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Novalis.

Du schienest, losgerissen von der Erde.
Mit leichten Geistertritten schon zu wandeln,
Und ohne Tod der Sterblichkeit genesen.

Wilhelm Schlegel an Novalis.

 

Von ihm müsse man sagen, er sei ein Genie, nicht er habe Genie, schrieb sein Freund, der Kreisamtmann Just; weil er nicht etwa eine besondere Befähigung zu irgend einer Kunst, Wissenschaft oder Hantirung gehabt habe, sondern ein Gleichgewicht aller Kräfte, so daß er in allem, was er auch ergriffen haben möchte, sich ausgezeichnet haben würde.

Er war Dichter nur insofern er Mensch war, ein solcher Künstler, wie die Romantiker meinten, daß jeder Mensch sein könne oder doch solle. Es lag ihm auch durchaus fern, als Dichter auftreten zu wollen, ja von seinen Freunden wünschte er ausdrücklich in erster Linie als Mensch betrachtet und behandelt zu werden. »Die Schriftstellerei« schrieb er an Just »ist eine Nebensache. Sie beurtheilen mich mehr billig nach der Hauptsache – dem praktischen Leben. Wenn ich gut, nützlich, thätig, liebevoll und treu bin: so lassen Sie mir einen unnützen, unguten, harten Satz passiren … Ich behandele meine Schriftstellerei nur als Bildungsmittel. Ich lerne Etwas mit Sorgfalt durchdenken und bearbeiten – das ist Alles, was ich davon verlange. Kommt der Beifall eines klugen Freundes noch obendrein, so ist meine Erinnerung übertroffen. Nach meiner Meinung muß man zur vollendeten Bildung manche Stufe übersteigen; Hofmeister, Professor, Handwerker sollte man eine Zeit lang werden wie Schriftsteller.« So war er in demselben Sinne und sogar in noch höherem Grade als Goethe Gelegenheitsdichter; denn wenigstens in einem gewissen Alter, namentlich seit seiner Bekanntschaft mit Schiller, fing Goethe an zu dichten, um zu dichten, z. B. um gewisse Kunstprobleme zu lösen. Alles was Novalis geschrieben hat, könnte man Tagbücher nennen, worin auch die Schwächen seiner Prosawerke liegen. Der vollkommenste Mensch und Künstler würde wohl der sein, dessen Tage- und Lebensbücher, so wie er sie natürlich niederschriebe, zugleich die schönsten Kunstwerke wären.

Seine Schönheit war von der Art, die der Menge nicht auffällt, nur dem Kenner sichtbar ist als, wie Tieck von Novalis sagt, »die reinste und lieblichste Verkörperung eines hohen unsterblichen Geistes.« Diejenigen, die ihn kannten und verstanden, konnten die schlanke Gestalt mit den vornehmen Geberden, die Augen voll ätherischer Gluth in dem zartgebildeten Gesichte nicht vergessen. Ebenso wenig lag in seinem Wesen das Hervorstechende, was man zu häufig genial nennt; denn abgesehen davon, daß er sich nur ganz hingab, wenn er verwandte Geister sich entgegenkommen fühlte, war er zu einfach und ohne Affektation, um auf Ungeübte einen überraschenden Eindruck zu machen. Bei seinen großen Kenntnissen und reichem Geiste war er doch nicht hochmüthig, er liebte harmlosen Scherz in der Geselligkeit; weil auch das Geringste ihm bedeutende Ideen weckte, konnte er leicht durch Gespräche über scheinbar unbedeutende Gegenstände die Erwartung der mehr vom Stoffe Abhängigen enttäuschen.

Darin bestand eben seine bewundernswürdige Kunst des Umganges, daß er mit allen aus allem etwas zu machen wußte. Wie er erscheinen konnte, wenn er einem verständnißvollen Geiste begegnete, das erfährt man aus Friedrich Schlegel's Schilderung, nachdem die beiden Jünglinge sich kennen gelernt hatten: seine schwarzen Augen seien von herrlichem Ausdruck, schrieb Schlegel seinem Bruder Wilhelm, wenn er mit Feuer – unbeschreiblich viel Feuer – von etwas Schönem rede; er rede drei Mal mehr und drei Mal schneller als ein Anderer; nie habe er, Schlegel, so die Heiterkeit der Jugend gesehen.

