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Siebenundsiebzigstes Kapitel

Handelt von Entschuldigungen, wie auch von kirchlichen Liebesscenen. Wir überlisten den alten Nabob, der mir eine Frau verschaffen muß. Trotz meiner Erfolge spielt der Rechtsfreund die Karten aus, um mich gewinnen zu lassen.

————

Ich kam zu Herrn Masterton, den ich in – Harcourts Gesellschaft fand.

»Japhet, ich freue mich, Sie zu sehen; erlauben Sie mir, Sie Mr. Harcourt vorzustellen – Mr. De Benyon«, – und der alte Herr machte ein recht boshaftes Gesicht; aber ich ließ mich nicht aus dem Felde schlagen.

»Harcourt«, sagte ich mit ausgestreckter Hand, »ich habe Dich wegen meines unartigen Empfangs und wegen meines ungerechten Verdachtes um Verzeihung zu bitten; aber ich war damals in einem verbitterten Gemütszustande – es steht bei Dir, ob Du das als Entschuldigung gelten lassen willst.«

»Lieber Japhet«, erwiderte Harcourt, ergriff meine Hand und drückte sie mit Wärme, »ich habe Dir ein weit unwürdigeres Betragen abzubitten, und es wird mir ungemein wohl thun, wenn Du mich wieder in die Zahl Deiner Freunde aufnehmen magst.«

»Und nun, Mr. Masterton«, sagte ich, »da die Entschuldigungen aus der Tagesordnung zu sein scheinen, bringe ich Ihnen auch eine vom General, dem es große Bekümmernis verursacht, Sie einen alten Dieb von Advokaten genannt zu haben, – ein Vergehen, über das er völlig in Unwissenheit war, bis ich ihn heute daran erinnerte.«

Harcourt mußte lachen.

»Gut, Japhet, Sie können Ihrem alten Tiger sagen, daß ich mich nicht sonderlich beleidigt gefühlt habe, weil ich den Ausdruck amtlich, nicht persönlich nahm, in welchem Sinne er denn auch nicht ganz unrecht hatte. Japhet, morgen ist Sonntag: gehen Sie in eine Versammlung oder in die Kirche?«

»Ich glaube, Sir, ich werde in die Kirche gehen.«

»Nun, dann kommen Sie mit mir. Seien Sie um halb drei Uhr da, wir wollen dem Nachmittags-Gottesdienst in St. James beiwohnen.«

»Es ist mir schon manche Einladung geworden«, versetzte ich, »aber in die Kirche hat mich noch niemand beschieden.«

»Sie werden eine Extralektion hören, ein Stück von Susanna und den Ältesten.«

Ich verstand das Wortspiel, das für Harcourt natürlich keinen Sinn hatte. Mit diesem war das alte Verhältnis wieder völlig hergestellt. Als wir auseinander gingen, bat er, mich den nächsten Morgen besuchen zu dürfen, und Herr Masterton sagte, er wolle seinerseits dem Tiger, wie er ohne Ausnahme meinen hochgeehrten Vater nannte, seine Ehrerbietung bezeugen.

Harcourt war gleich nach dem Frühstück bei mir, und nachdem ich ihn meinem »Gouverneur« vorgestellt hatte, zogen wir uns zu einem ungestörten Gespräche zurück.

»Ich habe Dir manches mitzuteilen, De Benyon«, begann Harcourt. »Zuerst laß Dir sagen, daß ich nach meiner Genesung, als ich Dein Verschwinden erfuhr, entschlossen war, Dich wo möglich aufzusuchen und zur Rückkehr zu bewegen. Timothy, der sich sehr verschlossen gegen mich benahm, gestand mir nichts, als daß Dein letztes Lebenszeichen ein Besuch bei Lady De Clare in Richmond gewesen sei. Da ich keine andere Spur entdecken konnte, so begab ich mich hinüber, führte mich selbst bei den Damen ein und gestand ihnen, wie sie mir bezeugen werden, ganz aufrichtig, daß ich schlecht gegen Dich gehandelt habe. Dann bat ich sie, mir irgend eine Spur von Dir anzugeben, denn ich war in der Lage, Dir eine Stelle anbieten zu können, die zu meines Vaters Verfügung stand und, obgleich nicht sehr einträglich, von jedem Gentleman angenommen worden wäre.«

