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Tausend und eine Nacht. Band V
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Hundertundzweiundsechzigste Nacht.

doch der Erfolg kommt allein durch den Beistand Großmütiger. Nun kennst du unsere Lage, und in deiner Hand ruht unser Untergang oder unser Schutz. Doch deiner Großmut genügt dies, und du weißt auch, daß diese meine Sklavin mein Geheimnis hütet, so daß sie deshalb bei mir in hohen Ehren steht, und ich sie auserwählt habe meine wichtigsten Angelegenheiten zu besorgen. Darum halte sie werter als alle andern, teile ihr alles mit und sei guten Mutes, denn du bist sicher vor dem, was du für uns befürchtest; kein Platz wird dir verschlossen sein, den sie dir nicht öffnete, und sie soll dir meine Nachrichten an Alī, den Sohn des Bekkâr, zustellen, und du sollst der Vermittler zwischen uns beiden sein.«

Darauf erhob sich Schems en-Nahâr, obwohl sie so schwach war, daß sie kaum stehen konnte, und ging fort, während der Juwelier ihr bis zur Hausthür voranschritt. Dann kehrte er wieder zurück und setzte sich auf seinen Platz, verwirrt von ihrer Schönheit, die er geschaut, befangen von ihren Worten, die er vernommen, und bezaubert von ihrer Eleganz und Lebensart, von der er Augenzeuge gewesen war. Nachdem er über ihre Vorzüge so lange nachgedacht hatte, bis er seine Seele beruhigt hatte, verlangte er nach einer Mahlzeit und aß so viel, wie nötig war, um seinen letzten Lebenshauch festzuhalten. Dann wechselte er seine Kleider, verließ sein Haus und machte sich auf den Weg zu Alī, dem Sohn des Bekkâr, dessen Diener ihm zum Empfang entgegenkamen und ihm vorausschritten, bis sie ihn zu ihrem Herrn geleitet hatten, den er auf seinem Bette liegend vorfand. Als er den Juwelier erblickte, sagte er zu ihm: »Du hast mich lange warten lassen und meine Sorge noch vermehrt.« Dann schickte er seine Diener fort und befahl ihnen die Thüren zu verschließen, worauf er zum Juwelier sagte: »Bei Gott, seit der Stunde, da du mich verließest, habe ich meine Augen nicht geschlossen, denn die Sklavin kam gestern zu mir mit einem versiegelten Brief von ihrer Herrin Schems en-Nahâr,« und erzählte ihm nun all das Vorgefallene, indem er noch hinzufügte: »Ich bin völlig verwirrt, und meine Geduld ist zu Ende. Abul-Hasan war mir ein guter Vertrauter, da er das Mädchen kannte.« Als der Juwelier diese Worte Alīs, des Sohnes des Bekkâr, vernahm, lachte er, so daß der Sohn des Bekkâr zu ihm sagte: »Wie kannst du über mich lachen, wo ich dein Kommen als ein gutes Zeichen ansah und dich zu einer Rüstung wider die Wechselfälle des Schicksals nahm?« Darauf sprach er weinend die Verse:

»Manch einer lacht über meine Thränen, wenn er mich weinen sieht,
Doch weinen würde er, hätte ihn betroffen, was mich betraf.
Niemand hat Mitgefühl mit dem Leid eines Geprüften,
Als ein Unglücklicher, der selbst lange gelitten hat.«

Als der Juwelier diese Worte von ihm vernahm und den Inhalt der Verse begriff, weinte er mit ihm und erzählte ihm, was zwischen ihm und der Sklavin vorgefallen war, seitdem er ihn verlassen hatte, wobei Alī, der Sohn des Bekkâr, auf seine Worte lauschte; und bei jedem Worte, das er von ihm vernahm, ging seine gelbe Gesichtsfarbe in Rot über, und das eine Mal spannte sich sein Leib, das andere Mal sank er zusammen. Als der Juwelier seinen Bericht beendet hatte, weinte der Sohn des Bekkâr und sagte zu ihm: »O mein Bruder, ich komme unter allen Umständen um, wäre doch schon mein Ende genaht! Ich bitte dich aber in deiner Güte, daß du mir in allen meinen Angelegenheiten Trost zusprichst, bis Gott seinen Willen vollendet hat; ich will dir auch in keinem Worte zuwider sein.« Da erwiderte ihm der Juwelier: »Nichts kann dieses Feuer in dir auslöschen als eine Zusammenkunft mit deiner Geliebten, doch muß dies wo anders als hier an diesem gefährlichen Ort stattfinden, und zwar bei mir in einem Hause neben meiner Wohnung, wo mich die Sklavin mit ihrer Herrin besuchte. Es ist das der Ort, den sie selber dazu bestimmte. Ich wünsche daher, daß ihr beide dort zusammenkommt und euch gegenseitig die Schmerzen klagt, die ihr erduldet habt.« Alī, der Sohn des Bekkâr, erwiderte ihm hierauf: »Thue, was du willst; was du bestimmst, ist das Rechte.«

»Ich blieb nun,« erzählt der Juwelier, »die Nacht über bei ihm und plauderte mit ihm bis zum Morgen.

Hundertunddreiundsechzigste Nacht.

