Hans Hopfen
Peregretta
Hans Hopfen

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101 Man muß die Welt eben nehmen, wie sie einmal ist, sagt' ich am anderen Tag zu mir selbst, als ich nach meinem Erwachen Mühe hatte, mir den zwiespältigen Inhalt der gestrigen Erzählung, und diesen in seines eigenen Gastes Bett Schlummernden zu jenem Heinrich von früher in ein vernünftiges Verhältniß zu setzen. Aus dem Enthusiasten war ein Hypochonder geworden, welcher sich und Andern das Leben sauer machte, und das in Verhältnissen, die jeder Andere glücklich preisen mußte. Es fehlte ihm, wie so Manchem, an einer Eigenschaft, die ich Mannhaftigkeit des Herzens nennen möchte. Jedes Ding hat zwei Seiten. Wer im Schatten sitzen will, darf nicht mit dem Brennglas hantieren wollen. Die Guten aber, so da glauben, daß ein Ding, welches einmal ihre Zuneigung gewonnen hat, aus lauterer schattenloser Vollkommenheit bestehen müsse, sie finden sich bitter in's Leben hinein gekränkt, wenn sie eines Tags endlich auch für die nothwendigen Unvollkommenheiten Augen bekommen. Das menschliche Geschlecht ist nun einmal so wie es ist, und da es nun einmal so ist und nicht anders, so muß man eben 102 aus gutem Willen versuchen, mit diesem liebenswürdigen Gesindel, dem wir doch am Ende immer selbst auch anzugehören das leibhaftige Vergnügen haben, auszukommen so gut es gehen will. Darum soll man sich auch in die Fehler seiner Geliebten verlieben, und wenn man nun das nicht im Stande ist, brechen aber nicht zu biegen versuchen. Auch soll man nicht glauben, Alles, was einem im Leben passirt, sofort unter ein System bringen zu wollen. Am Ende führt jeder Weg nach Rom; Diejenigen aber, die sich bei jedem Straßenkreuz hinsetzen und ihr schönes Herz aus der Tasche holen, um es in dieser schwebenden Frage schlagen zu sehen, und statt entweder nach Rechts oder Links auszuschreiten, ihrem Verstande was zum Spielen geben, kommen jedenfalls zu spät an. Wir mögen uns stellen wie wir wollen, wir mögen reflektiren so viel wir können, unsere besten Entschlüsse sind doch Kinder des Augenblicks. Eine frischgewagte Dummheit ist am Ende immer noch leichter zu verbessern, als eine nach gründlicher Ueberlegung ausgeführte. So schwankte mein Freund in der marternden Schaukel seiner eigenen Reflexion, er wollte das Eine thun und das Andere nicht unterlassen. Er wollte nicht die Künstlerin in der Hausfrau untergehen lassen, und auch nicht der Kunst zu Liebe seiner Häuslichkeit Abbruch thun, und so mit 103 seinem Vermitteln, Grübeln und Nachgeben bald hier, bald dort, zerstörte er den Frieden seines Hauses, ohne der Kunst gegeben zu haben, was der Kunst gebührte.

Doch ich unterbrach meinen Morgenmonolog, indem ich mir sagte, daß in heiler Haut über Geschundene gut reden ist, und während mein Freund noch fest im Schlaf der Ungerechten schnarchte, stieg ich, meinen Gedanken nachhängend, in den Garten hinab, der, in mannigfaltiges Grün gekleidet, dem von Freundesleid Bewegten mit friedlichen Schatten winkte.

Vielgewundene Wege führten zu traulichen Plätzen. Hier stand eine Steinbank zwischen blühenden Beeten am Ufer eines kleinen Baches, welchen am Ende der Mauer ein rundüberwölbtes Badehaus aufnahm. Dort auf dem Hügel unter einer alten Linde zierliche Tische für eine Mahlzeit im Grünen. Da eine träumerische, blütenumrankte Laube. Drüben unter breitem Chinesenschirm ein Siehdichum in's Weite.