Als er in die Welt hinaustrat, war er ein Jüngling, dem es bestimmt schien, die Fülle aller Erdengüter zu genießen; denn einer vornehmen, wohlsituirten Familie angehörend, fehlte es ihm für seine Laufbahn nicht an den besten Aussichten, er hatte eine einnehmende Erscheinung, eine Persönlichkeit alles anzuziehen und Herz und Sinn alles zu genießen. Ein Wechselverhältniß besteht zwischen dem Menschen und der Welt, daß sie demjenigen liebevoll entgegenkommt, der sie mit aufrichtiger Liebe sucht. Nicht die Liebe des Idealisten zu den Menschen und Dingen hatte Novalis, die in bittere Verachtung umschlägt, wenn die überirdischen Traumbilder sich nicht pünktlich verwirklichen; vielmehr das arglose Zutrauen eines gutartigen Kindes, das mit einem Herzen voll heimlicher Glückseligkeit in seinem kleinen Garten ein Paradies und in seinen Sträuchern und Büschen blühende Wunder sieht. »Tadle nichts Menschliches« sagte er; »Alles ist gut, nur nicht überall, nur nicht für alle.« Dieser Ausspruch seiner späteren Jahre bestätigt schön die Theorie, die er als noch nicht 20jähriger Jüngling gegenüber dem welt- und menschenhassenden Friedrich Schlegel verfocht: daß es nichts Böses auf der Welt gebe. Das war nicht die Unerfahrenheit hoffender Jugend, sondern es ist bezeichnend für den harmonischen Menschen, dessen Verstand wohl die Dissonanzen sieht, auch nicht etwa die Augen davon abwendet, der aber Kraft genug hat, bis zu ihrer Auflösung vorzudringen. In seinem Temperamente lag die Neigung zu diesem schönen und tiefen keineswegs flachen Optimismus, der aus der Ordnung des eigenen Innern sich unbewußt die Gewißheit der Ordnung außer sich schöpft, der an den Sieg des Guten glaubt, weil er die Kraft zum Guten in sich hat; eine Fähigkeit zum Glück lag darin, der äußere Unfälle nicht an's Leben können: wie eine Geistererscheinung bohrt sich einem solchen Menschen das Schmerzensschwert mitten durch die Brust, ohne zu tödten.

Daß er äußerte, er wolle, um alle die Herrlichkeiten der Erde zu genießen, eine reiche Heirath machen, klingt anmuthig komisch im Munde eines Menschen, dessen geflügelte Seele der Anziehung der Materie so wenig unterworfen war, daß sie sich fast in jedem Augenblick himmelhoch über die Erde aufschwingen konnte. Er gehörte eben nicht zu jenen Idealisten, die die Augen an den Sternen hängend mit den Füßen durch den Sumpf waten, im Gegentheil pflegte er nach Art des guten Realisten mehr zu leisten als er versprach, indem seine Aeußerungen über sich selbst sich immer nur mit dem Nächstliegenden beschäftigten, was er in sich erlebt hatte und wofür er einstehen konnte. So schrieb er z. B. als Jüngling an Friedrich Schlegel, seine Bestimmung sei die häusliche der Familie, während Schlegel nach Aufgang der Sonne gehe, gehe er den gewöhnlichen Weg nach Westen; was einen seltsam berührt, wenn man die Lebenswege der beiden Freunde vergleicht: wie der Schlegel's in den Niederungen hausbackener Sinnlichkeit sich verflachte, während Novalis immer mehr dem morgenrothen Himmel sich zu nähern schien. Schlegel ersehnte immer die äußersten Höhen, aber ein irdischer Hang ließ ihn in bequemer Häuslichkeit sich selbst und seine Schwungkraft verlieren; einfache Thätigkeit im traulichen Familienkreise war immer Novalis Ideal, doch ließ sein Genius es ihn nie erreichen und entrückte ihn den Augen der Menschen, ehe seine leichten Füße jemals fest auf der Erde gehaftet hatten.

Der erste Gegenstand seines Hanges und seiner Kraft zu verehren war Schiller, dessen Vorlesungen er als Student in Jena besuchte. Was Novalis so mächtig zu Schiller hinzog, war seine sittliche Größe, die Kraft, mit der dieser heroische Mensch den Widerstand des Irdischen überwinden konnte, nicht seine Poesie, für welche Novalis damals noch weniger Interesse und Verständniß hatte. Daß er in Schiller, ohne es zu wissen, sein eigenes Ideal verkörpert sah und liebte, sieht man deutlich aus dem, was er vorzüglich an ihm rühmte: »dieses Weltbürgerherz, das für mehr als Menschheiten schlägt und doch diese idealische Liebe auf reine Seelen um sich überträgt und nicht den einzelnen entgelten läßt, was die Natur minder für sie als fürs ganze Geschlecht that, eben das nicht auf Erden Heimische und doch Zufriedene, nicht Klagende, Heilige, Resignirende;« denn gerade das, auf der Erde nicht heimisch und doch auf ihr glücklich zu sein, bezeichnet, was so ganz sein eigenes Wesen werden sollte.

