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Achtzehntes Kapitel

Seit der Kriegsschauplatz hauptsächlich nach dem Süden verlegt war, hatten die Engländer wiederholte Einfälle in Virginien gemacht. Einestheils lockte sie das an inneren Hülfsquellen so reiche, dann aber auch das nach Außen hin so bloß gestellte Land an, dessen zerstreute und vereinzelt lebende Bevölkerung, dessen schiffbare Flüsse, Zugänge und Einschnitte einem eindringenden Feinde sicheren Erfolg versprechen. Dies zeigte sich schon im Mai 1779, als General Mathews in Virginien einfiel und mit seinen 2000 Mann ohne jeden Widerstand sengend und brennend, plündernd und verheerend die ganze Seeküste durchzog.

Da Virginien, welches mit Recht die große Vorrathskammer genannt wird, hauptsächlich den Süden mit Lebensmitteln versah und in der Mitte zwischen dem nördlichen und südlichen Kriegsschauplatze lag, so mußte die Einnahme dieses Landes und die Vernichtung seiner Hülfsquellen, wodurch jeder Widerstand im Süden fruchtlos, und Lord Cornwallis in seinen Operationen in den Carolinas bedeutend erleichtert wurde, bald eines der Hauptziele der englischen Kriegsführung werden.

Im Herbst 1780 fand ein neuer Angriff auf diesen Staat statt. Lord Cornwallis schickte nach seinem Siege bei Camden eine beträchtliche Truppen-Abtheilung unter Ferguson nach Virginien, während zu derselben Zeit von New-York ein Geschwader unter General Leslie eben dahin segelte. Es lief am 15. Oktober 1780 in die Mündung des James River ein, fand aber heftigen Widerstand Seitens der Truppen und Milizen unter dem General Mühlenberg. Leslie mußte sich deshalb auf Portsmouth beschränken und kehrte am 25. November desselben Jahres, also wenige Tage nach Steuben's Ankunft, unverrichteter Dinge nach New-York zurück, während Oberst Ferguson mit seinem Corps schon früher im Kings-Gebirge geschlagen und zersprengt war.

Die Berufung Greene's zur südlichen Armee und Steuben's Commando in Virginien lenkte die ganze Aufmerksamkeit der Engländer wieder dahin und veranlaßte sie, ihre Anstrengungen zu erneuern, um die Zufuhren an Soldaten und Lebensmitteln abzuschneiden, welche Virginien der südlichen Armee zu liefern bestimmt war. Der berüchtigte Arnold wurde dazu ausersehen, die Aufgabe zu lösen, welche Leslie zu erfüllen nicht im Stande gewesen. Ungelegener als gerade jetzt hätte er den Amerikanern nicht kommen können. Die Milizen, welche zusammen gezogen worden, um gegen Leslie bei Portsmouth zu operiren, waren so eben entlassen; die erste Einberufung von Truppen hatte kaum begonnen, der Abmarsch der Soldaten nach dem Süden ging langsam von statten und die allgemeine Verwirrung war größer, wie je zuvor, als sich die Nachricht von Arnold's Ankunft durch das ungeschützte und erschreckte Land verbreitete. Obwohl die Staats-Regierung von der voraussichtlichen Annäherung einer feindlichen Expedition schon lange unterrichtet war, so war doch selbst zur Abwehr der ersten Schwierigkeiten und Hindernisse nicht das Mindeste geschehen. Jedermann blickte in dieser Stunde dringender Gefahr auf Steuben als den einzigen Schützer und Helfer in der Noth.

Wir haben jedoch im vorigen Kapitel gesehen, wie wenig von der geringen ihm zu Gebote stehenden Macht, wenn sie überhaupt so genannt werden darf, zu erwarten war.

Die beste Beschreibung dieses Einfalls liefern die Berichte, welche Steuben am 8. und 11. Januar 1781 an die Generale Greene und Washington schickte. Greenes Man.-Pap., Steubens Man.-Pap. und Correspondence of the Revolution III. 203 Wir theilen dieselben hier wörtlich mit:

»Am 31. Dezember – schreibt Steuben von Petersburg aus an Greene – »ließ mir der Gouverneur sagen, daß ein Geschwader von 27 Segeln in Willoughby Point angelangt sei. Ich sandte darauf sofort den Obersten Senf und Capitain Fairlie längs der Südseite hinab, um sich über die Stärke und Bestimmung der Fahrzeuge zu vergewissern und gab General Nelson am nämlichen Tage die Weisung, längs der Nordseite vorzurücken und den Umständen gemäß zu handeln. Ungeachtet dieser Vorsichtsmaßregeln erhielten wir nicht die geringste Nachricht bis zum 2. Januar, an welchem Tage mich der Gouverneur benachrichtigte, daß 19 Schiffe, 2 Briggs und 10 Schaluppen und Schooner in Warrasquiack Bay Anstrengungen machten, stromaufwärts zu segeln, und daß Petersburg deren Bestimmungsort wäre. Ich machte sogleich dem Gouverneur und dessen Rath meine Aufwartung und bat, da ich des Feindes Stärke auf 2500 Mann anschlug, um sofortige Einberufung von 4000 Mann Milizen.

