei sall un möt uns Hüsung gewen!«« –
Mariken lehnt sick an de Mur
Un kek em an in stille Trur.
Sei was so bleik, sei was so blaß,
Ehr Thranen föllen in 't gräune Gras,
Sei folgt still vör sick hen de Hänn'
Un seggt tau em so lis' un sacht:eigentlich: sanft und dann auch leise, still; ja es bedeutet zuweilen auch »wohl«, z. B. dat will ick sacht dauhn. (R.)
»Jehann, so heww ick 't mi nich dacht.
Nu wull ick, dat wir bald tau Enn'!
Ach Gott, ick möt Di Dinen Glowen,
Din letzte Hoffnung ok noch rowen.
Uns' Herr, de giwwt uns keine Städ,
Giww Acht, de lacht bi Dine Bed,
Un wenn hei hürt, dat ick Din Brut,
Denn jöggt hei ut den Deinst Di 'rut.«
»»Worüm denn dat? Wat süll dat heiten?««
»Oh, fohr nich up! – Du wardst woll weiten,
Hei hett up mi en Haß stets hatt,
Hei hadd' mit minen Vader wat,
Un dat möt ick nu noch entgelln.«
»»Ja, 't is en Hund, en Minschenschinner!
Kümmt hei mal in min Fust herinner,
Denn ward 'ck em mal en Stück vertelln!««
»Oh nich, Jehann, man keinen Larm!«
Sei fött em üm, un sleiht den Arm
Em smeichlich üm den breiden Nacken,
Strickt em dat Hor un strakt de Backen.
»Oh nich, Jehann, man keinen Strid!
Den Herrn sin Hand, de reikt so wid,
Wenn dei mal ein'n verdarwen will,
Denn' kann uns' Herrgott sülwst nich redd'n;
En Minschenhart mit Fäuten pedd'n,
Dat is för denn' en Kinnerspill.
Jehann, oh häud Di vör den Herrn!«
»»Wat will hei mi?«« – »Wat hei Di will?
Besinn Di doch un red nich so!«
»»Nicks kann hei, wenn 'ck min Arbeit dauh;
Un makt hei mi Verdreitlichkeiten,
Denn smit ick em den Kram tau Fäuten,
Un kann mi annerswo vermeiden.««
»Dat kannst Du dauhn, dat kannst Du. – Ja.
Kannst sülwst hen nah Amerika,
Un süll dorüm min Hart verbläuden,
Di steigt denn fri de ganze Welt;
Ick un min Kind, wi sitten hir,
Du schickst uns af un an mal Geld,
Bet 't Di tauletzt denn mal inföllt,
Dat 't nu nahgradens naug woll wir.
Doch glücklich wardst Du nümmermihr,
Du slöppst so ruhig nich as sünst,
Wenn Di mal drömt, dat ick un 't Kind
Hir unner einen Herrn sünd,
Bi denn' Du 't nich uthollen künnst.«
Dat packt em an, dat sleiht den Kirl
As Dunner 'runner von den Dwirl
Bet in de Tehn. Hei höllt sei fat't,
Un ballt de Fust, stampt mit den Faut:
»»Denn gah 't mi allmeindag' nich gaud,
Mariken, wenn ick Di verlat!
Wenn ick mi von Di scheiden künn,
Denn süll kein Man un keine Sünn,
Kein Stirn mi schinen allmeindag';
Wenn 'ck Di mi ut den Sinn eins slag',
Will 'ck elend dörch de Welt henrönnen,
Un in de Höll will 'ck ewig brennen.
Ick lat Di nich, ick lat Di nich!
Hei mag mi martern fürchterlich,
Hei mag mi schinn'n, hei mag mi pedd'n,
Ick holl hir ut bi unsen Herrn.««
»Un ick will ni nich wedder klagen,
Will Allens, Schimp un Schann' verdragen,
Un wenn ick noch wat Slimmers wüßt.
Ick will Di sin, wat Du mi büst, –
Oh Herrgott, hür mi hoch in 'n Hewen! –
Din All'ns, Din Hart, Din ganzes Lewen!«
Fast holl'n sei beid sick in den Arm,
Sei drucken beid sick tru un warm,
Sei küssen sick vel dusendmal,
De Thranen fleiten still hendal
Ehr Hart, dat is so vull un wid,
As 't was in jene sel'ge Tid,
As sei tauirst sick heww'n vör Johren
Up ewig Tru un Leiw tausworen.
Un lang' un lang' stahn sei so dor.
De Sünn, de strahlt so hell un klor,
As wenn 't nich wedder mæglich wir,
Dat Wolken tögen æw'r 'e Ird';
De Hewen lacht so blag un rein,
As künn kein Falschheit mihr gescheihn.
De lütte Vagel lett sin Jungen
Un kümmt ganz dicht heranner sprungen
Un nickt mit 't Köppken, un wippt mit 't Swänzken
Un makt von Twig tau Twig sin Dänzken,
Un singt lud in de Welt herinner,
Hei wüßt 't genau un wull 't beswören,
Dat de Nümms wat tau Leden deden;
Un flüggt taurügg nah sine Kinner,
Un seggt tau ehr: »Ji lütte Brut,
Nu pipt un schri't Jug lustig ut!
De dauhn Jug nicks, de buten stahn,
De bugen ok sick just ehr Nest.
Un hadd 't för dusend Daler gahn,
Ick hadd' jo dunn nicks Slimmes dahn,
As ick von Modern Brüjam west.
In jene schöne Frühjohrstid,
Wenn Leiw in 't Hart herinner tüht,
Denn hett en naug an eigen Freud un Leid;
Ick weit Bescheid,
Wat frigen heit.«