Am Ende des Gartens, an der Mauer sich aufrichtend, fand sich ein kleiner Hügel angelehnt, dessen unterer Theil aus wuchtigem Tropfstein aufgeschichtet war, über welchem sich in breiter Lagerung eine moosumwachsene Erdschichte pyramidenförmig erhob. Unter üppigen Schlinggewächsen blühten darauf alle 104 Blumen des Lenzes, und aus ihrem buntfarbigen Gewühl erkannte man erst später eine kleine Urne von theils erdgebräuntem, theils grünlich schimmerndem Glanze, von welcher ich bei näherem Hinzutreten folgende Inschrift ablas:

»Dein Leben war ein einz'ger Mutterkuß,
Ein kurz Erwachen aus den ersten Träumen,
Nun schläfst Du weiter unter diesen Bäumen
Und weißt es nicht, wie bitter weinen muß,
Wer eine lange, bange Lebensnacht
Schlaflos bis an ihr spätes End' verwacht.«

Ich besah mir noch einmal das Grab des früh verlornen Kindes und schüttelte den Kopf über die schläfrige Weltanschauung, die jene nächtige Inschrift diktirt hatte. Als ich mich zum Gehen wandte, bemerkte ich hinter den Cypressen der rechten Mitte des Hügels eine Frauengestalt, welche, vom Grabmal abgekehrt, auf einer Schattenbank saß und so sehr in ein Buch vertieft schien, daß sie meiner Nähe gar nicht gewahr wurde.

Ich trat möglichst hörbar im Sande auf, um sie aus ihrer Lektüre zu erwecken. Sie wandte sich, und ich sah in ein Antlitz, dessen Augen von Weinen geröthet waren; aber es war nicht der zehrende Gram der Erinnerung, der diese Züge zerquälte, diese Blicke flammten und die Lippen zuckten zornig unter der Gewalt einer neu erfahrenen Kränkung.

105 Bestürzt über diesen Anschein, nahte ich mich der Gattin meines Freundes, und bemerkte nun erst, daß, was sie eben aus der Hand legte, kein Buch war, sondern genau der kleinen Mappe von braunem Saffian ähnlich sah, in welcher Heinrich seine verwitterten und verblichenen Liebeszeichen zusammengepackt hielt, dieselbe Mappe, aus der er gestern Peregrettens Brief genommen und die er dann in den Speiseschrank versperrt. Ich that, als setze ich ihre Thränen auf Kosten der Erinnerungen, die dieser Platz in ihr erregen müsse, und sie ließ mich reden wie ein Weib, das zu stolz, um einen Fremdling der Ursachen ihres Weinens werth zu halten.

Ihre ganze Antwort war: »Ich habe mit dem Eintagsleben, das unter diesen Steinen hier vermodert ist, mehr verloren als Jemand denken und fühlen mag.« Dann blieb sie wieder stumm.

In der Verlegenheit sprach ich über die Einzelschönheiten des Grabmals und fragte auch endlich nach dem Verfasser des Epitaphs. Sie nannte mir einen obskuren Poeten und fügte hinzu:

»Es scheint, diese Grabschrift hat nicht ganz Ihren Beifall. Mich will bedünken, auch ich hätte eine bessere, kürzere, bezeichnendere gehabt.«

»Und welche, gnädige Frau?«

»Diese: Hier liegt die Liebe meines Gatten!« 106 Schluchzend sank sie auf die Bank zurück und preßte die Hände vor ihre strömenden Augen.