Der Zustand der Continental-Truppen in Chesterfield war so kläglich, daß sich nicht mehr als 150 Mann auslesen ließen. Ich formirte sie in ein Bataillon und schickte sie nach Petersburg, damit sie die dortigen Kriegsmagazine deckten, zu deren Verlegung ich gleicher Zeit den Obersten Carrington absandte. Ebenso traf ich die nöthigen Maßregeln, um die Magazine und das Lazareth von Chesterfield für den Fall zu verlegen, daß der Feind sich nach dieser Richtung hin wenden würde.

Am nächsten Tage erfuhren wir die Ankunft des Feindes in der Höhe von Williamsburgh, wo General Nelson ungefähr 150 Milizen zusammengezogen hotte. Der Feind schickte eine Flagge nebst einem Brief an ihn ab. General Nelson antwortete mündlich, daß er die Stadt vertheidigen würde. Einige wenige Truppen landeten in Jamestown, schifften sich aber gleich wieder ein und fuhren stromaufwärts weiter. Um Mitternacht passirte ihr erstes Schiff Hoods, wo wir eine Batterie von zwei eisernen Zehnpfündern und einer Haubitze aufgestellt hatten. Von drei Schüssen, welche die Unsrigen abfeuerten, trafen zwei das Schiff, worauf der Rest der Flotte beilegte. Eine Abtheilung stieg unterhalb des Punktes, wo die Milizen standen, an's Land (ungefähr 70), trieb die Mannschaft von der Batterie fort und bemächtigte sich der Geschütze. Sie verbrannte die Lafetten der Kanonen, die Haubitze nahm sie aber mit.

Am 4. Morgens erhielten wir die Nachricht von der Landung der feindlichen Flotte zu Westover und von den zur Ausschiffung der Truppen getroffenen Vorbereitungen. Dieser Umstand zeigte deutlich an, daß Richmond ihr Ziel war, bis wohin sie noch 25 englische Meilen hatte. Ich erließ daher sofortigen Befehl für die Verlegung der dortigen Magazine und hoffte, daß sich ein, wenn auch kleines, doch hinreichendes Corps bilden lassen würde, um dem Vorrücken des Feindes Einhalt zu thun. Aber zu meinem Erstaunen konnte ich nicht mehr als 100 Mann zusammen bringen. Ueber diese gab ich dem Major Dick, einem Virginischen Offizier den Befehl, und wies ihn an, von jedem günstigen Punkte aus den Feind durch beständiges Feuern zu beschäftigen. Wie schlecht dieser Befehl ausgeführt wurde, geht daraus hervor, daß der Feind noch an demselben Abend nach Four Miles Creek vorrückte und dort um 11 Uhr sein Lager aufschlug.

Die wenigen Continental-Magazine verlegte ich aus der Stadt nach Westham. Major Claiborne war von mir schon früher dort hinaus gesandt, um Boote für den Transport derselben aufzutreiben. Ebenso erhielten die 150 Mann Continental-Truppen Befehl, von Petersburg auszurücken und sich Westham gegenüber aufzustellen. Oberst Davies mußte, nachdem er die Magazine und das Hospital aus Chesterfield herausgezogen, mit dem Rest seiner entblößten Truppen nach demselben Punkte marschiren. Die Staats-Magazine, die sich in großer Anzahl in der Stadt befanden, hatte Colonel M. unter sich, aber seiner Unthätigkeit und unverkennbaren Nachlässigkeit ist der Verlust eines großen Theiles derselben zuzuschreiben. Ich selbst hatte fünf Stück Staats-Geschütze gerettet, der Rest, aus 3 messingenen und einer Menge eiserner Stücke bestehend, fiel in die Hände des Feindes. Nicht ein Mann, mit Ausnahme jener, die ich ausgeschickt, machte Miene, sich dem Vorrücken des Feindes zu widersetzen. Ich hielt es für rathsam, am Abend über den Fluß zu gehen und bezog Quartiere in Manchester. Am nächsten Tage um 12 Uhr bemächtigte sich der Feind der Stadt, nachdem er fünfundzwanzig Meilen mit 850 Mann Infanterie und 30 Mann Cavallerie marschirt war, ohne daß ein einziges Mal auf ihn gefeuert worden. Er ließ die Hälfte seiner Mannschaft in der Stadt; die übrigen Truppen aber rückten sofort bis Westham vor, wo sie alle öffentlichen Gebäude niederbrannten und von wo sie an demselben Abend nach Richmond zurück kehrten. Eine Eisengießerei, eine Bohrmühle, ein Pulvermagazin und mehrere kleine Werkstätten wurden ein Raub der Flammen. Sämmtliche Continental-Magazine und ein Theil der Staats-Vorräthe waren über den Fluß geschafft; über das, was zurückblieb, erwarte ich näheren Bericht. Ungefähr 300 Milizen waren auf ihrem Marsche flußabwärts nach Westham gekommen. Es wurden ihnen Waffen über den Fluß geschickt, indessen machten sie, vom Heranrücken des Feindes unterrichtet, keinen Gebrauch davon und zerstreuten sich eiligst.

