Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Dreißigstes Kapitel: Im Alsterpavillon

In Hamburg, im altbekannten Alsterpavillon, saß eine fröhliche Gesellschaft beim Frühstück.

Den Vorsitz führte der Geheime Kommerzienrat Menkhausen, der mit besonderer Freude seine Gäste bewirtete. Ihm gegenüber mit stillglücklichen Mienen saß das Brautpaar, rechts und links eingefaßt von den beiden Freundinnen, Nelli und Lotte, während die kleine Frau Doktor an des Geheimrats Seite einen bevorzugten Platz einnahm und Doktor Froben sich liebenswürdig dem Fräulein von Selchow widmete.

Vor zwei Stunden erst waren die Reisenden angekommen, und mit großstädtischer Schnelligkeit und Genauigkeit hatte das Programm sich so weit abgewickelt.

»Dafür, daß wir aus der kleinen Stadt und vom Lande sind, haben wir uns recht wacker getummelt,« schmunzelte Doktor Froben, indem er gemächlich eine Auster schlürfte, »aber das kommt daher, daß das Wettermädel, die Lotte, gleich die Leitung in die Hand nahm! Prosit, Lotte – bist ne fixe Hamburgerin geworden.«

Lottes Augen leuchteten bei so freundlicher Anrede wohl in warmem Glanz, aber ein kleiner Zug von Wehmut lag doch in dem feinen jungen Gesicht. Hermann hatte dies gleich bemerkt, als er in der riesigen Bahnhofshalle die Schwester entdeckte, als sie gleich darauf Bruder und Schwägerin mit so leidenschaftlichem Ungestüm umhalste, wobei immerfort Tränen in ihren Augen zitterten, auch wenn sie lachte.

»Die arme Kleine ist nervös geworden,« flüsterte Marianne ihrem Verlobten zu. »Sie hat es wahrscheinlich zu schwer und will das nicht eingestehen. Gut, daß wir einmal nach ihr sehen!«

Allerdings, Lotte wollte von sich vorläufig nicht recht sprechen.

»Ach, das ist langweilig,« behauptete sie. »Jetzt will ich mich nur an euch freuen, von euch hören! Was müßt ihr mir alles erzählen! Mir ist, als wären es hundert Jahre, seit wir uns nicht gesehen haben. Mutter geht es doch recht gut, Hermann? Und was denkt sie denn zu tun, wenn ihr diesen Sommer noch heiratet? Nehmt ihr sie mit nach Lindenholm? Habt ihr viel Platz dort? Ist es ein hübsches Haus? Nell hat mir ja oft von dort geschrieben; aber eigentliche Beschreibungen von dem Gutshause nicht gemacht. Ach, meine Nell! So wie sie ist keine von den anderen Hamburgerinnen, die ich inzwischen kennen gelernt habe!«

So sprudelte sie, munter und wieder ernsthaft, alles durcheinander, wie von einem lange wirkenden Zwang befreit, während sie mit den Geschwistern in einer Autodroschke saß, um möglichst schnell nach der Villa Menkhausen zu gelangen, wo das Brautpaar sich zuallererst vorstellen wollte.

Ahnungslos stieg Lotte als Führerin die breite Treppe in der Villa Menkhausen hinauf, als ihr von oben etwas entgegengeflogen kam, was beinahe die kleine Gesellschaft, das ganze feierliche Brautpaar, über den Haufen gerannt hätte, und »Nell – Lotte!« klang es jauchzend, bis das Stubenmädchen sich fragend umsah, ob es nun endlich melden könnte.

Während des kurzen Besuches kam dann, wie verabredet, telephonischer Bescheid von Doktor Froben, wo er inzwischen für sich und das Brautpaar Wohnung genommen hatte, und der Geheimrat Menkhausen schlug vor, daß man Mariannes Eltern vom genannten Hotel abholen und mit ihnen zum Frühstück in den Alsterpavillon gehen wolle. Da saßen sie nun, und die Stimmung ließ nichts zu wünschen übrig.

