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Drittes Kapitel.
Der Schiffbruch auf den Rokasriffen.

Von nun an freute sich Erich stets die ganze Woche auf den Sonntagnachmittag im Hause des alten Quartermeisters, wohin ihn seine drei Schul- und Spielgefährten, die Söhne des Gouverneurs und des Pfarrers, meistens begleiteten. Sie hingen sämtlich mit großer Verehrung und Bewunderung an dem biederen Seefahrer, der ihnen nach und nach all seine Abenteuer erzählen mußte, und der nie müde wurde, all die vielen Fragen der Knaben zu beantworten. Die kleine Marie war selten zugegen, da sie eine große Freundin und häufige Spielgefährtin von Erichs Schwester Helga geworden war, und jeden Nachmittag von ihrer Erzieherin in das Schweizerhaus auf dem Oberlande geführt wurde, wo diese die beiden kleinen Mädchen gemeinsam im Lesen und Schreiben unterrichtete.

Als Frau Doktor Walder mit großer Sorge Erichs wachsende Vorliebe für den Seemannsberuf erkannte, bat sie den alten Bootsmann, ihm auch die Schattenseiten desselben recht zu schildern, was er auch gewissenhaft tat.

»Ja, meine lieben jungen Herren,« pflegte er oft zu sagen, »Sie denken sich jetzt, daß es viel lustiger ist auf den blauen Wogen umherzuschaukeln und die weite Welt zu sehen, als Tag für Tag auf der Schulbank zu sitzen, und den Kopf über alle möglichen Wissenschaften zu zerbrechen, die Sie jetzt noch gar nicht interessieren, aber ich kann Sie versichern, daß es etwas Herrliches ist, wenn man älter geworden, viel gelernt zu haben und dadurch seinen Mitmenschen auf dem festen Land zu nützen. Das Seemannsleben hat auch sehr seine Schattenseiten, sowohl für die armen Schiffsjungen, die hart arbeitenden Matrosen und ihre Aufseher, die Quartermeister, wie ich so lange einer war, als auch für die Herren Kapitäne und Offiziere, die so schwere Verantwortung für das Schiff und so viele Menschenleben haben.

»Es lesen sich die Seeabenteuer viel schöner im Robinson Crusoe und andern derartigen Büchern, als wenn man sie selbst erleben muß. Wenn man aber so hart um das teure Leben mit Sturm und Wogen kämpft, dann kommen oft Stunden, wo man, besonders im Winter, die Menschen beneidet, die auf dem Festlande hinterm warmen Ofen sitzen. Bitter bereut mancher dann, daß er nicht einen friedlicheren Beruf gewählt hat.

»Ich denke noch oft an einen armen, kleinen Burschen, Jack Thornwell hieß er und stammte aus Brighton am englischen Kanal, der hatte sich's auch in den Kopf gesetzt, Seemann zu werden, und seine Mutter, eine arme Witwe, gab ihm die Erlaubnis dazu. Nachdem er zwei große Reisen gemacht hatte, war es ihm peinlich, sich von den oft sehr rohen englischen Matrosen umherstoßen und mißhandeln zu lassen, und er beschloß, wieder die Schule zu besuchen, mehr zu lernen und dann einen andern Beruf zu wählen. Aber da starb plötzlich seine Mutter, die sich mit einer kleinen Pension begnügen mußte, und sein Vormund, ein harter Mann, befahl ihm, bei dem zu bleiben, was er einmal so hartnäckig früher gewählt hatte.

»Geld war nicht da zum Studieren, was blieb ihm also übrig, als sich wieder als Schiffsjunge anwerben zu lassen. Er kam zu uns an Bord auf die ›Ariadne‹, und sobald ich merkte, daß die Matrosen oft grausam mit dem kleinen schwächlichen Burschen umgingen, nahm ich ihn unter meinen besonderen Schutz, und wenn ich am Steuerrade stand, setzte er sich gern auf ein Bündel Taue zu meinen Füßen nieder und erzählte mir von seinen Leiden, von dem harten Vormund und den schlimmen Matrosen, die ihn so oft geschlagen und gequält hatten, und wie unglücklich er darüber sei, daß seine gute Mutter so früh gestorben und er nun ganz allein in der Welt stehe, und am liebsten auch bald sterben möchte.

»Ich tröstete ihn dann, so gut ich konnte, und versprach, immer für ihn zu sorgen, wenn er brav bliebe und stets auf demselben Schiffe mit mir fahren wolle, das machte ihn dann immer wieder etwas froher. Wir segelten an der Küste von Brasilien, und ich war felsenfest überzeugt, daß unser starkes, ziemlich neues Schiff, das mit Weizen für das hungrige Volk daheim beladen war, Southampton sicher erreichen würde, denn unser Kapitän verstand es richtig zu führen, das kann ich Ihnen sagen – aber gegen Sturm und Wind kämpft auch der Beste vergebens, das sollte ich bald genug einsehen.