Gewiß verdiente Schiller diese Hingebung; aber ebenso wie für ihn nimmt es für den Jüngling selbst ein, wenn er schreibt: »Ihm zu gefallen, ihm zu dienen, nur ein kleines Interesse für mich bei ihm zu erregen, war mein Dichten und Sinnen bei Tag und der letzte Gedanke, mit welchem mein Bewußtsein Abends erlosch. Eine Geliebte hätte ich für ihn weinend aus dem Herzen gerissen, wenn die Vorsehung ein so hartes Opfer verlangt hätte, meinem liebsten Jahre lang gehegten Wunsche am Rande seiner Erfüllung entsagt; denn das Leben ist nicht das stärkste Opfer, was Enthusiasmus und Liebe ihrem angebeteten Gegenstande bringen können, denn wir fühlen nicht seinen Verlust.« Merkwürdig ist das rednerische Pathos in Novalis' Briefen, an und über Schiller, das sonst, seinem Styl durchaus entgegengesetzt, sich nirgends bei ihm findet.

Mit diesem Bedürfniß, zu verehren, ja sich aufzuopfern hätte er ein ewig sich um andere schwingender Trabant, mit dieser Empfänglichkeit ein Nachahmer und Anempfinder, mit dieser Lust alles, was er so innig fühlen und verstehen konnte, zu genießen ein zerstreuter, vielgeschäftiger, liebenswürdiger aber oberflächlicher Schwärmer werden können. Aber er hatte weit mehr Kraft und Festigkeit als seine Zartheit vermuthen ließ. Wenn er auch aus den Versuchungen des Studentenlebens nicht unberührt hervorging, denn er verstrickte sich leichtsinnig in Schulden, so blieb doch das schöne Gleichgewicht seines Innern ungestört oder stellte sich rasch wieder her. Eine gewisse Keuschheit der Empfindung, von der Friedrich Schlegel sagte, daß sie ihren Grund in seiner Seele nicht in Unerfahrenheit habe, bewahrte ihn vor solchen Ausschreitungen, die zu Zwiespalt, Ekel an der eigenen Natur und kränklichem Ueberdruß führen. Kurz, wie auch der Leichtsinn seiner Jünglingsjahre beschaffen gewesen sein mag, sein elastischer Geist war nicht zu zerdrücken, sondern strebte immer und immer wieder empor, seine Vernunft, wie er selbst sich ausdrückte, erhielt das entschiedene Uebergewicht über Sinnlichkeit und Phantasie. Das entwickelte sich nicht nur so von ungefähr, ohne sein Zuthun, sondern unter der Aufsicht seines Bewußtseins. Er hatte die Tugend der Besonnenheit, jene Klarheit und leichte Gegenwärtigkeit des Geistes, die alle Handlungen wie eine sanfte Musik begleitet und auch die wildesten, mit der ganzen Blindheit des Instinkts einstürmenden durch ihren Rhythmus zähmt und erheitert. Allen andern Romantikern, Schleiermacher etwa ausgenommen, war er durch diese Kraft, sich selbst zu fassen und zu lenken, überlegen; aber Schleiermacher, wenn man ihn überhaupt unter die Romantiker rechnen will, hatte weit weniger Sinnlichkeit und Phantasie zu bändigen. Auch Novalis hatte, wie Tieck und Wackenroder und die Schlegel und unzählige Dichter älterer und neuerer Zeit, die natürliche Abneigung gegen die Trockenheit eines Berufes; aber nicht nur aus Willfährigkeit gegen die Wünsche seines Vaters und Schiller's Ermahnungen, sondern ebenso sehr aus gesundem Sinn, angeborenem Triebe zur Thätigkeit und der Einsicht, welchen Nutzen sein Charakter daraus schöpfen werde, widmete er sich der praktischen Laufbahn eines Bergbaubeamten. Gerade in der Art und Weise, wie er den Stoff, der ihm in den äußeren Lebensumständen, zunächst im Beruf, geboten wurde, benutzte, bewies er, daß der Mensch wirklich jener Magier ist, der sich seine Welt erschafft und Staub durch seine Berührung in Gold verwandeln kann. Es ist keine Kunst, sich, wenn man nur Sinn dafür hat, in schönen Dichtungen zu berauschen; aber in monotoner, direkt nur den Verstand oder praktische Fähigkeiten angehender Beschäftigung das allgemein Interessante und Fördernde herauszufinden, das zeigt inneren Reichthum und unendliche Entwickelungsfähigkeit an. Alles erniedrigt den Menschen, was er gezwungen thut, oder mit Worten von Novalis selbst: »Ein Mensch kann Alles dadurch adeln, seiner würdig machen, daß er es will.« Mit dem Instinkt des Freigeborenen machte er sich alles, was er für nothwendig erkannte, lieb, so daß er aus freier Wahl zu thun schien, ja schließlich that, was anfangs seiner Neigung so fern gelegen hatte. Aus jedem Steine wußte er Feuer zu schlagen. Alles Einzelne wußte er an Allgemeines, alles Irdische an Himmlisches anzuknüpfen.