Nachdem ich das Morgengebet gesprochen hatte, verließ ich ihn und ging nach meiner Wohnung. Nicht lange nachher kam die Sklavin und begrüßte mich; ich erwiderte ihr den Gruß und erzählte ihr die Verabredung, die ich mit Alī, dem Sohn des Bekkâr, getroffen, worauf die Sklavin zu mir sagte: »Wisse, der Chalife hat uns verlassen, und es ist niemand in unserer Wohnung, so daß dieselbe nicht nur sicherer sondern auch hübscher für uns ist.« Ich aber sagte zu ihr: »Dein Wort ist zwar wahr, doch ist eure Wohnung nicht so sicher und passend wie mein Haus hier.« Da sagte die Sklavin: »Es sei, wie du es für gut befindest; ich will nun zu meiner Herrin gehen, ihr deine Worte mitteilen und ihr vorschlagen, was du geäußert hast.« Nachdem sie zu ihrer Herrin gegangen war und ihr den Vorschlag gemacht hatte, kehrte sie wieder zu meiner Wohnung zurück und sagte zu mir: »Meine Herrin willigt in deinen Vorschlag ein.« Dann langte sie aus ihrer Tasche einen Beutel mit einigen Dinaren hervor und sagte zu mir: »Meine Herrin entbietet dir den Salâm und spricht zu dir: Nimm dies und besorg' uns dafür, was wir brauchen.« Da ich jedoch schwor nichts von dem Gelde ausgeben zu wollen, nahm die Sklavin es wieder an sich, kehrte zu ihrer Herrin zurück und sagte zu ihr: »Er hat das Geld nicht nehmen wollen, sondern gab es mir zurück.« Nachdem nun das Mädchen fortgegangen war, begab ich mich zu meiner andern Wohnung und schaffte alle die Sachen und Polster herüber, die für ihre Zusammenkunft erforderlich waren, und trug auch das Silber- und Porzellangeschirr herüber und beschaffte alles, was wir an Speise und Trank bedurften. Als dann das Mädchen wiederkam und alles, was ich gethan hatte, in Augenschein nahm, gefiel es ihr, und sie befahl mir nun Alī, den Sohn des Bekkâr, zu holen, doch sagte ich zu ihr: »Kein anderer als du soll es thun.« Darauf ging sie fort und kam mit Alī wieder, der sich aufs beste geschmückt hatte und in heller Schönheit erstrahlte. Als er ankam, ging ich ihm entgegen, hieß ihn willkommen, bot ihm eine für ihn geziemende Matratze zum Sitz an und setzte ihm einige Vasen aus Porzellan und Krystall mit duftigen Blumen vor. Als ich eine Stunde lang mit ihm geplaudert haben mochte, ging die Sklavin fort und blieb bis nach dem Abendgebet aus; dann kehrte sie mit Schems en-Nahâr und zwei Mädchen ohne irgend welche andere Begleitung zurück. Als Alī und Schems en-Nahâr einander erblickten, stürzten beide ohnmächtig zu Boden und lagen so eine volle Stunde da. Nachdem sie dann wieder zu sich gekommen waren, traten sie aufeinander zu und setzten sich, worauf sie sich leise miteinander unterhielten. Alsdann bedienten sie sich einiger Wohlgerüche und überhäuften mich mit Danksagungen für meine Güte, und ich fragte sie, ob sie Lust hätten etwas zu essen. Da sie es bejahten, setzte ich ihnen einige Speisen vor, und sie aßen, bis sie genug hatten. Nachdem sie sich dann die Hände gewaschen hatten, führte ich sie in ein anderes Gemach, wo ich ihnen Wein vorsetzte; und sie tranken, und wurden warm und neigten sich einander zu. Alsdann sagte Schems en-Nahâr zu mir: »Mein Herr, vollende deine Güte und bringe uns eine Laute oder irgend ein anderes Musikinstrument, daß wir heute unser Glück vollkommen machen.« Ich erwiderte: »Auf meinen Kopf und mein Auge,« erhob mich und brachte eine Laute; sie aber griff nach derselben, spannte ihre Saiten und schlug sie, nachdem sie sie auf ihren Schoß gelegt hatte, entzückend schön, indem sie die beiden Verse dazu sang:

Ich war so schlaflos, daß ich in die Schlaflosigkeit verliebt zu sein schien,
Und ich schmolz dahin, als wäre die Krankheit mein eigenes Wesen.
Meine Thränen flossen über die Wangen und verbrannten sie;
Ach, wüßt ich doch, ob es nach der Trennung ein Wiedersehn giebt!

Dann fuhr sie fort Verse zu singen und mit mannigfachen Weisen und gefälligen Anspielungen die Gedanken zu verwirren, bis die Hörer vor Entzücken über ihren wunderbaren Sang beinahe in die Luft flogen. Als wir dann längere Zeit gesessen hatten und die Becher unter uns kreisten, sang sie in entzückender Melodie die folgenden Verse:

Der Geliebte versprach mir zu kommen und er hielt sein Wort,
In einer Nacht kam er zu mir, die ich für viele Nächte zähle.
O Nacht, dich hat die Zeit uns geschenkt,
Ohne auf die Verleumder und Tadler zu achten.
Erfreut preßte mich der Geliebte mit der Rechten,
Und meine Linke drückte ihn an meine Brust.
Ich umarmte ihn und sog den Wein seines Speichels
Und genoß des Honigs und des Honigverkäufers.

Hierauf ließ sie der Juwelier in jenem Hause allein und begab sich in sein Wohnhaus, wo er die Nacht bis zum Morgen verbrachte. Als es dann Tag geworden war, und er das Morgengebet verrichtet und seinen KaffeeDie andern Ausgaben bieten hier einen abweichenden Text; wahrscheinlich ist die vorliegende Stelle eine spätere Bearbeitung, da Kaffee erst sehr spät als Morgentrunk eingenommen wurde. getrunken hatte und nun dasaß und darüber nachdachte, ob er zu ihnen ins andere Haus hinüber gehen sollte, kam mit einem Male sein Nachbar erschrocken zu ihm und sagte zu ihm: »Mein Bruder, was dir heute Nacht in deiner andern Wohnung zugestoßen ist, kommt mir nicht leicht an.« Da fragte ich ihn, erzählt der Juwelier: »Was ist denn vorgefallen?« Und er erzählte es mir und sagte: »Die Räuber, welche gestern unsere Nachbarn überfielen und den und den ermordeten und sein Geld raubten, hatten dich gestern deine Sachen zu deiner andern Wohnung hinüberschaffen sehen, und brachen dort in der Nacht ein und nahmen die Sachen, die du dort hattest, und ermordeten deine Gäste.« Da erhob ich mich und ging in Begleitung meines Nachbars zu jenem Hause, doch fanden wir es leer, und nichts war darin übrig geblieben. Bestürzt sagte ich: »An den Verlust der Sachen kehr' ich mich nicht, und wenn ich etwas davon von meinen Freunden entlieh und es nun verloren ist, so schadet das nichts, da sie wissen, daß ich durch den Verlust meines Gutes und die Ausplünderung meines Hauses entschuldigt bin. Was aber Alī, den Sohn des Bekkâr, und die Beischläferin des Fürsten der Gläubigen anlangt, so fürchte ich, daß ihre Geschichte bekannt wird, und ich dadurch mein Leben verliere.«

Darauf wendete sich der Juwelier zu seinem Nachbar und sagte zu ihm: »Du bist mein Bruder und Nachbar und wirst mich nicht verraten; was rätst du mir?« Da sagte der Mann zum Juwelier: »Ich rate dir, verhalte dich ruhig; die Räuber, die in deine Wohnung eingedrungen sind und deine Sachen geraubt haben, haben auch eine sehr vornehme Gesellschaft aus dem Chalifenpalast und eine andere Gesellschaft aus dem Haus des Polizeiobersten ermordet, und die Palastwachen suchen sie überall, so daß sie sie möglichenfalls finden und du zu deinem Wunsch ohne irgendwelche Bemühung deinerseits gelangst.«

Als der Juwelier diese Worte vernahm, kehrte er wieder zu seinem andern Hause zurück –

Hundertundvierundsechzigste Nacht.

