Hans Hopfen
Peregretta
Hans Hopfen

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261 Es war ein hohes mit Brettern ausgeschlagenes Gemach, in das wir traten. Die ursprüngliche Holzfarbe war einem graulichen Ton gewichen, welchen Alter und Feuchtigkeit mit ungleichen Schattirungen ausgebildet hatten. An den Wänden hingen in schwarzen Rahmen etliche Kupferstiche, welche Szenen aus den Geschichten der Heiligen darstellten. In der Mitte der Stube stand ein mächtiger viereckiger Tisch von Eichenholz; darauf fanden sich ein Wasserkrug, eine aufgeschlagene Bibel, ein blauwollener Strickstrumpf und eine messingene Nasenbrille in friedlichem Stillleben neben einander. Ein kolossaler Kachelofen, den zu drei Seiten hölzerne Bänke umschlossen, nahm ein Viertheil des ganzen Raumes für sich ein. Eine mehr als behagliche Wärme strömte von ihm aus. Nebenan polterte das Geräusch der Mühle und das Tosen des Sturzbachs. Der Sturmwind, der heftig und heftiger zu wehen anhub, fuhr pfeifend an die klirrenden Scheiben, durch welche man den wehenden Schnee vorüberfliegen sah. Dabei hörte man von draußen das Aechzen einer im Winde gehenden Thüre, die von der Zugluft bald auf- bald zugeschlagen wurde. Zuweilen schien's, als zittere das Haus in 262 allen seinen Gebälken, dann ward's wieder ganz stille, man hörte nur das Brodeln eines im Ofenfeuer siedenden Kesselwassers, und über unsern Häuptern Tritte von Gehenden, auch ein leises Hin- und Herrascheln wie von aufgescheuchten Mäusen.

In der Stube fand sich nichts Lebendiges, als ein kleines Mädchen von etwa neun Jahren, welches an dem Fenster gen Westen auf einem Stuhle stand, und ängstlich verlegen zu den eintretenden Fremden hinüberblickte.

Heinrich, der das Kind kannte, wußte es zutraulicher zu machen, es kam rasch in's Plaudern und berichtete, die Mutter sei nicht zu Hause, sondern in den Forst gegangen, um ihm ein Tannenreis abzuschneiden, daran das heilige Christkindlein über Nacht seine goldenen Nüsse aufhängen könne. Nun sei sie aber schon an dreiviertel Stunden aus, drum werde sie wohl bald wieder kommen.

So war es auch; während wir unsern Korb auskramten und es uns um den großen Tisch bequem machten, trat die Müllerin mit einem kurzen Gruß herein. Sie war von stämmigem Wuchs, und hatte nach Art der Hirten ein Schaffell über den Schultern hängen; in dieses war ein Loch geschnitten, dadurch man den Kopf steckte. Ein rothes Tuch umhüllte Haupt, Ohren und Schläfe. Unter buschigen, 263 graugemischten Brauen blitzten zwei Augen voll Klugheit und Willenskraft. In den Händen hielt sie ein schneetriefendes Tannenreis, das sie behutsam nun in einen Winkel stellte. Nachdem sie uns durchgemustert, packte sie ihren Strumpf und ihre Bibel zusammen und ging auf Heinrich zu, ihm die gebräunte Rechte bietend.

»Es freut mich,« sagte sie zu ihm, »daß der Herr die alte Müllerskathrein nicht auch vergessen hat, und den Weg noch gefunden hat an den Lerchenbach. 's ist lange her, daß ich nicht mehr auf Ihren Hof gekommen bin. Aber unser einer hat halt so seine Mucken. Nichts für ungut, und machen Sie sich's nur recht bequem, meine Herrschaften. Für den Heimweg brauchen Sie Kräfte, denn wir kriegen wüst Wetter und argen Schneefall, und wenn sich die Gesellschaft nicht tüchtig zu erkälten vorhat, so rath' ich ihr, sich bald auf die Sohlen zu machen, denn die Nacht wird herb und finster, und bei uns oben weht der Wind gar scharf und schneidig.«

Heinrich schien von dieser derben Beredsamkeit unserer Wirthin nicht sehr erbaut, er machte zornige Augen, und das Wiedersehen dieses Weibes schien düstere Schatten zu werfen in seine Seele. Der Hauptmann dagegen ließ das Stillschweigen nicht andauern, er bat sich aus, daß ihn die Müllerin an 264 die »Sturzklaus« führen solle, – eine Wasserschnelle hinter der Mühle, etwa eine kurze Viertelstunde bergeinwärts – um deren romantische Wasserschauer zu besichtigen der Spaziergang eigentlich unternommen worden sei. Kathrein gab ihnen das Mühsame des kurzen Wegs zu bedenken, der jetzt, da wieder frischer Schnee falle, für die der Bahn Ungewohnten leicht lästige Unannehmlichkeiten herbeiführen könne. Allein der Hauptmann protestirte dagegen, er und sein Kamerad müßten als Soldaten an Widerwärtigkeiten, und gar so geringer Art, wohl gewöhnt sein. Für Natalie wäre dieß freilich keine Partie mehr, darum bäte er die beiden Herren vom Civil, die ja die Gegend ohnehin schon kennten, bei seiner Schwester Schildwache zu stehen, bis sie von ihrem Zuge zurückgekommen sein würden. Das konnte nicht lange währen.