In der Regel pflegen phantasiebegabte, künstlerisch veranlagte Menschen eine besondere Abneigung gegen die Mathematik zu haben, so daß sie gern völlige Untauglichkeit für dies Gebiet vorschützen und sogar stolz auf diese angebliche Lücke sind. Von dieser Einseitigkeit war Novalis weit entfernt, der in jeder Einzelwissenschaft den Grundriß zu einer allumfassenden Wissenschaft suchte, in jedem gesetzmäßigen Verlauf ein Gleichniß der Harmonie des Alls sah. Nicht nur, daß er mit Eifer Mathematik studirte, er poetisirte sie wie alles, womit er sich beschäftigte, durchdrang sie mit seiner lebendig warmen Seele; man lese nur seinen Hymnus an die Mathematik, wie man die Folge seiner Betrachtungen darüber nennen kann. Dieser Hymnus beginnt mit den Worten:

Die Mathematik ist echte Wissenschaft, weil sie gemachte Kenntnisse enthält, Produkte geistiger Selbstthätigkeit, weil sie methodisch genialisirt. Sie ist auch Kunst, weil sie genialisches Verfahren in Regeln gebracht hat, weil sie lehrt Genie zu sein, weil sie die Natur durch Vernunft ersetzt.

Er steigert sich im Verlaufe so:

Das Leben der Götter ist Mathematik.

Alle göttlichen Gesandten müssen Mathematiker sein.

Reine Mathematik ist Religion.

Zur Mathematik gelangt man nur durch eine Theophanie.

Die Mathematiker sind die einzig Glücklichen. Der Mathematiker weiß alles. Er könnte es, wenn er es nicht wüßte.

Daß er sich den Naturwissenschaften mit einer gewissen Leidenschaft ergab, setzt weniger in Erstaunen, da sie das Lieblingsstudium der Zeit waren, das auch die übrigen Romantiker mit mehr oder weniger Dilettantismus betrieben. Heute wird man den Schwung, womit er hier von Hypothese zu Hypothese stürmte, vielleicht unwissenschaftlich nennen; jedenfalls genügten seine Kenntnisse den Gelehrten seiner Zeit, die seine Lehrer waren, erregten sogar nicht selten ihre Bewunderung. Am meisten ist aber das zu rühmen, daß er sich auch in der Verwaltung, in der praktischen Seite seines Berufes, hervorthat. Wie erstaunte der Kreisamtmann Just, der ihn in die Geschäfte einführen sollte, daß diese Geschäfte unter der ungeübten Hand des jungen Denkers so interessant, so lebendig wurden; daß der Gesichtskreis, innerhalb dessen er lebte, sich so unendlich erweitern ließ. Er gestand sich, daß sein Schüler ihn viel mehr und viel Wichtigeres lehren konnte, als er ihm zu geben im Stande war.

Er selbst definirte Philosophie als Heimweh, Trieb überall zu Hause zu sein. Als ein solcher Philosoph war Novalis geboren. Sein Hang, die Dinge in der Art zu betrachten, daß er sich von Ursache zu Ursache tastete und sich daran wie an einer Strickleiter in ihre Tiefen herabließ, macht den echten Philosophen. An der Außenseite eines Dinges haften zu bleiben, war ihm durchaus unmöglich; ein ätherischer Körper drängte sein Geist sich überall in das Innerste hinein. So war er Philosoph immer, in jedem Augenblick, mit allen Kräften, soviel wie er Mensch war, weswegen es ihm nicht hätte begegnen können, daß er eine Theorie verfochten und ihr im Leben zuwider gehandelt hätte. Seine Philosophie war wie seine Poesie sein Leben: erlernt im Leben und darin angewandt.

Sein größtes Erlebniß war der Verlauf seiner Liebe zu Sophie v. Khün. »Jeder geliebte Gegenstand ist der Mittelpunkt eines Paradieses;« das hatte Novalis an sich selbst erfahren. Er hatte dieses dreizehnjährige Mädchen zum Mittelpunkt seiner Welt gemacht, mit Bewußtsein und Absicht. Auf Alles, was die Erde Menschen bieten kann, hätte er mit herzlichem, ja muthwilligem Lächeln Verzicht gethan: diese war ihm nothwendig, der Mittler für die Gottheit, die er sonst nicht fassen, ohne die er nicht sein konnte. Es sind viele Nachrichten überliefert von der Frühreife und dem Zauber Sophien's, den sie ausgeübt habe; Novalis selbst hat ihre wechselnde Backfischseele, auf die er so stolz war, sorgfältig zerlegt und geschildert. Was hilft uns das, da nichts von Allem, nicht auch von hundert anderen Mädchen gesagt werden könnte? Möchte sie auch so oder so gewesen sein, wichtig ist nur, was sie ihm war, und das ist weit mehr in ihm als in ihr zu finden. Als sie krank wurde, ist es erstaunlich zu sehen, wie er ganz menschliche Verzweiflung und zugleich ganz Besonnenheit war; er war immer ebenso tief darin wie hoch darüber. Nicht nur daß sein Vertrauen in den melodischen Gang der Welt und instinktive Lebenszuversicht ihn davon zurückhielten, die Verwirklichung eines solchen Todesschmerzes, wie ihr Sterben ihm gewesen wäre, für möglich zu halten, er glaubte alles Ernstes durch die Kraft seines Willens, diese magische Kraft, die Welten aufbauen und vernichten, die Berge versetzen kann, es verhindern zu können. Er bedachte nicht, daß es ihr – unbewußter – Wille war, der sich dem Tode zuneigte. So erging die Prüfung über ihn, von der er nicht für möglich gehalten hatte, daß sie ihm zugemuthet würde: Sophie starb.