»Das war sehr freundlich von Dir, Harcourt.«

»Rede nicht so, ich bitte Dich. Auf diese Art wurde ich mit Lady De Clare und ihrer Tochter, deren frühere Geschichte ich von Dir gehört hatte, bekannt, aber ohne zu ahnen, daß das die kleine Flita sei, die Du so edelmütig beschütztest; denn ich hatte Dich ja, als Du ihre Herkunft entdecktest, bereits verlassen. Die außerordentliche Teilnahme, welche Mutter und Tochter für Dich an den Tag legten, setzte mich in Erstaunen. Sie hatten meinen Namen von Dir gehört, ohne jedoch etwas von unsern Händeln zu wissen, Sie dankten mir für meinen Vorsatz, Dir nachzufolgen, und drängten mich lebhaft dazu. Ich machte jeden möglichen Versuch, ging nach Brentford, fragte in allen Wirtshäusern und bei allen Kutschern, welche die Straße herkamen, konnte aber nichts erfahren, als daß ein Herr an einem Wirtshause Halt gemacht und sich dann bald wieder mit dem Mantelsack auf den Schultern entfernt habe. Etwa eine Woche nach meinem ersten Besuche brachte ich die Kunde von meinen mißlungenen Versuchen nach Richmond. Cäcilie war sehr ergriffen und weinte bitterlich. Ich konnte nicht umhin, Lady De Clare zu fragen, warum die junge Dame so lebhaften Anteil an Deinen Schicksalen nehme. ›Wer sollte sich denn um ihn bekümmern‹, rief Cäcilie, ›wenn nicht seine arme Flita?‹ – ›Guter Gott, Sie, Miß De Clare, sind die kleine Flita, die er bei den Zigeunern fand, von der er mir so viel erzählte?‹ – ›Haben Sie das nicht gewußt?‹ fragte Lady De Clare. – Nun setzte ich ihnen unsere letzten Begebenheiten auseinander, wogegen sie mir Deine Abenteuer und Gefahren in Irland mitteilten. Auf diese Weise bildete sich eine vertraute Freundschaft, und ich bin immer seitdem in ihrem Hause willkommen gewesen. Übrigens setzte ich meine Nachforschungen noch Monate lang fort, bis ich einsah, daß alles fruchtlos war, und mich begnügte, die arme Cäcilie, welche beständig um Dich trauerte, zu trösten. Nun aber muß ich mich kurz fassen, Japhet. Ich konnte nicht umhin, ein junges Mädchen zu bewundern, welches so viel Hingebung und Dankbarkeit, verbunden mit solchen körperlichen Vorzügen, zeigte; aber sie war eine Erbin, und ich ein jüngerer Bruder. Lady De Clare bestand indessen auf die Fortsetzung meiner Besuche, und ich war unentschieden, wie ich mich benehmen sollte, als der unglückliche Tod meines älteren Bruders mich in die Lage brachte, um ihre Hand werben zu können. Nun kam ich häufiger, wurde stillschweigend als Freier von Lady De Clare empfangen und hatte keinen Grund, mich über Cäciliens Behandlung zu beklagen. So standen die Sachen bis zu dem Tage, wo Du so unerwartet zurückkehrtest. Gerade in dem Augenblicke Deines Eintritts hatte ich Cäcilie mit Vorwissen der Mutter einen Antrag gemacht und wartete ängstlich auf eine Antwort von ihren geliebten Lippen. Kannst Du also verwundert sein, Japhet, wenn die plötzliche Unterbrechung durch einen, den wir so lange für verloren gehalten, uns allen eine Art von Zwang auferlegte? Und wenn ein junges Mädchen, das eben über den wichtigsten Schritt ihres Lebens entscheiden sollte, durch die Ankunft eines dritten, so teuer er ihr auch als Bruder und Wohlthäter sein mochte, in Verwirrung und Unruhe geriet?«

»Ich gebe mich ganz zufrieden, Harcourt«, versetzte ich; »so will ich denn hingehen und Frieden schließen, sobald ich kann.«