Der Hauptmann hatte offenbar keine andere Absicht, als Heinrich und Natalien Gelegenheit zu geben, ungestört und ohne Zeugen ihre Herzen vor einander auszuschütten, und so die schwebenden Verhältnisse der gewünschten Katastrophe näher zu bringen.

Als die beiden Offiziere mit der Müllerin und ihrem Töchterlein aus der Stube waren, zog ich ein breitspaltiges Zeitungsblatt aus meiner Rocktasche hervor und setzte mich auf die Bank hinter dem Ofen, 265 wo ich für das verliebte Paar so gut wie verschwunden war.

Es dunkelte schon gar mächtig, auf dem Tische brannte ein einsames Licht. Mein Horizont war in meiner Stellung ein sehr beschränkter. Rechts dehnte sich die lange, schwarze Ofenwand; wo sie zu Ende ging, sah ich einen Theil der Thüre mit der Klinke, darüber ein Stück Rahmen und darin Kopf und Arme eines gekreuzigten Petrus, zu meiner Linken hing die vom Ofenschatten überschlagene Wand voll Kochgeschirr; mir gegenüber war auf einem Stabe, der wagrecht von der Decke schwebte, ein Stück feingewaschenes Linnen zum Trocknen aufgehangen, auf dessen rechten Zipfeln noch die schwachen Strahlen des Lichtflämmchens herüberspielten. So konnt' ich die Beiden nicht sehen, aber was sie sprachen hörte ich wohl besser, als sie sich selber.

Es waren krause Reden, unzusammenhängend und unzweckmäßig, die sie da führten. Bald machten sie sich herbe Vorwürfe, bald schwärmten sie von ihrer Sehnsucht; sie klagten auf's Bitterste, daß es doch nie mehr so werden könne, wie es einstmals gewesen; dann gaben sie sich plötzlich die tröstliche Versicherung, daß gebrochen und gekittet oft besser zusammenhalte, als was noch nie auseinandergesprungen sei. Sie erkannten Beide in dem Lieutenant, 266 der Natalien Herz und Hand angeboten, einen musterhaften Mann, und schwuren in der nächsten Sekunde, das wahre, das beste Glück sei's doch allein, so lang als Gott das Leben dulde, an der ersten Liebe zu hängen. Das Alles wurde bald auf Du, bald auf Sie verhandelt. Abgerissene Sätze, halbe Worte gingen dazwischen hinüber und herüber. Zuweilen stockte das Gespräch einen Augenblick ganz und gar, und wenn mich mein gutes Ohr und der Instinkt meines Herzens nicht täuschten, so küßten sie sich auf die Lippen das ein- oder anderemal.

Ueber dem Küssen schien meinem Freunde der gesunde Menschenverstand wiedergekommen zu sein, denn er sprach auf einmal:

»Ich kann Dich keinem Andern gönnen, Natalie, und wär's der Beste unter der Sonne, keinem, das fühl' ich, keinem. Sag' mir, daß Du's auf meine kranke Seele hin wagen willst, und dann weiß ich, es wird wieder werden, wie es damals war, und noch viel schöner und traulicher. Ja, Du, Du vermagst es; Du kannst das blasse Gespenst aus meinen Nächten verscheuchen, das wie ein herzblutdürstiger Vampyr mein Lager umschleicht. Du wirst den Schatten des Wahnsinns von meiner Stirne, Du wirst die Thränen der Erinnerung von meinen Wimpern, Du wirst die Klagen um das Verlorene 267 von meinem Munde küssen. Ich will Vergessen schöpfen aus Deinen treuen Augen, ich will und werde wieder glücklich sein. Drum laß uns heim zu Deiner Mutter; ich muß ihr sagen, daß ich ein freier Mann bin, ich muß ihr sagen, daß ich Dich heute noch so lieb habe wie vor Jahren, und daß ich Dich zum Weibe begehre, und daß Du mir eine gute Hausfrau sein willst alle Tage meines Lebens bis an's letzte End.«

Ich erhob mich von meiner Ofenbank und wollte vortreten, um meinen Glückwunsch dreinzugeben, da ging die Thür auf, und eintrat stampfend und schüttelnd, schneeüberdeckt und mit gerötheten Wangen der Holzknecht, welchem wir eine Stunde vorher unterwegs begegnet hatten.