»Ich hatte schon früher gehört, daß nördlich von Rio de Janeiro, nicht weit von Pernambuco, meilenlange, gefährliche Korallenriffe sind, die ›Rokas‹ genannt, aber ich hatte sie noch nie gesehen, jeder tüchtige Kapitän hält sich so fern wie möglich von ihnen, denn es ist für die Schiffe eine der gefährlichsten Stellen im ganzen Ozean. Nur wenn man sehr nahe dabei ist, kann man die Riffe erkennen, weil sie zum Teil mit ganz seichtem Wasser bedeckt sind, und wehe dem Fahrzeug, das bei Sturm in dunkler Nacht in die Nähe verschlagen wird. Ungefähr in der Mitte der Riffe sind zwei kleine Koralleninseln, die durch einen Felsen miteinander verbunden sind, und die beide eine ziemlich große Sandfläche mit grünem Rasen haben. Vor einigen Jahren hat der brave englische Konsul in Pernambuco eine Anzahl Palmen dort anpflanzen lassen, die wenigstens bei Tage als Warnungszeichen für die Seeleute dienen können, aber bei Nebel und dunkler Nacht sind die Schiffe, die zu nahe kommen, unrettbar verloren, das habe ich leider durchmachen müssen.

»Wir bekamen eines Abends schlechtes Wetter, der Sturm heulte, und die See ging sehr hoch, als ich die Nachtwache und meinen Posten am Steuerrad antrat; bald nachher kam der kleine Jack, setzte sich wie gewöhnlich zu meinen Füßen nieder und schien ungewöhnlich trübe gestimmt.

»›Was fehlt dir denn heute, Jack?‹ fragte ich, als das Kompaßlicht auf sein kleines, bleiches Gesicht fiel, ›warum bleibst du nicht bei diesem Wetter in deiner Koje und schläfst, ich will nicht hoffen, daß der rohe Bill dich wieder wie neulich mit dem Tauende geschlagen hat, er sollte es auf mein Wort teuer bezahlen!‹

»›Nein, Quartermeister, mich hat niemand geschlagen‹, antwortete er, ›aber ich konnte es gar nicht mehr unten in der heißen Koje aushalten, ich mußte hier oben die frische Nachtluft genießen und dann – ‹ fügte er zögernd hinzu, ›fürchte ich mich auch so sehr; ich wachte plötzlich davon auf, daß mich die Stimme meiner seligen Mutter rief, sie sagte mir, ich solle zu ihr kommen, es wäre im Himmel viel schöner als auf dieser bösen Welt. Ich öffnete meine Augen und sah umher, aber niemand war da, und ich hatte doch so deutlich ihre Stimme erkannt‹.

»Armer, kleiner Tropf! ich versicherte ihm, daß er nur lebhaft geträumt habe, suchte ihn aufzuheitern und versprach ihm, wenn wir nach England zurückgekehrt, wollte ich ihn nach Helgoland zu meiner Frau bringen. In diesem Augenblick hörte ich plötzlich von der Kommandobrücke her die Rufe und Befehle des ersten Offiziers: ›Starke Brandung! Land in Sicht! Alle Mann an Deck! Die Segel einholen, das Schiff retten!‹

»Sofort wußte ich, daß wir zwischen die Rokasriffe geraten waren, und steuerte den entgegengesetzten Kurs, die Segel wurden mit Blitzesschnelle gerefft – aber es war zu spät, der Lauf des Schiffes konnte nicht mehr gehemmt werden. Schon im nächsten Augenblick kam ein furchtbarer Krach und dann das unheimliche Getöse der brechenden Planken, das Zischen und Gurgeln des einströmenden Wassers! Wir hatten gehofft, von den gefährlichen Riffen weit entfernt zu sein, und nun hatte der Sturm den Kiel unseres Schiffes in der Finsternis, wo wir keine Hand vor den Augen sehen konnten, gerade gegen die scharfen Kanten des Korallenriffes gejagt. Im nächsten Augenblick kam eine ungeheure Woge über das Schiff, es kenterte, lag ganz auf der Seite, und ich wußte, daß es sich nie mehr erheben würde. Das Licht im Kompaßhäuschen brannte noch; fest an das Rad geklammert, sah ich mich nach Jack um, aber sein Platz war leer –, er war fort, zu seiner Mutter gegangen, die ihn gerufen, erlöst von allem Erdenleid, wie er es sich eine Viertelstunde vorher so sehr gewünscht hatte. Armer, kleiner Bursche! nicht einmal einen Hilferuf hatte er ausgestoßen, und ich hätte ja auch nichts zu seiner Rettung tun können.

