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Seine Werke loben den Meister,
Tiefe Wirkung mißt ihren Wert,
Flacher Ruhm, heut schimmert und gleißt er,
Doch kein Morgen ist ihm beschert.
Nur wer echt war, unsterblich heißt er,
Nur der Starke ragt unversehrt
Aus den zeitverschlingenden Wogen,
Die zum Abgrund den Nichtigen zogen.
Ruhig auf der sicheren Barke
Fährt der Held der Töne dahin,
Lebensglut im männlichen Marke,
Lebensklang im menschlichen Sinn.
Durch die sonnen- und stürmestarke
Harfe saust es am Bug: »Ich bin
Ausgespannt den Fluten und Winden,
Wahren cantus firmus zu finden«.
Aber der festen, wuchtigen Weise
Spröder niedersächsischer Art
Mild vermählt sich die zitterndleise
Selige Lyrik sehnsuchtzart.
Ziehender Wolken südliche Reise,
Himmlische Bläue, rein offenbart,
Leuchtender Schweizersee, winkende Sterne
Wiener Wälder, aus ewiger Ferne.
Menschheitsziel und Aufstieg zum Schönen
Maß sein gedankenvoll mächtiges Haupt.
Tod alles Irdischen klagt' er in Tönen,
Aber den Strahl, den Prometheus geraubt,
Feiern die Fugen; Triumph und Versöhnen
Kämpfender Kraft, die an Göttliches glaubt,
Schreitet durch Dissonanzen die Leiter
Schwer zu harmonischen Lösungen weiter.
Tonwerk des Meisters – ihm müssen wir lauschen.
Sei auch im Künstler des Menschen gedacht!
Nimmer zu prahlen, nimmer zu bauschen,
War seines Wesens gediegene Tracht.
Lieber als schmeichelndes Scheinwort zu tauschen,
Derb oder herb – aufrichtige Macht
Guter Natur und goldene Fülle
Liebenden Sinns, grausilbern die Hülle. |