Er stellte sein Beil in den Winkel und da er gewahr wurde, daß er nicht allein war, zog er ehrerbietig den Spitzhut und sprach seinen Gruß:

»Gelobt sei Jesus Christus!«

»In Ewigkeit Amen!« antwortete eine tiefe Frauenstimme von der entgegengesetzten Seite des Gemaches. Eine Thüre flog auf und klappte wieder in's Schloß zurück. Wir standen alle wie von einem Donnerschlag gerührt, nur Heinrich war flugs an der Stelle und tastete auf der Wand herum, um den versteckten Drücker des bisher nicht bemerkten 268 Pförtchens zu entdecken, das ohne aufzufallen in's Gebälk der Wand eingefügt war.

Im Nu befand er sich im Freien, wir Anderen folgten.

Rings um unsere Häupter her brütete das tiefgraue Zwielicht, aber das Land zu unseren Füßen schimmerte geheimnißvoll und leuchtete in seiner weiten weißen Decke, die von Minute zu Minute höher wuchs; es schneite große Flocken. Ueber das Schneefeld östlich abwärts eilte in mühevollen Sätzen ein Weib dem zischenden Gießbach zu. Ihre Flechten hingen aufgelöst und triefend an ihren Schultern, ihr schwarzes Gewand blähte der sausende Wind, man sah, daß sie schwanger war.

Sie hatte einen großen Vorsprung vor Heinrich, der wie rasend hinter ihr drein eilte. Aber sie schien den Pfad besser zu kennen, denn man konnte deutlich sehen, wie Heinrich in der Hast auf der lügnerischen Schneedecke, welche das Ungleiche wie eine ebene Wiese überflachte, bei jedem anderen Satz einen schmerzhaften Fehltritt that.

Dennoch hätte dieser die Fliehende bald erreicht, welche nur mühsam und mit aller Anstrengung sich bewegte, aber sie war dem Ufer schon so nahe, daß die spritzenden Staubwolken des über seine Felszacken hinabstürmenden Gewässers sie überregneten. Drei 269 Sprünge, und die Wucht der Bergströmung wälzte zerschmetternd sie und das neue Leben unter ihrem Herzen rettungslos zu Thal.

»Peregretta!« schrie Heinrich mit dem Vollklang der Verzweiflung und streckte seine Hände nach ihr aus, sie aber schüttelte das Haupt und eilte vorwärts, den Klippenarmen des eisigen Todes zu.

Da meint' ich schon, seine Finger rührten an die wehenden Falten ihres Gewandes, als plötzlich Peregretta's Gestalt in den Schnee brach, und gleichwie wenn sich die Erde aufgethan hätte, um sie zu verschlingen, spurlos vor Heinrich's Füßen verschwand.

Ein Schrei des Entsetzens entfuhr uns Allen, und Grausen fesselte uns an den tückischen Boden. Nur der Holzknecht war im Nu bei Heinrich, riß ihn mit kräftigen Fäusten zurück, und drückte den Widerstrebenden, der sich mit Händen und Füßen wehrte, zu Boden.

»Halten Sie den Herrn fest,« rief er mir zu, »denn eins ist leichter zu retten, als zwei. Ich kenne den Fleck. Wir nennen's die Grabengabel, und fällt das Sommers Niemanden ein, über die zwei steilen Blockwände gehen zu wollen. Aber im Winter schneit's und weht's das breite Loch zu, daß man meint es wär' ebener Grund. Es ist aber freilich nicht an dem. Wenn sie der Schrecken nicht jählings 270 getödtet hat, so bringen wir die Verunglückte wohl noch bei Zeiten an die Luft, ehe sie der Schnee hat ersticken können. Wenn sie nur um Gotteswillen nicht gegen die Wasserschnelle zugestürzt ist. Es rutscht sich gar tückisch im Schnee hier oben.«

Das Meiste dieser Worte rief mir der Wackere schon mehr aus der Tiefe zu. Er war an's Klippenufer hinabgesprungen, hatte seine Beine stämmig in den Schnee gebohrt, und warf mit einer breiten Holzschaufel große weiße Lasten hinter sich in das polternde Sturzwasser. Wir Anderen mühten uns ihm treulich zur Seite und wie er uns anwies.

Es währte keine zwei Minuten – mir däucht' es eine schweißtriefende Ewigkeit in glühendem Frost – da stach eine Hand aus dem unterschiedlosen Weiß. Wir gruben mit den Händen Haupt und Schultern frei, und hoben alsbald, über die Zacken gebeugt, den zitternden Körper aus seinem blinkenden Grabe.