»Eiligst kroch ich jetzt bis zur Mitte des Schiffes, um mich, wenn möglich, am Mastbaum festzuhalten, da brach er gerade mit furchtbarem Krachen, und die daranhängenden Segel bedeckten eine Anzahl Kameraden, andere wurden hinweggeschlagen durch die alle Augenblicke über uns sich brechenden Wogen. Unsern braven Kapitän sah ich bis zuletzt Befehle geben und selbst Hand anlegen, um ein Boot loszumachen, dabei wiederholt rufend: ›Rette sich, wer kann!‹ Im selben Augenblick kam wieder brüllend und zischend eine riesige Welle über das Wrack und fegte ihn und die drei Nächststehenden hinweg in die grausige Tiefe. Krampfhaft hielt ich noch immer den Rumpf des gebrochenen Mastbaumes umklammert, da fühlte ich das Schiff unter mir immer tiefer sinken, in wenigen Minuten mußte ich damit untergehen, wenn ich nicht eiligst das Deck verließ. Ein guter Schwimmer war ich stets gewesen, die Insel mußte nahe sein; ich beschloß daher, den Versuch zu machen, sie trotz der Dunkelheit zu erreichen, und mit dem Angstgebet: ›Gott steh mir bei in höchster Not!‹ sprang ich mutig über Bord und hielt mich an einem großen Stücke des losgetriebenen Fockmastes, das meine Füße streifte. Dicht neben mir schwamm ein Kamerad an einer Schiffsplanke, ich erkannte die Stimme Sambos, des Schiffskochs, als er mich anrief, und ermutigte ihn auszuharren, und dicht neben mir zu bleiben, wir würden sicher die Insel erreichen, da die stark schäumende Brandung mir die nahe Küste verriet. Ueber eine Stunde schwammen wir mit großer Anstrengung weiter, und schon erlahmten unsere Kräfte, da endlich fühlte ich scharfen felsigen Boden unter meinen Füßen, wir hatten die Koralleninseln erreicht, und waren gerettet, gerade als von der andern Seite ein dritter Leidensgefährte, erschöpft durch das letzte seichte Wasser an den Strand watete. Er sagte uns, daß ganz in der Nähe noch zwei Kameraden trieben; wir riefen ihnen zu, damit sie nach unserer Richtung schwammen, und wir ihnen vielleicht behilflich sein konnten; Gott sei Dank, es gelang uns auch wirklich, sie heranzuziehen.

»Der Sturm hatte sich inzwischen ein wenig gelegt, das furchtbare Heulen und Toben ließ nach, und deutlich vernahmen wir nun ganz in der Nähe wiederholte schwache Hilferufe; mühsam wateten wir über den scharfen Korallenboden nach der Stelle, woher sie kamen, und entdeckten einen unserer Leute, Tom Paget, einen Irländer, der sich mühsam an einer Felsspitze festhielt und immerfort rief: ›Rettet mich, Kameraden! rettet mich! ich versinke.‹ Gerade als wir nahe kamen, erlahmten seine Finger, und die tosende Brandung hätte ihn verschlungen, wenn nicht zur rechten Zeit der Koch ihn bei seinem Kragen gepackt hätte. Der Ärmste war schrecklich zerschlagen, und hatte die Besinnung verloren, als wir ihn mit großer Anstrengung gemeinsam auf den Felsen schleppten, wo wir das Tageslicht abwarteten, das schon matt dämmernd, bald hereinbrechen mußte. Und endlich war die entsetzliche Nacht zu Ende, ein rötlicher Schein zeigte sich am östlichen Horizont, und wir entdeckten nicht weit von uns eine weiße Sandfläche und in der Mitte auf spärlichem Rasen einige hohe Palmbäume.

»Dorthin schleppten wir, alle zum Tode erschöpft, über den rauhen Korallenboden des Felsens, den armen Irländer, der aus mehreren Wunden blutete, und sanken trostlos neben ihm nieder. Keiner sprach ein Wort, jeder sann über unsere schreckliche Lage nach, und beneidete fast das Los unseres braven Kapitäns und der übrigen Kameraden, die nun ausgerungen hatten und tief unter den dunklen Wogen ruhten, die uns von allen Seiten umtosten. Was sollte aus uns werden auf der kleinen, öden Insel, ohne alle Nahrung, ohne einen Tropfen Wasser, um unsern quälenden Durst zu löschen?

»Die höher gestiegene Sonne trocknete bereits unsere nassen Kleider, und niemand rührte sich, da gab mir das Stöhnen des armen Tom endlich den Gedanken ein, aufzustehen und nachzusehen, ob ich ihm etwas helfen könne. Ich verband seine schlimmsten Wunden mit unsern Taschentüchern, dann bat ich die Gefährten, mit mir zum Strande zu gehen und nachzusehen, ob irgend etwas Eßbares von unserm sicher jetzt ganz zertrümmerten Schiff angeschwommen sei.