Bedenkt man, daß sie das Gestirn gewesen war, um das seine Welt sich bewegt hatte, muß man darauf gefaßt sein, daß eine so zarte, auch zu frühem Tode vorbestimmte Natur in sich zusammengebrochen wäre. »Es ist Abend um mich geworden«, schrieb er drei Tage nach ihrem Tode, »während ich noch in das Morgenroth hineinsah.« Daß sein Leben mit ihrem Leben erloschen sei, stand ihm fest. Es lag aber eine solche Anmuth in seiner Natur, die durch und durch erfüllt war von dem schwebenden Element seines Geistes, daß er sich nie bis zur Bewußtlosigkeit unter dem Schicksal krümmte. Selbst wo er sich in's Herz und zu Tode getroffen fühlte, blieb sein Haupt frei und immer seiner mächtig. »Einsam wie noch kein Einsamer war, von unsäglicher Angst getrieben, trostlos, nur ein Gedanke des Elends noch« gab er doch seinen Freunden niemals das Bild der Verzweiflung und Zerrüttung, sondern seine keusch erhaltene Klage ging sogleich über in ruhige Betrachtung der Bedeutung seines Schicksals. Denn in seinem wahrhaft frommen Gemüthe war der Glaube an eine himmlische Ordnung in jedem Leben nicht dauernd erschüttert. Am 19. März 1797 war Sophie gestorben, am 28. schrieb er an die Frau des Kreishauptmanns Just: »Gewiß hab ich zu sehr schwer an diesem Leben gehangen – und da ist freilich wohl ein gewaltsames Correctif nöthig« und noch einige Wochen später war es ihm klar geworden, daß ihr Tod ein himmlischer Zufall gewesen sei, ein wunderbar schicklicher Schritt. »Meine Liebe ist zur Flamme geworden«, schrieb er, »die alles Irdische nachgerade verzehrt.« Und weiter: »Meine Kräfte haben mehr zu als abgenommen – ich fühle es jetzt oft, wie schicklich es hat so kommen müssen. Zufrieden bin ich ganz – die Kraft, die über den Tod erhebt, habe ich ganz neu gewonnen. Einheit und Gestalt hat mein Wesen angenommen – es keimt schon ein künftiges Dasein in mir.« Sein die Consequenz über alles liebender Geist schöpfte Beruhigung daraus, daß er Folgerichtigkeit und Vernunft in seinem Schicksal erkannt zu haben glaubte, daß er es sich erklären konnte. Nach seiner Auffassung bezweckte ihr Verlust seine Läuterung und Loslösung vom Leben.