Ich habe nie ein Aehnliches gesehen wie damals. Gleich dem Mörder auf sein Opfer, gleich der Löwin auf ihr wiedergefundenes Junge, stürzte Heinrich auf die bewußtlose Peregretta zu, und warf Alles zur Seite, was sich ihr nahen wollte. Selbst für den braven Knecht, den Lebensretter seines Weibes, hatte er in diesem Augenblick kein Wort, keinen Blick des Dankes. Nur dumpfe Töne, dem Knurren eines 271 Thiers vergleichbar, kamen aus seinem Munde. Er trocknete ihr Gesicht mit den Händen, er befühlte ihr Herz und Schläfe und Gelenke. Sie schlug die Augen auf und die Hände um seinen Hals, da nahm er sie auf die Schulter, und trug sie langsam und sorgfältig durch die schneewehende Nacht in die Mühle zurück.

Die Müllerin war unterdessen mit den beiden Offizieren wieder heim gekommen; sie empfing schreiend und weinend den sonderbaren Zug, welcher sich eben zu ihrer Pforte bewegte.

Von der Müllerin duldete Heinrich, daß sie sich um sein Weib zu schaffen machte, und daß sie ihm hülfreich zur Seite ging. Nachdem sie die Arme zu Bette gebracht und alle Vorsorge getroffen hatte, welche in der Eile möglich war, kam Heinrich zu uns heraus, und suchte mit thränenden Augen und heftigen Worten nach dem Retter seiner Gattin. Ich sagte ihm, daß ich den wackeren Holzknecht, als den rüstigsten, wegekundigsten, gebeten hätte, den Arzt aus dem Städtchen auf die Mühle zu bringen, und daß der brave Mann sich sofort angeschickt, ihm auch diesen Liebesdienst zu erweisen.

Er verschwor sich, den Mann nie mehr von seiner Seite zu lassen, und ging wieder zu seinem Weibe hinein.

272 Es währte nicht lange, so schickte er auch die Müllers Kathrein vom Bette seiner Frau hinweg; er bat sie, ihn mit ihr allein zu lassen und derweilen mich um's Hierbleiben zu bitten, so lange wenigstens, bis der Arzt gekommen sein würde.

Da drangen wir Anderen in die Alte, daß sie uns kund gebe, wie Peregretta zu ihr gelangt sei und wie lange sie schon auf der Mühle verweile.

Sie war dazu gerne bereit und hub an, des Ausführlicheren zu erzählen, wie sie die gnädige Frau schon seit Jahren kenne, wie jene immer gar gerne auf die Lerchenmühle spazieren gegangen sei, und sie hinwiederum oftmals in Heinrich's Gehöfte habe einkehren dürfen. Nachdem sie dann das Unglück gehabt, daß ihr Mann in den Mühlbach gestürzt, und darin elendiglich an den Felsen zerschellt und zerschmettert worden sei, da hätten sie die Leute in der Stadt und Umgegend alle ein böses Weib, und ihren armen Mann einen Trunkenbold und Thunichtgut, ja gar einen Selbstmörder gescholten, der, um nur seinem keifenden Gespons zu entrinnen, lieber in die Sturzflut des Mühlbachs gesprungen wäre, und Frauen und Männer seien von ihr verachtend und spöttelnd seitab geschritten. Nur Heinrich's Weib habe sich ihrer angenommen, und habe ihr gepredigt und in's Herz geredet, wie's kein Pfarrer vermocht hätte 273 fünf Meilen in der Umgegend. Die habe sie auch wieder beten gelehrt und sie ausgesöhnt mit ihrem harten Schicksal, wie mit den kränkenden Gewohnheiten der Nachbarn, die's wohl auch im Gemüthe weniger arg meinten, als sie äußerlich bezeugten. Denn wie die Leute gesehen hätten, daß sie nach wie vor in Heinrich's Hause aus- und eingehen durfte, und gar erst, daß Frau Peregretta am hellen Sonntag vor aller Welt Augen die Verscholtene an der Hand in die Kirche führte und neben sie in den Betstuhl zu knieen bat, da wären auch die Anderen bald gekommen, voraus die Männer, und hätten ihr die Hände gegeben und sie eine arme Person genannt, statt wie vordem eine belvernde Vettel, die ihren Eheherrn ins Unglück gehetzt, und sie sei angesehener gewesen und sei besser gelitten worden von allen Leuten aus der Stadt, denn jemalen in früherer Zeit.