»Wie können Sie denken,« rief ich, »daß Ihr Gatte Sie nicht mehr liebt! es ist wahr, ich halte Heinrich nach Allem, was ich gestern gehört und gesehen, für leidend, für krank, wenn Sie so sagen wollen. Aber er ist krank aus großer Liebe zu Ihnen, und Sie haben Mittel und Macht, ihn der Genesung und Freude wiederzugeben.«

»Der Freude?« fragte sie mit langgezogenem Ton, mich befremdet ansehend. »In diesem Hause ist nur Ein Wesen traurig; dieß Wesen bin ich. Mein Mann ist fröhlich und ist gesund. Er leidet nur an etwas Langweile und Ueberdruß. Er sehnt sich in die große Welt zurück, weil ich ihm nicht genüge, weil er sich meiner vor der Welt schämt, weil er mich nicht mehr liebt. Er liebt nur, was er nicht haben kann, nur das Außergewöhnliche, das Absonderliche. Hat er es aber erlangt und eine gute Weile besessen, das mühsam Erstrebte, ist das Außerordentliche mit der Zeit nur einmal gewöhnlich geworden, so reizt es ihn nicht mehr, und er mißhandelt es wie Kinder ihr altes Spielzeug zerbrechen. Erst wenn er es verloren hat, dann lockt es wieder und gewinnt mit verstärkter Macht den erschlafften Zauber alter Anziehungskraft auf's Neue. Wäre ich 107 weit von ihm, und er müßte fürchten, mich zu verlieren, er würde mir in Sehnsuchtsqualen durch aller Herren Länder nachforschen; läg' ich hier unten bei meinem Kinde, er würde den kalten Leichnam aus der Gruft scharren, um ihn noch einmal zu küssen; dann, ja dann würde er mich wieder lieben mit der alten Liebe.«

»Sie freveln, Peregretta,« sprach ich, »Ihr Mann liebt Sie treu und innig, ohne einen Schatten jener schwächlichen Gefühle zu empfinden, die Sie ihm vorwerfen, und Ihr Verlust würde ihn in trostloses Elend stürzen.«

»Trostlos?« wiederholte sie mit spöttisch geschürzten Lippen. »Es gibt so viel gute Tröstungsmittel für einen zurückbleibenden Gatten: gute Gesellschaft und vor Allem eine gute Küche, und zuletzt – ein neues Weib. Nicht wahr?«

Ich wollte entgegnen, aber sie unterbrach mich, als zöge sie vor, das Gespräch von diesem Gegenstand abzulenken; sie trocknete ihre Augen und fragte mit erzwungener Ruhe: »Kannten sie das Fräulein Natalie von Püren?«

Ich gab ihr eine kurze Schilderung meiner flüchtigen Begegnung mit der genannten Dame, der sie mit großer Spannung zuzuhören schien.

»Heinrich muß ihr leidenschaftlich ergeben gewesen sein?« fragte sie weiter.

108 Ich versicherte, daß ich meinen Freund bis zum gestrigen Abend seit Jahren nicht gesehen, das Fräulein von Püren nur vor ihrer Verlobung gekannt hätte, und mir aus der Zeit unseres Zusammenlebens überhaupt keiner einzigen ernstlichen Neigung ihres Gatten bewußt sei.

Diese Antwort wollte sie, als eine Ausflucht, nicht gelten lassen. »Ist doch Einer wie der Andere,« sprach sie mit einem Blick, der wie Verachtung aussah; »sie dünken sich was Größeres, diese Herren der Schöpfung, wenn sie zu Schutz und Trutz zusammenhalten, um ein kurzsichtig Weib zu hintergehen.«

Mit diesen Worten ließ sie mich stehen und schritt stolzgehobenen Hauptes ihrem Hause zu.

Ich beschloß bei mir, noch einen ernstlichen Versuch zu machen, diese Mißverständnisse zu lösen, in welchen befangen zwei gute Menschen ihr Lebensglück zu zerstören Willens schienen. Da kam der Diener von gestern zu mir und bat mich im Namen seiner Herrin, dieselbe auf ihrem Zimmer zur Mittagstafel abholen zu wollen.