Man hat es für eine kindische Schwärmerei angesehen, die man nachsichtig entschuldigen müsse, daß er mit dem Tage ihres Todes eine besondere Zeitrechnung einführte und den Entschluß faßte, ihr nachzusterben. Das ist kurzsichtig oder oberflächlich geurtheilt. Kann man sich etwas Erhabeneres denken, als wenn ein Mensch seinem Geiste die Kraft zutraut, sich allmählich, aus freier Willkür, aus Sehnsucht nach dem Ueberirdischen vom jungen, genußfähigen Körper, von der geliebten Erde loszulösen? So innig erlebte er den Idealismus an sich, daß er sein Ich, das unsterbliche, zu dieser höchsten Freiheit und Unsterblichkeit zu erziehen sich getraute. Wie unendlich viel kühner, stolzer und menschlicher war dieser Plan als die rohe Abtödtung des Fleisches, durch welche mittelalterliche Heilige die Erde zu überwinden suchten. Weit entfernt war er ja die schöne Welt, aus der er sich ein so unerschöpfliches Glück gewünscht hatte, zu hassen. »Die Erde hatte ich so lieb«, schrieb er wenige Tage nach Sophiens Tode an eine Freundin, »ich freute mich auf die lieben Scenen, die mir bevorstanden.« Er liebte die Sonne, aber da die Nacht unvermeidlich dem Tage sich anschließt und Tod der Ausklang alles Lebens ist, entschloß er sich mit einem stolzen Aufschwung seiner Seele die Nacht und den Tod grenzenlos zu lieben, ähnlich wie er den gordischen Knoten des Welträthsels dem Bilde zu Sais gegenüber löst. »Und wenn kein Sterblicher, nach jener Inschrift dort, den Schleier hebt, so müssen wir Unsterbliche zu werden suchen.« Unwürdig wäre es den Tod zu fliehen, unmöglich ihn zu verachten – außer wenn man mit heißester Anstrengung ihn an Leben anknüpfte, in Leben verwandelte. Als zum Ueberwinder des Todes betete Novalis fortan mit neuem Verständniß zu Christus; als die wesentlich todüberwindende Religion wurde ihm das Christenthum, in dem er erzogen war, eine neue Errungenschaft Was die Philosophie ihm sagte, daß das Ich unvergänglich sei, wie auch der Augenschein dagegen zeuge, das gab ihm nun der blinde, schreiende Schmerz um ein geliebtes Wesen als gedankenlose Ueberzeugung ein, daß sie nicht todt sein dürfe, nicht todt sein könne, diese junge Seele, deren Vollendung zu fördern die höchste Krone seiner Liebe gewesen war. Das Engagement war nicht für diese Welt gewesen, wie er sagte; nicht in dieser Form, nicht auf dieser Stätte hatte sie reifen sollen, und auch ihm, so glaubte er fest, sei es nicht beschieden. Seine Seele strebte mit müdem, sehnendem Flügelschlage nach der heiligen Küste, wo sie bei der Verlorenen ruhen könnte. Damals mag in ihm jenes wunderbare Lied entstanden sein mit den Versen:

Noch wenig Zeiten,

So bin ich los,
Und liege trunken
Der Lieb' im Schoß.
Ich fühle des Todes
Verjüngende Fluth,
Zu Balsam und Aether
Verwandelt mein Blut.
Ich lebe bei Tage
Voll Glauben und Muth,
Und sterbe die Nächte
In heiliger Gluth.

Höchst charakteristisch ist es nun, wie er seine innerliche und natürliche Ablösung vom Leben zu bewerkstelligen dachte, nämlich nicht etwa so, daß er sich völlig von den Menschen und ihren Vergnügungen zurückgehalten hätte. Ohne sie gerade aufzusuchen, vermied er doch seine Familie und seine Freunde nicht, zeigte sich immer heiter und mitgenießend, so aber wie etwa ein an fremde Küsten verschlagener Fremdling die Sitten des Landes aus edler Gefälligkeit mitmacht, dessen Seele doch immer und immer in der geliebten Heimath verweilt. An Freunden, die ihm seine Trauer gerne leichter gemacht hätten, fehlte es ihm nicht.

Ein sonderbares Verhältniß bestand zwischen ihm und Friedrich Schlegel, einem seiner ältesten Freunde. Fast mit keinem andern war der geistige Verkehr so anregend und fruchtbar, mit keinem konnte er besser symphilosophiren. Ihre beiden Intellekte liebten es zusammen spazieren zu gehen und ihre Erlebnisse auszutauschen. Aber Friedrich, so fein, mächtig, umfassend er auch dachte, dachte nicht herzlich wie Novalis. Und Novalis' schlanke, geschmeidige, keusche Natur scheute manchmal vor Friedrich's schwerfälliger Ueppigkeit zurück. Es war wie wenn ein Erdgeist und ein Luftgeist miteinander verkehrten. Friedrich spürte den reinen, starken, beseelenden Hauch, der von Novalis ausging, und liebte ihn mit einer ganz kleinen und sehr rührenden Beimischung von Demuth; Novalis mochte wohl seine leichte Gestalt gern einmal an die untersetztere, irdischbreite des Freundes schmiegen. Jedenfalls vergaß er gewiß nicht, was er als 21jähriger an Friedrich geschrieben hatte: »Für mich bist du der Oberpriester von Eleusis gewesen. Ich habe durch dich Himmel und Hölle kennen gelernt, durch dich vom Baume des Erkenntnisses gekostet.«

Wilhelm empfand in Novalis etwas Fernes, Fremdes und Schönes, das er nicht ohne Ehrerbietung umwarb; und wie hätte Karoline diese harmonische Erscheinung nicht lieb haben sollen? Aber sie beide waren für ihn, was man vielleicht am kürzesten zu wenig romantisch nennen könnte.

»Er sprach wie aus einer tiefen Vergangenheit des Geistes heraus«, sagt Steffens von Novalis, wo er in den Lebenserinnerungen seiner gedenkt. In diese heimliche Innenwelt, wo er am liebsten weilte, konnten sie nicht mit. Sie liebten ihn, wie man den liebt, der aus einem fernen, geheimnißvollen Lande kommt, dessen Sprache einen seltsamen, nievernommenen Accent hat, der im Sprechen Bilder gebraucht, die einer Landschaft von unbekanntem, unerhörtem Reiz entnommen zu sein scheinen. Der liebste unter den Romantikern war ihm Tieck, der ihm an Klarheit des Geistes, Kraft und Ausdauer weit nachstand, seine zarte Empfindung aber auf's Innigste theilte. Sie lernten sich aber erst zwei Jahre später kennen.