»Seitdem,« fuhr sie fort, »seitdem war mir auch die Gnädige fest in die Seele gewachsen, und wenn sie mir sagte: ›Kathrein, Du sollst das und das thun,‹ so war mir's immer, als hätte mich mein Schutzengel sputen und hasten heißen.«

»Wie sie dann weg war mit einem Mal, und der Herr redete, sie wäre verreist, und ihr dann nachfuhr in die weite Welt, und das liebe Haus dort unten so trübselig drein sah mit seinen verschlossenen 274 Läden, da mocht' ich mir wohl denken, daß nicht Alles sei, wie ihm sein solle. Als ich aber hörte, daß aus dem Herrn ein ganzer Narr geworden und der Kranke in der Kreisirrenanstalt zu E. untergebracht sei, da trauerte ich über das unselige Geschick der beiden Menschen, doch ich glaubte nicht, was die Leute Abscheuliches über meine Frau zusammenwitzelten, denn ich kannte sie ja gar wohl und wußte, wie lieb sie den Herrn im Herzen habe, und daß sie keiner Schlechtigkeit fähig sei, denn ihre Seele war rein wie die einer Heiligen, und ihr Wille fester als Stahl und Eisen.

»So waren's wohl über sechs Monate, daß ich Frau Peregretta nicht mehr gesehen hatte, und ich sitze eines Abends hier oben – ja vor sechs Wochen etwa, so Mitte Novembers – und denke an meinen seligen Mann und an mein jüngstes Kind, hier die Anna Marei, und an den armen Herrn da drinnen, den sie unlang vorher als einen von der Narretei völlig Kurirten wieder unter die anderen Menschen entlassen hatten, und der wieder die Laden aufgeschlossen hatte an seinem verödeten Hause.

»Da klopft es auf einmal an mein Fenster und draußen steht die Frau Peregretta. Ich traute meinen Augen kaum. Vor Freuden schlug ich die Hände zusammen und bat sie mit Thränen unter mein armes 275 Dach zu kommen. Wie sie dann eintrat und sich's bequemmachte, merkte ich erst, daß sie guter Hoffnung wäre. Auch sah sie so ernst und abgehärmt aus, so daß ich sie gar nicht fragen wollte, wie es ihr denn ergangen sei draußen in der weiten bösen Welt. Ihre Wangen trugen die Züge bitteren Herzeleids, aber ihre Augen leuchteten, ihre Lippen lachten, und sie hielt meine Hände gar fest, Alles aus Freuden, weil sie wieder daheim sei und zu ihrem lieben Herrn könne. Da ward des Fragens nach ihm kein Ende. Ich meinte Anfangs, sie habe wohl Wissenschaft von der Geisteskrankheit ihres Gemahls, nun aber merkte ich bald, daß ihr Alles das unbekannt geblieben sei, und da ich nun einmal die Hauptsache durch ein unbedacht Wort bereits so gut wie verrathen hatte, so sagt' ich ihr denn in Gottes Namen auch Alles, was ich von der Sache wußte. Sie verlangte es auch so.

»Wie bald war da die Fröhlichkeit aus ihrem Gesichte verschwunden und das Feuer in ihren Augen erloschen. Sie warf sich auf den harten Fußboden, und raufte ihr schönes Haar und wollte nicht aufhören zu weinen.

»Drauf erzählt' ich ihr denn auch, wie um sie zu beruhigen, all' das Arge, was ihr die Menschen aus Dummheit und Bosheit nachgeschwatzt hatten, aber das rührte sie nicht in ihrem Jammer. Erst 276 als ich anfing zu berichten, daß am gleichen Tage fast mit der Wiederkunft ihres Eheherrn eine reiche, vornehme Familie aus der Stadt hier angezogen wäre, die das Haus an der Straße, gegenüber dem ihrigen, gemiethet hätte, und daß allgemein das Gerede ginge, der Herr wollte sich zum zweiten Male verheirathen mit dem schönen Fräulein, welches Natalie von Püren heiße; und wie sie nun gerade glücklich gekommen sei, um Unglück, ja Verbrechen zu verhüten, da schlug sie die Augen vom Boden auf und horchte und horchte und horchte, und dann nannte sie den lieben Herrgott einen gerechten Richter und Vergelter und verschwor sich, ihm nicht in's Werk greifen zu wollen. Mir aber nahm sie einen schweren Eid ab, bei der Seligkeit meines in Sünden verunglückten Mannes, daß ich nimmerdar und keiner Menschenseele ihre Anwesenheit durch Wort oder Wink oder Schweigen vermelden oder bekennen wolle, ehe sie sich selber verrathen.

»Ich hab' es seitdem jeden Tag wohl hundertmal bereut, dieß Jurament geleistet zu haben; aber wie sie über mich Gewalt hat, so durfte sie wohl noch Aergeres und Grausameres von mir verlangen, und ich versprach' es unweigerlich in ihre Hände.

»Noch am selbigen Abende ging sie hinab in der Dunkelheit und hieß mich ihrer hier oben warten. 277 Als sie wieder herauf kam, so gegen Mitternacht, war sie halb erfroren und ganz ein Bild des Jammers und der Verzweiflung. Sie wollte mir nicht Rede stehen, sie konnte es auch wohl kaum, denn die Stimme versagte ihr, und ich hörte sie schluchzen und stöhnen die lange liebe Nacht hindurch.