»›Das trübe Brüten und Stillsitzen taugt zu nichts, Kameraden‹, sagte ich, ›wir müssen, wie es Männern und Christen zukommt, tragen, was Gott uns auferlegt und das Leben, das er uns erhalten hat, zu fristen suchen‹.

»Sambo blieb nun bei dem Kranken, legte einige von unsern Jacken unter seinen schwer verletzten Kopf, und wir andern schritten quer über die Insel, da entdeckte ich jubelnd in der Ferne unter einem vorspringenden Felsenriff zwei große, weiße Fässer, wie die Schiffe sie mit Trinkwasser gefüllt stets mit sich führen. So schnell als möglich liefen wir darauf zu, um zu untersuchen, ob sie, wie wir fürchteten, ganz leer seien, oder noch so viel darin, um unsern brennenden Durst zu stillen, und Sie können sich unsere namenlose Freude denken, als wir sie ganz gefüllt fanden.

»›Das hat uns der barmherzige Gott geschickt, Kameraden‹, rief ich, ›gerade was wir am allernötigsten haben‹, und mit unsern Händen führten wir gierig den erquickenden Trunk zum Munde. Aber wie sollten wir dem armen Tom die Wohltat zuteil werden lassen? Das überlegten wir eben und versuchten eins der großen Fässer vom Platze zu schieben, da rollte zu unserer Ueberraschung ein Zinnbecher, zwischen beiden versteckt, hervor, und wir waren überzeugt, daß Schiffbrüchige, die vor uns an der Insel gestrandet, mit Absicht das alles für nachfolgende Leidensgefährten zurückgelassen, oder daß der gütige englische Konsul in Pernambuco, der die Palmen pflanzte, auch die Wasserfässer in den Schatten des Felsens stellen ließ, möge Gott ihn für seine edle Fürsorge segnen.

»Schnell füllte ich nun den Becher und lief damit zu Tom, da hörte ich plötzlich aus der Ferne lautes Vogelgeschrei und sah über den Felsenklippen eine Menge der verschiedenartigsten großen und kleinen Vögel umherflattern, die ab und zu in das Wasser tauchten, um Fische zu erhaschen. ›Gott sei gedankt! nun haben wir auch Nahrung genug‹, rief ich und lief mit zwei Kameraden nach der Gegend, wo das wilde Geschrei und Gezwitscher ertönte. Da war ein seltsamer Anblick, Tausende von Vögeln brüteten dort ihre Eier aus, und unsere Erscheinung schien sie nicht im mindesten zu stören, besonders die großen Albatrosse saßen still wie die Lämmer, erhoben aber einen schrecklichen Lärm als wir ihnen so viele Eier fortnahmen, wie wir nur irgend in unsern Taschen tragen konnten. Wir drehten dann noch einem Dutzend dieser Vögel die Hälse um, damit wir für den Tag auch Lebensmittel genug hatten. Vorläufig genügten uns die Eier, denn wir hatten ja leider kein Feuer, um die willkommenen Braten herzurichten, woher sollten wir Streichhölzer oder Zunder und Stahl nehmen? Das machte uns große Sorge, bis Sambo, der Koch, der mit einigen Eiern für Tom vorausgelaufen war, mit seinem gutmütigen Grinsen versicherte, daß er uns bald das hellste Feuer verschaffen würde, wenn wir nur für trockenes Holz sorgten, vor allen Dingen sollten wir aber erst einige Stunden des stärkenden Schlafes genießen. Ja, der war uns freilich am allernotwendigsten nach den schrecklichen Anstrengungen und Aufregungen in der langen Schreckensnacht, und so legten wir uns denn im Schatten der Palmen auf den Rasen nieder, und bald war kein Auge mehr offen.

»Aber kaum hatte ich zwei Stunden geruht, da weckte mich das Stöhnen des Kranken und lautes Schimpfen Sambos, der neben mir gelegen hatte, jetzt aber wie besessen umhersprang und sich immerfort schüttelte.

»›Die Bestien lassen kein Gramm Fleisch an meinen Knochen‹, rief er wütend, als ich im selben Augenblick ein abscheuliches Brennen und Prickeln an meinem ganzen Körper fühlte, und bald sprangen wir alle Fünfe, schüttelnd und kratzend umher wie die Wahnsinnigen, nur der arme Tom war zu schwach und blieb jammernd am Boden liegen. Da sah ich eine Anzahl großer, schwarzer Ameisen über den weißen Sand laufen – die waren also die Quälgeister und so unverschämt, daß all unser Schütteln nichts half; wenn wir eben eine Menge zertreten hatten, liefen hundert andere an uns empor und bissen und zwickten uns zum Verzweifeln.