»Wahrlich, Japhet, wenn Du Cäciliens Betrübnis kenntest, Du würdest sie bemitleiden und mehr als jemals lieben. Auch ihre Mutter ist sehr in Not. Kaum warst Du fort, so hießen sie mich Dir nacheilen, um Dich zurückzubringen. Cäcilie hatte ihre Entscheidung noch nicht gegeben: ich bat sie, es vor meinem Weggehen zu thun, sie aber schien mich anspornen zu wollen, denn sie erklärte, sie gebe mir keine Antwort, bis ich mit Dir erscheinen würde. Das ist nun schon drei Wochen her, und ich habe seitdem nicht hinzugehen gewagt. Ich habe alles versucht, um mit Dir zusammenzutreffen, seit Du mich in der Piazza von Dir wiesest, aber ohne Erfolg, bis ich zu Mr. Masterton ging und ihn bat, mir eine Unterredung mit Dir zu verschaffen. Gott sei Dank, nun ist es gelungen.«

»Wohlan, Harcourt, Du sollst Cäcilien morgen sehen, wenn Du willst.«

»Japhet, wie sehr bin ich Dir verpflichtet! Wenn Du nicht gewesen wärest, so würde ich Cäcilie niemals kennen gelernt haben, und ohne Deine freundliche Güte könnte ich sie jetzt vielleicht auf immer verlieren.«

»Nein, Harcourt, Dein eignes edles Herz, das Dich nach meinen Spuren trieb, hat Dich bei Cäcilien eingeführt, und ich wünsche Dir von ganzem Herzen Glück. Das ist doch eine seltsame Welt! Wer hätte sich einbilden können, daß ich in der kleinen Flita die Frau eines Mannes auflas, dem ich beinahe das Leben genommen hätte? Ich will meinen Vater morgen um seinen Wagen bitten und Dich um zwei Uhr in Deiner Wohnung abholen, falls diese Stunde Dir genehm ist. Bei Lady De Clare will ich Dir alle meine Schicksale seit meinem Verschwinden erzählen, dann reicht eine Geschichte für alle hin.«

Harcourt verabschiedete sich, und ich kehrte in meines Vaters Zimmer zurück, wo ich Lord Windermear fand.

»De Benyon«, sagte Seine Herrlichkeit, »ich freue mich ungemein, Sie wiederzusehen. Soeben habe ich dem General eine gute Schilderung von Ihnen gegeben; ich hoffe, Sie werden fortfahren, ein solches Zeugnis zu verdienen.«

»Das hoffe ich auch, mein Lord; ich wäre wahrhaftig undankbar gegen einen so gütigen Vater, wenn ich es nicht thäte.«

Hierauf erschien Herr Masterton, Lord Windermear drückte ihm die Hand und entfernte sich nach einer kurzen Unterhaltung.

»Japhet«, sagte Herr Masterton beiseite zu mir, »ich habe ein kleines Geschäft mit Ihrem Vater abzuthun: machen Sie sich auf dem nächsten besten Wege zum Zimmer hinaus.«

»Es giebt nur zwei Wege, mein teurer Sir«, erwiderte ich, »durch die Thüre oder durchs Fenster: mit Ihrer Erlaubnis will ich den ersteren als den komfortableren wählen.« Mit diesen Worten begab ich mich in mein eigenes Zimmer.

Was zwischen meinem Vater und Herrn Masterton vorfiel, erfuhr ich erst später; sie waren aber länger als eine Stunde miteinander eingeschlossen. Dann sandte Herr Masterton wieder nach mir.