Am nächsten Morgen beorderte ich das Bataillon Continental-Truppen, dem ich zwei von den Staats-Geschützen beigegeben hatte, nach Manchester. Hier waren ungefähr 200 Milizen zusammen gezogen und bestimmt, jeden Versuch eines Flußüberganges zu hindern. Der Feind versuchte es jedoch nicht, setzte aber um 11 Uhr die öffentlichen Gebäude in Richmond in Brand und hatte binnen zwei Stunden die Stadt gänzlich geräumt. Eine Seilspinnerei, die öffentlichen Werkstätten und zwei oder drei Magazine wurden ein Raub der Flammen. Zwei von den Einwohnern kamen mit Vorschlägen von Arnold heraus und meldeten, daß er die Hälfte des in der Stadt vorhandenen Tabacks bezahlen wollte, wenn sie Geißeln dafür zu stellen sich verpflichteten, daß der ganze Vorrath richtig in die zu diesem Zwecke abzusendenden Schiffe geladen würde. Der Gouverneur willigte nicht darein, und ich hielt diese Boten aus dem Grunde zurück, weil sie nicht als reguläre Parlamentäre erschienen. Der Taback erfuhr keine Beschädigung, während ein großer Theil der von ihren Besitzern verlassenen Häuser von den Soldaten geplündert wurde. Der Feind marschirte in der nämlichen Nacht in sein früheres Lager am Four Mile Creek zurück, hielt dort Nachtrast und erreichte gestern Westover. Ans diesem Rückmarsche wurden von einigen Nachzüglern große Exzesse verübt. Um die großen Kornmassen und Mehlvorräthe in den Mühlen nahe bei Warwick zu decken, marschirte ich am 6. Abends mit einem kleinen Corps nach diesem Punkte, rückte gestern bis Osborn vor und kam heute hier in Petersburg an. Ich traf hier ungefähr 450 Milizen unter Oberst Gibson, dem ich während der Abwesenheit der Generale Mühlenberg und Weedon das Commando übergeben hatte. Beim ersten Gerücht von der Annäherung des Feindes schrieb ich an diese Herren, habe aber bis jetzt noch nichts von ihnen gehört. Die zahlreichen in dieser Stadt befindlichen Magazine wurden sämmtlich durch die außerordentlichen Anstrengungen der Obersten Carrington und Gibson in Sicherheit gebracht. Gestern kam General Smallwood hier an und war gefällig genug, Halt zu machen und uns seinen Beistand zu leihen. Mehrere feindliche Schiffe fuhren gestern den Fluß hinauf, um einige hier liegende Kauffahrer zu nehmen oder zu zerstören, wurden aber durch die Bewegungen des General Smallwood, der mit einigen Kanonenbooten und der Miliz sich ihm entgegen stellte, gezwungen, ihr Unternehmen aufzugeben.

General Nelson war während dieser ganzen Zeit auf der anderen Seite des Flusses. Am 3. stand er mit 175 Mann zwölf Meilen oberhalb Williamsburg, am folgenden Tage zog er vier Meilen höher hinauf und schrieb mir, daß er am 5. Mittags 350 Milizen erwartete, am 7. sagte er in einem Berichte von Long Bridge am Chickahominy, daß der Feind zu seinen Schiffen hinabzuziehen im Begriffe stände, und daß seine eigenen Leute durch den Regen der vergangenen Nacht für sofortigen Dienst unbrauchbar geworden wären. In der That kehrte der Feind, gerade so wie er gekommen war, ohne einen einzigen Schuß gethan zu haben, zurück und hat ruhig den ganzen Tag zerstreut in Westover gelegen. – Da alle Magazine von hier verlegt und eine beträchtliche Anzahl Milizen hier versammelt sind, so halte ich den Versuch eines Angriffs auf diesen Platz für unwahrscheinlich. Ich hoffe dem Feind von Hoods aus auf seiner Rückkehr schaden zu können; der Fluß ist dort nämlich sehr schmal, und wenn wir auch noch keine Kanonen haben, so werden wir doch diejenigen erhalten, welche dort wieder bemannt sind, und werde ich selbst, sobald ich höre, daß der Feind herunterkommt, mit allen Milizen, die ich bewaffnen kann, dorthin marschiren.

Am empfindlichsten leiden wir im Augenblick durch den Mangel an Waffen; ein großer Theil der vom Staate herrührenden wurde von den Milizen während der letzten Invasion entweder untauglich gemacht, oder an verschiedenen Plätzen zurückgelassen und weder je gesammelt noch ausgebessert. Die in Richmond befindlichen waren bei der Annäherung des Feindes in solcher Unordnung fortgeschafft, daß sie zum Theil noch nicht wieder aufgefunden worden sind. Die Milizen stellen sich jetzt allmählig; aber es sind keine Waffen für sie da, – während General Nelson auf der andern Seite 1500 Gewehre und nur 500 Mann hat.