»›Kameraden!‹ rief ich, ›das können wir nicht aushalten, die schlimmen Kreaturen würden uns bald bei lebendigem Leibe verzehren; Sambo hat versprochen, Feuer zu schaffen, das wird sie am besten vertreiben, und wir müssen uns außerdem sofort eine Hütte bauen, angetriebenes Holz dazu wird genug am Strande liegen, und vielleicht finden wir auch noch einige Säcke Korn von der »Ariadne« daneben.‹

»So kletterten wir denn aufs neue über die Korallenklippen hinunter zur Bucht, und da bewiesen uns denn bald ganze Berge von Treibholz, wie viele Schiffe vorher dasselbe Schicksal betroffen, wie unsere schöne Brigg. Wir fanden da unten ganz unbezahlbare Schätze, Gerätschaften, Kochtöpfe, Kessel, Werkzeuge, nur keine Lebensmittel, unsere schweren Kornsäcke mußten wohl alle in der Tiefe des Meeres versunken sein. Aber zwei große Fässer fanden die Matrosen und öffneten sie in der Hoffnung, daß Rum darin enthalten sei. Mir war es aber viel lieber, daß sie klares Trinkwasser enthielten, denn das war ja für uns das Wichtigste, wer konnte wissen, wie viele Monate wir auf der Insel leben mußten!

»Sambo jubelte am meisten über mehrere Stücke ganz wurmstichigen, weichen Holzes, das offenbar lange Jahre an der Sonne gedörrt war, und das er gerade jetzt zu seinem versprochenen Feuer so nötig hatte. Er lief eiligst damit nach unserer Lagerstätte unter den Palmen, und als wir ihm später schwer beladen, mit Planken und Werkzeugen folgten, fanden wir ihn bei einer seltsamen Arbeit. Er hatte sich ein dickes Stück Holz mit seinem Messer zurechtgeschnitten und in der Mitte ausgehöhlt, dann einen Stock zugespitzt, der gerade in das Loch paßte, den er nun unaufhörlich, schnell herumdrehte, als wenn er den Holzblock durchbohren wolle. Ungläubig schauten wir ihm wohl eine Stunde lang zu, lachten ihn endlich aus und gingen wieder an den Strand, um noch mehr Planken zu unserer Hütte zu holen. Als wir nach längerer Zeit zurückkehrten, war Sambo zwar noch immer bei seiner langweiligen Arbeit, aber jetzt sahen wir, daß das Holz von der Reibung schwarz wurde. Richtig kamen auch bald einige Funken, und als wir auf sein Geheiß etwas kleingeschabte Späne von den verwitterten morschen Splittern an das Loch legten, schlug zu unserer Freude die helle Flamme hervor.

»Mit welcher Befriedigung hatte Sambo bald ein großes Feuer neben dem kranken Tom angemacht und kochte nun für ihn und uns alle eine kräftige Vogelsuppe mit Eiern abgerührt. Wie schnell hatte sich seit dem Morgen unsere schlimme Lage gebessert, Wasser, Feuer, Lebensmittel! Drei große Gaben, für die wir unserem Herrgott nicht dankbar genug sein konnten. Ich war es auch von Herzen, aber meine Unglücksgefährten waren sämtlich sehr rohe, ungebildete Matrosen, ich glaube kein einziger von ihnen konnte lesen und schreiben, sie kannten auch kein Gottvertrauen, und das ist doch das einzige, was uns in Leiden und Trübsalen auf dieser armen Welt trösten und aufrecht erhalten kann.

»In der nächsten Nacht quälten uns die Ameisen wieder sehr, trotz des Feuers. Ich erwachte alle Stunden und warf trockenes Holz hinein, denn wir mußten es ja stets brennend erhalten, damit Sambo nicht noch einmal die lange, schwierige Arbeit damit hatte, und daß es etwa vorüberfahrende Schiffer von der Ferne sehen konnten, die dann hoffentlich so barmherzig waren, ein Boot für uns zu schicken, um uns abzuholen.

»Am nächsten Tage bauten wir uns eine geräumige Hütte aus Segelstangen und Schiffsplanken, mit erhöhten Lagerstätten, wir hatten dadurch doch etwas mehr Schutz vor den Ameisen, zimmerten nach und nach auch noch Tische und Bänke, und einer von uns mußte abwechselnd nachts Wache halten, um das Feuer zu versorgen. In der Frühe gingen wir dann zuerst nach unserm Geflügelhofe, wie wir die Brutstätte der Vögel auf den Klippen nannten, und holten uns Eier und Braten für den Lebensunterhalt. Dabei schrie Bill eines Tages, als er weiter hinunter ins Wasser geraten war, laut vor Schmerzen auf und rief uns zu, daß ihn irgend ein Ungetüm am Fuße zwicke und beiße und so festhielte, daß er nicht fliehen könne. Wir eilten schnell zu Hilfe und entdeckten zu unserer Freude eine große Krabbe – eine Art Hummer, die wir mit Mühe von seinen Zehen losmachten, welche ihm dann noch mehrere Tage sehr weh taten und ihn am Gehen hinderten.