»Später erzählte sie mir dann wohl ausführlich, wie sie die Eifersucht und eine zehrende Leidenschaft zu der Schauspielkunst in die Welt verführt hätten. Wenn sie Ruhm und Ehre erworben haben würde, dann, habe sie gehofft, würde ihres Mannes wankelmüthig Herz sich nimmer von ihr wenden, und statt sich ihres Herkommens vor seinen Verwandten schämen zu müssen, werde er stolz vor aller Welt mit ihr durch's Leben geh'n. Zu Anfang habe sie wohl Hartes ausstehen und hinnehmen müssen, aber sie setzte sich mit eisernem Willen drüber hinaus, und mit einem Male habe sich's gewendet. Und als nun die Anerkennung und der Ruhm ihr reichlich zuströmten, als sie von den Bevölkerungen großer Städte mit Jubel gefeiert, und von den klügsten und bedeutendsten Männern, die ihr nahe kamen, als eine unvergleichliche Künstlerin gepriesen wurde, da habe sie der Geist des Stolzes und der Ehrsucht ganz und gar verlassen, und nur die Freude, ihren Gatten nun fester an sich binden zu müssen, füllte ihr die Seele. 278 Allein die Freude wich gar bald der Angst und Besorgniß, ihr gekränkter Herr möchte vor Zorn die nicht mehr kennen wollen, welche ihm einst aus dem ehelichen Hause gewichen sei. Sobald sie aber sein Kind unter dem Herzen fühlte, seien alle Bedenken von ihr gewichen, als hätte sie Bürgschaft für unverbrüchliche, für die alte Lieb und Treue. Den Zeitpunkt, da sie ihr leibliches Befinden verhindern würde das Theater zu betreten, betrachtete sie als das von Oben bezeichnete Ende ihrer Weltfahrt, und nahm sich daraufhin die Heimkehr vor. Diesen Entschluß und die Geschichte ihres Künstlerlebens hat sie zweimal brieflich ihrem Gatten mitgetheilt, derselbe jedoch nie geantwortet, und sie glaubt wohl, daß die Briefe aus der Weite des Wegs von Rußland heraus verloren oder auch im Narrenhause dem Kranken vorenthalten worden. Trotzdem ist sie gutes Muths abgereist und angelangt. Da sie aber schon die Hand an der Klinke der Gartenthür gehabt, ist ihr's plötzlich gekommen wie Todesangst, und vor starkem Herzklopfen hat sie nicht weiter gekonnt. Nun sind die großen Hunde, die der Herr seit seiner Wiederkunft im Hofe hält, wie wüthend auf sie losgefahren; es hat sie wie Schuld gemahnt, als die treuen Wächter des eigenen Hauses ihr, der Fremdgewordenen, den Eingang nicht gestatten wollten, und drum ist sie 279 vorsorglich zu mir heraufgestiegen, um zu erfahren, wie's denn eigentlich dort unten stände, und ob sie auch eine Wohlwillkommene sein würde an ihres Herrn Tisch.

»Sie bat mich, nun die Sachen sich also getroffen hätten, sie bei sich zu behalten, bis sich ihr Geschick entschieden haben würde. Als eine Strafe des Himmels wolle sie's hinnehmen und ohne Dazwischentreten abwarten, ob ihr Gatte sich ein anderes Weib nehmen werde. Schon einmal sei sie wie eine störende Macht zwischen ihn und sein bestimmtes Lebensglück getreten, ohne ihm ganz ersetzen zu können, um was sie ihn gebracht. Nun, da sich Alles für ihn wieder zum alten Guten zu wenden scheine, nun dürfe sie, die schwer und unverzeihlich an ihrem Gatten gesündigt, nicht mit dem kalten Rechte der von ihr entweihten Pflichten vor ihn hintreten und sich, der Unwürdigen, nicht zum zweiten und letzten Mal das unersetzliche Opfer seiner Lebensfreude heischen. Drum wolle sie dulden, was Gott über ihr Geschick verhängen würde; erfahre alsdann der Gekränkte, was sie um ihn in dieser Prüfungszeit gelitten, dann sei wohl auch gesühnt und vergessen, was sie ihm schweren Leids verursacht in der Vermessenheit ihres Beginnens.

»Wenn Heinrich sich vermählt haben würde, so 280 wolle sie wieder weiter ziehen in die weite Welt, dahin, woher sie gekommen, und zusehen, wie lange sie's noch aushalten müsse in diesem verarmten Leben. Das Kind aber, das sie hier oben gebären würde, sollte ich hernach ihrem Gatten bringen als das Vermächtniß ihrer Liebe und ihres Lebens, und ihm sein Glück und seine Erziehung auf die Seele binden, sammt dem innigen Flehen um Vergebung für die arme Mutter. Sie glaube nicht, daß sie das überleben würde; aber wenn schon doch, und es triebe sie die Sehnsucht nach dem Kinde zurück mit Allgewalt, so habe sich doch das Geschick und die Strafe vollzogen, ihr Herr sei einer Andern Gemahl und für sie für alle Zeit verloren.