und sprach bei sich: »Fürwahr, was mir zustieß, ist was Abul-Hasan fürchtete, und vor dem er nach Basra verreiste; nun hat es mich betroffen.« Die Ausplünderung seines Hauses wurde bald darauf bekannt, und die Leute kamen von allen Seiten zu ihm, von denen die einen Schadenfreude empfanden und die andern seinen Kummer mittragen halfen, während er vor ihnen klagte und weder aß noch trank. Wie er nun so voll Reue dasaß, trat plötzlich einer seiner Diener zu ihm ein und sagte zu ihm: »Es ist jemand vor der Thür, der dich zu sprechen wünscht, und den ich nicht kenne.« Da ging der Juwelier hinaus und begrüßte einen ihm unbekannten Mann, der zu ihm sagte: »Ich habe dir etwas mitzuteilen.« Infolgedessen führte er ihn ins Haus hinein und fragte ihn: »Was hast du mir mitzuteilen?« Der Mann antwortete: »Folge mir nach deinem andern Hause.« Da fragte ihn der Juwelier: »Kennst du denn mein anderes Haus?« Und der Mann erwiderte: »Deine ganze Sache ist mir bekannt, und ich weiß ebenso die Mittel, wodurch Gott all deine Sorgen zerstreuen kann.« So sprach ich denn bei mir: »Ich will mit ihm gehen, wohin er will,« darauf begaben wir uns zu dem Hause; als aber der Mann das Haus sah, sagte er: »Es hat keinen Thürsteher, wir können daher nicht darin sitzen; folge mir zu einem andern Hause.« Alsdann führte mich der Mann von einem Platz zum andern, bis uns die Nacht überfiel, ohne daß ich eine Frage an ihn stellte; und wir wanderten immer weiter, bis wir aufs offene Feld gelangten, wo er zu mir sagte: »Folge mir.« Dann lief er drauf los, und ich hinterdrein, bis er zum Strom gelangte, wo wir in ein Boot stiegen und von dem Bootsmann zum andern Ufer übergesetzt wurden. Hierauf stieg er ans Land, und ich hinterdrein, und nun faßte er mich bei der Hand und führte mich in eine Gasse, die ich während meines ganzen Lebens noch nicht betreten hatte und von der ich nicht wußte, in welcher Gegend sie lag. Hier trat der Mann an eine Hausthür, öffnete sie und trat hinein, mich ebenfalls hineingeleitend. Alsdann verschloß er die Thür mit einem eisernen Vorlegeschloß und schritt mit mir durch den Hausflur, bis wir zu zehn Männern eintraten, die völlig einander glichen und Brüder waren. Als wir bei ihnen eingetreten waren, begrüßte sie der Mann, und sie erwiderten ihm den Salâm und hießen mich Platz nehmen, was ich, schwach von der übermäßigen Anstrengung, that. Hierauf brachten sie mir Rosenwasser, besprengten mir damit das Gesicht, gaben mir Wein zu trinken und setzten mir Speisen vor, und ich sprach bei mir: »Wäre irgend etwas Schädliches an den Speisen, so würden sie nicht mit mir essen.« Als wir uns dann die Hände gewaschen und uns alle wieder auf unsern Platz gesetzt hatten, fragten sie mich: »Kennst du uns?« Ich antwortete: »Nein, und ich hab' auch eure Wohnung nie zuvor gekannt; ja, selbst den, der mich zu euch geführt hat, kenne ich nicht.« Da sagten sie: »Erzähle uns deine Geschichte und sprich nicht die geringste Unwahrheit.« Darauf sagte ich zu ihnen: »Wisset, mein Fall ist wunderbar und meine Sache merkwürdig; wisset ihr aber etwas von meiner Geschichte?« Da antworteten sie: »Gewiß; wir sind es, die in der vergangenen Nacht deine Sachen geraubt und deinen Freund und die Sängerin entführt haben.« Ich entgegnete hierauf: »Mag Gott seinen Schleier tief über euch niederfallen lassen. Wo ist mein Freund und die Sängerin?« Da zeigten sie mit ihren Händen nach einer Seite und sagten: »Hier; aber bei Gott, mein Bruder, keiner von uns hat ihr Geheimnis erfahren, und, seitdem wir sie hierher gebracht haben, haben wir sie ihrer Würde und Vornehmheit wegen weder besucht noch uns nach ihrem Befinden erkundigt und haben sie auch aus demselben Grunde nicht ermordet. So sag' uns nun die Wahrheit über sie und sei deines und ihres Lebens sicher.«

Als ich diese Worte vernahm, erzählt der Juwelier, sagte ich zu ihnen, vor Furcht und Schrecken dem Tode nahe: »Wisset, wenn Großmut abhanden gekommen ist, so wird sie nur bei euch gefunden, und wenn ich ein Geheimnis bewahre, vor dessen Veröffentlichung ich mich fürchte, so wird nur euere Brust es hüten.« Indem ich in diesem Sinne weitläufige Redensarten machte, fand ich doch, daß es besser wäre ihnen alles mitzuteilen, und so erzählte ich ihnen denn alles von Anfang bis zu Ende. Als sie meine Worte vernommen hatten, fragten sie mich: »Ist dieser junge Mann Alī, der Sohn des Bekkâr, und dieses Mädchen Schems en-Nahâr?« Dann entschuldigten sie sich bei ihnen und sagten hernach zu mir: »Ein Teil von dem, was wir aus deinem Hause raubten, ist fort, und dies hier ist noch übrig geblieben.« Darauf gaben sie mir den größten Teil meiner Sachen wieder und verpflichteten sich dieselben an ihren Platz in mein Haus zurückzuschaffen und den Rest mir ebenfalls wieder zu beschaffen, doch waren ihre Meinungen dabei geteilt, indem die einen für mich die andern wider mich waren. Hierauf verließen wir das Haus.

Was nun Alī, den Sohn des Bekkâr, und Schems en-Nahâr anlangt, so waren dieselben vor Furcht dem Tode nahe. Ich aber trat nun auf sie zu, begrüßte sie und sagte zu ihnen: »Was mag nur der Sklavin und den beiden Mägden zugestoßen sein und wo mögen sie hingekommen sein?« Sie antworteten darauf: »Wir wissen nichts von ihnen.« Wir wanderten nun in einemfort weiter bis wir wieder zu der Stelle kamen, wo sich das Boot befand, in das sie uns hineinsteigen ließen; es war aber dasselbe Boot, in welchem wir den Abend zuvor übergesetzt waren. Der Ruderknecht setzte uns nun wieder nach dem andern Ufer über, und sie halfen uns beim Aussteigen, doch hatten wir uns kaum auf das Ufer gesetzt, als eine Reiterschar angesprengt kam und uns von allen Seiten umgab. Schnell wie Adler sprangen unsre Begleiter auf, das Boot kehrte zu ihnen um, und sie stiegen ein und fuhren auf den Strom, während ich samt Alī, dem Sohn des Bekkâr, und Schems en-Nahâr am Stromufer zurückblieb, ohne daß wir imstande gewesen wären uns zu regen oder uns ruhig zu verhalten. Die Reiter aber fragten uns: »Woher kommt ihr?« Verlegen um eine Antwort, erwiderte ich ihnen: »Die Leute, die ihr bei uns sahet, kennen wir nicht, wir sahen sie hier nur; wir selbst aber sind Sänger; sie wollten uns mitnehmen ihnen etwas vorzusingen, und nur durch List und sanfte Worte konnten wir uns von ihnen losmachen. So gebt uns die Freiheit, wo ihr sahet, wie sie sich gegen uns benahmen.« Die Reiter betrachteten jedoch Schems en-Nahâr und Alī, den Sohn des Bekkâr, und sagten zu mir: »Du sprichst nicht die Wahrheit; bist du aufrichtig, so sag' uns, wer ihr seid, woher ihr kommt und in welchem Viertel ihr wohnt?« Da ich nun nicht wußte, was ich darauf antworten sollte, sprang Schems en-Nahâr auf, trat an den Führer des Reitertrupps heran und sprach leise zu ihm, worauf er von seinem Pferd abstieg und sie aufsitzen ließ, während er den Zügel ergriff und sie führte; und das gleiche that er mit Alī, dem Sohn des Bekkâr und mit mir. Alsdann schritt der Führer des Reitertrupps mit uns zu einer Stelle am Stromufer und rief laut in seiner fremden Sprache, worauf eine Anzahl Leute herbeikam. Nachdem uns dann der Anführer in ein Boot hatte steigen lassen, und seine Gefährten in ein anderes gestiegen waren, ruderten sie uns zum Chalifenpalaste hinüber, während wir Todesmartern vor Furcht ausstanden. Nachdem sie daselbst Schems en-Nahâr hatten aussteigen lassen, ruderten sie uns bis zu einer Stelle weiter, von wo wir zu unserer Wohnung gelangen konnten. Hier stiegen wir aus und schritten heim, doch begleitete uns eine Anzahl der Reiter, um uns Gesellschaft zu leisten, bis wir ins Haus Alīs, des Sohnes des Bekkâr, traten, wo sich die Reiter von uns verabschiedeten und ihres Weges ritten. Nachdem wir wieder in unserer Wohnung angelangt waren, waren wir nicht imstande uns von der Stelle zu rühren und konnten nicht den Morgen vom Abend unterscheiden. In diesem Zustande blieben wir bis zum andern Morgen. Als aber der Tag zu Ende ging, sank Alī, der Sohn des Bekkâr, in Ohnmacht, und die Weibs- und Mannsleute weinten über ihn, während er regungslos dalag. Dann kamen einige von seiner Familie zu mir und sagten: »Erzähle uns, was unserm Sohne zugestoßen ist, und gieb uns die Ursache seiner Ohnmacht an.« Da gab ich ihnen zur Antwort: »Ihr Leute, hört meine Worte –