»Dadurch hatten wir wiederum einen neuen Leckerbissen entdeckt, und suchten von nun an mit großem Erfolg am Fuße der Klippen nach den wohlschmeckenden Seekrebsen. Durch sie konnten wir uns nun stets auch eine Abwechslung bei unsern Mahlzeiten erlauben.

»Ich will die jungen Herren nicht damit ermüden,« fuhr der brave Quartermeister dann mit seiner Erzählung fort, nachdem er seine Pfeife frisch gestopft und angezündet hatte, »daß ich Ihnen berichte, wie wir einen Tag nach dem andern und wochenlang so eintönig damit zubrachten, nur für unsern Unterhalt zu sorgen und immer wieder auf den beiden kleinen Inseln nachsuchten, was die Wellen alles von unserer ›Ariadne‹ angetrieben hatten. Dieses Leben fing nachgerade an schrecklich langweilig zu werden. Tom, der jetzt wieder hergestellt, und meine Wenigkeit waren die einzigen unter den Schiffbrüchigen mit besserer Bildung und Erziehung; was hätte ich wohl um eine Bibel oder andere Bücher gegeben, da ich mein Leben lang so gern gelesen habe. Immer sannen wir darüber nach, auf welche Weise wir wohl von der öden Insel fortkommen könnten, und endlich verfielen wir auf die Idee, uns von den vielen Planken am Strande die besten auszusuchen, um ein großes Boot zu bauen, und damit vielleicht den Hafen von Pernambucco zu erreichen.

»Die Kameraden waren einverstanden, und so machten wir uns denn bald ans Werk; Sambo, der Koch, mußte von da an allein für unsere Mahlzeiten sorgen, und wir übrigen waren den ganzen Tag bei der Arbeit am Strande, die uns aber sehr bald krank und elend machte, weil wir weder Hut, noch sonstigen Schutz gegen die sengenden Strahlen der Tropensonne hatten. Ich schlug deshalb vor, erst eine Art Schuppen aufzuschlagen, unter dem wir dann den Schiffbau besser aushalten konnten, aber die Wege durch den Sonnenbrand um Mittag bis zu unserm Hause, waren auch qualvoll; wie groß war daher unsere Freude, als der schlaue Sambo uns eines Tages mit einem großen Hute überraschte, den er geschickt aus einem breiten Palmblatte hergestellt hatte, während wir morgens bei der Arbeit waren.

»Einige Tage zuvor hatten wir unter dem Treibholz und andern angeschwemmten Sachen auch eine große Rolle Eisendraht gefunden, damit hatte Sambo das Palmblatt geformt und steif gemacht, und die abgestreiften Adern der Blätter zum Befestigen benutzt. Er war wirklich ein sehr geschickter Mensch, hatte sich mit einem Hammer ein kleines Stück Draht zur Nähnadel zurechtgeschlagen und damit leichter den Hut verfertigt. Wir jubelten vor Freude über seine Erfindung und halfen ihm nachmittags, so gut wir konnten, sechs riesige Hüte bis zum nächsten Tage fertig zu stellen, die nicht allein unsere Köpfe, sondern auch den ganzen Oberkörper wie ein Sonnenschirm beschatteten.

»Unsere Kleider hatten wir bei Tage schon längst bis auf die Beinkleider abgelegt, denn bei der Hitze brauchten wir sie nicht; die Hemden hingen sauber gewaschen in unserer Hütte; ich war der einzige, der zufällig ein weißes besaß, denn meine liebe Frau hatte mich stets reichlich mit Wäsche versorgt, da kam ich auf den Einfall, dasselbe als Notflagge zu benutzen. Ich zerriß es in drei lange Streifen, die Sambo aneinanderheftete, und Bill, ein schlanker Bursche, der wunderbar klettern konnte, befestigte das eine Ende auf der höchsten Palme, nachdem er die Kronenblätter vorher abgeschnitten; lustig flatterte bald die lange Fahne im Winde, und konnte sicher aus weiter Ferne auf dem Ozean gesehen werden.

»Es war recht einfältig von mir, daß ich nicht früher daran gedacht hatte, alle Tage bat ich unsern Herrgott inbrünstig, doch bald ein Schiff zu unserer Erlösung zu senden, und in einer Nacht, als wir etwa vier Wochen auf der Insel zugebracht, schien es mir wirklich, als wenn mein Gebet erhört werden sollte.