Ehe ich schließe, drängt es mich, die Bereitwilligkeit anzuerkennen, mit welcher der Oberst Davies und der Oberstlieutenant Carrington mir bei dieser Gelegenheit beistanden.«

»Der Feind« – fährt Steuben im Lager nahe bei Hoods, am 11. Januar 1781 fort – »lag am 9. noch bei Westover, und einige Schiffe, die an der Mündung des Appomatox geankert hatten, kehrten gemächlich zu ihrer Flotte zurück. Ich hielt es deshalb für wahrscheinlich, daß er nichts gegen Petersburg im Schilde führte, und gab darum den wenigen Milizen, die dort lagen, Befehl zum Aufbruch nach Prince George Courthouse. Ich begab mich eben dahin, um mehr in der Nähe zu sein, falls der Feind irgend etwas auszuführen gesonnen sein sollte.

Am Morgen des 10. wurde ich von der Einschiffung der Truppen benachrichtigt. Beim Rekognosziren von Coggin's Point aus fand ich sie sämmtlich eingeschifft und die Anker der Schiffe gelichtet. Es hatte sich als unthunlich erwiesen, die Kanonen in Hoods wieder herzustellen, oder der Passage des Feindes an diesem Punkte ein Hinderniß in den Weg zu legen. Dieser wußte jedoch nichts davon, und hielt ich es für sehr wahrscheinlich, daß er, ehe er diesen Punkt passirte, einige Leute an's Land schicken würde, um die dort aufgeführten Werke in Augenschein zu nehmen. Ich gab dem Obersten Clair 300 Mann Infanterie und ungefähr 30 Mann Cavallerie, um sich mit diesen zum Empfange des Feindes in den Hinterhalt zu legen. Um 12 Uhr ungefähr setzte sich eine Flotte in Bewegung und um 4 Uhr sah ich sie von Hoods aus auf Kanonenschußweite herankommen. In der Dämmerung landeten sie aus 18 Booten Truppen – Ausreißer geben ihre Zahl auf 500 an – die sofort ein kleines Detachement der Unsrigen angriffen und dieselben bis innerhalb 40 Schritt von dem Hinterhalt verfolgten. Da gaben unsere Truppen eine Salve, der Feind erwiderte das Feuer und drang mit dem Bayonnette vor, worauf dann die Milizen sofort die Flucht ergriffen. Der Feind warf die Kanonen in den Fluß und kehrte dann zu seinen Schiffen zurück, die bei Tagesanbruch 5 Meilen unterhalb lagen. Ich sandte 300 Mann Infanterie nebst zwei Trupps Cavallerie nach Cabin Point hinunter und bezog mit den noch übrigen 500 Mann hier am Platze ein Lager.

Da ein Angriff auf Williamsburg zu erwarten war, und General Nelson nur 400 Mann hatte, so schickte ich 500 Milizen, die sich auf dem Wege zu mir befanden, den Befehl, über den Fluß zu gehen und den General zu verstärken. Der nächste Punkt von Wichtigkeit für den Feind waren Hunterswerke und die Magazine in Fredericksburg. Ich ersuchte deshalb den Gouverneur, die Milizen zur Vertheidigung der letzteren dort zu behalten. General Weedon war mit ungefähr 350 Mann schon bis Hanover Courthouse vorgerückt, ehe er den Gegenbefehl des Gouverneurs erhielt. Es ist ihm überlassen zurückzukehren oder zu bleiben und zu thun, was er für das Beste hält, da er weiß, wie viel Mann zu Hause aufgebracht werden können.

Die zukünftigen Operationen des Feindes sind mir noch nicht ganz klar. Sollte er vorhaben, Williamsburg zu plündern, so könnte das Nelson'sche Corps ihn beunruhigen; es wäre aber nicht im Stande, ihn daran zu hindern. Bemächtigt er sich dagegen Portsmouth's, so werde ich die nöthige Mannschaft zusammenziehen und mich bestreben, ihn im Schach zu halten. Wenn er aber in den Potomac einlaufen sollte, so werde ich mich sofort in Marsch setzen, um mich mit den Milizen unter General Weedon zu vereinigen und auf diese Weise Fredericksburg decken.