Hundertundfünfundsechzigste Nacht.

und thut mir nicht Gewalt an; geduldet euch, bis er wieder zu sich kommt und euch selber seine Geschichte erzählt.« Darauf drängte ich in sie und suchte sie durch den Skandal, der daraus zwischen uns entstehen könnte, in Furcht zu setzen, als sich mit einem Male, während wir in dieser Weise verhandelten, Alī, der Sohn des Bekkâr, auf seinem Lager regte. Da freute sich seine Familie, die Leute verließen ihn wieder, und seine Angehörigen verboten mir ihn zu verlassen und sprengten ihm Rosenwasser ins Gesicht. Als er nun wieder zu sich gekommen war und die Luft einatmete, fragten sie ihn, wie es ihm ergangen wäre, und er versuchte es ihnen mitzuteilen, doch vermochte seine Zunge nicht ihnen schnell Antwort zu erteilen. Er gab ihnen dann ein Zeichen mich nach Hause gehen zu lassen, worauf sie mich losließen, und ich, kaum an meine Rettung glaubend, hinausging und zwischen zwei Männern mich nach Hause aufmachte. Als ich dort bei meiner Familie eintraf, und sie mich in solchem Zustande wahrnahmen, schlugen sie sich vors Gesicht, während ich ihnen mit der Hand zuwinkte stille zu sein. Da verhielten sie sich ruhig, und die beiden Männer gingen wieder ihres Weges, ich aber wälzte mich den Rest der Nacht über auf meinem Lager und kam erst wieder zur Frühstückszeit zu mir, wo ich meine ganze Familie rings um mich versammelt fand und sie fragen hörte: »Was ist mit dir geschehen, und was für ein Unheil hat dich betroffen?« Ich antwortete ihnen darauf: »Bringt mir etwas zu trinken.« Nachdem sie mir Wein gebracht hatten, trank ich so viel, bis ich genug hatte, und sagte dann zu ihnen: »Was geschehen ist, ist geschehen.« Darauf gingen sie ihres Weges. Alsdann entschuldigte ich mich bei meinen Freunden und fragte sie in betreff der Sachen, die aus meinem Hause verschwunden waren, ob etwas davon wieder zurückgebracht wäre, worauf sie mir erwiderten: »Ein Teil ist wieder da; es kam nämlich ein Mensch und warf es in die Hausthür, ohne daß wir ihn sahen.« Da tröstete ich mich und blieb zwei Tage in meiner Wohnung, ohne daß ich imstande gewesen wäre mich von der Stelle zu rühren. Dann aber stärkte ich mein Herz und begab mich ins Warmbad, im Herzen bekümmert über den Sohn des Bekkâr und Schems en-Nahâr, von denen ich die ganze Zeit über nichts gehört hatte, da ich unfähig gewesen war zur Wohnung Alīs, des Sohnes des Bekkâr, zu gehen aber auch aus Besorgnis um mein Leben in meiner Wohnung nicht zu bleiben vermochte. Hierauf bereute ich vor Gott, dem Erhabenen, mein Thun und pries ihn für meine Errettung.

Nach einer Weile gab es mir meine Seele ein jene Stelle wieder aufzusuchen und nach einer Weile umzukehren; wie ich aber gerade aufbrechen wollte, sah ich eine Frau dastehen und erkannte bei genauerm Zusehen, daß es Schems en-Nahârs Sklavin war. Sobald ich sie erkannte, ging ich los und fiel in Trab, sie aber folgte mir, so daß ich Furcht vor ihr bekam und jedesmal, so bald mein Auge auf sie fiel, von Schrecken gepackt wurde, während sie mir fortwährend zurief: »Bleib' stehen, daß ich dir etwas sagen kann,« ohne daß ich mich an sie kehrte, bis ich zu einer Moschee an einem menschenleeren Platz anlangte. Hier sagte sie zu mir: »Tritt in die Moschee ein, daß ich dir etwas sage, und fürchte nichts.« Dabei beschwor sie mich, so daß ich, von ihr gefolgt, in die Moschee trat. Nachdem ich mich hier zweimal im Gebet verbeugt hatte, trat ich stöhnend auf sie zu und fragte sie: »Was wünschest du?« Da fragte sie mich, wie es mir erginge, und ich erzählte ihr, was mir und Alī, dem Sohn des Bekkâr, zugestoßen war, und fragte sie: »Wie ist deine Geschichte?« Da erzählte sie: »Wisse, als ich sah, daß die Räuber die Thür deines Hauses erbrochen hatten und eingedrungen waren, erschrak ich vor ihnen, da ich besorgte, daß sie vom Chalifen kämen und mich und meine Herrin zu sofortigem Tode ergreifen wollten. Ich floh deshalb samt den beiden Mädchen über die Dächer, und wir stürzten uns aus der Höhe hinab und flüchteten uns unter die Leute, bis wir in schmählichster Verfassung zum Chalifenpalast gelangten. Wir verheimlichten jedoch den Vorfall und wälzten uns förmlich auf Kohlen, bis es dunkle Nacht wurde. Dann öffnete ich das Flußthor, rief den Bootsmann, welcher uns die Nacht zuvor fortgefahren hatte und sprach zu ihm: »Wir wissen nicht, was aus unserer Herrin geworden ist, nimm mich daher in dein Boot, daß ich auf dem Strom nach ihr suche, vielleicht höre ich etwas von ihr.« Der Schiffer nahm mich nun ins Boot und ruderte mit mir in einem fort auf dem Strom, bis es Mitternacht ward, als ich mit einem Male ein anderes Boot sich dem Thor nähern sah, in welchem ein Mann ruderte und ein anderer saß, während eine Frau zwischen beiden ausgestreckt am Boden lag. Der Bootsmann ruderte unablässig, bis er ans Ufer stieß, und wie nun die Frau hinausstieg, und ich sie scharf ins Auge faßte, siehe, da war es Schems en-Nahâr. Ich stieg nun ebenfalls ans Land zu ihr, von Sinnen aus Freude sie wieder zu sehen, nachdem ich die Hoffnung darauf bereits aufgegeben hatte.