»Nein, daß du auch hier bist, Nell!« sagte Lotte immer wieder zur Freundin, und diese versicherte in ihrem alten liebenswürdigen Übermut: »Aber natürlich! Ich werde euch doch hier nicht allein feiern lassen!«

Später zog Herr Menkhausen einen Brief aus der Tasche und sagte, ihn entfaltend: »Dies wird die Herrschaften auch alle interessieren. Es ist der Monatsbericht aus der Anstalt über Hinrich Stoppsack. Jetzt endlich zeigen sich Spuren von Veränderung bei dem Jungen, nachdem er noch oft rückfällig geworden und keine Streichholzschachtel vor ihm sicher war. Vor allem entwickeln sich auch moralische Begriffe bei ihm, mit denen ihm ja anfangs gar nicht beizukommen war.«

Bild

Mir ist, als wären es hundert Jahre her, daß wir uns nicht gesehen haben.

Hier seufzte Marianne Froben vernehmlich, und Herr Menkhausen unterbrach sich im Vorlesen.

»Wir wissen es alle, mein liebes Fräulein, was für Mühe Sie sich mit dem Jungen gegeben haben,« sagte er herzlich, »und Ihnen in erster Linie wird es ja zu danken sein, wenn aus dem kleinen Wildling noch etwas Brauchbares wird. Ja, ja, was hat der uns schon zu schaffen gemacht und ahnungslos in Schicksale eingegriffen! Nicht wahr, mein lieber Matersen, Sie hatten einmal Ursache, dem kleinen Unhold recht sehr gram zu sein, bis eine liebe, kluge Hand sich der verfahrenen Sache annahm, und nun soviel Freude daraus erwuchs!«

Hermann drückte still die liebe Hand, Herr Menkhausen aber hob sein Glas noch einmal und sagte: »Dem Brautpaar haben wir im Verein schon alles Gute gewünscht; meine künftigen jungen Pächtersleute haben auch bereits ihr Teil. Lassen Sie mich nun noch dies Glas leeren auf meine gewesene Dorfschullehrerin und ihr für alles danken, was sie den Kindern meiner Leute war. Sie hat ihnen in der Schule eine wirkliche ›grüne Weide‹ bereitet!«

»Ach,« wehrte Marianne ganz erschrocken, »es ist ja alles in den Anfängen stecken geblieben! Die Zeit war zu kurz; ich bin viel zu schnell fahnenflüchtig geworden.«

Aber der Geheimrat, der nun einmal gut im Zuge war, entgegnete lächelnd: »Ja, ja, mit des Geschickes Mächten ist kein ewiger Bund zu flechten – wenn Sie denn schon mal fürs Dorf bestimmt waren, hatte Ihnen das Schicksal nun doch noch eine andere Rolle zugedacht. Wir werden es ja erleben, welche Ihnen am besten liegt.«

Nelli war selig über ihren Papa, den sie seit langem nicht so aufgeräumt gesehen hatte.

Der Raum hatte sich inzwischen mehr und mehr gefüllt.

»Die Börse ist aus,« sagte Herr Menkhausen, »da empfindet so mancher einen kleinen Zug hierher. Nun wird auch wohl noch unser Albert kommen, der mich so lange vertreten hat. Beide durften wir heute nicht auf der Börse fehlen; der ›kleine Chef‹, wie mein Neffe schon vielfach genannt wird, mußte den Alten vertreten.«

Richtig, ein paar Augenblicke später betrat Albert Menkhausen den Raum und näherte sich rasch dem Tisch seines Onkels, der ihn freundlich noch zum Nachfrühstück einlud.