Die Milizen kommen von allen Seiten herein und wenden sich an mich um Waffen, die ihnen gänzlich fehlen. Alles, was wir hatten, waren ungefähr 500 dem Continent gehörige Gewehre, und diese habe ich unter sie austheilen lassen. Die dem Staate gehörenden waren dagegen bei der neulichen Bestürzung so zerstreut worden, daß es den Offizieren unmöglich war, sie wieder zu sammeln. Die Truppen haben weder Zelte noch Feldkessel. Es ist unmöglich, meine Lage zu beschreiben, denn es fehlt mir an Allem. An den Staat wendet man sich vergebens, und die Schuld ist mehr in den mangelhaften Einrichtungen als sonst wo zu suchen.«

»Der Feind hatte also Hoods am 13. passirt« – sagt Steuben am Schlusse seines Berichtes an den Kriegsrath. – »Ich marschirte mit 700 Milizen nach Cabin Point; die Continental-Truppen schickte ich dagegen nach Chesterfield zurück, weil sie von Allem zu sehr entblößt waren, um im Felde bleiben zu können. Am 14. landete der Feind in Hardy's Fähre, 22 Meilen unterhalb Cabin Point. Von hier aus setzte er sich in der Richtung nach Smithfield in Marsch. Ich nahm an, daß Oberst Parker mit den Milizen der untern Bezirke sich auf die Front des Feindes werfen würde und schickte den Major Willis mit 300 Mann Infanterie und 50 Mann Cavallerie ab, um ihn im Rücken zu belästigen. Meine Befehle wurden aber so schlecht ausgeführt, daß der Feind am 15. ohne Widerstand in Smithfield einrückte. An diesem Tage stieß eine Verstärkung von 400 Mann zu mir, die ich sogleich unter den Befehl des General Lawson stellte. Diesen hieß ich nach Smithfield aufbrechen, wo er sich an Oberst Parker anschließen sollte, der, wie ich vermuthete, sich in der Richtung nach Suffolk zurückgezogen hatte.

Bei der Annäherung des Generals Lawson setzte der Feind bei Sleepy Hole über Nansimond River und schlug am andern Ufer sein Lager auf, während General Lawson in Vereinigung mit den Truppen unter Oberst Parker Smithfield einnahm. Am 19. marschirte der Feind nach Portsmouth; hier setzte sich Arnold fest und ließ die Schiffe in Hampton Roads vor Anker gehen.«

Steuben hatte seine Offiziere zusammenberufen und ihnen die Frage zur Entscheidung vorgelegt, ob die Virginischen Milizen im Stande seien, Arnold zur Räumung von Portsmouth zu zwingen? Bei ihrer genauen Terrainkenntniß und der Schwäche ihrer Mittel waren die Offiziere einstimmig darüber, daß sie in ihrer gegenwärtigen Lage ein solches Unternehmen nicht wagen dürften.

Die Operationen Steuben's und seiner Untergebenen beschränkten sich also jetzt nothwendigerweise darauf, den Feind daran zu hindern, das Innere des Landes auf beiden Flußufern zu verwüsten, oder falls er mit seiner Gesammtmacht irgend etwas unternehmen wollte, ihm alle möglichen Schwierigkeiten in den Weg zu werfen und sich selbst zugleich die Communikation über den James River offen zu halten.

Zu diesem Zwecke wandte sich Steuben nach Smithfield und rekognoszirte das Terrain, das er gleich nach seiner Ankunft im Staate durch den Obersten Seuff, einen tüchtigen deutschen Offizier, hatte aufnehmen lassen, worauf er folgende Dispositionen traf: Steuben's Man.-Pap. Bd. VI.

Oberst Parker erhielt den Auftrag, in Reddock Mills, mit den Suffolk-Milizen und einem kleinen nach Coopert-Mills vorgeschobenen Posten, der vier Meilen vor ihm stand, feindliche Abteilungen am Umherstreifen zu verhindern und im Nothfall auf General Lawson zurückzufallen. General Lawson stand bei den Mackay-Mills in einer Entfernung von vier Meilen von Smithfield und hatte 900 Mann Infanterie und eine kleine Abtheilung Staatscavallerie; ein kleines Detachement dieser Streitmacht rückte bis Suffolk vor, um Parker im Augenblick der Gefahr zu unterstützen und die Communication offen zu erhalten. Eben so wurden Pickets bei Sleepy-Hole und in der Nähe der Mündung des Nansimond-River aufgestellt. General Mühlenberg stand bei Cabin-Point mit zwei Regimentern, die aus 800 Mann Infanterie und Armand's Cavallerie bestanden, General Nelson mit 1000 Mann Infanterie und einigen berittenen Freiwilligen bei Williamsburg und unterhielt von da bis Newportnews die Postenverbindung. Wenn der Feind massenweise ausfallen sollte, so hatte Mühlenberg General Lawson zu unterstützen, sich mit ihm in Verbindung zu setzen und dem Feinde Widerstand zu leisten, falls dieser nach South-Quay marschirte. –

Die Richtigkeit der obigen Berichte Steuben's, so wenig schmeichelhaft sie auch sein mögen, ist durch Thatsachen und die Aussagen von Männern bestätigt, die zur Zeit eine hervorragende Rolle in den öffentlichen Angelegenheiten des Staates spielten.

Einige Beispiele werden hinreichen, die Lage der Dinge noch klarer zu machen.