Hundertundsechsundsechzigste Nacht.

Als ich vor sie trat, befahl sie mir dem Mann, der sie gebracht hatte, tausend Dinare zu geben. Dann luden wir sie, die beiden Mägde und ich, auf und legten sie auf ihr Lager, wo sie die Nacht über in unseligem Zustande verbrachte. Am andern Morgen verbot sie den Sklavinnen und den Eunuchen bei ihr einzutreten und ihr den ganzen Tag über zu nahen, und erst am zweiten Tage kam sie wieder aus ihrem Zustande zu sich, als wäre sie soeben aus dem Grabe erstanden. Ich sprengte ihr Rosenwasser ins Gesicht, legte ihr andere Kleider an, wusch ihr Hände und Füße und redete ihr unablässig zu, bis sie etwas Speise und Trank von mir annahm, obwohl sie zu nichts hiervon Appetit hatte.

Nachdem sie sich dann in der frischen Luft ergangen hatte und wieder zu Kräften gekommen war, sagte ich zu ihr: »Meine Herrin, schone dich, denn du hast genug Drangsale erlitten und warst dem Tode nahe.« Doch sie erwiderte mir: »O gute Sklavin, der Tod fiele mir leichter zu ertragen als was mir widerfuhr, und ich glaubte auch ganz bestimmt mein Leben lassen zu müssen, da die Räuber mich fragten, als sie uns aus dem Hause des Juweliers entführt hatten, wer ich wäre, und was ich triebe. Als ich ihnen antwortete, ich sei eine Sängerin, glaubten sie mir, und fragten darauf Alī, den Sohn des Bekkâr: »Wer bist du und was treibst du?« worauf er ihnen erwiderte: »Ich bin aus dem geringen Volk.« Hierauf nahmen sie uns, und wir gingen mit ihnen, bis wir zu ihrer Wohnung gelangten, wobei wir unsern Weg wegen unserer großen Furcht in eiliger Hast zurücklegten. Als wir in ihre Wohnung gekommen waren, und sie mich hier betrachteten und meine Kleider und die Halsbänder und Juwelen sahen, hielten sie meine Angabe für unwahr und sagten: »Solche Halsbänder hat keine Sängerin.« Darauf sagten sie zu mir: »Sei aufrichtig und sag' uns die Wahrheit; wie ist deine Geschichte?« Ich gab ihnen jedoch nicht die geringste Antwort und sprach bei mir: »Nun werden sie mich wegen meines Schmuckes und meiner Sachen ermorden.« Da ich ihnen keine Antwort erteilte, wendeten sie sich zu Alī, dem Sohn des Bekkâr, und fragten ihn: »Woher bist du? dein Aussehen ist nicht das eines Menschen aus niederm Stande.« Doch auch er schwieg, und so verbargen wir unser Geheimnis und schwiegen. Gott erweckte jedoch in den Herzen der Räuber Mitleid für uns, so daß sie uns fragten: »Wer ist der Besitzer des Hauses, in dem ihr waret?« Und wir antworteten: »Der Besitzer ist der und der, der Juwelier,« worauf einer von ihnen sagte: »Ich kenne ihn sehr gut und weiß, daß er in seinem andern Hause wohnt. Ich will es übernehmen ihn sofort zu euch zu bringen.« Darauf kamen sie überein mich und Alī, den Sohn des Bekkâr, voneinander getrennt unterzubringen und sagten zu uns: »Ruhet euch aus und fürchtet nicht, daß eure Sache verraten wird, ihr seid vor uns sicher.« Alsdann ging der eine von ihnen zum Juwelier und brachte ihn, der ihnen nun unsere Angelegenheit aufdeckte, worauf wir mit ihm zusammenkamen. Dann holte uns einer von ihnen ein Boot, und sie ließen uns einsteigen und ruderten uns zum andern Ufer hinüber. Als sie uns aber aufs Land gesetzt hatten und wieder fortgerudert waren, kam ein berittener Trupp von der Wache an und fragte uns: »Wer seid ihr?« Da sprach ich mit dem Hauptmann der Wache und sagte zu ihm: »Ich bin Schems en-Nahâr, die Beischläferin des Chalifen; ich hatte Wein getrunken und hatte einige meiner Bekannten von den Wesirsfrauen besucht, wobei mich Räuber überfielen und mich packten und hierherbrachten, bei euerm Anblick aber flohen, und ich bin imstande dich zu belohnen.« Als der Hauptmann meine Worte vernahm, erkannte er mich, stieg von seinem Pferd ab und ließ mich aufsetzen; ebenso verfuhr er dann mit Alī, dem Sohn des Bekkâr, und dem Juwelier. Jetzt aber brennt um ihretwillen in meinem Herzen eine Feuersflamme, und besonders um des Juweliers willen, des Freundes des Sohnes des Bekkâr. Gehe deshalb zu ihm, überbringe ihm meinen Salâm und erkundige dich bei ihm nach Alī, dem Sohn des Bekkâr.« Als ich dies von ihr vernahm, machte ich ihr Vorwürfe über das, was sie gethan, und ermahnte sie zur Vorsicht, indem ich zu ihr sagte: »Meine Herrin, fürchte für dein Leben.« Sie schrie mich jedoch an und erzürnte sich über meine Worte, so daß ich mich aufmachte und zu dir ging. Da ich dich nicht fand und mich fürchtete zu Alī, dem Sohn des Bekkâr, zu gehen, blieb ich stehen und wartete auf dich, um mich bei dir nach ihm zu erkundigen und zu erfahren, wie es mit ihm steht. Nun bitte ich dich, sei so gut und nimm etwas Geld von mir an, da du sicherlich von deinen Freunden Sachen geborgt hast und du das Verlorene den Leuten ersetzen mußt.« Darauf sagte ich, so erzählt der Juwelier: »Ich höre und gehorche,« und sie kam mit mir bis in die Nähe meiner Wohnung mit, wo sie zu mir sagte: »Bleib' hier stehen, bis ich wieder zu dir zurückgekehrt bin.«

Hundertundsiebenundsechzigste Nacht.