Ich fand sie in einem geschmackvoll eingerichteten Boudoir, zu welchem mir der Hausgeist den Weg gewiesen. Als ich eintrat, reichte sie mir die Hand entgegen und sprach mit ruhig gefaßten, ja heiteren Zügen:

109 »Sie haben mich nach dem Ueberfall einer überwältigend mich bestürmenden Stimmung gesehen, Sie haben mich in einem großen Schmerze überrascht; vergeben Sie mir, wenn ich gegen Sie, wenn ich gegen meinen lieben Gatten Worte hervorgestoßen, die Ihnen nur die plötzliche Aufwallung einer leicht erregbaren Künstlernatur entschuldigen kann. Sie sind der Freund meines Heinrich, somit sind Sie auch der meine. Ich will glauben, was Sie mir versichert, ich will jeden Argwohn fahren lassen, ich will noch einmal aus allen Kräften meiner Seele versuchen, sein ganzes Herz zu mir zurückzuführen. Einem liebenden Weibe muß es ja gelingen, nicht wahr? Ich will ihm auch meine Thränen, meine Aufregung verbergen, um ihn nicht zu kränken, und Sie werden mich nicht verrathen.«

Ich gab ihr meinen Arm und führte sie die Treppe hinab in den Speisesaal, wo Heinrich bereits unser harrte. Wenn ich mir vorher einige Bedenklichkeiten gemacht, in welcher lendemain-Stimmung ich meinen Freund nach den Geständnissen dieser Nacht wohl wiederfinden möchte, so konnte ich jetzt nur billig erstaunen. Den ich unter der Last seines unglücklichen Bewußtseins, im männlich zurückgepreßten Schmerze frisch aufgerissener Wunden zu sehen gedacht, da saß er vergnüglichen Angesichts, 110 Rock und Hemdärmel über die Handknöchel zurückgekrämpelt, und fischte sich mit behender Gabel und lachenden Augen bald dort bald da eine von den süß- und sauereingemachten Früchten, die, des Rindfleisches gewärtig, auf zierlichen Porzellanschalen um den Riesenfliederstrauch in der Mitte der Tafel gruppirt waren. Nicht minder war ich erstaunt, als ich nun auch Peregretten auf ihn zuspringen sah, die ihm die kleinen Ungezogenheiten seiner Ungeduld verwies mit schmerzhaften Vorwürfen über seinen guten Appetit und die dadurch veranlaßte Zerstörung der symmetrisch aufgethürmten Weichsel-, Nuß- und anderen Einmach-Pyramiden. Sie neckten sich wie Kinder, sie spielten wie Verlobte, sie küßten sich wie Verliebte. Kein Wort, kein Blick, keine Gebärde gab von den Kümmernissen Kunde, unter deren Last ich diese beiden Herzen zerdrückt zu wissen glaubte. Unser nächtliches, thränengewürztes Gelage ward mit keiner Sylbe erwähnt, außer daß Heinrich einmal seine Frau beim kleinen Finger fassend ausrief:

»O mein liebes Peregrettchen, das war ein schlimmer Dienst, daß Du Dich gestern so früh in Deine Betten zurückgezogen hast. Uns selbst und unserer zusammengewöhnten Lasterhaftigkeit überlassen, haben wir gebechert bis an den grauenden Tag.«

Es war keine Spur von Frivolität oder 111 aufdämmernder, bitterer Erinnerung im Ton seiner Stimme, der ganze Mann leuchtete von Behagen und Zutrauen, und seine Frau ließ an zuvorkommender Liebenswürdigkeit nichts zu wünschen übrig, wenn er sie auch in seinem Muthwillen weit überbot. Ich sah dem Allen so zu wie das fünfte Rad vom Wagen, und fragte meine Seele, ob ich denn heute Nacht betrunken gewesen, ob ich heute Morgen im Garten eingeschlafen und in Träumereien versunken wäre, und ich kam mir plötzlich mit meiner mir heilig auferlegten Vermittlerrolle ungeheuer lächerlich vor. Wie ich Heinrich's erschütternder Beichte gedachte, da fiel mir auf einmal eine andere Figur aus unseren Jugendjahren zu Sinne. Als wir Beide eben unser Universitätsleben angetreten hatten, und mühsam die jungfräulichen Augen an den beizenden Tabacksqualm der engen Wirthsstuben, die unerfahrenen Gurgeln an's Vertilgen größerer Quantitäten gewöhnten, da hockte sich oft ein Spaßvogel von den Aeltesten unter die Neulinge. Wenn uns nun einmal die Köpfe zu wirbeln begannen, erzählte Meff eine Menge von trübseligen Abenteuern braver Kerle, und fuhr so lange fort, uns die Plagen und Verfolgungen eines fabulosen Musensohnes auseinander zu setzen, bis uns vor Mitleid die hellen Thränen über die Backen liefen. Heinrich hatte gestern in seiner Weinlaune 112 an sich selbst und mir den alten Peter Meff gespielt, und wir waren dem plauderhaften Gott des Weines Beide in's Garn gegangen.