Albert nahm nur ein Lachsbrötchen und trank ein Glas Wein; dann ging er gleich der übrigen Gesellschaft schon zum Nachtisch über, der aus einem Aufbau köstlicher Früchte bestand. Er hatte die Gäste seines Onkels warm begrüßt und aufs liebenswürdigste an jene schönen Herbsttage erinnert, an denen man sich in Grünweide kennen lernte. Er schob dann seinen Stuhl neben Hermann und fragte: »Sagen Sie, wie gefällt Ihnen Ihr Fräulein Schwester als Hamburgerin? Mich dünkt, etwas frischer sah sie draußen auf dem Lande aus.«

Als Hermann dies nicht bestreiten konnte, fuhr Albert zu Lotte gewendet fort: »Nun denke ich, kommt gute Zeit für Sie, Fräulein Matersen; jetzt, da Nell hier ist und einstweilen auch bleibt, wird Ihnen vieles besser und leichter erscheinen.«

Lotte sah ihn dankbar an, denn sie mußte ja erkennen, daß Nellis Vetter es gut meinte; aber sie dachte doch im stillen: »Ach, werde ich denn viel davon haben? Wird man den häufigen Verkehr mit Nell gestatten?«

Nicht der mangelnden Zeit wegen! Frau Konsul Ohlstedt betonte ja immer wieder, sie halte ihr Fräulein nicht wie eine Sklavin; wer es nur recht verstehe sich einzurichten, müsse in ihrem Hause stets übrige Zeit haben. Ja, das schon! Aber wenn das Fräulein eigene Wege gehen und Mädchenfreundschaften pflegen wollte, das würde die Dame sicherlich nicht wünschen, und dieses Verzichten schien dem jungen Mädchen, das zum ersten Male in der Fremde war, recht schwer. Deshalb, in diesem Zwiespalt befindlich, hatte es Nellis Gegenwart noch nicht so herbeigesehnt.

Aber nun war sie einmal da, und sie würde in ihrer alten stürmischen Art es doch durchsetzen wollen, mit der Freundin zu verkehren. Sie würde ungeachtet des kühlen Verhaltens im Ohlstedtschen Hause zu allen Tageszeiten dort eindringen und einfach nach »Lotte« fragen. Auch wenn man ihr zehnmal antworten würde: »Fräulein ist beschäftigt.«

Aber dies alles sprachen sie jetzt schon, als man vom Alsterpavillon aufgebrochen war, um nun noch einen ausgiebigen Spaziergang durch die Straßen zu machen.

Das Brautpaar, das zum ersten Male hier war, mußte ja alles gehörig in Augenschein nehmen; es wollte auch zum Photographen, und Mama Froben hätte am liebsten gleich die günstige Gelegenheit benutzt, allerlei zur Aussteuer der Tochter einzukaufen. Diese hielt aber selbst damit zurück und bat, nichts zu übereilen. Die beiden Freundinnen jedoch wurden weder von Hamburgs Sehenswürdigkeiten noch den herrlichen Läden hingenommen; ihnen war jetzt Plaudern das wichtigste, denn »wir Hamburgerinnen kennen ja das alles«, sagte Nelli lachend. »Die Zeiten, da ich mir so sehr wünschte, dir das alles zu zeigen, statt damals der langweiligen Amy Rodberts, ja, die Zeiten sind vorbei!«

»O – Amy Rodberts! Wie geht es der?« fragte Lotte.

»Sie ist in Leipzig und schreibt wirklich manchmal an mich. Wenn du mich draußen gemütlich besuchst, zeige ich dir mal die Briefe. Übrigens, Lotte – für nächsten Sonntag zähle ich schon auf dich; das merke dir!«

Aber Lotte machte ein bedenkliches Gesicht.

»Wenn das nur geht, Nell! Nun habe ich heute den ganzen Tag frei, und morgen wird es auch noch allerlei Störungen geben, wenn Hermann und Marianne bei Konsul Ohlstedt Besuch machen.«

»O du altverständiges Würmchen,« eiferte Nelli, »laß mir nur freie Hand! Und wenn es nicht anders geht, stecke ich mich mal hinter Tante Fedders; die hat Einfluß auf ihre Schwägerin.«

»Ja, aber Nell,« beschwor Lotte die ungestüme Freundin, »fange nicht zu viel an – mache mich nicht meinen Pflichten abwendig!«

Am nächsten Tage wurde noch mehrfach über diese Frage gesprochen, als Lotte eine letzte gemütliche Stunde mit Bruder und Schwägerin und deren Eltern in dem behaglichen Hotelzimmer verlebte.