Dann ging sie fort und kam mit dem Gelde wieder, das sie dem Juwelier mit den Worten überreichte: »Mein Herr, an welchem Orte können wir dich treffen?« Darauf, so erzählt der Juwelier, sagte ich zu ihr: »Ich will sogleich nach Hause gehen, will dir zuliebe das Schwerste übernehmen und irgend etwas ersinnen, wodurch du zu ihm gelangen kannst, denn es ist jetzt nicht leicht zu ihm zu kommen.« Darauf verabschiedete ich mich von ihr und nahm das Geld mit nach Hause, wo ich es zählte und fand, daß es fünftausend Dinare waren. Einen Teil hiervon schenkte ich meiner Familie, mit einem andern Teile entschädigte ich diejenigen meiner Freunde, von denen ich etwas geliehen hatte, dann nahm ich meine Burschen, ging mit ihnen zu dem Hause, aus welchem die Einrichtung geraubt war, und ließ Schreiner und Bauleute kommen, welche es wieder in seinen früheren Zustand setzten, worauf ich meine Sklavin hineinsetzte und das mir Widerfahrene vergaß. Hierauf machte ich mich zum Hause Alīs, des Sohnes des Bekkâr, auf den Weg, dessen Diener mir, als ich dort anlangte, entgegenkamen und von denen einer zu mir sagte: »Die Diener meines Herrn suchen dich Nacht und Tag, und mein Herr hat ihnen schon versprochen, daß er jeden, der dich bringt, freilassen will. Sie suchen dich deshalb, doch wissen sie nicht, wo du bist. Meinem Herrn aber geht es wieder besser, doch bekommt er immer wieder Rückfälle. Kommt er wieder zu sich, so spricht er von dir und sagt: »Ihr müßt ihn mir unbedingt für einen Augenblick herschaffen, dann mag er wieder seines Weges gehen.« Darauf, so erzählt der Juwelier, begab ich mich mit dem Diener zu seinem Herrn, den ich so schlimm antraf, daß er nicht zu reden imstande war. Als ich ihn erblickte, setzte ich mich ihm zu Häupten, worauf er seine Augen öffnete und bei meinem Anblick weinte und zu mir sagte: »Sei gegrüßt und willkommen.« Hierauf richtete ich ihn auf, setzte ihn aufrecht und preßte ihn an meine Brust, er aber sagte zu mir: »Wisse, mein Bruder, seitdem ich mich aufs Lager legte, habe ich nicht eher als jetzt gesessen, aber Lob sei Gott, daß ich dein Angesicht schaue.« Ich aber, so erzählt der Juwelier, ließ nicht ab ihn zu stützen, bis ich ihn auf seine Füße gestellt, ihn einige Schritte geführt, und ihm andere Sachen angezogen hatte, worauf er etwas Wein trank. Als ich nun an ihm die Spuren der Genesung erblickte, erzählte ich ihm, was ich von der Sklavin vernommen hatte, ohne daß mich jemand hörte, und sagte zu ihm: »Nimm deine Kraft zusammen, denn ich weiß, was du leidest.« Als er darauf lächelte, fuhr ich fort: »Du wirst nur finden, was dich erfreut und gesund macht.« Darauf befahl Alī, der Sohn des Bekkâr, Speisen aufzutragen, und, da sie sie gebracht hatten, gab er seinen Dienern einen Wink sich zurückzuziehen. Alsdann fragte er mich: »Mein Bruder, sahest du, was mit uns geschah?« und entschuldigte sich bei mir und fragte mich, wie es mir inzwischen ergangen wäre, worauf ich ihm alles, was sich mit mir begeben hatte, von Anfang bis Ende mitteilte. Er verwunderte sich hierüber und befahl dann seinen Dienern: »Bringt mir das und das.« Da brachten sie ihm kostbare Teppiche, Polster, gold- und silbergestickte Vorhänge und dergleichen, mehr als ich verloren hatte, und schenkte mir alles dies, worauf ich es in meine Wohnung schickte, während ich selber die Nacht über bei ihm verblieb. Als dann der Morgen tagte, sagte er zu mir: »Wisse, jedes Ding hat ein Ende, und das Ende der Liebe ist entweder der Tod oder die Vereinigung, ich aber bin dem Tode näher und wünschte vor diesen Ereignissen gestorben zu sein. Wäre Gott nicht gütig gegen uns gewesen, so wären wir in Schimpf und Schande geraten, und ich weiß nicht, was mich aus meinem jetzigen Elend erlösen kann. Wär' nicht meine Furcht vor Gott, ich beschleunigte meinen Tod. Wisse, mein Bruder, ich bin wie ein Vogel im Käfig, und meine Seele stirbt vor Angst, doch hat sie eine bestimmte Zeit und ein versiegeltes Ende.« Darauf vergoß er Thränen und sprach die Verse:

»Schon vor mir hat man der Sehnsucht Schmerzen geklagt,
Und Lebende und Verstorbene sind durch die Trennung erschreckt.
Doch ein Leid, das wie meines die Rippen preßt,
Hab' ich nimmer gehört und geschaut.«

Als er seine Verse beendet hatte, sagte der Juwelier zu ihm: »Wisse, ich will jetzt nach Hause gehen, vielleicht bringt mir die Sklavin irgend welche Nachricht.« Alī, der Sohn des Bekkâr, antwortete ihm hierauf: »Das kann nichts schaden, doch mach', daß du schnell zu uns zurückkehrst, um mir Nachricht zu bringen.« Da nahm ich von ihm Abschied, so erzählt der Juwelier, und ging nach Hause, wo ich mich noch nicht gesetzt hatte, als ich auch schon die Sklavin weinend und jammernd ankommen sah. Als ich sie nach der Ursache hiervon fragte, gab sie mir zur Antwort: »Mein Herr, wisse, auf uns ist das Unheil herabgekommen, vor dem wir uns fürchteten. Als ich nämlich gestern von dir heimgekehrt war, traf ich meine Herrin auf eine der beiden Mägde, die in jener Nacht bei uns waren, erzürnt an und hörte wie sie ihr Schläge zu geben befahl. Da lief sie aus Furcht vor meiner Herrin fort, wobei sie jedoch einem der Thürhüter in den Weg lief. Wie nun derselbe sie zurückbringen wollte, machte sie ihm verblümte Andeutungen, und nun that er zärtlich zu ihr und redete so lange auf sie ein, bis sie ihm alles von uns aufdeckte, so daß die Kunde hiervon dem Chalifen zu Ohren kam, und er meine Herrin Schems en-Nahâr samt allen ihren Sachen ins Chalifenschloß hinüberschaffen ließ, wo er ihr zwanzig Eunuchen zu Wächtern bestellte. Bis jetzt kam ich noch nicht mit ihr zusammen, um ihr hiervon Mitteilung zu machen, doch glaub' ich, daß es deswegen geschehen ist. Nun bin ich für mein Leben bange, und bin ratlos, mein Herr, und weiß keinen Ausweg für mich und sie, die niemand hatte, das Geheimnis treuer zu hüten, als mich.

Hundertundachtundsechzigste Nacht.