Un in de arme Dirn ehr Hart
Is 't ok, as wenn d'rin sungen ward,
Un stumm dorin is Schann' un Sünn';
De Leiw, de singt so leiflich d'rinn',
Von Hoffnung singt s' dat olle Leid,
Von Glück un Freud un Seligkeit,
Von anner Tid un Beterward'n,
Womit s' de Minschen hett tau 'm Nar'n.
Sei seggt tau dat bedrag'ne Hart,
Dat, wenn de Hewen einmal lacht,
Denn kem nie wedder düstre Nacht,
Kein Weder tög heruppe swart.
So süngt 't in 't Hart de arme Dirn,
Un 't arme Kind, dat glöwt so girn
Un as sei noch so selig stünn
Dunn geiht gen Abend dal de Sünn,
Un Sünnenschin liggt in 't Gewäuhl
Mit Schatten, de an 'n Hewen teihn;
De Luft, de is so fucht un swäul,
Un Wederwolken sünd tau seihn,
De düster liggen rings ümher
Un 'ruppe trecken wiß un swer.
Doch süht sei nich de arme Dirn,
Sei höllt sick an den Sünnenstrahl,
De ehr noch lacht tau 'm letzten Mal.
Ach, 't Minschenhart, dat glöwt so girn! – –

»Nu kumm, Jehann, wi möten gahn.«
»»Oh, ne, Mariken, sett Di dal,
Kumm, sett Di in dat Gras tau mi,
As Du dat sünst so girn hest dahn.««
Un treckt sei hastig an sick 'ran.
Sei schüwwt em t'rügg: »Lat sin, Jehann.
De ollen Tiden sünd vörbi;
Gott weit, ob sei mal wedder kamen.«
Un ritt sick los. »Jehann, adjü!
Ick möt nah Hus, nah minen Ollen.«
Hei rapt sin Haut un Stock tausamen
Un kriggt sei an de Hand tau hollen:
»»Na, täuw, Mariken, ick kam mit.««
»Ne, ne, Jehann, nu nich! nu gah!
Mi 's 't gaud, wenn 'ck nu alleine sitt,
Kumm leiwerst up den Abend nah.«
»»Ick kam. Adjü!«« – Dor gahn sei hen;
Hei rechtsch, sei linksch; un denn un wenn,
Denn stahn sei still un kiken sick
Einanner nah un winken sick,
As wull'n sei segg'n: nu wir 't in Reih,
Nu wir ehr Beiden nicks intwei;»mi ist nicks intwei« ist eine Redensart für »mir fehlt nichts«. (R.)
Nu wull'n sei woll ehr Schicksal dragen,
Nu wull'n sei 't mit de Welt woll wagen.
Ach, arme Kirl, ach, arme Dirn!
Kennt Ji de Welt? – Ji wardt Jug wunnern,
Seiht Ji dat lüchten in de Firn?
Hürt Ji dat dump heræwer dunnern?


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