»Japhet, Sie versprachen mir mitzukommen und den neuen Prediger zu hören. Es ist die höchste Zeit; so will ich mich denn beurlauben, General, und Ihnen Ihren Sohn entführen.«

Ich folgte Herrn Masterton zu seinem Wagen, und wir fuhren zu Herrn Kophagus' Wohnung. Susanna war fertig; Herr Masterton ging hinauf und brachte sie in den Wagen. Ein Erröten und ein süßes Lächeln leuchtete über ihr Gesicht, als sie mich in der Ecke desselben erblickte. Wir fuhren ab, und irgend ein Zufall brachte unsere Hände wieder zusammen, welche sich auch nicht mehr trennten, bis wir vor der Kirchenthüre hielten. Susanna trug die nämliche Kleidung, mit welcher sie in meines Vaters Wagen gefahren war. Ich respondierte mit ihr aus demselben Gebetbuche lesend, und fühlte mich lebhafter als je zur Frömmigkeit geneigt, denn ich war glücklich und dem Himmel dankbar für mein Glück. Nach dem Gottesdienste wollten wir eben in den Wagen steigen, als sich Harcourt an unserer Seite befand.

»Sie sind erstaunt, mich hier zu sehen«, sagte er zu Herrn Masterton; »aber ich dachte, es müsse etwas besonders Anziehendes vorhanden sein, da Sie mit Japhet diese Kirche zu besuchen verabredeten, und da ich ein großer Freund von guten Predigten bin, so kam ich hierher, um ebenfalls zuzuhören.«

Harcourts ironische Blicke sagten mir alles, was er zu verstehen geben wollte.

»Gut«, erwiderte Herr Masterton, »ich hoffe, Sie haben sich erbaut. Jetzt gehen Sie aus dem Wege, und lassen Sie uns in den Wagen kommen.«

»Morgen um zwei Uhr, De Benyon!« sagte Harcourt, noch einen verstohlenen Blick auf Susanna werfend.

»Ja, und das pünktlich!« rief ich aus dem Wagen zurück.

»Und nun, mein liebes Kind«, sagte Herr Masterton zu Susanna, während der Wagen dahinfuhr, »sagen Sie mir, fanden Sie Ihre Erwartung getäuscht, oder stimmen Sie mit mir überein? Sie wohnten heute früh einer Versammlung Ihrer eigenen Gemeinde bei, und nun haben Sie zum ersten Male das Ritual der bestehenden Kirche gehört. Welchem geben Sie den Vorzug?«

»Ich will nicht leugnen, Sir, daß ich der Ansicht bin, meine Glaubensgenossen haben nicht weise gehandelt, als sie von den Formen des Gottesdienstes abwichen. Ich würde nicht wagen, so viel auszusprechen, wenn Sie mich nicht in meinem Urteil unterstützten.«

»Sie haben geantwortet wie ein gutes, verständiges Mädchen und haben bewiesen, daß Sie selbständig denken können; aber bemerken Sie, mein Kind, ich habe Ihnen für diesmal, und auch nur für dies eine Mal zugeredet, unserm Gottesdienste beizuwohnen, damit Sie Vergleichungen anstellen und für sich selbst urteilen möchten. Es steht nun bei Ihnen, sich nach Gefallen zu entscheiden.«

»Ich wünschte, daß ein fähigerer Kopf die Entscheidung für mich übernehme«, erwiderte sie nachdenklich.

»Diese Verantwortlichkeit, Susanna«, flüsterte ich, »muß Dein Gatte auf sich nehmen. Ist er nicht am geeignetsten dazu?«

Susanna drückte mir leise die Hand, welche die ihrige hielt, sagte aber nichts. Sobald wir sie nach Hause gebracht hatten, erbot sich Herr Masterton zu derselben Gefälligkeit gegen mich, und wir stiegen wieder in den Wagen.

»Nun, Japhet«, sagte er, »ich kann mir wohl denken, daß Sie gerne wissen mochten was ich so Besonderes heute Morgen mit dem General zu reden hatte.«