Anfänglich mischte er sich nur aus Pflichtgefühl in die Gesellschaft der Uebrigen, riß er sich nur ungern von seinen Todesbetrachtungen los. Aber allmälig wirkte doch die Schwerkraft der Erde auf die leicht schreitende, zum Schwunge bereite Gestalt. Gerade weil das Unsichtbare mit dem Sichtbaren so enge, für uns unzertrennlich verbunden ist. Je tiefer man in die Erscheinungen eindringt, desto lieber werden sie. Wenn es auch die Wissenschaften waren, die ihn zunächst in ihren Kreis zogen, so war das doch auch mit Irdischem verknüpft. Gespräche darüber, besonders mit Friedrich Schlegel, brachten ihn in eine angeregtere Laune, als er für seine Lage möglich und schicklich gehalten hatte. Er glaubte deshalb sich geradezu vor dem Umgang mit diesem Freunde hüten zu müssen; denn Alles, was an Muthwillen, Scherz und elektrischem Feuer in ihm war, entlud sich, wenn er mit ihm in Berührung kam.

Mit einem leisen Bangen fühlte er sich unwiderstehlich vom Lebendigen angezogen. Dann versuchte er gewaltsam sich in Ueberirdisches zu versenken, an Sophiens Grabe sitzend sich ihr Wesen und Alles was sie ihm war recht greifbar und entzündend vor die flüchtige Seele zu führen. Und mit einem kindlichen Stolze, der rührend und doch zugleich erhaben ist, zeichnete er aus, wenn es ihm gelungen war, die Flügel wieder auszubreiten und mächtig in die jenseitige Ferne des Nachthimmels einzudringen. Man könnte den Verlauf dieses Ringens eine umgekehrte Tragödie nennen: mit Furcht und Mitleid, aber doch mit Wonne erfüllt es zu sehen, wie das Leben, von dem der Entsagende im ersten Akte Abschied genommen hat, durch seine einfache Kraft und Schönheit ihn wieder in seine Mutterarme lockt und im letzten Akte den schamhaft Glühenden, Besiegten wieder an sein ewiges Herz drückt. Der Sieg wurde dem Leben nicht leicht, und nicht ohne sichtbare Erschütterung ging die Umkehr in seinem Busen vor. Denn er machte die entsetzliche und räthselhafte Erfahrung an sich, daß das wahrste, reinste und hingebendste Gefühl, wenn der Anblick des geliebten Gegenstandes die Flamme nicht nährt, erlöschen kann, daß das treumeinendste Herz der Untreue fähig ist. Man spürt das Wanken seines Herzens an dem Nachdruck, mit dem er sich vorhält, wie er durch sein freiwilliges Streben oder Resignation des Lebens der Welt die Möglichkeit der Treue über den Tod hinaus beweisen müsse. In höchster Angst ruft er die Formel aus: Christus und Sophie! Es war ihm ein Glaubenssatz gewesen, daß sie die Hälfte seines Wesens war, daß er dereinst den Bund mit ihr erneuern müsse, die durch die Weisheit ewiger Gesetze ihm jetzt von der Seite gerissen war. Hatte er sich doch vorgenommen, wenn er in der »alten längst bekannten Urwelt« sie wiederfinden würde, ihr zu erzählen: »Ich träumte von dir, ich hätte dich auf der Erde geliebt – du glichst dir auch in der irdischen Gestalt – du starbst – und da währte es noch ein ängstliches Weilchen, da folgte ich dir nach.«

Aber es war ihm nicht möglich Schatten zu lieben. In Freiberg, wohin er sich nach dem Wunsche seines Vaters begab, um an der Bergakademie zu lernen, verlobte er sich mit Julie v. Charpentier, die, wie es scheint, ihm Liebe entgegenbrachte und dadurch die seinige weckte. Steffens schildert sie als hochgebildet, schön, weich, mit einem wehmüthigen Ausdruck.