»Ich konnte nicht schlafen. Es war sehr schwül, und unverschämte Ameisen krochen noch dazu in mein Lager, um mich arg zu peinigen. Ich wußte, daß der Vollmond hoch am Himmel stand, solche Nächte liebe ich im Freien zuzubringen, schickte daher den wachthabenden Matrosen auf sein Lager und versprach statt seiner für das Feuer zu sorgen, dann stieg ich auf die höchste Felsenklippe und weidete mich an dem großartigen Anblick. Das rauschende Meer sah aus wie wogendes Silber, und ich dachte an die Heimat, wo ich so oft als zwölfjähriger Junge an Mondscheinabenden auf der Bank des alten Leuchtturms von Helgoland saß und sehnsuchtsvoll auf die weite glitzernde Nordsee schaute. Wie weit, wie unendlich weit war ich nun von der teuren Heimat entfernt, würde ich sie jemals wiedersehen? Wie würde wohl mein armes Weib trauern, wenn ich nicht zurückkehrte, sie niemals erfahren könnte, wo ich geblieben!

»Solch trübe Gedanken beschäftigten mich, als ich plötzlich in der Ferne ein Segel auftauchen sah, und dann mit atemloser Spannung beobachtete, ob es näher kam, oder sich weiter entferne; schnell lief ich hinunter und warf noch einige Stücke trockenes Holz ins Feuer, damit es hoch auflodere. Ich vergaß in meiner Aufregung, daß man bei so hellem Mondschein ein Feuer nicht so leicht sieht als in dunkler Nacht, dann kehrte ich eiligst auf die Felsspitze zurück – aber mein Mut sank, ich sah, daß das Schiff jetzt bedeutend ferner war als zuvor, und als es nach einer Viertelstunde ganz verschwunden, da warf ich mich auf den Boden und weinte wie ein Kind! Doch was half's? Ich mußte mich damit trösten, daß, wenn einmal ein Schiff in die Nähe gekommen, ein zweites bald nachfolgen konnte, beschloß aber, den Kameraden nichts davon zu sagen, damit sie nicht ebenso traurig würden wie ich, so weckte ich niemand zur Feuerwacht, denn ich war zum Schlafen zu aufgeregt und ging den Rest der Nacht am Strande der Bucht, wo wir unser Schiff bauten, auf und ab.

»Gegen Morgen sah ich plötzlich ein großes dunkles Geschöpf aus dem Wasser kommen, ein zweites folgte, und bald kroch eine ganze Anzahl auf dem weißen Sande umher; ich erkannte bald, daß es Schildkröten waren, die am Strande ihre Eier legen wollten; ich rührte mich nicht, um sie nicht zurückzuschrecken, und als die ganze Bucht von den Tieren bedeckt war und sie sich im Sande verscharrten, lief ich leise nach der Hütte, um die Kameraden zu wecken. Sie eilten mir schnell zu Hilfe, und wie wir herankamen, zogen sich die Schildkröten rasch ins Wasser zurück, aber es gelang uns noch einige zu erwischen, und da hatten wir der Mahlzeiten genug für viele Tage, um die uns ein Fürst beneiden konnte. Die Eier und der Hummer waren ja ganz gut, aber die Seevögel hatten zähes, öliges Fleisch, und jetzt besaßen wir zur Abwechslung nicht nur die Schildkröten, sondern auch ihre zahllosen Eier, die wir am Morgen im Sande aufsuchten, und das war ein besonders guter Leckerbissen.

»Sehen Sie, meine lieben jungen Herren,« fuhr der brave Seemann fort, »so sorgte unser Herrgott in seiner Güte täglich für uns, wir hatten Nahrungsmittel im Ueberfluß, und unser Mut und die Hoffnung, daß wir doch noch mal aus unserer Gefangenschaft erlöst würden, wuchs täglich, je weiter wir mit unserm Schiffbau kamen. Es war freilich eine schwierige Arbeit, denn wir besaßen nur zwei kleine und einen großen Hammer, aber keine Zange, um die großen, verrosteten Nägel aus den Planken zu ziehen und wieder brauchbar zu machen. Aber schließlich gelang es uns doch, das Boot war fertig, und wir nicht wenig stolz auf unser Werk, obgleich es ein wunderlich aussehendes Fahrzeug und etwas schief geraten war. Als wir es glücklich aufs Wasser gebracht hatten, stiegen mir gleich Bedenken auf, daß wir damit keine weite Seereise wagen durften. Aber sehr nützlich wurde es uns doch zum Fischfang in der Nähe des Landes, wodurch wir wieder neuen Zeitvertreib fanden.

Der geschickte Sambo hatte von den Adern der Palmblätter starke Schnüre gedreht und aus Draht Angelhaken verfertigt, damit fingen wir bald die schönsten Fische, die wir teils frisch verzehrten, teils etwas räucherten und in der Sonne trockneten, denn wir mußten ja auch für Vorräte und Proviant sorgen, für den Fall wir uns doch endlich entschließen würden, die Reise nach Pernambuco mit unserm kleinen, seltsamen Boote zu unternehmen. Ich stellte den Kameraden oft vor, daß es ein tollkühnes Wagnis sein würde, da wir ja keinen Teer hatten, um das Fahrzeug wasserdicht zu machen, aber die drei jüngeren wollten mir nicht glauben, und so beschlossen Tom, Sambo und ich, auf der Insel zu bleiben und ihnen das Boot, die Hälfte unseres Wassers und der gesammelten Lebensmittel zu überlassen. Sie blieben bei ihrem Entschlusse, brachten alles an Bord und wollten am folgenden Morgen abfahren.