»Natürlich, Sir, wenn es mich betraf.«

»Freilich betraf es Sie, denn wir hatten keine zwei Minuten miteinander gesprochen, als Sie schon aufs Tapet kamen. Er sprach mit Thränen in den Augen von Ihnen, welch' einen Trost Sie ihm gewähren, wie glücklich er durch Sie geworden sei, und daß er Sie nicht für eine halbe Stunde entbehren könne. Dieses Stichwort ergriff ich und bemerkte ihm, er dürfe nicht erwarten, Sie lange in solcher Eingezogenheit zu behalten, noch dürfe er Sie schmähen, wenn Sie nach geschehener Einrichtung seines Hauswesens wieder der Liebling der Gesellschaften würden, welcher die zahlreichen Einladungen nicht abweisen könne, ohne zu beleidigen. Kurz, es sei nicht mehr als recht, daß Sie Ihre Stellung in der Welt wieder einnähmen, und er habe die Pflicht, sich darein zu fügen. Dem alten Gouverneur schienen meine Bemerkungen nicht zu behagen; er sagte mit, er erwarte ein anderes Benehmen von Ihnen. Ich erwiderte ihm: ›es ist unmöglich, unsere Natur zu ändern: das andere Geschlecht hat natürliche Anziehungskräfte, denen er nicht zu widerstehen vermag, und wird einen großen Teil seiner Zeit in Anspruch nehmen. Das einzige Mittel, sich seiner Gesellschaft zu versichern, mein teurer Sir, besteht in der Heirat mit einem gesetzten, liebenswürdigen Frauenzimmer, welches, unbekannt mit dem Wirbel der fashionabeln Kreise, am häuslichen Leben Gefallen findet. Dann wird ihr Gatte ebenfalls häuslich werden und Sie müssen alle zusammen höchst glücklich sein.‹ – Ihr Vater stimmte mir bei und schien sich eine solche Wendung der Dinge recht angelegen sein zu lassen. Hierauf brachte ich mit aller Vorsicht Miß Temple zur Sprache, sagte, ich wisse, daß Sie ein wenig für sie eingenommen seien, pries ihre Schönheit, Klugheit und was dergleichen mehr ist. Ich teilte ihm ferner mit, ich habe bei der lebhaften Teilnahme, die ich für Sie empfinde, eine Reise nach dem Landstädtchen, wo sie wohnte, unternommen, ihre Bekanntschaft gemacht und großen Gefallen an ihr gefunden; ferner habe ich sie, seitdem sie mit ihren Verwandten in London lebt, oft besucht und eine so hohe Meinung von ihr bekommen, eine so innige Anhänglichkeit zu ihr gefaßt, mich so lebhaft von ihrer Fähigkeit, Sie glücklich und häuslich zu machen, überzeugt, daß ich, da ich keine Familie besitze, sie zu adoptieren halb und halb entschlossen sei. Jedenfalls würde ich, wenn das Bündnis zustande käme, ihr etwas recht Anständiges zur Hochzeit schenken.«

»Aber, mein teurer Sir, warum sagten Sie nicht, daß Susanna Temple im siebenten Jahre eine Waise wurde, und daß ihr Vermögen seitdem beständig sich vergrößert hat? Es ist keineswegs gering anzuschlagen, wie ich von Mr. Kophagus weiß; außerdem hat dieser noch die Absicht, ihr all' das Seinige zu hinterlassen.«

»Es freut mich, das zu hören, Japhet; ich werde nicht ermangeln, es Ihrem Vater beizubringen. Das ist aber kein Grund, warum ich mit meinem Gelde nicht nach Gefallen schalten sollte, und ich liebe nun einmal dieses Mädchen recht herzlich. Haben Sie ihr schon ein Geständnis gemacht?«

»O ja, Sir, wir haben uns miteinander verlobt.«

»Das ist ganz recht. Ich dachte mir's, als ich Eure Finger im Wagen so zusammengehäkelt sah. Übrigens, Japhet, muß ich Ihnen empfehlen, ein wenig gleichgültig zu thun, ohne gerade förmlichen Widerstand zu leisten, wenn Ihr Vater mit dem Gegenstand zum Vorschein kommt. Es wird ihn mehr ins Feuer setzen, und Ihre Einwilligung muß ihn dann um so mehr verpflichten. Ich hab' ihm wegen dieser und anderer Angelegenheiten auf Morgen einen Besuch zugesagt, und Sie thäten besser, sich aus dem Wege zu machen.«

»Das thu' ich auch, Sir, indem ich mit Harcourt zu Lady De Clare gehe. Ich werde um den Wagen bitten.«

»Er wird ihn mit Freuden hergeben, da er Sie um diese Stunde loszuwerden wünscht. Doch da sind wir ja – Gott segne Sie, mein Sohn.«

*


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