»So ward's beschlossen. Schon damals, als ich den grausamen Pakt einging, und auch später noch, meint' ich immer, die Niederkunft werde früher eintreten, als die neue Verlobung oder gar Vermählung des Herrn, und dann konnt' ich wohl getrost hoffen, die Liebe zum Kinde würde stärker sein als alle die Buße und Reue, die sie sich auferlegt. Auch betete ich zum guten Gott recht inbrünstig, er möge es denen drunten eingeben, daß sie einmal zu uns auf die Lerchenmühle gestiegen kämen und das liebe Weib sähen und erkennten ohne mein Zuthun. Es kam aber Niemand zu uns als der Holzhauer, der dort 281 hinten im Walde sein Häuslein hat, und wenn die Mühlknechte zu Thal gefahren waren, so sprach wohl keiner ein Wort von meiner Gastin. Denn da sie, so gut es ihre Umstände erlaubten, überall im Hause hülfreich und arbeitsam bei der Hand war, so galt sie bei den fremd hergekommenen Knechten als was sie sich ausgab, als meiner Schwester Kind; auch hatte sie's wohl Allen angethan, daß sie schweigen mußten, selbst wenn sie nicht gewollt hätten.

»Mir aber, wenn ich ihre schlimm verhehlte Herzensnoth gewahren mußte, mir brannte der Eid in der Seele und das Geheimniß auf den Lippen und da lief ich ein über's anderemal zum Herrn Pfarrer nach Siebensee, zu dem ich mein Vertrauen habe, und klagte und frug ihn, ob es denn kein Mittel gäbe, von einem so schweren Eide zu entbinden. Er aber ließ sich nicht erweichen und sagte, wenn es nicht gerade gegen Glauben und Gewissen wäre, dessen ich mich verschworen, so müßte ich es halten trotz Herzeleid und Anfechtung. Der liebe Gott werde es am Ende doch machen. Da schwieg ich denn und behielt's für mich, was ich leider allein wußte, denn ich getraute mir's nicht vorzustellen, daß sie etwas von mir habe verlangen können, was wider Glauben oder Gewissen verstoße, auch dacht' ich an meinen armen Mann, der ohne Seelsorg und 282 Beistand in Sünden hinübergefahren ist, und fürchtete ihn zu schädigen an seiner ewigen Seligkeit, wenn ich meinen Eid bräche.

»Sie aber lebte einen Tag wie den andern, und wenn's anfing dunkel zu werden, stieg sie hinab und schlich um das Herrenhaus, und betete hinter der Mauer am Grab ihres verstorbenen Kindes und lauerte auf ihres Gatten Heimkunft und auf das Licht in seinem Zimmer, bis sie ihn in der Dunkelheit über die Straße kommen oder seinen Schatten über die Fensterscheiben fallen sah, oder bis sie die garstigen Hunde vertrieben, wenn sie ihr gar zu laut und ungestüm auf der Witterung waren.

»Da kam sie eines Abends in der Dämmerung auf mich zu, und gab mir die Hand und sprach:

»›Du gute Kathrein, wenn ich heut' Nacht nicht heim komme, so such' mich morgen auf in meines Mannes Haus; denn ich habe mir's zurecht gelegt im Denken, daß ich viel geduldet und gelitten, und daß es gut und recht ist, wenn ich sein Kind in seinem Hause gebäre. Ich kann vor Sehnsucht nach ihm kaum mehr athmen, und oft, wenn ich im Graben an seiner Mauer passe, vergehen mir die Sinne. Das war gestern, da finde ich Licht in meines Herrn Zimmer, und wie ich so mich auf den Zehen strecke und die Augen aufreiße, geht das Fenster auf und 283 mein Mann sieht in die Nacht hinaus. Er lehnt den Kopf an den Pfosten, und auf einmal hör' ich, wie er leise meinen Namen nennt. Ich sank bewußtlos in den Schnee, die Kräfte des Leibes versagten ihren Dienst, und als mich das Schnobern und Bellen der Hunde, welche hinter ihrem Zaun umhersprangen und gern auf mich losgefahren wären, aus meiner Betäubung wieder zu mir selber brachte, war das Fenster meines Heinrich still und dunkel, kein Hauch und kein Licht ging aus dem Hause, und es wollte mich ankommen, als hätte ich nur geträumt. Ich weiß aber wohl, daß es Wahrheit und Wirklichkeit gewesen ist, und ich begreife nicht, was für thörichte Bedenken mich abgehalten, sofort die Leut' aus dem Schlafe zu rufen und Einlaß zu begehren. Dennoch bracht' ich's nicht über mich. Heut' aber tret' ich ihn an, wenn er nach Hause geht, und wenn mir auch die Angst und das Gewissen das Herz zerdrücken. Es ist genug gelitten, und er hat meinen Namen gerufen in die Nacht.‹

»Ich gab ihr tausend Segen mit auf den Weg.