Als Arnold den Fluß hinaufzog und die Uebergabe von Williamsburg verlangte, schickte ihm General Nelson, der so entblößt selbst von den allernöthigsten Dingen war, daß er nicht einmal ein Teleskop hatte, eine mündliche Antwort des Inhalts, daß er ihm so lange Widerstand leisten würde, als er einen kampffähigen Mann hätte und entschuldigte seine nicht schriftliche Antwort damit, daß er keine Feder und Dinte auftreiben könne. Es ist unnöthig zu erwähnen, daß die Waffen der Milizen gebrauchsunfähig waren und der geringe Schießvorrath in ein paar Tagen verbraucht war. Nelson war ein äußerst energischer und patriotischer Offizier und einer der tüchtigsten Männer im Staate, wie er dann auch Jefferson als Gouverneur im Amte folgte; aber die allgemeine Verwirrung und die Langsamkeit der Milizen verhinderte ihn so zu handeln als er gewünscht hätte. Er konnte seine Verbindung mit Steuben nicht herstellen und war nicht im Stande ihm den nöthigen Beistand zu leisten. »Unsere Expressen« – so schreibt er am 4. Januar an Steuben Ebendas. Bd. V. – »führen sich schändlich auf, das Betragen des Bezirks-Lieutenants von New-Kent ist höchst tadelnswerth und die Lage dieses Landes und andere Gründe, die Ihre Bekanntschaft mit unseren Zuständen Ihnen leicht erklären wird, haben meine äußersten Anstrengungen vereitelt.«

Einer der größten Mängel auf Seiten der Amerikaner war das Nichtvorhandensein von Cavallerie. Armand's Corps, die einzige Reiterei, welche Steuben zu Gebot stand, zählte zu jener Zeit 40 Pferde; es war sogar sehr schwierig selbst diese zu remontiren. Ungeachtet der absoluten Nothwendigkeit, dieses Corps zu verwenden, that der Gouverneur nichts in der Sache und führte als Grund für seine Unthätigkeit an, daß die Exekutive nicht ermächtigt sei, Pferde für den Continentaldienst auszuheben.

Das Volk mochte seine Pferde nicht auf Credit verkaufen und zog es vor sie zu behalten, bis sie später von den Engländern ohne Weiteres weggeschleppt wurden. Claiborne hatte am 10. Januar einen Offizier ausgeschickt, der Pferde auftreiben sollte; allein er brachte bei seiner Rückkehr nur fünf Stück mit. Unter diesen Umständen hatte der Feind mit seinen hundert Reitern sogar die Uebermacht an Kavallerie und konnte die Umgegend unbelästigt verwüsten. Dieser Mangel an Cavallerie war es, der während des ganzen Feldzuges die Amerikaner nicht allein verhinderte, dem Feinde Schaden zuzufügen oder auf irgend eine Weise dessen Operationen zu vereiteln, sondern ihnen auch jede Gelegenheit nahm, ihm einen entscheidenden Schlag zu versehen. Dies wird sich besonders bei der Erzählung der später folgenden Ereignisse zeigen.

»Es freute mich zu sehen,« – schreibt W. Smallwood von Petersburg aus am 7. Januar an Steuben Ebendas. – »daß Oberst Gibson und Corrington in ihren Departements Alles ausgeführt hatten, was unter den Umständen möglich war, obgleich ich gleichzeitig bedaure, daß in dieser drohenden Krisis die vertheidigungslose Lage des Landes die Ihnen im Wege stehenden Schwierigkeiten noch vermehrt hat. Kräftige und zeitige Anstrengungen könnten hier vielleicht die Annäherung des Feindes verhindern oder verschieben und würden sie den öffentlichen Magazinen sowohl wie dem Privateigentum sehr zu statten kommen.« Gleichsam als wäre des Feindes Einfall in das Land noch nicht Unglück genug gewesen, so nahmen einige Bewohner Richmonds die durch die Engländer dargebotene Gelegenheit wahr, um sich selbst durch Rauben und Plündern zu bereichern. So waren die Offiziere des Staates genöthigt, ihre Leute zum Schutze des öffentlichen Eigenthums gegen die eingeborne Bevölkerung, anstatt gegen die fremden Eindringlinge zu verwenden. »Ich habe mich stets eifrig bemüht,« – schreibt Claiborne am 8. Januar 1781 von Richmond aus an Steuben, Ebendas. – »das Wohlbefinden der Soldaten und die Befehle meiner Vorgesetzten zu befördern und auszuführen. Aber in meiner gegenwärtigen Lage ist es mir unmöglich, mit leeren Händen und ohne jeden erheblichen Beistand meinen Anstrengungen einigen Erfolg zu sichern. Niemand befiehlt hier und Niemand will sich den Befehlen Anderer unterwerfen. Ein solcher Zustand giebt die durch wenige loyale Einwohner zusammen gebrachten Kriegsvorräthe jedem Landstreicher Preis und setzt das Eigenthum Einzelner der Raubgier von Negern aus. Staats- und Privateigenthum ist in großen Massen entdeckt worden, welches heimlich in der Stadt und der nächsten Nähe untergebracht war. Leider fällt auf unsere Leute bei der Plünderung des Staats- und Privateigentums ein Schandfleck, den britische Soldaten nicht auf sich geladen haben; diese handelten als offene Feinde, während man auf der andern Seite mit Heimlichkeit und Niederträchtigkeit zu Werke ging. Ich werde geeignete Maßregeln treffen, die Verbrecher ausfindig zu machen und zu Paaren zu treiben. Oberst Haskins gab mir eine Abtheilung Milizen, mit welchen ich während der Nacht durch die Straßen Richmond's patrouillirte. Es ist schade, daß ein so großer Unterschied zwischen den Milizen und den Continental-Soldaten herrscht.« Jefferson wußte die Schwierigkeiten der Lage Steuben's zu beurtheilen und gab sich alle Mühe, ihm Beistand zu leisten, »um den schwärzesten Verräther, der je die Blätter amerikanischer Geschichte beschmutzt habe, zurückzuschlagen.« Er ging so weit er konnte auf alle Vorschläge Steuben's zum Besten des Dienstes ein, beschaffte Lebensmittel für die Truppen und that, so weit es ihm sein Amt erlaubte, das Seinige, um Steuben's Befehle fördern und ausführen zu helfen. Zu dieser Zeit bekundet ihre Korrespondenz gegenseitiges Zutrauen, den besten Willen und vollkommenes Einverständniß, und so wenig auch die Gränzen ihrer Berufssphäre regulirt oder bestimmt gezogen waren, so verständigten sie sich doch leicht über ihren Wirkungskreis.