Hermann und Marianne hatten am Vormittag einen Besuch im Ohlstedtschen Hause gemacht und waren von der Frau Konsul in ihrer gewohnten kühl-freundlichen Weise aufgenommen worden, wobei es ihnen nur leid tat, daß Schwester Lotte, die sonst so Lebhafte, still danebensaß. Hermann war dann noch mit dem Konsul in ein längeres Gespräch gekommen, während Marianne sich die verschiedenen Schauplätze von Lottes Tätigkeit zeigen ließ und besonders auch die Bekanntschaft der Kinder zu machen suchte. Die Knaben nahm sie durch ihr kluges gewinnendes Wesen wieder sofort für sich ein, und mit den Kleinen ging es natürlich gut, wie immer; Gudrun dagegen zeigte sich möglichst unnahbar, und sagte auch später zu der noch immer froh erregten Lotte nichts weiter, als: »Hübsch kann ich Ihre Schwägerin nicht finden. Ihr Bruder sieht ja tausendmal besser aus.«

Lotte achtete nicht viel darauf, auch nicht, als Frau Ohlstedt bemerkte: »Nun, Fräulein, werden Sie sich wohl allmählich in unsere Hamburger Interessen zurückfinden müssen; immer kann man nicht an seine Familie denken, wenn man nun einmal in Stellung ist.«

Wie gesagt, sie achtete nicht viel darauf, aber es berührte sie doch angenehm, als Harald gleich darauf bemerkte: »Sie haben 'nen schneidigen Bruder, Fräulein – den mag ich leiden!«

Die kleine Sigrid fragte jetzt: »War das 'ne richtige Braut, Fräulein, die dein Bruder da mitbrachte? Die haben doch sonst immer 'nen großen weißen Schleier um und einen Kranz auf.«

»Ach, Sigi,« belehrte Dagmar altklug, »das tragen sie doch nicht auf der Reise, nur wenn sie zur Kirche gehen.«

Nun brachte Lotte das Gespräch auf Märchen, wo die Könige und Prinzessinnen immer mit der Krone gehen, was doch im wirklichen Leben auch nicht der Fall ist.

»Ach nein,« sagte wieder Dagmar, »hier war mal ein Großherzog zum Besuch in Hamburg, und noch ein Fürst; die sahen nicht anders aus als ein paar junge Offiziere!«

»Siehst du, und sie blieben doch immer Fürsten, wenn auch ohne goldene Krone, mit der es sich nicht gut auf der Eisenbahn fährt – ebensowenig wie mit Kranz und Schleier.«

So im Geplauder mit den Kindern fand Lotte sich am besten in die Gegenwart zurück, und niemand hätte ihr ein zerstreutes, gleichgültiges Wesen vorwerfen können als Folge der verlebten frohen Tage mit ihren eigenen Angehörigen.

Marianne war indessen mit zur Schwiegermutter gefahren. Nun saßen im kleinen Verwalterhause drei glückliche Menschen zusammen und sprachen von der nächsten Zukunft, die sich ihnen so freundlich aufgetan hatte. Lindenholm mußte ja nach allen Seiten hin aufs genaueste beschrieben werden, denn wie die Mutter in diesem Punkt zu fragen verstand, darin war sie selbst Marianne noch überlegen. Natürlich – die alte Landwirtin, die früher lange Jahre einem großen Besitz vorgestanden hatte, die kannte bis ins kleinste alles, worauf es nun ankam, und was die junge Braut erst zu lernen hatte. Herzlich freute sich die alte Frau, ihren Sohn so heiter zu sehen; danach mußte ihm das Geschäft, das in diesen Tagen zum Abschluß gekommen war, doch recht günstig und vorteilhaft erscheinen.