»Als es aber an die anderthalb Stunden nach Mitternacht war, hörte ich, daß sie sich in ihrer Schlafkammer rührte. Da ging ich zu ihr und fand sie elender denn je.

»Sie erzählte mir, wie sie die Hunde nunmehr 284 auch hinter ihres Kindes Grab witterten, und sobald sie sich nur auf fünf Schritte dem Gehöfte nahe mache, Lärm schlügen. Als sie dadurch verscheucht zur Seite geflohen, da wäre der Freund ihres Mannes, der eben bei ihm wohnte, allein aus dem Hause der Püren gekommen, was sonst nicht gewöhnlich war. Dieser hätte etwas wie »verdammte Wirthschaft« gebrummt, als er an ihrem Versteck vorüberkam, und wäre dann über die Hunde her, die noch immer wie toll hinter ihren Zaungittern auf und ab sprangen, und ihr nach bellten über die verschneite Wiese. Da hätte sie sich im Herzen gefreut, daß sie ihren Mann nun ganz allein und ungestört auf der Straße treffen werde, und wäre hinübergegangen an das Haus, wo ihr Gemahl zu Gaste zu sein pflegte.

»Nach zweistündigem Warten ging die Thüre, und ihr Mann kam heraus. Im oberen Stockwerk aber ging zu gleicher Zeit ein Fenster, und das blonde Haupt eines Fräuleins sah hernieder in die Nacht, und der Herr sah hinan und sie nickten sich stumm zu und winkten sich liebevoll mit grüßenden Händen. Dann flog etwas, wie ein kleiner Knäuel – was es war, konnte sie in der Dunkelheit nicht erkennen – in den Schnee herab zu ihres Herrn Füßen. Er hob es auf und drückte es an seine Lippen. Dann schloß sich das Fenster leise und der Mann ging 285 heim. Es störte ihn Niemand auf dem Heimweg, denn die arme Peregretta lag drüben an der verschneiten Straße, und drückte ihr weinendes Haupt an einen Baum.

»Sie meinte nun wohl, jetzt sei Alles vorbei; ich aber beschwor sie heftig und zudringlich, die unnützen Gänge in der Nachtzeit zu lassen; ich stellte ihr vor, daß, wenn ihr schon an ihrer eigenen Person nichts mehr gelegen sei, sie doch das ungeborene Leben nicht so gottvergessen auf's Spiel setzen dürfe. Darauf sah sie mich an wie ein gutes Kind, das zur Erkenntniß eines Fehltritts gebracht wird, und sie gelobte mir's hoch und feierlich, sich nicht mehr also der Anstrengung und dem Frost auszusetzen. Doch glaub' ich immer, sie hätt' ihr Versprechen mir doch nicht gehalten, wenn ihre Kräfte und ihr ganzer Leibeszustand es noch gestattet hätten dawider zu handeln. Allein der Weg ward ihr gemach zu steil und das Gehen zu beschwerlich, und da saß sie, wie oft des Tages weiß ich nicht, und so lang es eben Wetter und Kälte leiden mochten, drüben auf dem Stein neben den spritzenden Radschaufeln, von wo aus man hinuntersieht auf die Dächer der Stadt, und oft ging sie noch des Nachts dahin, um nach dem Licht zu spähen, das in ihres Liebsten Stube brannte. An dem Stein mögt' Ihr sie wohl 286 erblickt haben von der Ferne, als Ihr heute heraufgestiegen kamt.«

»Ich bin ein altes Weib und habe viel Kummer gesehen in meinen Tagen. Doch hat mir nichts also tief in's Leben geschnitten, wie das stille Weinen und die nach Erlösung schmachtende Verzweiflung, die ich in jüngster Zeit habe mit anschauen müssen. Wenn man genau darauf achtet, für wie viel Schuld sie das Alles gelitten, und wie den beiden Menschen gar wohl zu helfen gewesen wäre und dann wieder auch nicht, so möchte man den Kopf schütteln, so oft einer in Nachdenken verfallen wollte über das, was ein Menschenschicksal macht. Wie ich's so erzähle und wie Ihr's so hört, da kann ich's selber kaum begreifen, daß sie's ertragen, das arme Geschöpf, wie sie's ausgehalten hat, ohne daran zu verkommen. Aber die Kinder Gottes sind doch aus gar zähem Thon geknetet, und es hat viel und groß Leiden Platz in einem kleinen Menschenherzen.«

 


 


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