Einer der Hauptstreitpunkte zwischen ihnen entstand schon um diese Zeit dagegen durch die wichtige Frage, welche Ausgaben auf Rechnung der Bundes-Regierung (Continent) zu bringen und welche von den einzelnen Staaten zu tragen seien? Jefferson war der Ansicht, daß auf Grund der vom Congreß anerkannten Regel, keine Ausgaben als continentale anerkannt würden, die von einem Staate gemacht wären, der bloß einen Einfall befürchtet, daß aber, sobald ein Staat wirklich vom Feinde besetzt würde, dann alle seine Ausgaben auf Rechnung des Continents gingen. Er wünschte deßhalb, daß Steuben sämmtliche Milizen von dem Augenblicke ihrer Einkleidung an, als unter seinem Commando stehend betrachten und ihre Bewegungen und ihren Aufenthalt nach Gutdünken bestimmen möchte. »Dadurch« – bemerkt Steuben in einem Briefe an Jefferson vom 11. Januar 1781 Ebendas. Bd. IV. – »wird die Verpflegung der also zu verwendenden Truppen den Continental-Offizieren aufgebürdet, aber da es nicht angeht, daß sie sich dieses Geschäftes annehmen, bevor es denen unterbreitet und vorgelegt ist, unter deren Befehl sie stehen, (dem Congreß), so liegt es natürlich den Offizieren des Staates ob, die Rekruten so weit zu bringen, daß sie von den Continental-Offizieren übernommen werden können. Ich meine, diese Uebernahme sollte stattfinden, sobald die Truppen bewaffnet, feldmäßig equipirt und zum Rendezvous-Platz gebracht sind. Dann hat sie der commandirende General als einen Theil seiner Macht unter sich und läßt sie von den unter ihm stehenden Offizieren inspiziren. Da die den Milizen zu stellenden Waffen Staats-Eigenthum sind und deren Vertheilung Offizieren überlassen ist, die nicht unter meinem Commando stehen, so betrachte ich diese Truppen nicht eher als die meinigen oder meinen Befehlen untergeben, als bis sie bewaffnet und fürs Feld ausgerüstet sind.« Es war Jefferson nicht möglich, den Zeitpunkt genau festzusetzen, von wo an die durch einen feindlichen Einfall herbeigeführten Ausgaben continental würden, nichts desto weniger aber blieb er dabei, daß die Milizen von dem Augenblicke ihrer Einberufung an unter Steuben's Befehlen ständen.

Diese Meinungsverschiedenheit zwischen dem commandirenden General und dem Gouverneur war von dem größten Nachtheil für den Staat selbst und für die Führung des ganzen südlichen Krieges. Steuben handelte nur im Sinne des Congresses und im Einklange mit dessen ausdrücklichen Erlassen, wenn er verlangte, daß ihm der Staat auf seine eigenen Kosten die Leute dienstfertig und gehörig equipirt übergeben sollte; der Staat dagegen hatte ein großes Interesse daran, daß er diese Meinungsdifferenz aufrecht erhielt, indem er dann um so weniger Anstalten zu machen und Opfer zu bringen brauchte. Die Dinge waren – Dank der bisherigen Unordnung! – in Virginien schon so weit gekommen, daß man nur noch an die eigne Rettung dachte und sich um die verderblichen Folgen dieser Politik für die Vereinigten Staaten und namentlich den Süden gar nicht mehr kümmerte. Da nun der Congreß keine Mittel hatte, die Befolgung seiner Beschlüsse zu erzwingen, die Ausführung derselben Seitens der Einzelstaaten vielmehr von deren guten Willen abhing, so behielt Virginien faktisch Recht, und Steuben zunächst hatte für diesen Mangel an gutem sei es Willen oder Können am Härtesten zu leiden, weil auch der Continent nichts that und ihn kurzer Hand an den Staat verwies.