Ob er sie, wie gesagt wird, weniger leidenschaftlich liebte als Sophie, ist wohl schwer zu entscheiden, aber unwahrscheinlich; denn es war nicht seine Art, im Fühlen oder Handeln halb zu sein. Das freilich ist nicht zu bezweifeln, daß die Erinnerung an seine Liebe, die stärker als der Tod hatte sein sollen und es nicht gewesen war, zuweilen beengend sich auf die Freude seines neubelebten Herzens legte. Er gab auch, trotz Allem, das Verhältniß zu Sophie keineswegs auf. Seine Liebe war ihm Religion geworden. Seine Treulosigkeit, da er sich doch treu wußte und fühlte, seine Doppelliebe wurde das Problem, mit dem sich seine Gedanken immer beschäftigten. Er löste es in seinem Roman »Heinrich von Ofterdingen« in der Weise, daß Sophie und Julie nur in der Welt der Erscheinungen zwei sind, einst aber, im Lande der Erfüllung, wo alles Geschiedene sich vereinigt, als eine und dieselbe sich offenbaren. Er hätte an sich selbst verzweifeln müssen, wenn er sein früheres Gefühl, das so stark und echt in ihm gewesen war, aufgegeben hätte; deshalb suchte er es sich zu bewahren und mit dem neuen mystisch zu vereinigen. Jedenfalls sah er hoffend und liebend in die Zukunft und faßte sein Verhältniß grade so metaphysisch auf wie ehemals das mit Sophie, wie aus den Strophen an Julie zu sehen ist:

»Daß ich mit namenloser Freude
Gefährte deines Lebens bin
Und mich mit tiefgerührtem Sinn
Am Wunder deiner Bildung weide –

Daß wir auf's Innigste vermählt
Und ich der Deine, du die Meine,
Daß ich vor Allem nur die Eine
Und diese Eine mich gewählt,
Das danken wir dem süßen Wesen,
Das sich uns liebevoll erlesen.«

Damals, als Novalis die Arme nach dem Tode ausstreckte, umfing ihn das Leben; nun er den höchsten Kranz des Lebens dicht über seinen Locken wähnte, stand der Tod neben seinem Bette. Er fürchtete ihn jetzt. Er hatte Stimmungen gehabt, in deren einer er den schwermüthigen Ausspruch gethan hatte: »Leben ist eine Krankheit, ein leidenschaftliches Thun.« Aber es stammt doch auch der prächtige Vers von ihm:

»Ruh' ist Göttern nur gegeben,
Ihnen ziemt der Ueberfluß,
Aber uns ist Handeln Leben,
Macht zu üben nur Genuß.«

Im Ganzen gehörte die Anhänglichkeit an das Leben mit zu seiner Frömmigkeit, da doch das Leben die einzige uns bekannte Form ist, in der wir uns entwickeln können. Und er war doch Künstler: Er lebte so gern im Lande der Sinne, wie er nach dem Bericht des Kreisamtmanns Just selbst sagte, wenn auch nicht in dem der Sinnlichkeit. Indessen zweifelte er doch nicht daran, daß, wie und wo immer es auch sein möge, jeder Mensch auch nach seinem körperlichen Tode dem Ziele seiner Vollkommenheit weiter nachstreben dürfe. Er glaubte, daß nichts geschehe, was nicht zu seinem Besten sei. Also wandte er, ein Sterbender, seine weichende Kraft dazu aus, gelassen und heiter zu sein und sich zu fügen. Er litt viel unter körperlichen Beängstigungen, und rührend ist es in seinem Tagebuch zu lesen, wie er dieser Angst beizukommen, ihr Wesen zu ergründen und mit Einsicht und gutem Willen zu überwinden sucht. Daß man bis zum Aeußersten seine Pflicht zu thun habe, war ihm selbstverständlich; man könnte sagen, ein angeborenes Schicklichkeitsgefühl habe ihn verhindert, sich gehen zu lassen. Ueber das Verhältniß von Glück und Pflicht hat er einmal etwas Schönes gesagt; nämlich der sogenannte Eudämonismus sei ein eigentlicher Unsinn: »In der That ist es keinem nachdenkenden Menschen in den Sinn gekommen, ein so flüchtiges Wesen wie Glückseligkeit zum höchsten Zweck, gleichsam also zum ersten Träger des geistigen Universums zu machen. Ebenso könnte man sagen, daß die Weltkörper auf Aether und Licht ruhten. Wo ein fester Punkt ist, da sammelt sich Aether und Licht von selbst und beginnt seinen himmlischen Reigen; wo Pflicht und Tugend – Analoga jener festen Punkte – sind, da wird jenes flüchtige Wesen von selbst ein- und ausströmen und jene kalten Regionen mit belebender Atmosphäre umgeben.«

Ruhig richtete er sich für die Möglichkeit ein, daß der Wunsch seines Herzens sich erfülle und er demnächst Hochzeit mit Julien halten könne, zugleich aber auch für die andere, daß seine Krankheit es nicht gestatte; für welchen Fall er sich eine Reihe von Dingen vornahm, mit denen er sich beschäftigen, die er studiren wollte. Was ihm auch beschieden sei, er wollte es für seine Bildung nutzen. Sein schwarzes Geisterseherauge sah dem Lebensgange zu, den sein Genius ihm wählte, und beleuchtete den Weg mit sanft durchdringendem Licht. Ob es sich nicht doch mit Thränen füllte, als es erkannte, daß es der Weg des Todes war und nicht der der Liebe?

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