»Du aber, mein Herr, mach' dich jetzt eilig zu Alī, dem Sohn des Bekkâr, auf und teile ihm dies mit, daß er sich zurecht macht, und wir, sobald die Sache bekannt wird, etwas zu unserem Entkommen ersinnen.« Hierüber, so berichtet der Juwelier, ergriff mich große Sorge, und das All wurde Finsternis in meinem Angesichte infolge der Worte der Sklavin. Als sich nun die Sklavin zum Fortgehen anschickte, fragte ich sie: »Was ist dein Rat?« und sie antwortete: »Mein Rat geht dahin, daß du zu Alī, dem Sohn des Bekkâr, eilst, falls er dein Freund ist, und du ihn retten willst, und ihm schnell diese Nachricht überbringst, während ich mich Nachrichten einzuziehen bemühe.« Darauf verabschiedete sie sich von mir und ging fort; sobald sie aber fortgegangen war, erhob ich mich, folgte ihrer Spur und begab mich zu Alī, dem Sohn des Bekkâr, welchen ich, Selbstgespräche über Stelldicheine führend und sich mit Unmöglichem zu trösten suchend, antraf. Als er sah, daß ich schnell wieder zu ihm zurückgekehrt war, sagte er zu mir: »Ich sehe, daß du sofort wieder zu mir zurückgekehrt bist.« Ich erwiderte ihm jedoch: »Hör' auf dem unnützen Zeug nachzuhängen und laß ruhen, was du da treibst, denn es ist etwas vorgefallen, was dir dein Leben und dein Gut kosten kann.« Bei diesen Worten verfärbte er sich und sagte voll Unruhe zum Juwelier: »Mein Bruder, sprich, was vorgefallen ist.« Da antwortete ihm der Juwelier: »Mein Herr, wisse, das und das ist geschehen, und zweifellos verlierst du dein Leben, wenn du noch bis zum Abend in diesem Hause verbleibst.« Da wurde Alī, der Sohn des Bekkâr, wie angedonnert und gab beinahe seinen Geist auf; dann rief er: »Ich gehöre Gott an, und zu Gott kehren wir zurück,« und fragte den Juwelier: »Was sollen wir thun, mein Bruder, und wozu rätst du?« Da sagte ich, erzählt der Juwelier, zu ihm: »Mein Rat geht dahin, daß du, so viel du kannst, von deinem Gelde zu dir nimmst, dir die zuverlässigsten aus deinen Burschen auswählst und mit uns in ein ander Land ziehst, bevor noch der heutige Tag zu Ende geht.« Er antwortete mir darauf: »Ich höre und gehorche,« dann sprang er ratlos auf, that bald einige Schritte, bald stürzte er hin, nahm so viel er vermochte, entschuldigte sich bei seiner Familie, gab ihnen Aufträge und nahm drei beladene Kamele mit sich, während er selber ein Reittier bestieg. Ich that dasselbe wie er, und dann zogen wir heimlich hinaus und ritten ohne Aufenthalt den Rest des Tages und die Nacht über. Gegen Ende der Nacht nahmen wir unsere Lasten von den Kamelen herunter, banden die Hinterfüße der Kamele an die Vorderfüße und legten uns schlafen. Da wir aber in unserer großen Müdigkeit achtlos waren, überfielen uns Räuber von allen Seiten, raubten all unser Gut und erschlugen die Burschen, als dieselben uns gegen sie schützen wollten. Dann ließen sie uns in schmählichster Lage zurück und zogen mit all unserer Habe ab, während wir uns nun zu Fuß aufmachten und bis zum Morgen wanderten, wo wir eine Stadt erreichten. Wir gingen in dieselbe hinein und suchten dort, nackend wie wir waren, die Moschee auf, in welcher wir den Tag über zubrachten und während der folgenden Nacht schliefen, ohne etwas gegessen oder getrunken zu haben. Als wir dann gegen Morgen das Frühgebet verrichtet und uns wieder gesetzt hatten, kam ein Mann in die Moschee, begrüßte uns und betete mit zweimaliger Verbeugung. Dann wendete er sich zu uns und fragte uns: »Ihr, Gesellschaft, seid ihr Fremde?« Wir antworteten: »Jawohl; Räuber überfielen uns unterwegs und zogen uns nackend aus, und da kamen wir in diese Stadt, ohne jemand zu kennen, bei dem wir herbergen könnten.« Da fragte uns der Mann: »Habt ihr Lust mit mir nach meiner Wohnung zu gehen?« Und ich sagte nun, erzählt der Juwelier, zu Alī, dem Sohn des Bekkâr: »Komm, wir wollen zu ihm gehen und uns vor zweierlei retten. Einmal haben wir zu befürchten, daß jemand in diese Moschee kommen kann, der uns kennt, wodurch wir in Schimpf und Schande geraten, und dann, weil wir Fremdlinge sind und wir keinen Ort zur Unterkunft haben.« Alī, der Sohn des Bekkâr, erwiderte hierauf: »Thue, was du willst.« Als nun der Mann zum zweitenmal zu uns sagte: »Ihr Armen, gehorcht mir und folgt mir nach meiner Wohnung,« sagte ich: »Wir hören und gehorchen.« Alsdann gab uns der Mann einige Kleidungsstücke, zog sie uns an und sprach uns Trost zu, und wir folgten ihm in sein Haus. Auf sein Klopfen an der Thür kam ein kleiner Eunuch zu uns heraus und öffnete die Thür, und der Hausherr trat ein, von uns gefolgt. Hierauf befahl er ein Paket mit Kleidungsstücken und Turbantüchern zu bringen und kleidete jeden von uns in einen Anzug und gab jedem ein Turbantuch, das wir uns um den Kopf banden. Als wir uns dann gesetzt hatten, brachte eine Sklavin einen Speisetisch an und setzte ihn vor uns, worauf wir ein wenig aßen. Dann nahm sie den Tisch wieder fort, und wir blieben bei ihm, bis die Nacht hereinbrach. Alī, der Sohn des Bekkâr, aber stöhnte und sagte zu dem Juwelier: »Mein Bruder, ich sterbe ganz gewiß und möchte dir ein Vermächtnis anvertrauen. Siehst du nämlich, daß ich gestorben bin, so gehe zu meiner Mutter und bestelle ihr, daß sie hierher kommt, um die Kondolenzbesuche für mich zu empfangen und bei meiner Waschung zugegen zu sein, und sprich ihr auch Trost über die Trennung von mir zu.« Alsdann sank er in Ohnmacht. Als er wieder zu sich kam, hörte er ein Mädchen aus der Ferne singen und Verse vortragen. Da lauschte er auf ihre Stimme, bald einem Trunkenen gleich, bald wieder bei Besinnung und bald vor Trauer und Kümmernis über das Leid, das ihn betroffen hatte, weinend. Das Mädchen aber sang in entzückender Melodie die Verse:

»Schnell ist die Trennung gekommen und hat uns geschieden
Nach aller Vertrautheit und Freundschaft und Harmonie.
Die Wechsel der Nächte haben uns voneinander geschieden,
Ach, wüßt' ich, wann je wir uns wiedersehn!
Wie bitter doch ist die Trennung nach trautem Beisammensein,
O daß sie doch nimmer die Liebenden träfe!
Eine Stunde nur währt des Todes Ersticken, dann ist es vorbei,
Doch die Trennung vom Liebsten quält ewig das Herz.
Wär's möglich, wir fänden einen Weg zur Trennung,
So wollten wir ihr der Trennung Geschmack zu kosten geben.«