Der Gouverneur spricht in seinem Bericht, den er am 10. Januar über den feindlichen Einfall, an Washington schickte, mit der höchsten Anerkennung von Steuben's Verdiensten, während er in seinem Briefwechsel mit diesem selbst einmal ihm sein Bedauern darüber ausdrückt, daß die ihm an die Hand gegebenen Mittel nichts zur Vermehrung seines Rufes beitragen könnten, es sei denn, daß Steuben durch sein Bestreben, dieselben auf's Beste auszubeuten, seinen Eifer für die gute Sache in ein noch helleres Licht stellte.

An Washington schrieb Jefferson über ihn: Correspondence of the Revolution III. 202.

»Inzwischen hat sich Baron von Steuben, unser eifriger Freund, von der Würde seines eigenen Commandos bis zur Leitung unserer kleinsten Bewegungen herabgelassen. Durch seine Wachsamkeit wurde zum großen Theil der Mangel an Truppen ersetzt und dem Feinde der Uebergang über den Fluß gewehrt, der für uns von den schlimmsten Folgen hätte werden können. Der Baron war auf's Eifrigste bemüht, Vorkehrungen für die Milizen an den Punkten zu treffen, wo sie sich versammeln sollten, er wies ihnen überall ihre Stellung an und bewährte sich als ein ganz vortrefflicher Commandeur.«

»Ich wünsche Ihnen Glück,« – schreibt Oberst Wm. Davies zu dieser Zeit aus Chesterfield an Steuben Steuben's Man.-Pap. Bd. IV. – »daß der Feind diesen Theil des Landes verlassen hat und hoffe, daß Sie nie in Ihrem Leben wieder solche Kränkungen auszuhalten haben, wie sie der entblößte und unvorbereitete Zustand dieses Staates für Sie im Gefolge gehabt hat. Die Nacktheit der hiesigen Truppen spottet aller Beschreibung. Ueber Sechszig von ihnen befinden sich in einem so entblößten Zustande, daß sie nicht einmal im Stande sind, Dienst im Lager zu thun und viel weniger im Felde. Allen denen, welche innerhalb vierzig bis fünfzig Meilen von diesem Orte wohnen und in acht bis zehn Tagen zurückkehren können, habe ich Urlaub gegeben, damit sie sich Kleidung verschaffen; den Truppen fehlte hier an einem Tage das Fleisch gänzlich, und wenn nicht besondere Maßregeln ergriffen werden, so fürchte ich, daß sie häufig mit diesem Mangel zu kämpfen haben werden. Ich werde zur Sicherung des Nothbedarfs mein Möglichstes thun, aber Alles scheint hier einen so verderblichen und zu Grunde richtenden Gang zu gehen, daß ich beinahe anfange, den Muth zu verlieren. Ihre Bemühungen und Ihr Einfluß hoffe ich, werden der Schnelligkeit Einhalt thun, mit der wir an den Rand des Verderbens eilen; aber Außerordentliches muß geschehen, um uns zu retten.«

»Es ist mir noch nicht möglich« – sagt James Lowell, der Vorsitzende des Congreß-Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten, in einem Briefe an Steuben vom 22. Januar 1781 Ebendas. – »Ihnen eine Zufuhr von Waffen und Kleidung zu versprechen. Aber ich kann nicht umhin, Ihnen bei dieser Gelegenheit das Vergnügen auszusprechen, welches ich bei jedem Ereigniß, das Ihren Ruhm erhöht, innerlich empfinde. Der Gouverneur von Virginien erwähnt auf's Ehrenvollste Ihrer Führung einer kleinen Truppe Milizen, deren Commando Sie zu übernehmen sich herabgelassen hatten, während ein verrätherischer Schurke einen ausgedehnten Raubzug am James River beabsichtigte. Ihre eigenen Briefe an den Congreß haben gezeigt, wie wahr die dankbaren Gefühle des Gouverneurs sein müssen. Ich wünsche zu Gott, daß Sie an der Spitze einer gehörig ausgerüsteten Armee stehen und damit die Bewegungen ausführen möchten, die Sie bei Ihren großen militärischen Kenntnissen für gut halten. Ich bedauere Sie ungemein wegen der Täuschungen und Kränkungen, die Sie bei Ihrem mir so wohl bekannten warmen Eifer für unsre Sache haben erfahren müssen, und beklage die Unzulänglichkeit Ihrer Mittel und Ihren Mangel an Soldaten und Geschützen, der Sie verhinderte, den Plänen des elenden Arnold ein für alle Mal ein Ziel zu setzen. Noch mehr bedaure ich, daß Sie keine andre Aussicht haben, als auch fernerhin unter solchen ungünstigen Verhältnissen zu kämpfen. Bis jetzt hat uns unglücklicher Weise nur das Mißgeschick begünstigt.«

Leider sollte darin sobald keine Aenderung eintreten, wie wir dies in den folgenden Kapiteln sehen werden.


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