Was die Szene im Garten anlangt, so wollte es mir nun klar werden, daß meine aufgeregten Sinne das bischen Aerger und Leidenschaftlichkeit ganz falsch beurtheilt hatten, welche ein Weib von Peregretten's leicht entzündbarer Art über die Freimüthigkeit ihres Gatten empfinden mußte. Hatte der nicht einem Menschen, welcher sie nur Einmal in ihrem Leben gesehen, alle Geheimnisse ihrer Lebensgeschichte ausgeplaudert, ja sogar, wie sie das aufgefundene Portefeuille überzeugt haben mußte, vor seinen profanen Augen einen unorthographischen Liebesbrief ausgebreitet!

Gibt es denn einen Mann in der Welt, den allerbesten nicht ausgenommen, der dem Weibe seiner Liebe noch niemals grundlose Thränen gekostet hätte? Gibt es ein Weib, und suchte man sie aus den Herrlichsten ihres Geschlechts, um dessenwillen niemalen dem nächtlicher Weile zechenden Gatten ein bitterer Tropfen eitelsorgender Eifersucht in den Wein gefallen wäre? Wo ich helllodernd Unglück und klaffende Herzensnoth gesehen, war nichts vorhanden als ein bischen Salz der Ehe, ein familiäres Zwistchen, das sich in zwei kleinen Gewittern, ein stärkeres in 113 der Nacht, ein leichteres am Morgen, schadlos über dem glücklichen Dache meines Freundes vergrollte. Ich sah's ein, daß ich ein einfältiger Junggeselle sei, der von dem, was so um den häuslichen Herd herum der Brauch ist, nichts versteht. Meine Psychologie war wieder einmal allzurührig gewesen, und ich kam mir zwischen den Liebkosungen dieser Beiden so albern vor, daß ich meinte, die Penaten des Hauses zu hören, wie sie sich kichernd in die Seite stießen und unter Verhöhnungen auf mich mit den Fingern deuteten.

So schlich ein unheimliches Gefühl von Ueberflüssigkeit über mich, wie es etwa eine Gardedame oder Tugendwächterin dreißig Stunden vor der Hochzeitsreise ihrer Schutzbefohlenen empfinden mag; ich wußte mich unbehaglich und beschloß, baldmöglichst Urlaub zu nehmen. Gleich nach Tische eröffnete ich dem Paar meine durch Geschäfte und Zeitbeschränkung begründete Absicht, Morgen nach dem Frühstück wieder das Weite suchen zu wollen, wozu ich nach einer langen Debatte endlich die Einwilligung Beider errang. Der Abend ward zu einem größeren Spaziergang benutzt, von dem wir erst gegen Mitternacht nach Hause zurückkehrten. Am anderen Morgen brachte mich mein Freund auf eigenem Gefährte nach Grimmelsdorf; seine Frau hatte es sich nicht nehmen lassen, mit bei der Partie zu sein.

114 Unter Freundschaftsversicherungen und Segenswünschen nahm ich von dem lieben Paar Abschied, und als der rasselnde Bahnzug davonzurollen begann, sah ich sie mit verschlungenen Armen auf einem Hügel stehen, von dem sie mir mit grüßenden Händen nachwinkten in's Weite.

 


 


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