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Tausend und eine Nacht. Band V
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Der Kaufmann und die beiden Gauner.

»Es lebte einmal ein Kaufmann in einer Stadt, Namens Sindah, welcher sehr reich war. Als dieser Kaufmann eines Tages seine Lasten schnürte, seine Waren zurecht machte und dann mit denselben nach einer andern Stadt auszog, um sie daselbst zu verkaufen, folgten ihm zwei Schelme, indem sie etwas Gut und Ware aufluden und sich dem Kaufmann gegenüber gleichfalls als Kaufleute ausgaben. Nachdem sie eine Strecke mit ihm gereist und in der ersten Station eingekehrt waren, verabredeten sie sich, ihm eine Falle zu stellen und all sein Gut zu nehmen. Zu gleicher Zeit jedoch schmiedeten die beiden Schelme gegeneinander arglistige Pläne, indem sie bei sich sprachen: »Gelänge es mir meinen Kumpan nach unserer Überlistung des Kaufmanns zu überlisten, so wollte die Zeit mir wohl und ich nähme all das Gut.« Darauf schmiedeten sie gegeneinander einen nichtswürdigen Plan und nahmen etwas Speise, thaten Gift hinein und reichten sie einander, so daß beide einander umbrachten. Sie hatten aber zuvor bei dem Kaufmann gesessen und mit ihm geplaudert, und, da sie nun lange ausblieben, suchte er nach ihnen, um zu sehen, was mit ihnen vorgefallen wäre. Da fand er beide tot und erkannte, daß es zwei Schelme waren, die ihm eine Falle hatten stellen wollen und in ihrer eigenen Arglist gefangen waren. So blieb der Kaufmann wohlbehalten und nahm ihr Gut obendrein.«

Als der König diese Erzählung vernommen hatte, sagte er: »Schehersad, du hast mich zu etwas erweckt, um das ich mich zuvor nicht kümmerte; möchtest du mir nicht noch einige solcher Fabeln erzählen?«

Da erzählte sie:

 


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