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Theophrastus Bombast von Hohenheim (Paracelsus)

Geboren zu Ende 1493 bei Einsiedeln (Kanton Schwyz), gestorben den 24. September 1541 in Salzburg. – Als Sohn eines gelehrten Arztes geboren, der ihn anleitete, ging er dann auf Hochschulen Italiens, wurde Doktor von Ferrara und eignete sich das Wissen jener Zeit an. »Experimenta ac ratio« war sein Leitmotiv. In seinen Wanderjahren, die ihn über ganz Europa führten, sammelte er tausenderlei Erfahrungen und Erkenntnisse und Beobachtungen. Nach Hause zurückgekehrt, finden wir ihn bald wieder unterwegs; 1526 machte er sich in Straßburg ansässig, und 1527 wurde er Lehrer an der Universität Basel, wo er über Themen aus der inneren Medizin (Puls- und Harndiagnostik) und der Chirurgie las, bis er sich 1528 mit der Fakultät und dem Rat der Stadt Basel überwarf, so daß er seitdem wieder ein volles Jahrzehnt ein unruhig Wanderleben führt, bis er dann seelisch und körperlich gebrochen nach Salzburg zog, wo ihn der Tod ereilte. – Hat sich Paracelsus auch zeitweise von der Medizin abgewendet, so fühlt er sich doch immer wieder hingezogen zu der »bewerten, nothaften Kunst, allen Kranken nützlich und hilflich zu ihrer Gesundheit«. Wenn Hippokrates sagte: »Denn wo Liebe zum Menschen vorhanden ist, da ist auch Liebe zur Kunst vorhanden«, so kleidete das Paracelsus in die Worte: »Der höchste Grund der Arznei ist die Liebe.« – Der folgende an Erasmus gerichtete Brief ist ein Gutachten über dessen Leiden († 1536), wobei Paracelsus an Gallensteine, Harnsteine usw. dachte, die er unter der Lehre vom Tartarus (Cremor tartari, Weinstein) zusammenfaßte:

Theophrastus Bombast von Hohenheim
(Paracelsus)

 

Theologorum Patrono Eximio domino Erasmo Roterodamo undicunque doctissimo suo optimo.

Que mihi sagax musa et Alstoos tribuit medica, candide apud me clamant Similium Iudiciorum manifestus sum Auctor.

Regio epatis pharmacijs non indiget, nec alie due species indigent Laxatiuis, Medicamen est Magistrale Archanum potius ex re confortatiua, specifica et melleis abstersiuis id est consolidatiuis. In defectum epatis essentia est, et que de pinguedine renum medicamina regalia sunt perite laudis. Scio corpusculum Mesuaijcas tuum non posse sufferre colloquintidas, nec Aliquot [aliquod] turbidatum seu minimum de pharmaco Scio me Aptiorem et in Arte mea peritiorem, et scio que corpusculo tuo valeant in vitam longam, quietam et sanam, non indiges vacuationibus.

Tertius morbus est vt apertius Loquar, que materia seu vlcerata putrefactio seu natum flegma vel Accidentale colligatum, vel si fex vrinae, vel tartarum vasis vel Mucillago de reliquijis e spermate, vel si humor nutriens viscosus vel bithuminosa pinguedo resoluta vel quicquid huiusmodi sit, quando de potentia salis (in quo coagulandi vis est) coagulabitur quemadmodum in silice, in berillo potius, similis est hec generatio, que non in te nata perspexi, sed quicquid Iudicaui de minera frusticulata Marmorea existente in renibus ipsis iudicium feci sub nomine rerum coagulatarum.

Si optime Erasme Mea Praxis specifica tue Excellentie placuerit Curo ego vt habeas et Medicum et Medicinam.

Vale
Theophrastus.

Paracelsus: Rezept

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