»Ja, Mutting, ich glaube daran, daß wir etwas Gutes erobert haben,« sagte Hermann freudig. »So wie der Geheimrat beim Kauf und beim Aufsetzen unseres Pachtvertrags in keiner Weise sich engherzig gezeigt hat, so wird er auch ferner bleiben, und ich denke, es darf dann uns fast sein, als säßen wir schon auf der eigenen Scholle.«

»Gott gebe es,« erwiderte die Mutter bewegt. »Kommen dann ein paar günstige Jahre, wird sich ja auch alles lohnen, was du zuerst hineinstecken mußt. Nun sage aber: Hast du schon an einen Nachfolger für Grünweide gedacht?«

Als auch Hermann sich hierüber geäußert hatte, wollte die Mutter von Lotte hören.

»Erzählt nun recht ordentlich von dem Kind! Wie habt ihr sie denn gefunden?«

»Äußerst tapfer,« sagte Marianne mit merklichem Nachdruck, und die Mutter erschrak darüber ein bißchen.

»Hat sie es zu schwer?«

»Sie gesteht es nicht zu, und für uns war es bei so flüchtigem Eindruck schwer zu beurteilen. Ich glaube aber sicher, daß auf solchen Platz eigentlich ein älteres Mädchen gehört. Unser armes Lottchen hat ja erst neulich ihren achtzehnten Geburtstag ganz ohne Sang und Klang verlebt.«

Die Mutter sah bekümmert aus und fragte: »Schien sie denn verstimmt oder gar elend zu sein?«

»Durchaus nicht,« sagte Marianne, »wenn ihre Farben auch ein wenig zarter geworden sind: das ist der natürliche Unterschied zwischen der Stadt- und Landluft. Und dann, Mutter – es wird dich doch freuen, daß man zufrieden mit Lotte ist!«

Erfreut horchte nun die alte Frau, und Marianne fuhr fort: »Die Frau Konsul sagte mir ganz offen: ›Ihre Schwägerin ist recht umsichtig und nachdenklich für ihre Jugend. Ich hoffe, sie findet sich mit der Zeit immer besser in alles hinein. Wir sind dann auch gern zu einer Gehaltserhöhung bereit.‹«

Hier warf Hermann ärgerlich die Zeitung hin, in der er nur scheinbar gelesen hatte.

»Mir ist es doch nicht recht, und wenn sie das Mädel, noch so gut bezahlen! Es herrscht da eine kalte Luft in dem Hause, und das ist gar nichts für unsere Lotte mit dem warmen Herzen und dem zarten Sinne! Sie wird viel mehr entbehren, als sie uns je eingesteht.«

»Ja, Hermann,« sagte jetzt die Mutter ernst, »das ist nicht anders, wenn man in der Fremde ist. Da heißt es, sich abhärten, denn sonst stößt man sich überall und tut sich weh. Wenn ihr kein Unrecht geschieht und man ihren guten Willen anerkennt, muß sie wohl noch ein wenig da aushalten. Die erste Stelle darf man nicht zu früh verlassen, das ist keine gute Empfehlung für später.«

»Aber nein, Mutter – Lotte denkt nicht daran, fort zu wollen,« rief Marianne lebhaft, »und ich sagte dir ja, sie hat uns nicht geklagt. Es ist nur – es kommt daher« – Marianne zögerte verschämt – »wenn man selbst so glücklich ist wie Hermann und ich, dann möchte man auch andere, vor allen die liebe Schwester, von Glück und Wärme umgeben sehen – nicht wahr?«

Da lächelte die Mutter einst: »Meint ihr, daß ich das nicht auch verstehe? Aber Glück ist eben Glück! Erbitten und erkämpfen läßt es sich kaum – vor allem soll man nicht drauf warten!«


 << zurück weiter >>