Als der Sohn des Bekkâr den Gesang des Mädchens vernommen hatte, röchelte er noch einmal und gab seinen Geist auf. Als ich nun sah, daß er tot war, erzählt der Juwelier, empfahl ich seinen Leichnam dem Hausherrn und sagte zu ihm: »Wisse, ich will nach Bagdad gehen und es seiner Mutter und seinen Verwandten mitteilen, daß sie herkommen und sein Leichenbegängnis ausrichten.« Darauf machte ich mich nach Bagdad auf, begab mich in mein Haus, wechselte meine Kleider und ging dann zur Wohnung Alīs, des Sohnes des Bekkâr. Als seine Diener mich erblickten, kamen sie mir entgegen und fragten mich nach ihm, ich aber bat sie mir bei seiner Mutter die Erlaubnis zu einem Besuch zu erwirken. Nachdem sie mir den Eintritt gewährt hatte, trat ich ein, bot ihr den Salâm und sprach zu ihr: »Wenn Gott ein Ding beschlossen hat, so giebt's kein Entrinnen vor seinem Beschluß, und nur mit Gottes Erlaubnis stirbt der Mensch an seinem Termin gemäß der Schrift.« Aus diesen Worten schloß die Mutter Alīs, des Sohnes des Bekkâr, daß ihr Sohn tot war, und weinte bitterlich. Hierauf sagte sie: »Um Gott, ich beschwöre dich, sage mir, ob mein Sohn gestorben ist;« doch vermochte ich in meiner tiefen Betrübnis ihr keine Antwort zu geben, und sie erstickte fast vor Weinen, als sie mich in solcher Verfassung sah, und stürzte ohnmächtig zu Boden. Als sie sich dann wieder aus ihrer Ohnmacht erholt hatte, fragte sie mich: »Was ist mit meinem Sohne geschehen?« und nun antwortete ich ihr: »Gott entschädige dich reichlich für seinen Verlust!« und erzählte ihr alles, was geschehen war, von Anfang bis zu Ende. Darauf fragte sie mich: »Hat er dir keinen Auftrag hinterlassen?« Ich erwiderte: »Jawohl,« und teilte ihr sein Vermächtnis mit und sagte zu ihr: »Beeile dich mit der Zurüstung des Leichenbegängnisses.« Da fiel sie bei diesen Worten von neuem in Ohnmacht. Wie sie nun wieder zu sich kam, entschloß sie sich hierzu, während ich, in Gedanken versunken über die Schönheit seiner Jugend, nach Hause ging, als mich mit einem Male eine Frau bei der Hand faßte.

Hundertundneunundsechzigste Nacht.

Bei genauerem Zusehen erkannte ich, daß es die Sklavin war, welche von Schems en-Nahâr zu kommen pflegte, doch sah sie ganz gebrochen aus. Als wir einander erkannt hatten, weinten wir beide, bis wir an meinem Hause angelangt waren, wo ich sie fragte: »Weißt du, wie es mit Alī, dem Sohn des Bekkâr, steht?« Sie antwortete: »Bei Gott, nein,« und ich erzählte ihr nun alles und fragte sie: »Wie geht es nun aber deiner Herrin?« Da sagte sie: »Der Fürst der Gläubigen hörte in seiner großen Liebe zu ihr auf keine Beschuldigungen, die gegen sie vorgebracht wurden, sondern legte alles, was ihr vorgeworfen wurde, zum besten aus und sagte zu ihr: »Schems en-Nahâr, du bist mir teuer und ich will dich deinen Feinden zum Trotz ertragen.« Dann gab er Befehl ihr ein vergoldetes Gemach und eine hübsche Kammer einzurichten, und sie stieg bei ihm infolge dieser Anklage zu hohen Ehren. Da traf es sich, daß der Fürst der Gläubigen eines Tages nach seiner Gewohnheit beim Weine saß, während seine Beischläferinnen anwesend waren, und er sie nach ihrem Rang sich setzen ließ, wobei er Schems en-Nahâr den Platz an seiner Seite anwies, welche ihre Fassung jedoch völlig verloren hatte und noch elender geworden war. Hierbei befahl nun der Fürst der Gläubigen einer der Sklavinnen zu singen, und sie nahm die Laute und schlug sie und sang:

Jemand verlangte Liebe von mir und ich liebte ihn,
Während meine Thränen mein Leid auf meine Wange schrieben.
Als ob des Auges Thränen unsern Zustand kenneten
Und verkünden, was ich verberge, und verbergen, was ich künden möchte.
Was verlange ich denn nach Heimlichkeit und verberge die Liebe,
Wo meiner Sehnsucht Übermaß meine Liebe zu dir offenbart?
Ja, der Tod ward mir lieb, seit der Geliebte mir fehlt,
Ach, wüßt' ich nur, was ihm lieb ist ohne mich!

Als Schems en-Nahâr den Gesang jener Sklavin vernahm, vermochte sie nicht mehr zu sitzen und sank in Ohnmacht. Da warf der Chalife den Becher fort und zog sie mit einem Aufschrei an sich, und die Sklavinnen erhoben lautes Geschrei, doch fand der Fürst der Gläubigen sie tot, als er sie aufrichtete. Da trauerte er über ihren Tod und befahl alle Musikinstrumente, die da waren, samt die Zithern zu zerbrechen, und trug sie in ein Gemach, wo er die Nacht über bei ihr verweilte. Am andern Morgen rüstete er ihr das Leichenbegängnis zu, gab Befehl sie zu waschen und beizusetzen und trauerte tief über sie, ohne irgend welche Fragen zu stellen oder sich nach der Ursache ihres Todes zu erkundigen.«

Hierauf sagte die Sklavin zum Juwelier: »Um Gott, ich bitte dich, gieb mir die Stunde an, in welcher der Leichenzug Alīs, des Sohnes des Bekkâr, stattfindet, und lasse mich an seiner Bestattung teilnehmen.« Der Juwelier entgegnete ihr darauf: »Was mich anlangt, so kannst du mich, wo du es willst, treffen; denn wer kann zu dem Orte gelangen, wo du wohnst?« Da erwiderte sie ihm: »Als Schems en-Nahâr starb, ließ der Fürst der Gläubigen noch an ihrem Todestage ihre Sklavinnen frei, zu deren Zahl auch ich gehöre, und wir halten uns nun an dem und dem Platz bei ihrer Gruft auf.« Da erhob ich mich mit ihr und begab mich zum Friedhof und besuchte Schems en-Nahâr; darauf ging ich meines Weges und wartete auf den Leichenzug Alīs, des Sohnes des Bekkâr, bis er, vom Volke Bagdads herausgeleitet, ankam, worauf ich mit ihnen hinauszog. Unter den Weibern aber sah ich auch die Sklavin, die am tiefsten von allen trauerte, und nie sah ich in Bagdad einen prächtigeren Leichenzug als diesen. In großem Gedränge zogen wir weiter, bis wir sein Grab erreichten und ihn bestatteten, und ich pflege seitdem getreulich ihn und Schems en-Nahâr zu besuchen.«

Das ist ihre Geschichte, doch ist diese Geschichte nicht wunderbarer als die Geschichte des Königs Schahrimân.

 


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