»Am Nachmittag zuvor hatte ich mich bei der sengenden Hitze etwas niedergelegt und schlief fest, da weckte mich der laute Ruf Toms: ›Ein Segel, Quartermeister, ein Schiff in Sicht, ein großes Schiff.‹ Sie können denken, wie schnell ich hinausstürzte und wie wir alle jubelten, als wir sahen, daß die Brigg den Kurs nach unserer Insel steuerte.

»Es war schönes, klares Wetter, lustig flatterte unsere Notflagge in der leichten Brise hoch oben auf der Palme, und die Rauchwolken von unserem Feuer stiegen kräuselnd zum tiefblauen Horizont empor, das hatte die Besatzung des Schiffes jedenfalls gesehen, und nun kamen die barmherzigen Menschen näher, um uns aus der Gefangenschaft zu befreien. Aber meine Kameraden glaubten noch nicht recht daran, sie fürchteten, daß der Kapitän der Brigg, sobald er näher kommend, die gefährlichen Rokasriffe erkannte, den Kurs ändern und davoneilen würde.

»Aber er tat es nicht, er war barmherzig genug, sich unserer zu erbarmen, und kam näher und näher, während wir unser Boot bestiegen und ihm entgegenruderten, bis er still lag und uns erwartete. Welch wunderlichen Anblick mußten wir den fremden Seeleuten wohl darbieten mit unsern langen, flatternden Haaren und Bärten, da wir uns ja seit etwa achtzig Tagen weder kämmen noch scheren konnten, dazu unsere ungeheuren Palmhüte und fast gar keine Bekleidung!

»Endlich erreichten wir die ›Antilope‹, so hieß das Schiff, Strickleitern wurden für uns herabgelassen, und Kapitän Silva und seine Leute behandelten uns mit der größten Teilnahme und Freundlichkeit, als sie unsere schlimmen Erlebnisse erfahren hatten. Jedermann an Bord bemühte sich, uns einen kleinen Dienst zu erweisen, uns mit guten Kleidern und Wäsche zu versehen. Besonders dem gütigen Kapitän sind wir zu großem Dank verpflichtet, denn, als er durch sein Fernrohr unsere Blockhütte, die Notflagge und den Rauch entdeckt hatte, änderte er sofort seinen Kurs und steuerte auf die Insel zu, trotzdem er die Gefahr der Rokasriffe kannte, die barmherzige Nächstenliebe ging ihm höher als die Vorsicht, und Gott schützte dafür sein Schiff, das uns bald glücklich nach Rio de Janeiro brachte.

»Da haben Sie, liebe junge Herren wieder eins der schwersten Erlebnisse des alten Quartermeisters gehört und gesehen, wieviel Grund ich habe, Gottes Gnade und Barmherzigkeit zu preisen und Sie alle zu bitten, sich Ihr ganzes Leben hindurch nur immer voll gläubiger Zuversicht an unsern Vater im Himmel zu wenden, ihm zu vertrauen, dann wird er sicher stets alles für Sie zum besten lenken.

»Oft scheint uns manches, was uns trifft, recht hart und schwer, unsere Wünsche gehen nicht immer in Erfüllung, wir müssen früh entsagen lernen, nicht denken, daß wir stets unsern eigenen Willen durchsetzen müssen, sondern unser Geschick stets in unseres Herrgottes Hände legen –, denn der allein weiß, was uns gut ist.

»Sie, lieber Herr Erich, denken jetzt mit Ihren zwölf Jahren, daß Sie durchaus Seemann werden müssen, um glücklich zu werden, da aber die gute Frau Mama so gar nicht damit einverstanden ist und der Herr Vater so gern einen Doktor aus Ihnen machen möchte, würde ich an Ihrer Stelle vor allen Dingen in den nächsten Jahren fleißig lernen und studieren und der Eltern Wünsche erfüllen, denn das bringt Segen.

»Sie haben ja aus meinen schlimmen Abenteuern gesehen, daß der Seemannsberuf, so schön er auch sein kann, doch furchtbare Kämpfe und Leiden mit sich bringt. Ich denke mir, ein tüchtiger, braver Arzt zu sein wie Ihr Herr Vater, und den leidenden Mitmenschen Hilfe und Trost zu bringen, das muß doch noch viel schöner und befriedigender sein für ein warmes deutsches Herz, und dann haben Sie auch als solcher stets Gelegenheit, die schöne, weite Welt kennen zu lernen, wenn Sie später Lust dazu haben. Wie würde ich mich freuen, wenn ich Sie vor meinem Ende noch als Schiffsdoktor begrüßen könnte.«


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